Für weitere Anspannung: Ausländisches Geld strömt auf deutschen Wohnungsmarkt

Für weitere Anspannung: Ausländisches Geld strömt auf deutschen Wohnungsmarkt

Es ist keine große Neuigkeit: Der deutsche Immobilienmarkt ist in einer angespannten Lage. Doch nun zeichnet sich ab: Es sind längst nicht mehr nur deutsche Investoren, die auf den hiesigen Immobilienmarkt zu finden sind. Immer mehr ausländisches Geld strömt hinein. Vor allem die Chinesen kaufen mit Vorliebe deutsche Objekte und sorgen damit weiter für steigende Preise. Makler richten sich bereits nach ihren Wünschen und Vorlieben.

Schlaraffenland Deutschland: Immobilien sind für ausländische Investoren sicher und billig

Deutschland bietet Sicherheit, politische Stabilität und eine florierende Wirtschaft. Das sind nur einige Gründe, warum immer mehr ausländische Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt kaufen. Eine Studie des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken zeigt, dass im vergangenen Jahr mehr als 50 Prozent der Investitionen bei Deals oberhalb der Zehn-Millionen-Grenze von ausländischen Kapitalgebern stammten – über 59 Milliarden Euro haben sie in deutsche Gebäude investiert. Im Jahr 2010 war es nur ein Drittel davon. Einer der Gründe: Der deutsche Mieter gilt als besonders zuverlässig: Er zahlt immer pünktlich.

Neben den US-Amerikanern ist eine neue Käufergruppe inzwischen sehr aktiv: Immer mehr Chinesen sind auf der Liste der ausländischen Investoren zu finden. Vor allem die wachsende Mittelschicht sucht nach Anlagemöglichkeiten – einzelne Privatinvestoren kaufen ebenso wie große Gruppen. Der deutsche Markt mit seinen niedrigen Zinsen ist für sie eine hervorragende Möglichkeit, Geld ins Ausland zu schaffen.

Außerdem sind die hiesigen Immobilien für die Chinesen wahre Schnäppchen, kosten die meisten Wohnungen in Fernost nicht selten mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter. Zudem sieht die chinesische Regierung pro Familie nur eine Immobilie in Peking oder Shanghai vor – was die Lust auf ausländische Objekte weiter steigern lässt. 2016 haben sie rund 33 Milliarden Dollar im Ausland angelegt. Hamburg, Berlin, Frankfurt oder München sind beliebte Kaufregionen.

Nach den US-Amerikanern sind die Chinesen damit die zweitgrößte ausländische Gruppe, die den deutschen Wohnungsmarkt aufkauft. Aber auch reiche Russen strömen vermehrt auf den hiesigen Immobilienmarkt. Sie wollen meist unerkannt bleiben, zahlen bar und investieren vor allem in Gewerbeimmobilien. Aber auch Wohnungen sind ein beliebtes Anlageobjekt der russischen Investoren. Oft setzen sie dabei deutsche Verwaltungsgesellschaften ein, die den hiesigen Kontakt zu den Mietern halten.

Fatale Folgen: Steigende Nachfrage sorgt für steigende Preise

Der Kaufrausch von Chinesen, Russen und Co auf dem deutschen Immobilienmarkt hat jedoch fatale Folgen. Auf dem ohnehin schon angespannten Markt steigen durch die erhöhte Nachfrage auch die Preise. Und das längst nicht nur bei Luxus-Objekten: Das ausländische Geld fließt in den gesamten Markt.

Makler und Baufirmen richten sich vermehrt auf diese Kundengruppe ein. Immer mehr kleine Wohnungen mit hohen Quadratmeterpreisen entstehen derzeit in den Ballungszentren Deutschlands. An Ein- bis Zwei-Raumwohnungen mit einem Kaufpreis zwischen 250.000 und 400.000 Euro haben die Chinesen am meisten Interesse. Die Anzahl der Anfragen steigt immer weiter. Und damit auch weiter die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt.

Zusammenfassung

Der deutsche Immobilienmarkt ist bereits angespannt. Die Lage verschärft sich derzeit vor allem durch ausländische Investoren, die deutsche Wohnungen aufkaufen. Vor allem Chinesen aus der wohlhabenden Mittelschicht investieren derzeit – und lassen die Nachfrage weiter steigen.

Artikelbild: masta4650 / Bigstock.com


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