Ahornbaum (Acer) – Standort, Pflege & Arten

Ahornbaum (Acer) – Standort, Pflege & Arten

Einer der beliebtesten Bäume Deutschlands ist wohl der Ahornbaum. Er hatte schon sehr früh eine große Bedeutung: Die Ruhe, die er ausstrahlt, sollte dazu dienen, böse Geister fernzuhalten. Daher war er in vielen Gärten als Hausbaum zum Schutz vor Eindringlingen zu finden. Diese besondere Symbolik hat der Ahornbaum bis heute behalten, denn noch immer ist die edle Pflanze für zahlreiche Gärtner der ganze Stolz. Insbesondere im Herbst wird der Ahornbaum zur Augenweide, wenn er sich in verschiedenen Rot- und Gelbtönen zeigt. Aber wo ist eigentlich der perfekte Standort für einen Ahornbaum und wie wird er richtig gepflegt?

Verschiedene Arten des Ahornbaums

Ahornbäume gibt es nahezu überall auf der Welt, sodass insgesamt etwa 150 Arten bekannt sind. Hierzulande sind vor allem hohe Exemplare zu finden, die nicht selten höher als 20 Meter werden. Sie können mehrere Jahrhunderte alt werden. Man findet in Deutschland vor allem folgende Arten:

  • Spitzahorn (Acer platanoides)
  • Bergahorn
  • Feldahorn

Dabei ist der Spitzahorn eher klein, denn er wird nur 15 Meter groß. Dafür ist er im Herbst besonders schön anzusehen, da sein Laub dann viele knallige Gelb- und Rottöne aufweist. Der japanische Ahorn ist eine Sonderform, der als Zierpflanze in vielen Vorgärten zu sehen ist. Schon sein Sommerlaub ist von einer intensiven dunkelroten Farbe gekennzeichnet.

Blätter, Blüten und Früchte des Ahorns

Eine Besonderheit des Ahorns sind seine auffälligen handförmigen Blätter, die fünf bis sieben einzelne Lappen besitzen, welche sich lang zuspitzen. Dadurch erinnern sie an die Finger einer Hand. Je nachdem, für welche Art man sich entscheidet, sind die handförmigen Blätter stark oder weniger stark eingeschnitten. Wird ein Blatt verletzt, ist ein austretender Milchsaft zu beobachten. Die Oberseite der Ahornblätter besitzt einen ganz leichten Glanz. In der Blütezeit stehen die Blüten des Ahorns aufrecht in Blütentrauben.

Es gibt neben zwittrigen Blüten auch Varianten, die nur dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht angehören. Die gelblich-grüne Farbe der Blüten fällt zur Blütezeit von April bis Mai besonders ins Auge. Danach bilden sich kleine Nüsschen als Früchte, die paarweise geflügelt sind. Die Frucht wird als Spaltfrucht bezeichnet, weil der Fruchtknoten beim Reifen gespaltet wird. Die einzelnen Teilfrüchte sind sehr flach und besitzen eine kaum merkliche Wölbung. Die Fruchtschale ist auch im Inneren kahl. Die Vermehrung des Ahorns erfolgt über die Samen dieser Früchte, die durch den Wind verteilt werden.

Der richtige Standort und der optimale Boden

Bei der Standortwahl für den Ahorn ist nur wenig zu beachten. In der Natur kommen Ahornbäume vor allem in locker besiedelten Mischwäldern vor und stehen gern am Waldrand. Die Witterungsverhältnisse der gemäßigten Breitengrade sind ideal, doch auch in Höhenlagen bis zu 800 Meter gedeihen die prächtigen Bäume. Am besten wird der Ahorn an einem sonnigen bis halbschattigen Plätzchen gepflanzt. Ahornbäume haben nur wenige Ansprüche, was den Boden betrifft, denn sie können sich leicht an gegebene Verhältnisse anpassen. Sie kommen sowohl mit leicht saurem als auch mit leicht alkalischem, sprich kalkhaltigem Boden zurecht. Ideal ist es, wenn der Boden Wasser speichern kann und viele Nährstoffe besitzt. Junge Bäume sollten an einem Ort gepflanzt werden, der vor Wind geschützt ist. Staunässe ist zu vermeiden. Ein Lehmboden mit einer Struktur, die ein wenig krümelig ist, hat sich in der Vergangenheit für die meisten Ahornbäume als optimal erwiesen.

Während langer Trockenperioden ist Gießen angesagt

Einige trockene Tage können dem Ahorn nichts anhaben, längere Trockenperioden jedoch schon. Dann zeigen sich häufig Blattflecken. Möglich ist auch, dass einige Triebe oder Äste vertrocknen und absterben. Daher ist der Ahorn während dieser Zeit unbedingt zu gießen, idealerweise direkt auf den Wurzelballen. Nässe auf den Blättern sollte vermieden werden, da sie sonst in der Sonne verbrennen könnten. Als optimaler Gießzeitpunkt ist der Abend zu nennen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Baum nicht übergossen wird, denn Staunässe verträgt der Ahorn nicht.

Video

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Düngen im Frühsommer

Im Mai oder Juni sollte der Ahorn gedüngt werden. Hierfür bietet sich ein mineralischer Depotdünger wie zum Beispiel Blaukorn an. Solche Langzeitdünger lösen sich durch die Feuchtigkeit im Boden nur langsam auf, sodass sie nicht vom Regen weggespült werden können. Es genügt für die komplette Wachstumsperiode, den Ahorn nur einmal zu düngen.

Der Pflegeaufwand nimmt im Herbst zu

Der Ahorn zählt zu den Bäumen, die sehr viel Laub tragen, welches sie dann im Herbst Stück für Stück verlieren. Daher benötigt der sonst sehr pflegeleichte Baum im Herbst etwas mehr Pflege, denn das fallende Laub sollte geharkt werden. Im Frühjahr hilft eine Portion Mulch auf dem Boden dagegen, dass der Boden zu schnell austrocknet.

Ahornbäume richtig schneiden

Es ist nicht notwendig, den Ahorn regelmäßig zu verschneiden, denn meist besitzt der Baum schon von Natur aus eine regelmäßige Wuchsform. Wer seinen Ahorn jedoch als Kübelpflanze ziehen möchte oder verhindern will, dass der Baum zu groß wird, kommt nicht daran vorbei, den Baum zu beschneiden. Dies sollte jedoch nicht im Herbst oder im Winter vorgenommen werden, da die Schnittstellen sehr anfällig für Krankheiten oder Pilze sind. Deshalb ist es besser, im Sommer nur einzelne Triebe herauszuschneiden, um die Wuchsform oder die Höhe zu korrigieren.

Überwinterung

Die Überwinterung eines Ahorns ist meistens kein Problem, da die Pflanzen winterhart sind und auch sehr niedrige Temperaturen dem Baum nichts anhaben können. Allerdings sollten junge Pflanzen ebenso wie Topfpflanzen im Winter geschützt werden. Bei Jungpflanzen, die in der Erde wachsen, sollte der Stamm zunächst mit Erde oder Laub an gehäufelt werden. Zusätzlich kann der Boden mit Stroh, trockenen Blättern oder Reisig abgedeckt werden. Kübelpflanzen, die einen großen Topf besitzen, sollten an einer geschützten Hauswand überwintern. Nur Ahornbäume mit sehr kleinen Töpfen müssen an einen kühlen Platz gestellt werden, der überwiegend frostfrei ist. Ideal hierfür sind Temperaturen von zwei bis sechs Grad Celsius.

Schädlinge und Krankheiten beim Ahorn

Prinzipiell ist der Ahorn ein robuster Baum, der nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten ist. Dies gilt jedoch nur bei optimalen Standortbedingungen. Ist der Boden zu trocken oder zu nass, nimmt auch die Anfälligkeit des Ahorns für Krankheiten zu. Bei trockenem Boden ist der Ahorn zum Beispiel anfällig für Mehltau, der sich durch mehlige Flecken auf den einzelnen Blättern äußert. Trockene Blattspitzen lassen zudem darauf schließen, dass der Standort zu windig ist und daher eine Blattspitzendürre aufgetreten ist.

Im Juli und August wird der Ahorn hin und wieder von Blattläusen befallen. Hier helfen entsprechende Mittel, die saugende Insekten vernichten. Bei schwachen Pflanzen, die auf einem nährstoffarmen Boden gepflanzt wurden, sind manchmal Spinnmilben zu beobachten. Dann ist es notwendig zu düngen und den Baum mit einem Pflanzenschutzmittel einzusprühen. Insofern der Standort zu nass ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Pilzbefall. Das äußert sich zum Beispiel durch absterbende Zweige. Die betroffenen Stellen sollten großzügig abgeschnitten werden. Um die Ursache zu bekämpfen, ist ein Standortwechsel oder zumindest eine Entwässerung des Bodens unumgänglich.

Fazit

Der Ahorn ist ein Baum, der für fast jeden Garten und Geschmack geeignet ist. Es gibt viele verschiedene Sorten, sodass unterschiedliche Blattformen, Laubfarben und auch Größen möglich sind. Einige Ahornbäume, speziell der japanische Ahorn, bezaubern schon im Sommer mit ihrem prächtigen roten Laub. Diese Sorten werden daher auch in Deutschland immer beliebter. Begehrt sind die Ahornbäume auch deshalb, weil ihr Laub im September und Oktober sehr bunt ist. All diese Vorteile können Gärtner genießen, ohne dass der Ahornbaum viel Pflege oder Aufwand verursacht. Die robusten Ahornbäume sollten daher als imposante Schattenspender in keinem Garten fehlen.

Artikelbild: © CJ Nattanai / Shutterstock


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