Waschmaschinen-Reparatur: In diese Fällen gelingt es dem Handwerker selbst

Waschmaschinen-Reparatur: In diese Fällen gelingt es dem Handwerker selbst

Es ist für so manchen Haushalt eine Katastrophe: Wenn die Waschmaschine streikt, stapelt sich der Berg an Schmutzwäsche und so manche Hausfrau verzweifelt. Ob Siemens, Miele, AEG, Bosch, Beko, Bauknecht oder eine andere Marke – kein Modell ist vor Defekten gefeit. In vielen Fällen wird oft der Kundendienst gerufen und die Waschmaschine teurer repariert. Doch in manchen Fällen lohnt es sich auch, selbst Hand anzulegen. Je nach Fehler kann die Waschmaschine leicht persönlich repariert werden.

Erster Schritt: Die Diagnose

Erfüllt die Waschmaschine nicht mehr ihren Zweck, so gilt es zunächst, den Defekt genauer anzuschauen. In manchen Fällen reichen nur kleine Handgriffe aus, um die Maschine wieder in Gang zu bringen. Zunächst gilt es, die Symptome zu analysieren. Wann tritt der Fehler auf? Sind ungewöhnliche Geräusche zu hören? Stimmen alle Anschlüsse – über die Wasserzufuhr bis hin zur Elektrik? Ist nicht schnell auszumachen, wo der Fehler liegen könnte, bedarf es weiterer Untersuchung. Typische Probleme sind beispielsweise:

  • Wasser wird nicht abgepumpt
  • Wasser läuft aus
  • Waschmaschine schleudert nicht
  • Waschmaschine lässt sich nicht öffnen
  • keine Reaktion der Elektrik

Ist der Fehler ausgemacht, muss nicht immer viel Geld für eine teure Reparatur ausgegeben werden. In manchen Fällen können die Reparaturen selbst vorgenommen werden. Gerade die oben beschriebenen Probleme können meist leicht selbst beseitigt werden. Die folgenden Zeilen verraten, wie es geht.

Wenn die Waschmaschine nicht abpumpt

Tritt dieser Fehler auf, kann ein Schlauch für das Abwasser der Verursacher sein. Schnell verändert dieser seine Position, wurde die Maschine verrückt. Auch Einknicken und Abklemmen passieren, ohne dass der Nutzer es unbedingt merkt. Diese Fehlerquelle zu beseitigen ist einfach, denn der Schlauch ist an der Außenseite der Waschmaschine angebracht. Das Gerät sollte wieder in eine Position gebracht werden, in der der Schlauch erneut frei hängt. In vielen Fällen funktioniert das Abpumpen wieder. Manchmal stört jedoch auch ein Fremdkörper diese Funktion. Nicht selten bleibt in den Hosentaschen etwas drin, was eigentlich nicht mitgewaschen werden soll: Der Abwasserschlauch wird verstopft. Hier muss er abmontiert werden, um die Verstopfung auszumachen. Ist der Störenfried im Schlauch entfernt, kann die Maschine meist wieder ungehindert arbeiten. Ein dritter möglicher Defekt ist oft bei der Pumpe zu finden. Hier können geschickte Heimwerker ebenfalls selbst Hand anlegen. Dazu braucht es lediglich:

  • Schlitzschraubendreher
  • Kreuzschlitzschraubendreher
  • Torx-Schraubendreher
  • Steckschlüsselsatz
  • Zange
  • neue Pumpe vom Hersteller

Um die Pumpe auszutauschen, muss zunächst überschüssiges Wasser über das Flusensieb heraus gelassen werden. Danach kann die Frontblende geöffnet werden. Der Heimwerker nimmt die Abdeckung der Pumpe und das Stromkabel ab sowie löst er das Pumpengehäuse. So kann dieses aus der Maschine herausgenommen werden und die Pumpe kann herausgedreht werden. An gleicher Stelle wird dann die neue Pumpe eingebaut.

Mit dem Öffnen der Waschmaschine verfällt die Herstellergarantie. Ist das Gerät alt, ist dies meist kein Problem. Bei jungen Modellen sollte die Möglichkeit des Kundendienstes eher in Betrachtung gezogen werden.

Wenn die Waschmaschine nicht schleudert

Versagt der Schleuderdienst bei der Waschmaschine, kann es einerseits am fehlerhaften Abpumpen liegen. Viele Geräte verfügen über Sensoren, die das Schleudern bei noch rückständigem Wasser nicht erlauben. In diesem Fall muss die Reparatur wie oben beschrieben vorgenommen werden. Auch das Flusensieb soll hier überprüft werden, hier sind oft ebenso Verstopfungen als Ursache zu finden. Ist die Wäsche noch nass, aber kein Wasser steht über, ist der Fehler an anderer Stelle zu suchen. So mancher vergisst im Umzugsstress, die Transportsicherung zu entfernen. Beim ersten Starten der Maschine ist die Panik dann groß – aber hier muss lediglich die Sicherung entriegelt werden. Aber auch eine falsche Beladung kann Ursache für den Defekt sein. Ist zu viel schwere Wäsche in der Trommel? Dann streikt auch so manches Modell. In diesen Fällen ist die Ursache leicht beseitigt. Schwerwiegend wird es, wenn der Motorkohlen als Übeltäter infrage kommt. Sind die Kohlebürsten defekt, dreht sich der Motor meist nicht mehr. Doch diese lassen sich relativ einfach austauschen, dazu braucht der Heimwerker lediglich einen Schraubenschlüsselsatz und eine Spitzzange. Zum Austausch wird der hintere Gehäusedeckel geöffnet, der Motor ausgebaut und (Achtung Riemen und Kabel entfernen) und die Kohlebürsten können problemlos ausgewechselt werden. Auch hier müssen erst alle Kabel zum Motor entfernt werden.

Ersatzmotorkohlen können bereits ab circa 15 Euro erstanden werden. Der Durchschnittspreis beträgt um die 40 Euro. Repariert der Fachmann diesen Fehler, können schnell mehrere Hundert Euro berechnet werden.

Wenn die Waschmaschine nicht mehr sauber wäscht

Bei diesem Fehler steckt meist ein verstopftes Flusensieb dahinter, das in vielen nur aufgehebelt und von seinen Rückständen befreit werden muss. Diesen Vorgang sollte jede Hausfrau regelmäßig durchführen, um immer saubere Wäsche zu erhalten. Aber auch ein dreckiger Dichtungsring an der Waschmaschinentür kann dazu führen, dass dieser die Wäsche verschmutzt. Ist er besonders stark verunreinigt, sollte der Heimwerker ihn austauschen. Auch hier braucht es nicht viel Material und Werkzeug. Ein neuer Dichtungsring, ein Schraubenschlüssel und vielleicht etwas Spülmittel sind die Zauberwerkzeuge. Lediglich die Schrauben gilt es, zu entfernen, um die Dichtung inklusive der Spanschelle zu entfernen. Das Spülmittel kann beim Einbau der neuen Dichtung helfen.

Bei jeglichen Reparaturversuchen muss unbedingt die Stromzufuhr gekappt werden. Auch sollte der Heimwerker nur selbst Hand anlegen, wenn er sich sicher ist, die Schritte zu beherrschen. Im schlimmsten Fall können aus kleinen Defekten auch leicht Große werden.

Weitere Fehler: Undichte Maschine und kaputte Elektronik

Läuft die Maschine aus, kann dies ebenfalls an der Dichtung liegen, aber auch an den Schläuchen, die kaputt sind. Diese lassen sich im Baumarkt als Ersatzteil kaufen und können leicht ausgetauscht werden. Hier benötigt der Heimwerker nicht einmal spezielles Werkzeug. Eine weitere Ursache ist eine übervolle Ablaufwanne. Oft haben Schmutz und Dreck den Abfluss verstopft. Hier reicht lediglich eine Reinigung. Wenn die Waschmaschine sich nicht mehr öffnen lässt, steckt oft ein Defekt der elektronischen Türsteuerung. Auch hier hat der Handel Ersatzteile parat. An den Austausch sollten sich jedoch nur Experten wagen, die sich mit Elektronik auskennen. Auch bei anderen Fehlern der Elektronik bietet es sich eher an, den Fachmann zurate zu ziehen. In manchen Fällen kann die Gebrauchsanweisung bei der Selbstreparatur helfen, in anderen aber nicht. Ebenso gibt es deutlich mehr Fehler als in diesem Artikel bisher beschrieben. So kann auch das Thermoastat der Maschine kaputt gehen – sie heizt zu stark oder gar nicht. Auch der Poly-Riemen kann reißen und so den Motor lahmlegen. Anlaufkondensator, der Motor selbst, Niveauschalter und viele Fehlerquellen mehr sollten dem Fachmann überlassen werden.

Zusammenfassung

Nicht immer muss eine kaputte Waschmaschine auch gleich eine teure Reparatur bedeuten. In manchen Fällen kann der Heimwerker auch selbst Hand anlegen und mit nur wenigen Griffen das Modell wieder zum Laufen bringen. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die Elektronik betroffen ist. Auch bei jungen Modellen sollte die Selbstreparatur gut überdacht werden, denn das Öffnen der Maschine lässt die Garantie erlöschen.

Artikelbild: © Anetlanda / Bigstock.com


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