Weinkeller: Ein besonderer Platz für edle Tropfen

Weinkeller: Ein besonderer Platz für edle Tropfen

Für viele Verbraucher ist ein Gläschen Wein für ihre Lieblingsgerichte unverzichtbar. Meist kaufen sie die Flasche kurz bevor sie das Essen zubereiten. Kenner wissen aber, dass nicht jeder Tropfen direkt nach seiner Herstellung getrunken werden sollte. Viele Weine benötigen einige Jahre, bevor sie ihren optimalen Geschmack erreichen. Immobilienbesitzer können diese edlen Tropfen in einem eigenen Weinkeller lagern.

Ein guter Wein wird von der Familie, Freunden, Nachbarn und Kollegen gleichermaßen geschätzt. Für jede Gelegenheit sollte man die passende Flasche zu Hause haben. Leichter gesagt als getan, denn Wein hat ganz besondere Bedürfnisse, damit er seinen Geschmack entfalten kann. Ein Flaschenregal in der Küche ist keine optimale Lösung. Echte Weinliebhaber richten ein Weinlager für ihre edlen Tropfen ein. Dieses kann sowohl bei der Hausplanung miteinbezogen als auch später im Keller nachgerüstet werden.

Trinkgewohnheiten: Dem eigenen Geschmack auf der Spur

Ob ein Weinkeller überhaupt sinnvoll ist und in welcher Form sowie welchem Ausmaß, hängt von den eigenen Trinkgewohnheiten ab. Verbraucher sollten diese anhand einer Checkliste analysieren.

Welchen Anteil haben

  • Rosé
  • Prosecco
  • Weißweine und
  • Rotweine

am jährlichen Konsum? Leichte Weißweine trinkt man innerhalb eines Jahres nach ihrer Abfüllung. Bei den leichten Rotweinen haben Interessierte hingegen zwei Jahre lang Zeit, sie zu konsumieren. Liebhaber kräftiger Rotweine hingegen sind die Zielgruppe eines soliden Weinkellers. Diese Rotweine benötigen vier bis acht Jahre, tannighaltige Rotweine sogar noch länger, bis sie ihren Höhepunkt erreichen. Lagerweine der Weinbaugebiete Barbaresco und Barolo dürfen gerne auch zehn Jahre lang gelagert werden, vorausgesetzt, man hat einen passenden Weinkeller.

Weinkeller selbst bauen

Ein Keller ist ideal dazu geeignet, Wein unterzubringen – unabhängig davon, ob er hier ein, zwei oder zehn Jahre verbringen soll. Natürlich reicht auch eine Nische unter der Treppe, wenn kein anderer Platz vorhanden ist. Der Keller bietet aber meist auch die besten Temperatur- und Lichtbedingungen.

Weinregale gibt es inzwischen aus den verschiedensten Materialien:

  • Holz
  • Bordeauxkisten
  • Metall
  • Stein

Für Heimwerker ist Holz die beste Wahl, da sich dieses Naturmaterial leicht verarbeiten lässt.

Die vier Phasen der Entwicklung eines Lagerweins

Jeder Lagerwein durchläuft in seiner Entwicklung vier Phasen, bevor er seine volle Reife erreicht. Diese sind entscheidend, weil sie beeinflussen, welchen Geschmack der Wein am Ende hat:

  1. Fruchtphase: Primäre Aromen dominieren in dieser Phase. Je mehr Alkohol der Wein hat, desto mehr Fruchtbukett besitzt er. Dominiert die Tannine, dann ist das Fruchtbukett geringer.
  2. Reduktionsphase: Der Wein wird nun von den Gerbstoffen geprägt. Ein hoher Anteil an Tanninen lässt ihn nun unharmonisch wirken. Der Wein ist in diesem Zustand kaum genießbar.
  3. Genussphase: Erst jetzt macht sich die Qualität von Klima, Reben, Terroir und Handwerk bemerkbar. Die Aromen und besten Eindrücke der Fruchtphase sind nun wahrnehmbar.
  4. Oxidationsphase: Säuerlich-bittere Aromen dominieren, sodass der Wein gut riecht, den Gaumen aber nicht verwöhnt.

Einlagerung: Den Wein nicht zu spät trinken

Wenn der Wein die Oxidationsphase erreicht, ist es häufig zu spät. Anfänger begehen insbesondere bei simplen Weinen den Fehler, sie zu spät zu trinken. Die guten Weine dagegen werden viel zu früh genossen – oder eher vergossen.

Wie das Weingenießer-Portal delinat.com (ab Seite 25; PDF; 2,2 MB) in einer Ausgabe aus dem Jahr 2010 informiert, sind häufig überholte Expertentipps aus dem letzten Jahrtausend schuld daran, dass viele Verbraucher ihren Wein nicht zum richtigen Zeitpunkt genießen.

Zu den typischen Weisheiten gehören:

  • Weißwein lagert man nicht
  • Bordeaux hält mindestens 10 bis 20 Jahre
  • Weinflaschen müssen im Keller liegen
  • die ideale Temperatur im Weinkeller beträgt 10 °C

Leider sind diese falsch. Richtig ist, dass neun von zehn heute erhältlichen Weinen innerhalb der ersten beiden Jahre das beste Trinkvergnügen bieten. Der Grund ist simpel: Weintrinker gibt es heute viele. Auch wenn sich nicht alle zur Gruppe der echten Genießer zählen würden, möchten sie nicht auf gute Weine verzichten. Verzichten kann man aber auf die Lagerzeit von zehn Jahren. Aus diesem Grund werden die heutigen Weine gezielt so produziert, dass sie nach ein bis drei Jahren ihren Höhepunkt erreichen. Der moderne Wein hat sich somit dem Menschen angepasst, könnte man sagen.

Was darf ein guter Wein kosten?

Deutschlands Weinanbauflächen sollen in absehbarer Zeit vergrößert werden. Einige Menschen hoffen, dass Weine nun günstiger werden könnten. Davon ist der Deutsche Weinbauverband nicht überzeugt:

Der Preis für Wein wird bei den diskutierten Prozentsätzen nicht sofort in den Keller sacken. Rudolf Nickenig, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes

Da der Weinanbau ein globales Geschäft ist, würden sich Preissenkungen hierzulande nicht zwingend auf ausländische Geschäfte auswirken.

Unabhängig davon, was mit der Weinanbaufläche geschieht, fragen sich Weinliebhaber, wie viel Geld sie für einen guten Wein ausgeben können. Grundsätzlich gibt es auch gute Weine für weniger als 20 Euro. Auf conleys.de im Bereich COOL STUFF reicht die Preisspanne von neun Euro je Flasche für einen südafrikanischen Merlot bis hin zu 90 Euro für eine Flasche Barolo. Die Frage nach dem Preis hängt immer von den Vorlieben des Trinkers ab: Ist man eher ein Gelegenheitstrinker? Dann kann man gerne auch etwas mehr für eine Flasche ausgeben. Wer regelmäßig trinkt, für den stellt der Preis knapp über 20 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis dar.

Artikelbild: © hacohob / Shutterstock


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