Wandelröschen (Lantana camara) – Pflege, Überwintern, Schneiden

Wandelröschen (Lantana camara) – Pflege, Überwintern, Schneiden

Das Wandelröschen hat eine ganz besondere Eigenschaft, die das Herz von Gartenfreunden höher schlagen lässt: Ihre Blüten wechseln die Farbe! Daher ist es kein Wunder, dass die pflegeleichten Zierpflanzen in zahlreichen verschiedenen Zuchtformen erhältlich sind. Im heutigen Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über die Pflege des Wandelröschens wissen müssen.

Herkunft und Besonderheiten des Wandelröschens

Das Wandelröschen stammt ursprünglich aus der Region, die sich von Mittelamerika bis zum Süden Nordamerikas erstreckt. Von seiner Heimat aus fand das Wandelröschen seinen Weg auch nach Deutschland, wo es als Kübelpflanze sehr beliebt ist.

Alle Pflanzenteile des Wandelröschens sind giftig. Es enthält Triterpene, Icterogenin sowie Lantaden A und B. Der Genuss der Pflanze kann tödlich enden und der Hautkontakt mit den Blättern führt zu Hautreizungen!

Am giftigsten sind die Früchte, welche ohnehin keine Augenweide sind. Sie sollten daher am besten immer sofort entfernt werden. Im Gegensatz dazu sind die Blüten des Wandelröschens eine Besonderheit: Wie der Name des Gewächses bereits vermuten lässt, wandeln sie ihre Farbe. Sie blühen zuerst hellgelb bis orange, später wird die Blüte rot oder purpurfarben, nur um nach einiger Zeit eine violette Farbe anzunehmen. Diese Farbänderung durchläuft aber nicht jede Blüte im gleichen Tempo, sodass das Wandelröschen zeitweise in mehreren bunten Farben blüht.

Arten und Sorten des Wandelröschens

Die farbwechselnde Sorte des Wandelröschens, die hierzulande am beliebtesten ist, trägt den Namen Lantana camara. Es gibt mehr als 20 verschiedene Zuchtsorten von diesem Wandelröschen. Meist finden Sie im Handel nur eine einzige Sorte, sodass sich der Besuch einer Spezialgärtnerei lohnt, wenn Sie aus der kompletten Artenvielfalt wählen möchten.

Des Weiteren wird auch die Lantana montevidensis gärtnerisch kultiviert. Diese Sorte finden Sie aber viel seltener. Das dauerblühende Gewächs stammt ursprünglich aus Uruguay und zeigt gelbe, lilafarbene oder weiße Blüten. Dieses Wandelröschen wechselt seine Farbe jedoch nicht, sondern verändert lediglich die Tönung oder Sättigung im Laufe der Zeit ein wenig.

Standort und Pflanzsubstrat

Damit sich Ihr Wandelröschen wirklich wohlfühlt und Sie mit seiner Blütenvielfalt belohnt, sollten Sie folgende Aspekte bei der Standortwahl berücksichtigen:

  • Ein sonniger Standort ist perfekt
  • Alternativ genügt auch ein halbschattiger, sehr heller Platz, denn bei zu wenig Licht fällt die Blüte spärlicher aus
  • Der Standort des Wandelröschens sollte gut vor Regen geschützt sein

Wichtig ist aber auch das richtige Pflanzsubstrat. Die Erde muss möglichst nährstoffreich und mit Kompost angereichert sein. Der pH-Wert spielt dabei eine wichtige Rolle, denn während die Pflanze mit einem sauren oder neutralen Boden gut zurecht kommt, sollte er keinesfalls kalkhaltig sein. Achten Sie darauf, dass der Boden locker ist, um Staunässe zu vermeiden. Ein Topf aus Ton, der mit einem Abflussloch ausgestattet ist, bietet sich am besten an. Außerdem empfehlen wir, im unteren Bereich des Pflanzgefäßes eine Drainage aus Kies einzuarbeiten. So kann das Wasser gut abfließen.

Das Wandelröschen und seine Pflegeansprüche

Wandelröschen eignen sich auch für Anfänger, weil sie verhältnismäßig pflegeleicht sind. Es gibt nur wenige Dinge, die Sie beim Gießen, Düngen, Schneiden und Umtopfen falsch machen können.

Gießen

Die Wasserzufuhr sollte beim Wandelröschen möglichst gleichmäßig und nicht zu hoch sein. Am besten bietet sich Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser an.

Wenn der Kalkgehalt in Ihrem Leitungswasser sehr hoch ist, sollten Sie stattdessen mit stillem Wasser aus der Flasche gießen.

Versuchen Sie, die Erde im Topf gleichmäßig feucht zu halten und gießen Sie erst nach, wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist. Mit Staunässe schaden Sie der Pflanze maßgeblich, weshalb sie unbedingt vermieden werden sollte. Überprüfen Sie daher einige Zeit nach dem Gießen, ob aus dem Abflussloch Wasser ausgetreten ist und schütten Sie dieses gegebenenfalls weg.

Düngen

Die zahlreichen Blüten des Wandelröschens benötigen entsprechend viele Nährstoffe. Eine regelmäßige Düngung ist daher unverzichtbar. Das erste Mal sollten Sie die Pflanze düngen, wenn die Blattbildung nach dem Rückschnitt vollbracht ist. Am Anfang der Wachstumsphase reicht es aus, das Wandelröschen einmal monatlich zu düngen. Wenn sich jedoch die ersten Blütenansätze zeigen, düngen Sie im Abstand von zwei Wochen ein wenig nach. Verwenden Sie einfach einen handelsüblichen Flüssigdünger oder einen organischen Naturdünger. Die regelmäßige Düngung erfolgt bis in den Spätsommer hinein. Erst im September dürfen Sie die Abstände zwischen zwei Düngergaben langsam wieder vergrößern.

Schneiden

Das Wandelröschen wächst in Strauchform und weist leicht herabhängende Zweige auf. Diese Zweige haben meist Stacheln und tragen gefährliche Gifte in sich. Deshalb sollten Sie beim Schneiden dieser Pflanzen immer Handschuhe tragen.

Entsorgen Sie die abgeschnittenen Pflanzenteile stets so, dass sie unzugänglich für Kinder und Haustiere sind, um Hautreizungen und gefährliche Vergiftungen zu vermeiden.

Der optimale Zeitpunkt für den Pflegeschnitt ist dann, wenn die Lantana kurz vor dem Austrieb steht. Sie sollten in diesem Zusammenhang die Triebe stark zurückschneiden, weil die Pflanze nur an jungen Trieben viele Blüten bilden kann, während die älteren Triebe meist nur wenige Blüten aufweisen. Sie haben je nach dem Umfang des Gewächses die Möglichkeit, die Triebe lediglich zu halbieren oder sogar auf Handbreite zurückzuschneiden. Sobald die Blütephase beginnt, sollten Sie sämtliche verwelkten Blüten möglichst sofort herausschneiden. So verlängern Sie die Blütezeit des Wandelröschens bis in den späten Herbst hinein.

Umtopfen

Auch das Umtopfen gehört zu den Pflegemaßnahmen, die bei jedem Wandelröschen früher oder später anstehen. Die Pflanze muss in einen größeren Topf umgesetzt werden, wenn es ihr im bisherigen Topf zu eng wird. Folgende Hinweise sollten Sie dabei berücksichtigen:

  • Heben Sie den alten Topf an und begutachten Sie das Abflussloch
  • Wenn die Wurzeln bereits durch dieses Loch hindurch wachsen, wird es Zeit zum Umtopfen
  • Wählen Sie ein Pflanzgefäß aus, das eine Nummer größer ist als das alte
  • Zu groß sollte der Topf nicht sein, da ansonsten die Bildung von Wurzelmasse stärker angeregt wird als die Bildung von Blattmasse
  • Gehen Sie beim Umtopfen behutsam vor, denn die Wurzelenden des Wandelröschens sind sehr zart und dürfen nicht verletzt werden

Nach dem Umtopfen werden Sie mit einer noch prächtigeren Blüte belohnt.

Wandelröschen überwintern – So geht's

Die Überwinterung der Wandelröschen ist leider nicht ganz so einfach. Im Herbst muss die Pflanze sofort vor der Kälte geschützt werden, da sie mit kalten Temperaturen nicht gut zurecht kommt. Ein geeignetes Winterquartier ist zum Beispiel ein Kalthaus. Dabei handelt es sich um ein helles Gewächshaus, das kühle Temperaturen bietet, damit die Pflanzen zur Ruhe kommen. Wichtig ist, dass das Wandelröschen im Winterquartier nie dem Frost ausgesetzt ist, da es andernfalls eingehen würde. Falls Sie kein Gewächshaus besitzen, können Sie einen anderen hellen Raum für die Überwinterung wählen, wie einen Keller mit Fenster oder einen Wintergarten.

Die Temperaturen sollten bestenfalls zwischen 5 und 10 Grad Celsius liegen. Nur so gelingt es dem Gewächs, seinen Stoffwechsel herunterzufahren. Sobald die Ruhephase beginnt, benötigt das Wandelröschen keine Düngergaben mehr. Auch die Feuchtigkeitszufuhr sollte drastisch reduziert werden. Gießen Sie daher bis zum Frühjahr nur so viel, dass die Erde im Topf im Wurzelbereich nicht vollkommen austrocknet. Wenn sich Mitte Februar schon die ersten Zeichen des Frühlings ankündigen, dürfen Sie das Wandelröschen wieder an einen wärmeren Ort stellen. Dadurch wird der Stoffwechsel wieder aktiviert und der Austrieb der Pflanze angeregt.

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So klappt die Vermehrung

Im Gegensatz zur Überwinterung ist die Vermehrung des Wandelröschens denkbar einfach, denn die Pflanzen vermehren sich schnell und unkompliziert. Zum einen haben Sie die Möglichkeit, Stecklinge zu verwenden. Dafür nutzen Sie einfach die Abschnitte vom Rückschnitt im Frühjahr, stecken diese in einen Topf mit Anzuchterde und warten, bis sich Wurzeln bilden. Zum anderen ist es möglich, das Wandelröschen aus Samen zu ziehen. Allerdings sollten Sie daran denken, dass Sie nicht unbedingt dieselbe Pflanze noch einmal erhalten, nur weil Sie den Samen Ihres eigenen Hybriden keimen lassen. Unter Umständen blüht Ihre neue Pflanze in einer ganz anderen Farbe.

Krankheiten und Schädlinge

Insbesondere im Winter sind Wandelröschen leider anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Typisch ist ein Befall mit der Weißen Fliege. In diesem Fall ist ein schnelles Handeln unabdingbar, um schwere Schädigungen zu vermeiden. Am besten lässt sich die Weiße Fliege mit Schlupfwespen bekämpfen, welche Sie online oder im Gartenfachhandel kaufen können.

Darüber hinaus sind Blattläuse nicht gerade selten. Sie können einem Befall von vornherein vorbeugen, indem Sie das Pflanzgefäß mit einem Abwehrpräparat anreichern. Geeignet sind zum Beispiel spezielle Stäbchen, die mit einem Schutzmittel gegen Blattläuse überzogen sind. Sie werden einfach in das Pflanzsubstrat gesteckt und wehren die lästigen Läuse zuverlässig ab.

Systematik

Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
Gattung: Wandelröschen (Lantana)
Art: Wandelröschen

Wissenschaftlicher Name

Lantana camara

Zusammenfassung

Das pflegeleichte Wandelröschen ist eine perfekte Pflanze für Blumenfreunde, die noch nicht so viele Erfahrungen beim Gärtnern gesammelt haben. Ein Standort mit reichlich Sonne, der gut vor Regen geschützt ist, trägt viel dazu bei, dass die Blühpflanze gut wächst und gedeiht. Als Winterquartier bietet sich ein heller Ort an, der Temperaturen von etwa 10 Grad Celsius gewährleistet. Die Wassergabe sollte während der kalten Jahreszeit reduziert werden. Beim Schneiden des Wandelröschens sollten Sie auf jeden Fall Handschuhe tragen, denn die giftige Pflanze hat viele Stacheln und Dornen.

Artikelbild: © Nuk2013 / Shutterstock


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