Warum Spinnen gerne ins Haus kommen

Warum Spinnen gerne ins Haus kommen

Spinnen sind oftmals ungebetene Gäste, die sich in Häusern sehr wohl fühlen. Wer also ein Problem damit hat, sollte sich auch dafür interessieren, warum die Spinnen sich gerne in die eigenen vier Wände setzen. Mit diesem Wissen kann das Problem dann auch besser bekämpft werden und die Spinnen unter Umständen weitestgehend draußen gehalten werden.

Welche Gründe die Spinnen haben ins Haus zu kommen und welche Arten das am liebsten machen, wird im folgenden Artikel beschrieben.

Wärme und Trockenheit als wichtige Gründe

Im Frühling und im Sommer finden die Spinnen draußen gute Verhältnisse vor. Relativ geringer Wind erleichtert den Bau des Netzes und die warmen Temperaturen liegen den meisten Spinnenarten auch. Zusätzlich ist ein breites Nahrungsangebot vorhanden, da die Insekten ähnliche Temperaturverhältnisse mögen und somit in großer Zahl vorhanden sind. Wenn es dann im Herbst windiger und kälter wird, liegt das den Tieren nicht und sie suchen sich Rückzugsorte. Dabei sind Häuser und Wohnungen sehr beliebt, da sich diese gut für den Rückzug eignen. Bis auf das Nahrungsangebot bieten Häuser zunächst einmal nur Vorteile für die Tiere. Es ist windstill, warm und trocken. Daher ist der Gang ins Haus nicht wirklich überraschend.

Erhöhte Aktivität im Herbst

Ein weiterer wichtiger Grund, warum die Spinnen ausgerechnet im Herbst den Weg ins Haus suchen, liegt darin, dass sie im Herbst einfach aktiver sind, als in anderen Monaten. Das liegt am erhöhten Paarungsverhalten der Tiere. Viele Tiere leben generell schon in der unmittelbaren Nähe von Häusern. Wenn die männlichen Exemplare sich dann auf die Suche nach weiblichen Tieren machen, führt der Weg oftmals ins Haus. Das zu verhindern ist dabei sehr schwierig, wenn das Haus gute Verhältnisse aufweist. Die Tiere kommen dann immer wieder und können auch einige Hindernisse überwinden.

Anziehung durch Licht

Spinnen selber werden nicht direkt vom Licht angezogen. Einige Exemplare meiden dieses sogar und bevorzugen den Schatten. Allerdings merken viele Spinnen, direkt oder indirekt, dass Insekten vom Licht angezogen werden. Es ist nicht abschließend klar, ob die Spinne sich dabei dann direkt am Licht orientiert oder andere Sinne nutzt und somit die Insekten aufspürt. Allerdings ist besonders sehr helles Licht anziehend, da sich dann auch mehr Insekten in Richtung des Lichts orientieren, als bei weicheren Lichtquellen.

Die Große Winkelspinne

Am häufigsten begeben sich eigentlich nur zwei Spinnenarten ins Haus. Diese beiden Arten sind verwandt und werden im Allgemeinen als Hausspinnen bezeichnet. Eine dieser Arten ist die Eratigena atrica, oder auch die Große Winkelspinne. Sie ist besonders durch die Größe auffällig, da es sich um die in Europa größte heimische Spinne der Gattung der Winkelspinnen handelt. Sie sind an einer Größe von bis zu zwei Zentimetern und einem relativ großem Körper zu erkennen. Auch die bräunliche Färbung und etwas hellere Zeichnungen auf der Oberseite der Spinne sind typische Merkmale.

Die Winkelspinne tötet ihre Beute mit der Hilfe von Gift. An dünnen Stellen der menschlichen Haut kann das Gift theoretisch eindringen. Allerdings passiert das Ganze nur in Einzelfällen und sorgt für kurze Schwellungen mit geringen Schmerzen, die keine bleibenden Schäden anrichten.

Die Hauswinkelspinne

Die andere der beiden vorherrschenden Arten ist die Tegenaria domestica, oder Hauswinkelspinne. Sie gehört auch zu den heimischen Arten Europas und wird allgemein deshalb zu den Hausspinnen gezählt. Optisch unterscheidet sie sich gegenüber der Großen Winkelspinne, indem sie etwas kleiner ist. Die größten Exemplare werden lediglich knapp einen Zentimeter groß. Auch der Körper ist insgesamt etwas heller. Trotzdem ist es nicht immer leicht die Spinnenarten voneinander zu unterscheiden, was allerdings für die meisten Hausbewohner auch nicht weiter wichtig ist.

Allgemein werden auch die Rostrote Winkelspinne und die Mauerwinkelspinne zu den Hausspinnen gezählt. Die Feldwinkelspinne und Waldwinkelspinne sind optisch ähnlich, werden aber offiziell nicht als Hausspinnen bezeichnet.

Die beliebtesten Wege ins Haus

Da sich die Spinnen oftmals an Häuserwänden aufhalten, ist der einfachste Weg durch geöffnete Fenster. Dabei reichen den Achtbeinern auch schon sehr kleine Lücken aus, um sich Zutritt zu verschaffen. Oftmals setzen sie sich aber auch gar nicht direkt in die Wohnung, sondern zunächst einmal in Kellerräume. Dort sind nicht nur teilweise die Bedingungen besser, sondern die Spinnen werden auch deutlich weniger gestört. Von dort aus können auch andere Wege in die Wohnung gefunden werden, wodurch es nicht verwunderlich ist, wenn sich Spinnen in der Wohnung befinden, obwohl die Fenster geschlossen waren oder es Fliegengitter gab.

Fazit

Wenn sich Spinnen einmal auf den Weg machen, um sich zu paaren, bleibt auch der Gang ins Haus nicht aus. Dann kommen sie auf kreativen Wegen immer wieder, wenn die vorhanden Verhältnisse stimmen.

Zusammenfassung

Spinnen kommen aufgrund der vorliegenden Verhältnisse innerhalb des Hauses und aufgrund eines aktiven Paarungsverhaltens ins Haus. Besonders die große Winkelspinne und die Hauswinkelspinnen sind in Europa Arten, die sich den Zugang ins Haus verschaffen.

Artikelbild: © FotoTU / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Diane 16.05.2018 03:16 Uhr

    Also ich kann das so nicht bestätigen. Ich habe die Erfahrung gemacht das sich die meisten Spinnen vereinzelt in die Wohnung verirren und wenn man sie etwas beobachtet, kann man gut sehen, dass sie sich genauso unwohl bei uns fühlen wie wir uns wenn sie in der Wohnung auftauchen. Sie sind froh, wenn sie wieder draußen sind.
    Naja, bis auf die großen Zitterspinnen. Kam, sah und blieb die sich auch unheimlich gerne ihr Futter ans Bett ääähhmm ans Netz bringen lassen. Die Nachkömmlinge hängen mir am liebsten vor den Füßen rum. Wenn man sich mal etwas mit diesen Tieren beschäftigt, sind sie faszinierend und wenn man ihnen Namen gibt, verliert man auch die Angst

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