Was kostet eigentlich ein Architekt?

Was kostet eigentlich ein Architekt?

Viele Menschen haben Angst vor den Architektenkosten, wenn Sie ein Eigenheim planen und entscheiden sich daher zunehmend für Fertighäuser oder Häuser vom Bauträger. Dass ein Architektenhaus aber gar nicht unbedingt teurer sein muss, das wissen die wenigsten.

Architekten unterliegen in Deutschland der sogenannten „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“, kurz: HOAI. Dieses Regelwerk gibt recht genau vor, was und in welcher Höhe der Architekt abrechnen darf.

Zwar lässt die HOAI einen gewissen Spielraum, sodass es durchaus teurere und günstigere Architekten gibt, jedoch ist der Spielraum nicht all zu groß. Wer sich im vorhinein mit den zu erbringenden Leistungen befasst und versteht, wie der Architekt diese abrechnet, der ist vor Überraschungen relativ sicher.

Was genau macht ein Architekt?

Wenn die meisten Menschen an Architekten denken, denken sie an die Gestaltung von Gebäuden. Aber Architekten tun eigentlich viel mehr als das. In der Tat ist der Entwurfsprozess nur ein kleiner Teil der Arbeit eines Architekten. Architekten verbringen auch viel Zeit damit, sich mit Kunden zu treffen, um deren Bedürfnisse und Wünsche zu besprechen, Bauvorschriften zu recherchieren und sich mit Bauunternehmern und anderen Fachleuten abzustimmen.

In einigen Fällen sind Architekten sogar am Bauprozess beteiligt und stellen sicher, dass ihre Entwürfe ordnungsgemäß ausgeführt werden. Der Beruf des Architekten ist sowohl herausfordernd als auch lohnend und es braucht eine einzigartige Persönlichkeit, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein.

Die Vorteile eines Architekten

Wenn es darum geht, ein Gebäude zu entwerfen und zu bauen, gibt es nur wenige Fachleute, die qualifizierter sind als ein Architekt. Architekten sind hochqualifiziert in der Kunst und Wissenschaft des Entwerfens von Gebäuden, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Darüber hinaus müssen sie sich auch mit Bauvorschriften und Bebauungsbestimmungen auskennen.

Daher sind Architekten in der Lage, Gebäude zu entwerfen, die alle notwendigen Anforderungen erfüllen und gleichzeitig optisch ansprechend sind. Am wichtigsten ist vielleicht, dass Architekten ein tiefes Verständnis dafür haben, wie Menschen Gebäude nutzen und mit ihnen interagieren. Dieses Wissen ermöglicht es ihnen, Räume zu entwerfen, die bequem und effizient zu nutzen sind. Aus all diesen Gründen spielen Architekten eine wichtige Rolle im Bauprozess.

Die Nachteile eines Architekten

Die Beauftragung eines Architekten hat zwar viele Vorteile, aber es gibt auch einige Nachteile, die Sie beachten sollten. Einer der Hauptnachteile sind die Kosten. Ihre Honorare können sich schnell summieren, insbesondere wenn es während des Projekts zu Verzögerungen oder Änderungen kommt. Darüber hinaus verlangen Architekten oft eine Anzahlung, bevor sie mit der Arbeit beginnen, was für manche Hausbesitzer eine erhebliche Ausgabe darstellen kann.

Ein weiterer potenzieller Nachteil ist, dass Architekten möglicherweise nicht mit den örtlichen Bauvorschriften und -bestimmungen vertraut sind. So kann es passieren, dass sie versehentlich etwas entwerfen, das lediglich den allgemeinen, allerdings nicht den örtlichen Vorschriften entspricht. Dies ist allerdings in der Regel nur sehr selten der Fall, da es Teil ihres Berufs ist, sich im Voraus zu informieren.

Und schließlich haben Architekten manchmal Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit anderen Bauunternehmern und können versehentlich Konflikte auf einer Baustelle verursachen. Diese Nachteile sollten zwar bedacht werden, aber sie sollten Hausbesitzer nicht von der Zusammenarbeit mit einem Architekten abhalten. Wenn Sie es richtig anstellen, können die Vorteile von Architektenleistungen die Kosten bei weitem überwiegen.

Was kostet ein Architekt?

Die Leistungen des Architekten sind in neun sogenannte „Leistungsphasen“ unterteilt. Nicht jeder Bauherr wird aber alle Leistungsphasen in Anspruch nehmen müssen. Man sollte genau schauen, welche dieser Phasen man beauftragt und nicht den Fehler begehen, alle Phasen gleich zu Beginn zu beauftragen. Tut man dies, lässt sich bei Problemen dem Architekten nur noch schwerlich kündigen.

Die ersten vier Leistungsphasen unterteilen sich in eine erste Beratung, einen Vorentwurf, einen detaillierteren Entwurf, sowie der Erstellung und Beantragung der Baugenehmigung. Es reicht völlig, den Architekten zu Beginn bis zum Erlangen der Baugenehmigung zu beauftragen.

Im Anschluss daran kommen die Phasen, in welchen die Baustellenpläne (Werkplanung) erstellt werden, sowie die Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe der Bauleistungen. Falls keine Vergabe stattfindet und Sie mit Ihnen bekannten Firmen arbeiten möchten oder viel selbst machen, dann können diese Phasen natürlich gar nicht oder nur teilweise vom Architekten berechnet werden.

Die letzten zwei Phasen sind die Überwachung der Baustelle, sowie die Nachbetreuung (nach Fertigstellung des Hauses). Auch hier sollten Sie prüfen, inwiefern der Architekt eingebunden ist. Es empfiehlt sich aber dringend, die Bauüberwachung in die Hände des Architekten zu legen.

Falls Ihr Architekt eher der kreative Typ ist und wenig Erfahrung auf der Baustelle hat, kann man diese Aufgabe auch an einen anderen Architekten oder Bau-Experten abgeben.

Zwingend erforderlich ist die Zusammenarbeit mit dem Architekten vor allem bei der Erlangung der Baugenehmigung. Jedoch wird kein Architekt gern die Pläne unterzeichnen, die er nicht selbst gezeichnet hat.

Nun noch einmal zur Honorarordnung:

Der Architekt wird zu Beginn der Zusammenarbeit die zu erwartenden Baukosten berechnen. Anfänglich ist dies eher eine Schätzung, als eine feststehende Summe, diese wird aber über den Bauprozess hinaus immer weiter konkretisiert und somit genauer.

Auf Basis dieser Summe, sowie je nach Art des Hauses (z.B. Wohnhaus), schaut der Architekt in eine Kostentabelle. In dieser Tabelle steht ein „von-bis“-Wert, in dessen Rahmen sich sein Gesamthonorar bewegen sollte. Dieser wird ganz grob ca. 10% der Bausumme betragen, kann aber auch etwas höher oder niedriger sein. (Gesamthonorar bedeutet: Das Honorar, welches er abrechnen darf, wenn er alle Leistungsphasen betreut.)

Jeder Leistungsphase ist ein gewisser Prozentsatz zugeordnet. Der Anteil des Gesamthonorars für die Leistungshase 4 (Baugenehmigung) beträgt beispielsweise 6 Prozent.

Hier ein Berechnungsbeispiel (für den seltenen Fall, dass ein Architekt nur die Baugenehmigung übernimmt und der Rest nicht von ihm bearbeitet wird):

Anrechenbare Baukosten: 200.000 Gesamthonorar (grob): 20.000 Leistungsphase 4 (Baugenehmigung): 6% x 20.000 = 1.200 In diesem Fall kann der Architekt in etwa 1.200 Euro (netto) abrechnen.

Im Internet gibt es Honorarrechner, mit dessen Hilfe Sie die Summe noch etwas genauer berechnen können. Natürlich gibt es noch einige andere Faktoren, die den Endbetrag beeinflussen. In etwa kann man die Kosten auf diese Weise aber abschätzen.

2013 ist die aktuell gültige Fassung der HOAI veröffentlicht worden. Die HOAI ist verbindlich für alle Planungsleistungen im Bauwesen. Abweichungen sind nur in extrem seltenen Ausnahmefällen erlaubt und müssen mit der Architektenkammer abgesprochen werden.

Die Verbindlichkeit der HOAI ergibt sich aus einem Gesetz (Gesetz zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen) und somit hat die HOAI auch annähernd Gesetzescharakter. Dies hat zur Folge, dass Architekten keine Wucherpreise verlangen können, sie im Gegenzug aber auch die festgelegten Honorare einklagen können.

Daher sollten Bauherren den Architekten Schritt für Schritt beauftragen und nicht gleich für alle Phasen (z.B. erst Leistungsphase 1-4, und erst anschließend weitere Phasen).

Alles in allem ist man gut beraten, die HOAI ein wenig zu kennen. Insgesamt muss man sich aber keine Sorgen machen, dass die Kosten des Architekten aus dem Ruder laufen, solange es während des Planungsvorganges nicht ständige Änderungswünsche gibt oder andere Probleme auftreten, die nicht abzusehen waren.

Wie wählen Sie einen Bauunternehmer aus und worauf sollten Sie achten, bevor Sie ihn beauftragen?

Es gibt ein paar Dinge, die Sie bei der Suche nach einem Bauunternehmer beachten sollten. Vergewissern Sie sich zunächst, dass er lizenziert und versichert ist. So sind Sie im Falle eines Unfalls oder einer Beschädigung Ihres Eigentums geschützt. Zweitens: Bitten Sie Freunde oder Verwandte um Empfehlungen. So können Sie sich ein Bild von der Arbeitsmoral und der Qualität der Arbeit des Bauunternehmers machen.

Und schließlich sollten Sie sich die Zeit nehmen, Online-Bewertungen zu lesen. So können Sie sich ein Bild davon machen, welche Erfahrungen andere Kunden mit dem Bauunternehmer gemacht haben. Sobald Sie einige potenzielle Bauunternehmer gefunden haben, sollten Sie unbedingt schriftliche Kostenvoranschläge einholen, bevor Sie Ihre endgültige Entscheidung treffen.

Welche Fehler werden bei der Planung des Hausbaus häufig gemacht und wie können Sie diese vermeiden?

Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie beim Bau eines neuen Hauses treffen werden, ist die Wahl des richtigen Bauunternehmens. Ein guter Bauunternehmer wird in der Lage sein, Ihre Visionen in die Realität umzusetzen und dabei auch das Budget und den Zeitplan einzuhalten. Es kann jedoch schwierig sein, einen seriösen Bauunternehmer zu finden und es gibt ein paar Fehler, die Hausbesitzer bei der Auswahl häufig machen.

Erstens entscheiden sich manche Hausbesitzer für den günstigsten Anbieter, ohne auf die Qualität der Arbeit zu achten, die geleistet werden soll. Dies kann zu minderwertiger Arbeit und unerwarteten Kostenüberschreitungen führen. Zweitens versäumen es manche Hausbesitzer, sich alles schriftlich geben zu lassen.

Achten Sie darauf, dass Sie einen detaillierten Vertrag unterzeichnen, der einen Zeitplan, ein Budget und den Umfang der Arbeiten enthält, bevor die Arbeiten beginnen. Mit sorgfältiger Planung und Liebe zum Detail können Sie diese häufigen Fehler vermeiden und das Haus Ihrer Träume bauen.

Weitere Baunebenkosten, die noch anfallen können

Bei der Budgetierung eines Bauprojekts ist es wichtig, daran zu denken, dass es mehr als nur die Kosten für den Architekten gibt. Es gibt auch Nebenkosten, die sich schnell summieren können. So sind zum Beispiel oft Genehmigungen und Inspektionen erforderlich, die mitunter teuer sein können.

Auch die Kosten für die Vorbereitung des Grundstücks können erheblich sein. Dazu gehören z. B. das Planieren und Ausheben des Geländes sowie die Installation von Versorgungseinrichtungen wie Wasser und Strom. Bei der Planung eines Bauprojekts ist es daher wichtig, dass Sie alle potenziellen Kosten berücksichtigen, nicht nur die für den Architekten. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt im Budget bleibt.

Fazit

Architekten können zwar teuer sein, allerdings überwiegen die Vorteile oftmals dennoch. Die Kosten für einen Architekten variieren nur sehr leicht, da sie sich in der Regel in einem bestimmten Rahmen bewegen müssen. Die Kosten für den Architekten sind in 9 Phasen eingeteilt, bei denen gespart werden kann. Es ist außerdem notwendig, die weiteren Baunebenkosten zu beachten, bevor Sie mit dem Hausbau beginnen.

Artikelbild: © Monkey Business Images / Shutterstock


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