Garage bauen: welche Kosten fallen alles an?

Garage bauen: welche Kosten fallen alles an?

Bauherren, die gerade ein Haus bauen, denken meist auch gleich an den Garagenbau. Steht fest, dass ein Garagenbau erfolgen soll, muss d er Bauherr festlegen, ob es sich um eine Einzelgarage oder Doppelgarage handeln soll. Des Weiteren muss im Vorfeld geklärt werden, ob man lieber eine Fertiggarage (Holzfertiggarage) möchte oder doch eher eine gemauerte Massivgarage. Die letzte Entscheidung, die man vor dem Garagenbau treffen muss, ist der gewünschte Garagentyp – also eine Betonfertiggarage, eine Holzgarage, eine Betongarage oder eine Stahlgarage. Je nach Garagentyp und verwendetem Baumaterial können die Kosten deutlich variieren.

Wie hoch sind die Kosten für den Bau einer Garage?

Kostenbeispiel für eine gemauerte und frei stehende Garage mit den Maßen 6 x 3 x 2,50 Meter:

PostenKosten
Fundament760 Euro Materialkosten; 1.020 Euro Baukosten = 1.780 Euro Gesamtkosten
Garage, Baumaterialien, Errichtung2.600 Euro Materialkosten; 7.200 Euro Baukosten = 9.800 Euro Gesamtkosten
Bauplanung, Statik und Baugenehmigung1.850 Euro
Dachform und Dacheindeckung1.500 Euro
Putz und verputzen1.600 Euro
Garagentor und Einbau des Garagentors800 Euro + 450 Euro = 1.250 Euro Gesamtkosten
Elektroinstallation400 Euro
Gesamtkosten18.180 Euro

Die Frage nach der Höhe der Kosten kann nicht pauschal beantwortet werden, denn bei den Kostenfaktoren sind eine Menge an Fragen zu berücksichtigen. Dazu gehört, ob man den Garagenbau direkt mit dem Bau des Wohnhauses kombiniert oder die Garage erst später baut. Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, ob man mit dem Garagenbau einen Fachmann beauftragt oder die Garage in Eigenleistung errichtet.

Für eine Garage in durchschnittlicher Größe muss man im Schnitt mit ca. 10.000 Euro an Baukosten rechnen. Meist jedoch fallen Gesamtkosten von 15.000 bis 20.000 Euro an.

Durch Extras, wie zum Beispiel Seitentüren, Fenster, Wärmedämmung oder Dachbegrünung können die Kosten für den Garagenbau deutlich höher ausfallen.

Lohnt der Bau einer Garage in Eigenleistung?

Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, denn sie hängt von vielen persönlichen Entscheidungen ab. Denkt man nur an den Preis, dann ist die Fertiggarage auch als Luxusausführung meist deutlich günstiger als die Betonfertiggarage. Wird die Garage in Eigenleistung errichtet, kann man den Garagenbau besser an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, wie zum Beispiel, ob man zusätzlichen Stauraum wünscht oder wie man die Zufahrt gestalten möchte. Allerdings birgt der Bau in Eigenleistung auch gewisse Nachteile gegenüber dem Bau mit einer Fachfirma. So muss man auf bestimmte Gewährleistungen verzichten, die bei der Bauweise mit Fachfirmen eingeschlossen sind.

Welche Kostenfaktoren bestimmen die Gesamtkosten bei einer selbst gemauerten Garage?

Viele Kostenfaktoren fließen hier bei den Gesamtkosten mit ein, die man zwingend im Vorfeld des Garagenbaus beachten sollte.

  • Kosten für die Bauplanung und die Baugenehmigung
  • Kosten für das Fundament und den damit verbundenen Erdarbeiten
  • Kosten für die Errichtung des Mauerwerks
  • Kosten für die Decke
  • Kosten für die jeweilige Dachform inklusive der Dacheindeckung
  • Kosten für das Garagentor und den entsprechenden Antrieb
  • Kosten für die Elektroinstallation
  • Kosten für den Putz und das Verputzen der Wände
  • Kosten für Zusatzausstattungen und Extras

Mit welchen Kosten muss man für eine Baugenehmigung rechnen?

Plant man den Garagenbau direkt mit dem Bau des Wohnhauses, kann man sich einen Großteil der Kosten ersparen, den Planungen und Berechnungen der Statik erfolgen zusammen mit den Planungen für den Bau des Wohnhauses. Der Aufwand für die Planungskosten sind dann nur geringfügig höher, als wenn der Garagenbau erst später erfolgen soll.

Plant man eine frei stehende Garage an der Grundstücksgrenze erst später zu bauen, muss man mit deutlich höheren Kosten rechnen. Diese betragen meist 10 % der Gesamtkosten für den Garagenbau.

Welche Kosten fallen für das Fundament an?

In der Regel liegen die Kosten für die Bodenplatte bei 70 bis 100 Euro pro m². Werden die Erdbauarbeiten, also das Ausheben für das Fundament teurer, ist mit höheren kosten für das fertige Fundament zu rechnen. Entscheiden Bauherren sich für ein Streifenfundament, muss klar sein, dass durch den höheren Arbeitsaufwand kein Preisvorteil erzielt wird. Am günstigsten ist nach wie vor die durchgehende Bodenplatte für das Fundament.

Welche Kosten fallen für das Mauerwerk an?

Entscheidend sind hierbei die Bauart und die Bauausführung, also in welcher Stärke soll das Mauerwerk gemauert werden. Die Kosten können hier deutlich variieren. Im Schnitt muss man mit Kosten von 40 bis 65 Euro pro m² Mauerwerk rechnen. Sollen extra Seitentüren und Fenster eingebaut werden, bedeutet dies einen höheren Arbeitsaufwand, der sich wiederum in den Gesamtkosten niederschlägt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Wahl der Steine (Kalksandstein, Mauerstein, Porenbeton).

Welche Kosten fallen für das Dach an?

Diese Frage kann ebenfalls nicht pauschal beantwortet werden, denn die Kosten sind stark von der Dachkonstruktion (Flachdach, Steildach) abhängig. Für ein Flachdach muss man im Schnitt mit 100 bis 150 Euro pro m² rechnen, jedoch kann das fertige Flachdach inklusive Abdichtung auch bis zu 250 Euro pro m² kosten.

Welche Kosten fallen für das Verputzen an?

Im günstigsten Fall lässt sich ein Außenputz für rund 30 Euro pro m² realisieren. Hierbei müssen bestimmte Richtwerte berücksichtigt werden, damit später keine Feuchtigkeit in die Garage eindringen kann. Für den Innenputz muss man im günstigsten Fall nochmals mit 20 Euro pro m² rechnen. Je nach Größe der Garage können sich hie Kosten hierbei deutlich erhöhen, da mit einer längeren Bauzeit, mehr an Materialkosten und Arbeitskosten gerechnet werden muss.

Was kostet ein Garagentor?

Für ein einfaches Schwingtor muss man im Schnitt mit 400 Euro rechnen. Dazu kommen nochmals Kosten von rund 250 Euro für den Einbau. Ein hochwertiges Garagentor mit elektrischem Antrieb und weiteren Extras kann bis zu 3.000 Euro und mehr kosten.

Welche Extras gibt es beim Garagenbau?

Viele Bauherren wünschen bei einer frei stehenden Garage an der Grundstücksgrenze meist eine zusätzliche Seitentür. Die Kosten hierfür betragen für die Seitentür 100 bis 150 Euro zuzüglich ca. 200 Euro für den Einbau.

Ein einfaches Kippfenster in der Garage ist meist deutlich günstiger, bietet jedoch so gut wie keinen Schutz gegen Diebstahl. Möchte man ein hochwertiges Fenster für die Garage, muss man mit etwa den gleichen Kosten rechnen wie für die Seitentür. Des Weiteren ist es ratsam an Fenstergitter zur zusätzlichen Sicherung zu denken.

Weitere Extras beim Garagenbau gibt es bei den verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten. Die Rede ist hier von zusätzlichem Stauraum mit Regalen oder von der Versiegelung des Garagenbodens. Bei letzterem sollte man zwingend die Vorgaben und die Richtwerte des jeweiligen Bauamtes beachten.

Welche Kosten sollte man beim Garagenbau noch in Betracht ziehen?

Hier sind einige Kostenfaktoren zu bedenken, an die man im ersten Moment nicht denkt:

  • Eventuell muss eine Grenzabgabe gezahlt werden, wenn man im Bereich der Grundstücksgrenze die Garage errichtet. Je nach Aufwand liegt diese bei 300 bis 1.500 Euro.
  • Je nach Landesbauordnung kann eine Gebäudeeinmessung Pflicht werden. Die Kosten bewegen sich zwischen 250 und 500 Euro.
  • Je nach Ausführung fallen Kosten für die Zufahrt an.
  • Kosten für die Außenbeleuchtung der Garage.
  • Eventuell muss man Kosten für einen Wasseranschluss einplanen.
  • Eventuell muss man Kosten für die Entwässerung der Zufahrt einplanen.

All diese Kosten müssen von den Bauherren berücksichtigt werden. Unter diesen Aspekten kann das Bauwerk Garage, egal ob selbst gemauerte Massivgarage oder einfach errichtete Fertiggarage relativ teuer werden. Gleiches gilt auch, wenn man sich für eine einfache Holzgarage, Holzfertiggarage oder Stahlgarage beim Garagenbau entscheidet.

Zusammenfassung

Beim Bau eines Wohnhauses wird meist der Garagenbau mit eingeplant, denn der Aufwand für die Planung ist deutlich niedriger, was sich wiederum in den Planungskosten sowie den Gesamtkosten niederschlägt. Sowohl die Fertiggarage wie auch die gemauerte Massivgarage kann man in Eigenleistung errichten, jedoch nimmt man hierbei zwingend Nachteile im Rahmen der Gewährleistung auf sich. Deutlich besser fährt man, wenn man eine Fachfirma mit der Planung und dem Bau der Garage beauftragt, denn diese wissen über Vorgaben und Richtwerte besser bescheid als der Laie.

Artikelbild: brizmaker / Bigstock.com


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