Unzufriedene Internetkunden: Von Routerzwang bis langsame Geschwindigkeit

Unzufriedene Internetkunden: Von Routerzwang bis langsame Geschwindigkeit

Verschiedene Unternehmen teilen sich den deutschen Markt für Zugänge ins World Wide Web. Einige von ihnen bieten ihren Service bundesweit an, andere sind nur regional vertreten. Unzufriedene Kunden haben sie alle. Doch viele Kunden bleiben bei den Anbietern, obwohl ihnen bessere Alternativen zur Verfügung stehen.

Foren, Frageseiten und Bewertungsportale – ihre User berichten berichten über die weniger erfreulichen Erfahrungen mit ihrem Internetdienstanbieter (ISP). Es ist bewiesen, dass Menschen stärker dazu bereit sind, eine negative Meinung kundzugeben, als über ihr positives Erlebnis zu berichten. Das ist nicht das zentrale Problem. Viele von ihnen verhalten sich genauso wie bei den steigenden Strompreisen: Sie werden bemängelt, aber stillschweigend geduldet. Dabei gibt eine simple Alternative: Den Preisvergleich und Wechsel zu einem neuen Anbieter.

Beim Internetzugang verhält es sich ähnlich. Verbrauchern steht es frei, den Anbieter fristgerecht zu kündigen und zu einem neuen Dienstleister zu wechseln. Für die Informationssuche steht ihnen das Internet zur Verfügung. Dort können sie auf Webseiten die DSL-Verfügbarkeit anhand ihrer Adresse prüfen und sich verfügbare Tarife anzeigen lassen. Selbst der Wechsel ist online möglich.

Routerzwang: Bundesrat beschloß Gesetz

Der Wechsel zu einem neuen Anbieter ist eine Lösung des Problems. Was aber verleitet Kunden zum Anbieterwechsel? Ein bekanntes Problem ist der sogenannte Routerzwang. DSL-Kunden in Deutschland erhielten bis dato eine spezielle von ihrem ISP vorgeschriebene Hardware. Nur so konnten sie sich mit dem Internet verbinden. Dann verbot der Bundestag den Routerzwang. Laut dem Gesetz ist die Anschlussdose in den eigenen vier Wänden nun ein Netzabschlusspunkt. Kunden haben folglich freie Wahl, welchen Router sie nutzen möchten.

Seit Jahren steht der Routerzwang in der Kritik, weil immer wieder Sicherheitslücken bekannt wurden, die Internetkunden unnötig in Gefahr bringen. Ende Oktober informierte heise Security über eine Sicherheitslücke in 1,3 Millionen Routern von Vodafone, die über WLAN angreifbar waren.

Geschwindigkeit: Nur auf dem Papier ist sie schnell

Highspeed-Internet mit bis zu 100 Mbit/s – so oder so ähnlich werben einige Internetdienstleister. Kunden vertrauen der Angabe blind, ohne sie zu überprüfen. Ein fataler Fehler, wie sich in einigen Fällen herausstellt. Verwundert über langsam ladende Webseiten oder buffernde Videos prüfen einige Verbraucher ihre Geschwindigkeit: Dabei stellen sie häufig fest, dass sie nicht die beworbene Geschwindigkeit erhalten.

Die Internetprovider retten sich dadurch, dass sie die intelligente Formulierung bis zu verwenden. Wer als Kunde 100 Mbit/s versprochen bekommt, jedoch nur die Hälfte erreicht, sollte in einen niedrigeren Tarif oder zu einem anderen Anbieter wechseln.

Um die Geschwindigkeit zu testen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Webseiten wie speedtest.net messen die Geschwindigkeit. Die Messung wird von bestimmten Kriterien beeinflusst (Webbrowser, Flash-Plug-in, etc.), sodass sie nicht vollkommen aussagekräftig ist.
  2. Simple HTTP(s)-Downloads, die im Idealfall parallel geschaltet werden, geben einen reellen Aufschluss über die tatsächliche Internetgeschwindigkeit. Die einzige Limitierung könnte hier der Server des Anbieters sein.
  3. Der Download einer Datei über das Protokoll BitTorrent (eine Linuxdistribution zum Beispiel) ist eine weitere Möglichkeit, seine Geschwindigkeit zu messen.

Internetuser sollten alle drei genannten Möglichkeiten ausprobieren und prüfen, welchen Maximalwert sie erreichen. Falls dieser stark von der beworbenen Internetgeschwindigkeit abweicht, können sie weitere Schritte einleiten (Fehlersuche, Downgrade des Abos, Anbieterwechsel).

Support: Servicequalität schwankt

Günstige Preise und eine hohe Geschwindigkeit sind für viele Verbraucher die wichtigsten Eigenschaften eines guten Internetproviders. Sobald sie aber Probleme haben, stellen sie fest, dass bei einigen Unternehmen der Service unter den günstigen Preisen leidet.

Der klassische Kontakt mit diesen Unternehmen findet über eine Hotline statt. Die Zeitschrift CHIP hat gemeinsam mit Statista die besten Hotlines 2016 getestet. Einen besonders guten Service konnte der Anbieter 1&1 gewährleisten.

Wer nicht selbst schlechte Erfahrungen mit dem Service des Unternehmens machen möchte, kann sich vor dem Vertragsabschluss informieren. Die COMPUTER BILD hat das Portal wieistmeineip.de ins Leben gerufen, wo Kunden Berichte zur Leistung ihres Internetproviders verfassen können. Des Weiteren lohnt sich ein Blick auf Frageportale (z. B. gutefrage.net) sowie Bewertungen auf Portalen wie Ciao! oder ähnlichen Webseiten.

Artikelbild: © Ijansempoi / Shutterstock


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