Tabakpflanze (Nicotiana) – Samen, Anbau und Ertrag

Tabak ist eine einjährige Pflanzengattung, die der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) angehört. Ein Großteil der Arten erzeugt Nikotin oder Alkaloide in den Wurzeln, welche in den Blättern eingelagert werden. Dieser natürliche Schutzmechanismus soll in erster Linie zur Abwehr von Fraßfeinden dienen. Aus den mit Nikotin gefüllten Blättern stellt man allerdings auch Zigaretten her. Inhaltsverzeichnis aufklappen 1 Beschreibung 2 Abwehrmechanismus 3 Video 4 Tabaksorten 5 Boden 6 Aussaat 7 Setzlinge 8 Auspflanzen 9 Ernte 10 Verarbeitung 11 FAQ – Die häufigsten Fragen 12 Systematik 13 Wissenschaftlicher Name Beschreibung Obwohl die Tabakpflanze in subtropischen Gebieten zu Hause ist und folglich viel Feuchtigkeit und Wärme benötigt, um zu wachsen, hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte an die klimatischen Verhältnisse in unseren Breitengraden angepasst. Die wichtigste Eigenschaft der Tabakpflanzen sind die Inhaltsstoffe. In 54 aus 64 Arten ist Nikotin am stärksten vertreten. Der Anteil des Nikotins in den Wurzeln der Arten Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica beträgt 97 Prozent. Über das Hauptwasserleitgewebe, Xylem genannt, wird das Nikotin in andere Teile der Pflanze transportiert, unter anderem in die Blätter, Blüten und Stängel. Sobald die unbehandelten Blätter getrocknet werden, liegt der Nikotinanteil bei Nicotiana tabacum meist nur noch bei 0,5 bis zehn Prozent. Bei Nicotiana rustica kann der Tabakanteil bis zu 18 Prozent betragen. Die anderen Nicotiana-Arten haben weitaus geringere Nikotinanteile in den Wurzeln und Blättern. Abwehrmechanismus Wilder Tabak ist eine der erstaunlichsten Pflanzen der Welt. Kurz nach ihrer Geburt sind sie ein willkommenes Fressen für die Raupen des Tabakschwärmers, die sich über ihre Leibspeise hermachen. Das in den Blättern enthaltene Nikotin macht den Raupen nichts aus, da sie dagegen immun sind. Wie der Forsche vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena Prof. Ian Baldwin erkannt hat, servieren die Pflanzen den Raupen dennoch eine teuflische Kost. Wie ein Artikel von Baldwin, der 2010 in dem Fachmagazin »Science« veröffentlicht wurde, erklärt, hat die wilde Tabakpflanze (Nicotiana attenuata) ein raffiniertes Verteidigungssystem: Sobald die Raupen des Tabakschwärmers die Blätter der Tabakpflanze zu fressen beginnen, emittieren sie ein verdauungsförderndes Sekret, welches sich in ihrem Speichel befindet, und sie in die Blätter abgeben. Dieses Sekret registriert die Pflanze innerhalb von 24 Stunden und wandelt es in einen neuen Duftstoff um, den sie über die Luft abgibt. Der als (E)–2-Hexenal bezeichnete Molekülkomplex zieht wiederum insektenfressende Raubwanzen und Schlupfwespen, die die Raupenbabys inklusive ihrer Mutter vertilgen. Video Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Tabaksorten Eine Reihe von Hobbygärtnern, die nebenbei auch Raucher sind, möchte Tabak selbst anbauen. Tabak ist aber nicht gleich Tabak, denn es gibt viele verschiedene Sorten. Welche man letztendlich anbaut, hängt vom eigenen Geschmack an. Zu den klassischen Pfeifen- und Zigarettensorten gehören Virginia, Burley sowie Geudertheimer. Liebhaber von Zigarren sind mit dunklen Sorten Geudertheimer, Havanna Z992 sowie Korso bestens beraten. Statistiken zeigen, dass die meisten Zigaretten- und Pfeifenraucher Virginia zu 50 Prozent, Burley zu 30 Prozent und Geudertheimer sowie Orient zu jeweils zehn Prozent anbauen. Je leichter der Tabak am Ende sein soll, desto höher sollte der Anteil von Virginia sein. Wer dagegen einen würzigen Geschmack bevorzugt, legt seinen Fokus auf Burley. Ein Überblick über die verschiedenen Sorten: Virginia: Ein Tabak mit geringem Eigengeschmack sowie einem niedrigen bis mittleren Nikotingehalt. Seine Resistenz in der Wachstumsphase macht ihm zu einer guten Wahl für Einsteiger. Burley: Auch diese Sorte besitzt einen mittleren Nikotingehalt. Ihr aromatischer Geschmack ist ideal, um Burley mit anderen Sorten zu mischen. Orienttabake: Es gibt zahlreiche Sorten wie Xanthi und Samsoun zum Beispiel, die im Geschmack kräftig sind. Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts werden sie genutzt, um Mischungen mit Virginia oder Burley zu harmonisieren. Würztabake: Wie der Name bereits sagt, sollen Würztabake wie Maryland oder Kentucky der Mischung einen würzigen Beigeschmack verleihen. Zigarrentabake: Havanna Z992 und Geudertheimer sind klassische Zigarrentabake, die einen kräftigen Eigengeschmack besitzen. Einige Sorten können ungemischt verwendet werden. Grundsätzlich gibt es kein ideales Rezept für die Mischung von Tabak, da es sich um eine Geschmacksfrage handelt. Generell wird Einsteigern aber empfohlen, mit einer amerikanischen Mischung zu starten: ein Drittel Burkley zwei Drittel Virginia Den individuellen Geschmack kann man dann mit Orient- oder Zigarrensorten anpassen. Boden Wer hierzulande Tabakpflanzen in seinem Garten aufziehen möchte, sollte wissen, dass der Boden eine ausgeglichene Nährstoffbilanz haben muss. Was Tabakpflanzen nicht mögen: zu viel Chlor Mangel an Stickstoff und Phosphat Sollte der Boden diese Kriterien nicht erfüllen, können Hobbygärtner diesen mit Nährstoff-Zusammensetzungen optimieren. Besonders gut sind Böden, auf denen zuvor Getreide oder Mais angebaut wurden – das wird jedoch ein Ausnahmefall sein. Damit sich die Tabakpflanze gut entwickeln kann, sollte der Boden locker sein. Optimal ist eine sandige Konsistenz, die geringe Anteile an Lehm aufweist. Aussaat Wer den Tabak im heimischen Garten pflanzen möchte, beginnt damit Ende März. In warmen Regionen, zu dem zum Beispiel das Badische Rheintal gehört, wird der Tradition zufolge am Josephstag gesät. Die Hobbygärtner in kälteren Regionen, zu denen die neuen Bundesländer gehören, müssen bis Mitte April warten. Zigarrentabake sind weniger anspruchsvoll und können durchaus bis Mai gesät werden. Beim Topfanbau spielt der Zeitpunkt der Aussaat keine Rolle. Setzlinge Die kleinen Tabaksamen werden auf feuchte, aber nicht nasse Ansatzerde gestreut und mit dem Finger leicht angedrückt. Bereits eine Woche Später sind kleine Keimlinge zu sehen, später die ersten Blattpaare. Nach zwei bis drei Wochen haben die Zöglinge eine Höhe von einem Zentimeter erreicht. Während dieser Wachstumsperiode muss die Erde weiterhin feucht gehalten werden. Die Zöglinge selbst dürfen nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein, da sie den Halbschatten bevorzugen. Sobald die Zöglinge zwei Blattpaare besitzen oder mindestens einen Zentimeter groß sind, kann man sie in kleine Töpfe umpflanzen – diesen Vorgang nennt man auch pikieren. Das Pikieren ist aus dem Grund wichtig, weil sie ab dieser Wachstumsgröße chaotisch wachsen und sich später nicht mehr voneinander trennen lassen. Beim Pikieren nutzt man einen Teelöffel, um Erde rund um die Wurzel herauszulöffeln. Nach dem Umpflanzen müssen Hobbygärtner die Erde weiterhin feucht halten. Nach insgesamt sechs bis acht Wochen haben die Setzlinge eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht und dürfen in den Garten. Auspflanzen Beim Umpflanzen in den Garten muss … Tabakpflanze (Nicotiana) – Samen, Anbau und Ertrag weiterlesen