Abgesichert: Unterbrechungsfreie Stromversorgung & Backup-Lösungen im Homeoffice

Abgesichert: Unterbrechungsfreie Stromversorgung & Backup-Lösungen im Homeoffice

Auch wenn Deutschland im Bereich Homeoffice unter dem EU-Durchschnitt liegt, gibt es viele Menschen, die ihrer Arbeit von zu Hause aus nachgehen. Sie verlassen sich darauf, dass sie in ihren eigenen vier Wänden zuverlässig arbeiten können. Was aber geschieht, wenn der Strom ausfällt? Durch die plötzliche Trennung vom Stromnetz fällt der Computer aus und nicht gespeicherte Dokumente gehen verloren.

Besitzer eines Notebooks haben es etwas besser: Ihr Gerät läuft einige Stunden weiter, schließlich hat es einen Akku – doch was geschieht, wenn dessen Saft leer ist und dringend ein Projekt abgegeben werden muss? Für solche Fälle müssen Lösungen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) sowie zur Datensicherung umgesetzt werden.

Zwölf Prozent der abhängig Beschäftigten arbeiten gelegentlich oder überwiegend von zu Hause. Das Potenzial der Heimarbeit wird in Deutschland bei Weitem nicht ausgeschöpft. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) wäre in der Lage, von seinem Homeoffice zu arbeiten. Ein häufiger Aspekt, der nicht berücksichtigt wird, ist die private Infrastruktur. Diese ist nicht mit jener im Büro zu vergleichen.

Dort wurden Maßnahmen etabliert, damit es nicht zu einem Ausfall von Gerätschaften kommt. Zu Hause befindet man sich zwar in seinem gewohnten Umfeld, jedoch verzichtet man auf diese Sicherheitsmaßnahmen. Wer in seinem Homeoffice produktiv sein möchte, sollte für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sorgen.

Die Vorteile einer unterbrechungsfreien Stromversorgung

Mit einer USV können Sie Schäden an den Geräten in Ihrem Homeoffice vermeiden, Spannungsspitzen abfangen und den Verlust von Daten oder Ihrer laufenden Arbeit vermeiden. Grundsätzlich sind Spannungsspitzen und Stromschwankungen immer vorhanden, werden aber von uns nicht wahrgenommen. Bei Computern und anderen Geräten sieht es anders aus: Eine Spannungsspitze kann eine Festplatte beschädigen und zum Verlust wertvoller Daten führen.

Damit es nicht dazu kommt, sollten Menschen, die Heimarbeit ausführen, ein USV-Konzept umsetzen. Dieses springt im Falle eines Stromausfalls ein und übernimmt die Stromversorgung; gleichzeitig schützt sie angeschlossene Geräte vor Spannungsspitzen und Stromschwankungen.

Tipps für den Kauf eines USV-Systems

Im Privatbereich kommt im Regelfall ein Offline-Konzept zum Einsatz: Beim Bereitschaftsbetrieb in Standby wird mit der Netzwechselspannung gearbeitet: Bei Problemen wechselt das USV-System auf seine Versorgung (Batterie) – als Nutzer bekommt man davon nichts mit. Da die Umschaltzeit unter zehn Millisekunden liegt, kommt es bei PCs zu keinem Datenverlust.

USV-Systeme für den Privatbereich gibt es bereits ab rund 55 Euro. Vor dem Kauf sollten Sie überlegen, welche Anforderungen das System erfüllen muss:

  • Wie viele Steckdosen benötigen Sie für den Anschluss aller Geräte?
  • Soll das USV-System lediglich dazu dienen, die Arbeit abspeichern und die Geräte sicher herunterfahren zu können?
  • Soll das USV-System über mehrere Stunden Strom liefern, um im Falle eines Stromausfalls weiterarbeiten zu können?

Ein Aspekt, der beim Kauf von USV-Systemen häufig übersehen wird, ist deren Energieverbrauch. Die Geräte verbrauchen häufig sehr viel Strom und belasten nicht nur den Geldbeutel des Heimarbeiters, sondern auch die Umwelt durch den CO2-Ausstoß. Glücklicherweise gibt es Systeme, die Energiesparmodi besitzen. Lesen Sie den Leitfaden für die Beschaffung umweltfreundlicher USV-Systeme vom Umweltbundesamt, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema suchen.

Verlieren Sie beim Energieverbrauch nicht den Aspekt der Gesamtbetriebskosten aus den Augen. Der Lebenszyklus dieser Systeme ist vergleichsweise lang; sie überleben einige Generationen von PCs, die sie schützen sollen. Ihre größte Schwachstelle ist die Batterie. Sie unterliegt einer Alterung, muss regelmäßig überprüft und früher oder später ausgetauscht werden. Viele Hersteller können Probleme per Ferndiagnose beheben oder schicken einen Fachmann vorbei.

Um Probleme mit dem USV-System frühzeitig erkennen zu können, sollte sie über eine Monitoring-Software verfügen. Meist haben Sie Zugriff auf das USV-System, wenn Sie es (per USB) an Ihren PC anschließen.

NAS mit einem USV-System betreiben

Im Homeoffice arbeitet man an einem PC oder Notebook; beides sind Geräte, die Festplatten nutzen – und die Daten darauf können bei einem Ausfall verloren gehen. Aus diesem Grund sollte man die Daten regelmäßig auf externen Quellen absichern. Für diesen Zweck ist ein Network Attached Storage (NAS) bestens geeignet. In Kombination mit einem USV-System läuft dieser netzgebundener Speicher störungsfrei – selbst wenn der Strom ausfällt.

Auf der NAS können Sie Ihre Dokumente und andere wichtige Dateien abspeichern. So haben Sie nicht nur von zu Hause und unterwegs Zugriff auf die Dateien, sie sind auch an einem weiteren Ort abgespeichert. Backups können Sie automatisch ausführen lassen: Besitzer eines Macs nutzen zum Beispiel die Funktion Time Machine, die in regelmäßigen Abständen (veränderte) Daten automatisch sichert.

Neben diesen automatischen Backups sollten Sie folgende Maßnahmen zur Datensicherung in Erwägung ziehen:

  1. wöchentlich ein komplettes Backup Ihrer PC-/Notebook-Festplatte auf eine externe Festplatte; bei einem Problem können Sie dieses Backup einfach wiederherstellen
  2. Daten, die für Ihre berufliche Existenz notwendig sind, jeden Monat auf einer separaten Festplatte speichern und diese in einem Safe aufbewahren
  3. Backups bei einem sicheren Dienstleister ins Internet (automatisch) hochladen, falls die lokalen Sicherungen abhandenkommen

Der dritte Punkt ist von großer Wichtigkeit, erfordert aber einige Überlegungen. Wenn Sie mit sensiblen Daten Ihrer Firma oder Ihres Arbeitgebers arbeiten, können Sie diese nicht ohne Weiteres ins Internet hochladen. Das Erstellen und Aufbewahren rechtssicherer Backups ist ein kompliziertes Thema, welches laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie von jedem vierten kleinen oder mittleren Unternehmen vernachlässigt wird.

Das BMWi empfiehlt, dass Sicherungen auf Datenträgern erfolgen, die nicht zur genutzten Infrastruktur gehören – gemeint sind Festplatten, die nicht zu Hause stehen. Aber: Man sollte sichergehen, dass diese Daten nicht von Dritten einsehbar sind oder in deren Hände gelangen können. In Deutschland sind Firmen tätig, die verschlüsselte Online-Speicherlösungen für Firmen anbieten. Diese sind im Regelfall nicht umsonst, kosten aber nur wenige Euro pro Monat und sind eine lohnenswerte Investition. Man bedenke nur, was ein kompletter Datenverlust kosten würde.

Achten Sie bei der Wahl eines Dienstleisters auf folgende Eigenschaften:

  • lokale Verschlüsselung Ihrer Daten (mindestens AES–256)
  • verschlüsselte Übertragung der Daten ins Internet
  • Serverstandort in Europa, besser Deutschland
  • Versionierung von Dokumenten
  • automatische Speicherung von veränderten Dokumenten
  • plattformübergreifende Nutzung

Zusammenfassung

Ob Angestellter oder Freelancer – wer im Homeoffice arbeitet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er selbst für die Absicherung seiner Arbeit verantwortlich ist. Ein USV-System schützt vor einem plötzlichen Datenverlust; mit externen Backups sowie der Speicherung im Internet ist man vor kompletten Datenverlusten geschützt.

Artikelbild: © Gudella / Bigstock.com


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