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  • Schimmel entfernen: Kosten & Preise

    Schimmel entfernen: Kosten & Preise

    Schimmel in Haus und Wohnung kann nicht nur lästig sein, sondern auch ernste Folgen für die Gesundheit haben. Schimmelpilze sollten nach der Entdeckung umgehend entfernt werden. In manchen Fällen reicht der Griff zu handelsüblichen Produkten oder Hausmitteln. Doch in vielen Fällen ist eine professionelle Schimmelbekämpfung durch den Fachmann notwendig und ratsam.

    Wichtig ist dabei, auch die Ursachen für die Schimmelbildung zu bekämpfen. Das kann die Maßnahmen deutlich verteuern, sollte aber nicht von Laien übernommen werden. Wo Unsicherheit herrscht, braucht es auch ein Gutachten.

    Doch was kostet es, Schimmel entfernen zu lassen? Was kostet ein Schimmelgutachten. Wer übernimmt die Kosten in einer Mietwohnung? Und gibt es Möglichkeiten, dabei zu sparen? Die Antworten auf diese Fragen geben die folgenden Zeilen.

    Was es kostet, Schimmel zu entfernen

    Generell ist festzustellen: Eine pauschale Aussage zu den Kosten einer Schimmelbeseitigung gibt es nicht. Denn die Preise sind individuell und hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Das Ausmaß der Ausbreitung entscheidet über den Umfang der Sanierung und die Ursache kann erhebliche Folgekosten auslösen. Wird der Schimmel nur durch falsches Lüften verursacht, reicht eine einfache Entfernung. Liegen jedoch bauliche Gründe vor, braucht es auch bauliche Veränderungen und Reparaturen. Daher sind die Kosten von Fall zu Fall unterschiedlich.

    Dennoch gibt es Kennziffern, an denen sich orientiert werden kann. Eine professionelle Schimmelentfernung kostet mindestens 1.000 Euro. Weitere Kosten hängen von den Ursachen ab – denn die Gründe für die entstehende Feuchtigkeit der Befallsstellen sollten unbedingt beseitigt werden. Das kann in manchen Fällen auch umfangreiche Baumaßnahmen. Eine Mauertrockenlegung wird notwendig, wenn die Ursache im Mauerwerk liegt. In anderen Fällen sind auch bauliche Veränderungen möglich. Auch eine großflächige Desinfektion im gesamten Haus oder der Wohnung kann erforderlich werden und ihren Preis haben.

    Bei großflächiger Schimmelbildung ab 0,5 Quadratmeter ist es ratsam, ein professionelles Gutachten erstellen zu lassen, denn dabei werden auch bisher verborgene Befallsstellen entdeckt. Dieses kosten meist 200 Euro bis 1.000 Euro.

    Schimmelentfernung: Einige Kostenbeispiele zur Veranschaulichung

    Die Kosten für eine professionelle Schimmelbeseitigung lassen sich zwar nicht pauschal benennen, können aber mit einigen Kostenbeispielen anschaulich gemacht werden. Im Folgenden geben einige Beispiele einen Überblick. Hier wird die Vielfalt deutlich, wie individuell eine Schimmelbeseitigung sein kann. Nicht immer braucht es ein Gutachten oder weitere vorbeugende Maßnahmen.

    1. Beispiel: Schimmelbeseitigung ohne weitere Maßnahmen

    An einem Haus ist Schimmelbefall an einer Außenwand festgestellt worden. Die Fläche ist noch relativ klein, dennoch wird ein Sachverständiger beauftragt. Die Diagnose: falsches Lüften.  Anschließend wird ein Experte zur Schimmelbeseitigung beauftragt. Nach der Entfernung muss eine Wand neu tapeziert werden. Um einen erneuten Befall zu verhindern, braucht es lediglich ein neues Lüftungsverhalten. In diesem Fall liegen die Kosten wie folgt:

    Posten Kosten
    Schimmelgutachten 500 Euro
    Schimmelentfernung mit speziellen Saugern und anschließender Desinfektion plus Tapezieren 750 Euro
    Gesamtkosten 1.250 Euro

    2. Beispiel: Schimmelbeseitigung mit vorbeugenden Maßnahmen

    In einem komplett sanierten Altbau tritt Schimmel in Bad und Küche auf. Die Analyse eines Experten ergab, dass die Ursache bei einer dauerhaft zu hohen Luftfeuchtigkeit liegt. Entstehender Dampf aus Küche und Bad kann nicht durch Fenster entweichen. Neben der Schimmelbeseitigung sind daher auch vorbeugende Maßnahmen in diesem Fall notwendig, um einen weiteren Befall zu verhindern: Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und wegen Befall hinter der Schrankwand das Wegrücken der Möbel von den Wänden. In diesem Fall sähen die Kosten für die Schimmelbeseitigung wie folgt aus:

    Posten für Schimmelbeseitigung Kosten
    Schimmelgutachten 650 Euro
    Mechanische Schimmelentfernung und Desinfektion auf 15 Quadratmeter 900 Euro
    Erneuter Verputz zweier Wände und Wandreparatur an Befallsstelle 450 Euro
    Gesamtkosten der Schimmelbeseitigung 2.000 Euro

    Die vorbeugenden Maßnahmen kosten ebenfalls:

    Posten Kosten
    Einbau Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Feuchtigkeitssensor 8.100 Euro
    Gesamtkosten nach Schimmelbefall 10.100 Euro

    Dieses Beispiel zeigt, dass vor allem die Maßnahmen zur Entfernung von Schimmelursachen sehr hohe Kosten verursachen. In anderen Fällen können andere baulich bedingte Gründe wie Wärmebrücken, geschädigtes Mauerwerk oder eine falsche Ausführung der Dämmung zu höheren Kosten führen.

    3. Beispiel: Schimmel unterm Bodenbelag

    Eine Bewohnerin entdeckt, dass ihr Parkett begonnen hat, zu schimmeln. Sie kann schnell eine tropfende Heizung als Ursache ausmachen. Ein Gutachter wird hier nicht zurate gezogen, da die befallene Fläche ziemlich klein ist. In diesem Fall wird das kontaminierte Holz entfernt und der Boden darunter gegen Schimmel behandelt. Danach muss der Boden neu verlegt werden. Es entstehen hier lediglich Gesamtkosten von rund 650 Euro.

    In diesem Fall würde die Gebäudeversicherung die Kosten übernehmen, da der Schimmelbefall auf einen Wasserschaden zurückzuführen ist.

    4. Beispiel: Schimmel durch defektes Rohr

    Hinter dem Kleiderschrank im Schlafzimmer wird Schimmel entdeckt. Die Ursache ist ein undichtes Rohr. In diesem Fall kommt nicht nur eine Fachfirma für Schimmelbekämpfung zum Einsatz, sondern auch ein Klempner und anschließend ein Maler. In diesem Beispiel liegen die Kosten wie folgt:

    Posten Kosten
    Schimmelsanierung 650 Euro
    Rohrerneuerung und Abdichtung durch den Klempner 250 Euro
    Tapezieren 800 Euro
    Gesamtkosten 1.700 Euro

    In diesem Fall hat die Gebäudeversicherung die Kosten für einen neuen Kleiderschrank übernommen. Erkundigen Sie sich auch bei Ihrer Versicherung!

    Davon hängen die Kosten für eine Schimmelentfernung ab

    Die oben genannten Beispiele zeigen, dass die Kosten für eine professionelle Entfernung und Schimmelsanierung sehr unterschiedlich ausfallen können. Es gibt einige Faktoren, von denen die Kosten im Einzelfall abhängig sind. Dazu gehören unter anderen:

    • Kosten für Schimmelgutachten (wenn notwendig)
    • Ursache für Feuchtigkeit und Schimmel
    • Kostenaufwand für die Entfernung
    • Größe und Anzahl von Befallsstellen
    • Methode der Desinfektion
    • Maßnahmen nach der Desinfektion (neu Verputzen, Malern, Streichen etc.)
    • Maßnahmen zur Beseitigung von Baumängeln

    Die Fallbeispiele zeigen auch, dass die eigentliche Entfernung des „Symptoms Schimmel“ selbst relativ günstig ist. Jedoch ist es oft die Beseitigung der Ursachen für Feuchtigkeit und Schimmel, die enorme Kosten verursacht. Wenn Schimmel wegen falscher Lüftung auftritt, braucht es keine teuren Maßnahmen – und die Entfernung liegt meist um die 1.000 Euro. Ist jedoch eine defekte Dachabdichtung Grund für Schimmel im Haus, kann das letztendlich sogar 20.000 oder 30.000 Euro kosten. Bei einer ungenügenden Abdichtung von Kellerwänden fallen schnell 1.000 Euro pro laufenden Meter an.

    Unentdeckter Schimmel kann zudem auch teure Schäden verursachen. Bodenbelag muss ersetzt werden, Möbel können einen irreparablen Schimmelschaden erleiden und der Teppich muss entsorgt werden. Nicht immer springen hier Hausratversicherung, Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung oder Elementarversicherung ein.

    Sparen: So können Sie die Kosten individuell senken

    So mancher fragt sich nun, ob bei der Schimmelbeseitigung auch Kosten gespart werden kann. Experten raten, bei Schimmel mit Hausschwamm, Chemikalien aus dem Baumarkt oder Hausmittel nur selbst Hand anzulegen, wenn die Befallsfläche nicht größer als 0,5 Quadratmeter ist und Schimmel nur punktuell auftritt. Bei größerem Befall braucht es den Profi, denn der individuelle Aufwand wird nicht ausreichen, den Schimmel dauerhaft zu entfernen. Aber auch wer selbst den Schimmel entfernt, sollte unbedingt Ursachenforschung betreiben, damit dieser nicht wieder auftritt oder unbemerkt vergrößert.

    Wird ein Profi notwendig, können nach Absprache mit ihm einige Arbeitsschritte in Eigenleistung vorgenommen werden, um die Kosten zu senken. Dies sollte jedoch nicht eigenmächtig geschehen. Tapezieren und Malern nach einer Schimmelbeseitigung sind gute Beispiele dafür.

    Generell gilt: Bei Schimmelbefall sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden. Denn die gesundheitlichen Risiken sind hier nicht zu unterschätzen und längst nicht mit Geld aufzuwiegen. Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten. Professionelle Schimmelexperten geben oft auch einen kostenlosen Kostenvoranschlag für die geplante Sanierung.

    Übernahme: Die Kosten in einer Mietwohnung

    Wer in einem Eigenheim legt, muss für die Kosten einer Schimmelbeseitigung selbst aufkommen. Doch wie sieht es in einer Mietwohnung aus? Generell gilt hier das Verursacherprinzip: Wer Schuld an der Schimmelpilzbildung ist, der muss auch für die Kosten der Beseitigung aufkommen. Beim Mieter könnten das beispielsweise folgende Gründe sein:

    • falsches oder mangelhaftes Lüftungsverhalten
    • falsches Heizverhalten in der Wohnung
    • das Trocknen von Wäsche in der Wohnung
    • Pflanzen in der Wohnung

    Mieter müssen meist klar belegen, dass diese Gründe nicht für den Schimmelbefall infrage kommen. Der Vermieter muss bei Ursachen für die Kosten für eine Schimmelbeseitigung übernehmen, wenn diese vom Mieter gar nicht in Eigenverantwortung beseitigt werden können. Dazu gehören unter anderem:

    • bauliche Mängel (Dämmfehler, Wärmebrücken)
    • Probleme mit der Bausubstanz (defekte Dacheindeckung, Fassadenschäden, undichte Dachrinne etc.)
    • falsche Auslegung der Dämmung oder Heizung
    • mangelhafte oder nicht sanierte Wasserschäden
    • zu wenige Möglichkeiten der Durchlüftung (z. b. Bad und Küche ohne Fenster)

    Ist der Vermieter in der Pflicht bei Schimmelbefall, darf ein Mieter auch seine Miete mindern. Denn Schimmelpilze stellen rechtlich klar einen Mangelbestand dar.

    Liegen Mieter und Vermieter im Streit über die Ursachen von Schimmelpilzbefall, hilft ein Gutachter. Der Sachverständige findet die Gründe heraus, auf dessen Expertise dann auch die Kostenübernahme geklärt werden kann. Im äußersten Streitfall kann nur ein Gericht über die Kostenübernahme entscheiden.

    Wissenswertes rund um Schimmel: Verschiedene Schimmelarten

    Schimmel ist nicht gleich Schimmel, das sollten Mieter und Hausbesitzer ebenso wissen. Denn es gibt unterschiedliche Pilze, deren Beseitigung ebenfalls verschiedene Kosten verursachen können. Dazu gehören unter anderem:

    • Schwarzer Schimmel
    • Weißer Schimmel
    • Grüner Schimmel
    • Gelber Schimmel
    • Roter Schimmel

    Schwarzer Schimmel

    Dieser Schimmelpilz tritt oft bei Feuchtigkeitsproblemen auf. Hier bilden sich häufig schwarze Punkte – von trocken bis schleimig. Schwarzer Schimmel kann die Gesundheit schwer schädigen und sollte umgehend beseitigt werden.

    Weißer Schimmel

    Diese Schimmelart tritt häufig in kühlen, ungeheizten und feuchten Räumen auf – Keller sind oft vom weißen Schimmelpilz befallen. Die Gefährlichkeit liegt hier darin, dass der Schimmel auf weißen Untergründen nicht immer gut erkannt werden kann. Ein modriger Schimmelgeruch kann jedoch auf ihn hinweisen. Auch Silberfische und Kellerasseln können Anzeichen für weißen Schimmel sein, der ebenfalls verschiedene Krankheiten und Symptome verursachen kann.

    Grüner Schimmel

    Auf Lebensmitteln und Pflanzenerde lässt sich oft grüner Schimmelpilz entdecken. Aber auch Feuchträume und Fugen sind häufige Stellen, die von dieser pelzig-flauschigen Schimmelart befallen werden. Generell gilt grüner Schimmel als weniger gesundheitsschädigend als andere Arten, kann jedoch Allergien und Asthma auslösen.

    Gelber Schimmel

    Dieser Schimmelpilz findet sich hierzulande eher selten. Er tritt meist bei mangelnder Hygiene auf, bevorzugt feuchte Ecken – daher ist er in Polster oder Baumwollstoffen zu finden. Gelber Schimmel ist jedoch besonders gesundheitsschädlich und sollte wie auch schwarzer Schimmel umgehend entfernt werden.

    Roter Schimmel

    Dieser Schimmelpilz bildet sich gehäuft auf zellulosehaltigen Untergründen – wie beispielsweise Papiertapeten. Oft kommt er in Feuchträumen vor. Im Gegensatz zum schwarzen oder gelben Schimmel ist der rote Schimmel weniger gesundheitsgefährdend, kann aber auch Asthma auslösen.

    So beugen Sie Schimmel in der Wohnung vor

    Damit Kosten für eine aufwendige Schimmelbeseitigung nicht erst notwendig werden, gibt es einige Maßnahmen, die helfen, Schimmel auch vorzubeugen. Diese können auch nach einer Schimmelsanierung nützlich sein, um einen erneuten Befall zu verhindern.

    1. Luftfeuchtigkeit überprüfen

    Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte auf Dauer zwischen 55 und 60 Prozent liegen – im Winter auch etwas niedriger. Eine permanent höhere Luftfeuchtigkeit stellt einen hervorragenden Nährboden für Schimmelpilze da. Daher sollte die Luftfeuchte permanent überprüft werden. Dies gelingt einfach mit einem Hygrometer. Liegt die Feuchtigkeit der Luft übrigens permanent zu niedrig, kann sich dies auch negativ auf die Gesundheit auswirken.

    2. Richtiges Heizen

    Gerade in der kalten Jahreszeit sollte auch auf das richtige Heizen in Wohnung und Haus geachtet werden. Hier raten Experten zu 20 Grad Celsius in Räumen, in denen sich die Bewohner aktiv aufhalten – das betrifft beispielsweise das Wohnzimmer, Esszimmer oder Kinderzimmer. In anderen Räumen reicht das Heizen auf 17 bis 18 Grad Celsius deutlich auf. Nachts kann die Temperatur hier auch um fünf Grad Celsius gesenkt werden.

    Wichtig ist, beim richtigen Heizen auch sogenannte Wärmebrücken (unter Umständen auch Kältebrücken genannt) zu vermeiden. Das sind Bereiche, in denen die Wärme deutlich schneller verloren geht als an anderen Stellen – wie beispielsweise in Ecken von Außenwänden, am Balkon oder an Fenstern. Bildet sich hier durch das Heizen Kondenswasser, kann das die Bildung von Schimmelpilzen unterstützen. Daher sollten Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen gehalten werden.

    Richtig Lüften

    Auch Lüften gehört zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, denn nur richtiges Lüften transportiert überflüssige Feuchte aus dem Wohnraum. Daher sollten Fenster nicht den gesamten Tag gekippt sein, sondern besser mehrfach am Tag für fünf bis zehn Minuten für eine Stoßlüftung weit geöffnet werden. Vor allem in Bädern, Küchen und im Schlafzimmer ist das wichtig. Wo Lüften wegen baulicher Bedingungen nicht möglich ist, kann ein Luftentfeuchter helfen. Wäsche sollte nicht in Räumen getrocknet werden, in denen die Leuchtfeuchtigkeit ohnehin schon sehr hoch ist.

    Schimmel vermehrt sich über Sporen, die flugfähig sind und auch in der Raumluft vorhanden sind. Auch deswegen kann Lüften so hilfreich sein, die Schimmelsporen durch den Luftaustausch regelrecht durcheinandergewirbelt und aus dem Haus gebracht.

    Weitere Maßnahmen

    Kleine Handgriffe können ebenfalls vermeiden, dass Schimmel entsteht. So sollten Möbel nicht direkt vor kalte Außenwände gestellt werden. Mit einem Abstand von fünf bis zehn Zentimeter kann schon eine bessere Luftzirkulation erreicht werden. Auch Heizkörper sollten frei sein. Zudem gibt es im Handel Anti-Schimmel-Imprägnierungen für problematische Wände. Aber auch Anti-Schimmel-Farbe kann beim Einrichten der Wohnung schon hilfreich sein.

    Zusammenfassung

    Ist eine Wohnung oder ein Haus von Schimmelpilzbefall betroffen, sollte sich besser ein Experte für die Schimmelbekämpfung geholt werden. Die Kosten für die Entfernung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab: Ausmaß und Größe der Befallsstelle oder Ursache für die Schimmelbildung beispielsweise. Vor allem Feuchtigkeit, Kondenswasser und eine schlechte Luftzirkulation sind Nährböden für Schimmel.

    Artikelbild: makasanaphoto / Bigstock.com

  • Schimmel im Haus erkennen: Diese sechs Anzeichen deuten darauf hin!

    Schimmel im Haus erkennen: Diese sechs Anzeichen deuten darauf hin!

    Aspergillus, Penicillium, Cladosporium oder Stachybotrys – Schimmelpilzarten gibt es überall. In jeder sechsten deutschen Wohnung schimmelt es sichtbar, doch oft blüht er auch verborgen im Untergrund.

    Wer sich dauerhaft in Innenräumen aufhält, die vom Schimmel befallen sind, kann seine Gesundheit ernsthaft gefährden. Büro, Werkstatt und Zuhause können von Schimmel befallen sein. Daher ist es wichtig, Schimmel frühzeitig zu erkennen. Vor allem dort, wo eine hohe Feuchtigkeit herrscht, ist die Schimmelgefahr groß. Die folgenden sechs Anzeichen helfen Ihnen, Schimmel im Haus zu erkennen.

    1. Schwarze Flecken und Punkte an den Wänden

    Das deutlichste Alarmsignal für Schimmel ist optisch. Wenn dunkle Flecken auf der Wand auftreten (meist in Zimmerecken), kann dies ein deutlicher Hinweis auf einem Schimmelbefall sein. Diese können sich sowohl auf Tapeten als auch auf Wandanstrichen, im Putz oder in hellen Fugen finden lassen. Zu Beginn bilden sich kleine braune oder schwarze Punkte, die Verfärbung kann aber auch grünlich oder bläulich sein. Im Laufe der Zeit wachsen diese Schimmelflecken, vor allem, wenn viel Feuchtigkeit herrscht.

    Haben Sie solche Schimmelflecken in Ihrer Wohnung entdeckt? Dann sollten Sie unbedingt einen Experten hinzuziehen. Der Sachverständige kann mit einer genauen Ursachenforschung den Schimmelpilzbefall beurteilen, Schimmelarten identifizieren und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.

    2. Modrig-faulender Geruch in den Innenräumen

    Stellen Sie in den Wohnräumen einen modrig-faulen Geruch fest, kann dieser auch auf Schimmelbildung hinweisen – vor allem, wenn trotz Stoßlüften und regelmäßigen Luftaustausch der muffige Geruch bleibt. Schimmlige Pilze verursachen durch ihre Stoffwechselprodukte diesen Geruch, der sich kaum entfernen lässt. Durch den Stoffwechsel entstehen organische Verbindungen („mvoc“ – microbial volatile organic compounds), die von menschlichen Riechzellen wahrgenommen werden können.

    Sind Räume von Schimmel befallen, befinden sich die Schimmelpilzsporen auch in der Raumluft und werden durch Lüften auch von Wand zu Wand transportiert. Daher sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden.

    3. Feuchte Stellen

    Feuchtigkeit ist eines der Ursachen für Schimmelbefall, denn Schimmelpilze brauchen für ihre Ausbreitung und ihr Wachstum einen Nährboden aus Wasser. Daher sind Räume mit einer hohen Luftfeuchte besonders gefährdet – wie das Badezimmer, die Küche oder der Raum, der zum Trocknen der Wäsche genutzt wird. Hier bildet sich nicht selten viel Kondenswasser an den Wänden. Feuchte Stellen an der Wand können daher auch ein erster Hinweis auf giftigen Schimmel bedeuten.

    Nicht immer ist falsches Lüften hier die Ursache. Auch fehlende oder mangelhafte Wandisolierungen, vorhergehende Wasserschäden, Bildung von Kondenswasser an Kältebrücken und Wärmebrücken (z. B. Fensterbänke) oder andere bauliche Mängel können hier der Grund sein.

    4. Probleme mit der Gesundheit

    Permanente gesundheitliche Probleme können ebenfalls auf eine dauerhafte Schimmelpilzbelastung in den Wohnräumen hindeuten, auch wenn keine optischen Zeichen auszumachen sind. Dazu gehören beispielsweise:

    • Husten
    • Atemprobleme
    • Allergien und Schleimhautreizungen
    • Schlafstörungen
    • Kopfschmerzen
    • Bauchschmerzen

    Da sich Schimmelsporen auch in der Raumluft befinden, können sie Atemwegserkrankungen und andere Reizungen auslösen. Aber auch Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Unwohlsein oder Hautpilzerkrankungen sind möglich. Allergien sind ebenfalls eine Folge. Auch Schlafstörungen – Probleme beim Einschlafen oder permanentes Aufwachen in der Nacht – können auf Schimmelpilze im Schlafzimmer zurückzuführen sein.

    Sollten Sie solche Anzeichen feststellen und keine andere Erklärung für die Symptome finden, ist dringend anzuraten, die Wohnung auf Schimmelbefall zu untersuchen. Auch ein ärztlicher Rat ist wichtig.

    Nicht immer zeigen sich die ersten dunklen Schimmelflecken an offenen Stellen und verstecken sich hinter Leisten, Wandverkleidungen oder Silikonabdichtungen, aber auch hinter Möbeln oder an Außenwänden. Experten setzten beim Verdacht oft Schimmelspürhunde ein, die auch verdeckten Schimmel auffinden.

    5. Silberfische

    Silberfische sind ein Alarmsignal, wenn es um Schimmelpilzsporen geht. Sie mögen es dunkel, warm und feucht. Sie halten sich am liebsten dort auf, wo die Luftfeuchtigkeit mindestens 80 Prozent beträgt. Daher sind sie ein deutliches Zeichen dafür, dass die Wohnung zu feucht ist. Und dies kann unmittelbar auf Schimmel hinweisen. Wer also diese kleinen Tierchen entdeckt, sollte nicht nur gegen diese vorgehen, sondern auch zum Schimmelentferner greifen und für ein trockeneres Raumklima sorgen.

    6. Sich ablösende Fußleisten und Tapeten

    Lösen sich Fußleisten ab, kann das ein Warnzeichen für Schimmel unter dem Fußbodenbelag darstellen. Denn hier ist Feuchte meist nur an den Leisten zu erkennen. Dann sollte genau geschaut werden, ob hinter, an oder einige Zentimeter über den Fußbodenleisten Verfärbungen zu erkennen sind. Meist ist das Ausmaß nicht nur in den Ecken, sondern entlang der gesamten Kanten zu sehen.

    Auch hinter sich ablösenden Tapeten steckt nicht selten Feuchtigkeit, die auf eine Schimmelgefahr hinweist. Nicht immer ist der Schimmelschaden dann schon sichtbar. Auch hier sollte genau darauf geachtet werden und bei Bedarf ein Experte hinzugezogen werden.

    Erste Hilfe: Was tun bei Schimmelbefall?

    Wer eines dieser Anzeichen feststellt, sollte handeln. Bewohner einer Mietwohnung sollten dies unbedingt ihrem Vermieter melden, denn Schimmel in der Wohnung ist ein klarer Mietmangel. Wer für die Beseitigung haftet, das hängt von den Ursachen ab. Bei falschem Lüftungsverhalten kann der Mieter unter Umständen haftbar gemacht werden, bei Mängeln in der Bausubstanz haftet der Vermieter. In manchen Fällen muss ein Gutachter hinzugezogen werden, hilfreich ist hier auch eine Checkliste über korrektes Verhalten.

    Dennoch gilt generell, dass der Schimmel so schnell wie möglich beseitigt werden sollte, denn sonst können die Sporen sich ungehindert weiter verbreiten. Bei kleinem Schimmelbefall kann Alkohol (beispielsweise Brennspiritus) schnell helfen, bei größeren Schäden jedoch nicht mehr. Auch der Schimmelentferner aus dem Baumarkt kann erste Ergebnisse bringen. Dennoch sollte Ursachenforschung betrieben werden. Bei großflächigem Befall hilft oft nur eine fachgerechte Sanierung.

    Wer glaubt, vom Schimmel betroffen zu sein, aber nichts sehen kann, kann mit einem einfachen Schimmeltest diesen bestätigen. Solche Schnelltests finden im Online-Handel. Der Fachmann nutzt jedoch wissenschaftliche Verfahren, MVOC-Messung und Schimmelpilzspürhunde, um einen Befall aufzuspüren.

    Zusammenfassung

    Mit einer Belastung durch Schimmelpilze ist nicht zu spaßen. Gesundheitliche Auswirkungen können die Folge von Schimmelbefall sein – aber auch gleichzeitig ein Hinweis für unentdeckten Schimmel in den Räumen. Ebenso zeigt sich Schimmel mit dunklen Flecken, ein modrig-fauler Geruch ist charakteristisch, aber auch ablösende Fußleisten und Tapeten können Alarmzeichen sein.

    Artikelbild: Utlanov / Bigstock.com

  • Feuchte Wände: Ursachen aufspüren und beheben?

    Feuchte Wände: Ursachen aufspüren und beheben?

    Auf Dauer bedrohen feuchte Wände nicht nur das Mauerwerk, sondern die komplette Bausubstanz. Im Vorfeld entwickeln sich zumeist Schimmel und Schimmelpilze bzw. Schimmelsporen, die auf Dauer die Gesundheit bedrohen können. Nimmt die Durchfeuchtung der Wände zu, können Einrichtungsgegenstände in den Räumen dauerhaft geschädigt werden. Des Weiteren ist eine höhere Stromleitfähigkeit in den Wänden zu beobachten und letztendlich wird die Wand instabil.

    Wie hoch sind die Kosten für eine Sanierung des Mauerwerks?

    Muss die Wand saniert werden, dann erfolgt dies meist in zwei Schritten. Dies bedeutet, dass als Erstes die Ursache für das Eindringen der Feuchtigkeit abzuklären und abzustellen ist. Erst dann kann die Trockenlegung der Wand erfolgen.

    Die Kosten der Leistung im Überblick

    Posten Material Lohnkosten für den Fachmann
    Horizontalsperre 4.000 bis 5.000 Euro 1.600 bis 2.000 Euro
    Trocknen der Mauer ./. 800 bis 2.000 Euro
    Summe 4.000 bis 5.000 Euro 2.400 bis 4.000 Euro

    In diesem Preisbeispiel war aufsteigende Feuchtigkeit die Ursache für die feuchten Wände. Die Mauer hatte eine Länge von 20 Meter, durchfeuchtet waren ca. 40 Quadratmeter. Mittels einer Horizontalsperre im Injektionsverfahren konnte das Problem gelöst werden. Damit die Nässe entfernt werden kann, ist eine zusätzliche Bautrocknung vonnöten.

    Eindringen von Nässe verhindern – welche Kosten fallen an?

    Nicht immer muss das Entfeuchten mit solch hohen Kosten einher gehen. Es gibt durchaus auch Ursachen, die sich leichter und somit auch kostengünstiger beheben lassen. Soll dem Mauerwerk Feuchtigkeit entzogen werden, kann dies durch eine Entsalzung mit Kompressen-Putz (Sperrputz) geschehen. Für den Mörtel muss man pro qm mit 50 bis 100 Euro rechnen. Für den Auftrag selbst fallen nochmals Kosten in Höhe von 10 bis 15 Euro an. Je nach Salzgehalt muss der Putz mehrfach gewechselt werden.

    Aufsteigende Feuchtigkeit dagegen kann man mit dem Injektionsverfahren beseitigen. Je nachdem wie dick die Mauer ist und wie viel Injektionsmaterial benötigt wird, muss man pro laufende Meter mit Kosten von 96 bis 600 Euro rechnen. Für das Injizieren berechnen viele Baufirmen pro qm mit 40 bis 50 Euro.

    Dagegen ist die Abdichtung der Kellerwand von außen sehr aufwendig und somit auch kostspielig. Für das Beschichtungsmaterial muss man mit Kosten zwischen 50 und 100 Euro rechnen. Das Ausgraben des Erdreiches entlang der Außenwand sowie der Anstrich verursacht Kosten von 300 bis 400 Euro pro laufendem Meter.

    Die Trockenlegung der Mauer

    Durch das Abdichten und den Einsatz von Kompressen kann meist die Feuchtigkeit in der Wand nicht entfernt werden. Das normale Trocknen durch Heizen und auch das Lüften der Räume dauert sehr lange. Aus diesem Grund werden vielfach Infrarotplatten, ein Gebläse oder ein Kondenstrockner (Luftentfeuchter) eingesetzt, um das Mauerwerk zu trocknen. Für diese Maßnahme muss man mit An- und Abfahrtskosten sowie dem benötigten Strom mit Kosten von 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter rechnen.

    Ursachen von Schäden müssen herausgefunden werden

    Hat man am Haus feuchte Wände festgestellt, dann muss man als Erstes versuchen herauszufinden, warum es zu den Feuchtigkeitsschäden gekommen ist. Gerade bei Häusern in der Stadt kommt es vielfach durch eine Versalzung dazu. Dies liegt daran, dass die meisten Hunde gegen die Hauswand urinieren. In einem solchen Fall würde das Einbringen einer Horizontalsperre nichts bringen. Ebenfalls sinnlos ist die Maßnahme der Horizontalabdichtung, wenn das Haus im Wasser steht, weil der Grundwasserspiegel sehr hoch ist.

    Wie die Wand ordnungsgemäß saniert werden soll, muss immer von Fachleuten entschieden werden. Würde man die Mauer trockenlegen, ohne dass die Ursache beseitigt wird, birgt dies weitere Gefahren. Durch eine starke Verdunstung von Wasser kann Nässe nach innen ziehen und dabei dem Mauerwerk wichtige Mineralien entziehen.

    Durch falsche Maßnahmen kann man den Schaden noch verstärken. Dieses und die damit einhergehenden Probleme zeigen sich meist erst nach Jahren der Sanierung.

    Weitere Ursachen für feuchte Wände

    Vielfach sind gerade in Altbauten feuchte Wände ein Dauerthema. Neben den bereits erwähnten Ursachen kann auch

    • Schmelz- und Regenwasser, das nicht schnell genug versickern kann
    • Eine mangelnde oder defekte Dichtung der Außenwände
    • Drückendes Grundwasser
    • Eine defekte Bodendichtung

    der Grund für feuchte Wände sein.

    Gerade in den letzten Jahren haben die Probleme durch eine mangelnde Dichtung des Kellerfundaments zu Problemen mit feuchten Wänden geführt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist das erhöhte Umweltbewusstsein der Menschen, die immer mehr in sparsamere Geräte investieren. Dadurch wird sehr viel Wasser eingespart, was wiederum zu einem steigenden Grundwasserspiegel führt. Ältere Gebäude können diesen Anforderungen nicht immer Stand halten.

    Nach dem Bestimmen der Ursache die richtigen Maßnahmen ergreifen

    Die ersten Anzeichen für feuchte Wände sind meist Flecken, Ausblühungen und Wasserränder. Vielfach nimmt man in einem frühen Stadium bereits einen muffigen Geruch in der Raumluft wahr, wenn man den Wohnraum betritt. Spätestens jetzt sollte man überprüfen, ob es sich um einen akuten Schaden, wie etwa eine undichte Rohrleitung oder um einen Wasserrohrbruch handelt.

    Können diese Ursachen zu 100 % ausgeschlossen werden, handelt es sich meist um Kondenswasser, welches von außen durch die Wand eindringt. Als weitere Möglichkeit kommt auch Feuchtigkeit, die durch erdberührende Bauteile von außen eindringt.

    Zumeist reicht bei einem akuten Schaden oder bei der Kondenswasserbildung das Entwässern der Wände und das Beseitigen der Ursachen vollkommen aus. Zu den typischen Sanierungsmaßnahmen zählen hierbei die Schimmelentfernung sowie das Trockenlegen der Wände mithilfe von Lüften und Wärmezufuhr. Entsteht dagegen die Feuchtigkeit im inneren der Räume, handelt es sich meist um einen deutlichen Baumangel. Hier müssen aufwändigere Sanierungsmaßnahmen erfolgen.

    Die typischen Ursachen für feuchte Wände

    In aller Regel steigt Wasser in der Wand auf. Es sucht sich hierbei immer den Weg des geringsten Widerstands. Dies kann eine fehlerhafte oder überlastete Drainage in der Kellerwand sein, aber auch stehendes Wasser an den Außenwänden des Hauses (ein defektes Abwasserrohr, extrem viel Bodenfeuchtigkeit). Nicht selten sind auch unsachgemäße Außenabdichtungen sowie unsachgemäß montierte Rollladenkästen der Grund für feuchte Wände.

    Trocknen als unverzichtbare Maßnahme

    Ist das Mauerwerk mit Feuchtigkeit durchzogen, dann muss diese entfernt werden, bevor man die Wand wieder neu verputzt. Man bewegt sich auf der sicheren Seite, wenn man mit der Aufgabe eine Bautrocknungsfirma beauftragt. Diese wird unter anderem nach dem Entwässern der Wand die Feuchtigkeit darin messen.

    Vielfach lassen sich Heimwerker durch das Injektionsverfahren dazu verleiten, die feuchten Wände selbst zu trocknen, denn auf den ersten Blick erschient dies vollkommen unkompliziert. Um die Bohrlöcher zu setzen, muss eine gewisse Erfahrung vorhanden sein, denn das Verfahren kann nur funktionieren, wenn sich die Substanz in der Wand vollflächig verteilen kann. Kommt es dagegen zu Lücken und Kapillaren im injizierten Abdichtungsmittel, kann hier das Wasser weiter aufsteigen.

    Die verschiedenen Sanierungsmethoden

    Man kann nicht sagen, dass es bei feuchten Wänden nur eine wirksame Sanierungsmethode gibt. Alle Eingriffe im Bereich der Entfeuchtung müssen an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Generell werden Fachleute versuchen mit dem geringstmöglichen Aufwand das Problem zu beheben. Hierzu gibt es verschiedene Methoden.

    • Sanierungsputze – Diese werden von außen auf die Wand aufgebracht. Sie sind jedoch nur beschränkt wirksam, denn sie entziehen der Mauer zwar Feuchtigkeit, können aber nicht tief genug wirken. Einen weiteren Feuchtigkeitsfluss in der Zukunft können sie daher nicht verhindern.
    • Bitumendickbeschichtung – Man kann gerade Kellerwände auch von innen mit einer Bitumendickbeschichtung versehen.
    • Einschnitte mit Dichtungen – Je nach Art der Wand werden mithilfe von Spezialsägen Fugen (sogenannte Lagerfugen) in das Mauerwerk oder die Wand geschnitten. Damit der Feuchtigkeitsfluss unterbunden wird, werden isolierende Dichtungsbahnen in die Fugen gelegt. Diese Dichtungsbahnen bestehen aus Metallblechen oder aus faserverstärktem Kunststoff.
    • Injektion und Verfüllung – In ihrem Aufbau haben Wände meist Hohlräume. In diese Hohlräume kann Trocknungs- und Dichtmasse mittels einer Druckinjektion eingebracht werden. Dabei werden die chemisch flüssigen Dichtmaterialien durch Bohrlöcher in die Wand gespritzt. Sie sollen die Wand von innen abdichten und dienen als Sperre. Wichtig hierbei ist jedoch das vorherige Austrocknen der Feuchtigkeit.
    • Stromflusserzeugung – Durch das Einleiten von elektrischem Strom in die Wand, kann Wasser am Aufsteigen gehindert werden. Technisch verwandt mit dieser Methode ist das Osmose-Verfahren. Hierbei müssen zusätzliche Filter mit dem Stromfluss kombiniert werden.
    • Austausch der Wand – Dies ist sicherlich die aufwendigste Methode. Dabei werden partiell durchfeuchtete Wandteile komplett durch neue ersetzt. Dabei muss man darauf achten, dass es später nicht zu Setzungsrissen oder einer anderen Art von Riss kommt.

    Nur wenn man sich vollkommen sicher ist, dass die Ursache der Feuchtigkeit behoben wurde, kann man Versiegelungen und diffundierende Imprägnierungen verwenden. Ansonsten würde sich wieder aufkommende Feuchtigkeit einen anderen Weg suchen.

    Wie sieht die komplette Sanierung der Wand aus?

    Damit die Sanierung der Wand von Erfolg gekrönt ist, sollte man sich strikt an die folgende Checkliste halten.

    Vor der Sanierung des Mauerwerks

    • Die Gründe für die Feuchtigkeit herausfinden (Rohrbruch, Sickerwasser, sonstiger Wasserschaden durch Regenwasser).
    • Eine Schadensanalyse erstellen.
    • Mit einem Sachverständigen und Gutachter an der Problemlösung arbeiten und das geeignete Verfahren auswählen.
    • Ist eine Fußbodenheizung vorhanden, dann auf eine entsprechende Eignung achten.
    • Die Arbeiten ausschreiben und den Auftrag einer Fachfirma erteilen.

    Während der Sanierung des Mauerwerks

    • Mit den Fachleuten absprechen, ob Vorarbeiten erledigt werden müssen.
    • Die Räume leerräumen.
    • Eventuell Wandbereiche abschlagen und fachgerecht entsorgen.
    • Die Arbeiten durchführen lassen.

    Abschließende Arbeiten

    • Das Mauerwerk ausreichend entwässern lassen.
    • Die Wände mit Sanierputz versehen.
    • Innenwände mit Tapeten oder mit diffusionsoffenen Farben verschönern.

    Mauerwerk von innen oder außen entfeuchten?

    Um ein Mauerwerk zu entfeuchten gibt es verschiedene Möglichkeiten.

    Von außen entfeuchten bzw. abdichten

    Mittels einer Drainage oder kombiniert mit einer Perimeterdämmung kann man ein Gebäude von außen abdichten. Da ist jedoch nicht immer möglich ist, wird sehr oft eine horizontale Dämmung der Wände vorgenommen.

    Von innen entfeuchten und abdichten

    Für diese Methode injiziert man ein spezielles Dichtmittel in das Mauerwerk. Das Dichtmittel wirkt hierbei wie ein Wasserglas – nachdem es ausgehärtet ist verschließt es die Poren im Mauerwerk, sodass kein Wasser mehr durch die Kapillaren aufsteigen kann. Dazu werden maximal 10 cm über dem Boden Bohrlöcher in Abständen von 10 cm und einem Winkel von 35 Grad mit einem Steinbohrer der Größe 12 gesetzt.

    Im Idealfall müssen zwei Reihen zueinander versetzt gebohrt werden. Die Bohrlöcher müssen dann sehr gut ausgeblasen werden, damit keine Steine oder Staub zurückbleiben. Danach wird mit einem speziellen Trichter das Dichtmittel eingefüllt. Es muss dabei unbedingt auf die Aushärte-Zeiten des Herstellers geachtet werden.

    Stellt man vor dem Bohren losen, defekten und nassen Mörtel fest, so muss dieser 15 bis 20 cm über dem Boden abgeschlagen werden. Anschließend muss die Wand mit speziellen Heizern vollkommen entfeuchtet werden. Erst, wenn die Wand zu 100 % trocken ist, werden die entsprechenden Materialien oder Bohrschlämme fachgerecht aufgetragen.

    Wandentfeuchtung mit einem diffusionsoffenen Material

    Unter Umständen muss nicht zwingend eine Horizontalsperre zum Entfeuchten gelegt werden. Je nach Umstand kann es ausreichen, wenn man lose Teile der Wand abschlägt und durch einen speziellen Putz ersetzt. Dieser muss jedoch maximal diffusionsoffen sein. So kann Wasser in der Wand verdunsten und der Kapillareffekt wird unterbrochen.

    Bei der Horizontalsperre ist eine exakte Vorgehensweise wichtig. Gerade das Entfeuchten und Entwässern der Wände stellt selbst Fachfirmen vor große Herausforderungen. Es gibt daher neue gesetzliche Vorgaben wie das Entfeuchten vonstattengehen muss. Ist die Wand nicht richtig entfeuchtet, dann ist die Arbeit des Entfeuchtens nur von kurzem Erfolg gekrönt.

    Wärmebrücken als Grund von feuchten Wänden

    Sowohl in Altbauten wie auch in Neubauten kommt es immer wieder zu Wärmebrücken. Dadurch geht auf der einen Seite viel Energie verloren und auf der anderen Seite kann es zu feuchten Wänden kommen. Wärmebrücken findet man sehr oft in Heizkörpernischen.

    Folgen von Wärmebrücken

    • Erhöhter Heizbedarf – Durch die Wärmebrücken strömt warme Luft von innen nach außen. Für ein angenehmes Raumklima muss man mehr heizen, was sich deutlich am Geldbeutel bemerkbar macht. Durch kalte Oberflächen in den Räumen hat man oft das Gefühl, dass es zieht. Jedoch wird den Oberflächen mehr Strahlungswärme entzogen, sodass man mehr Heizen muss.
    • Kondenswasser an den Wänden – Bei niedrigen Außentemperaturen sinkt im Bereich der Wärmebrücken die Oberflächentemperatur durch die Temperaturunterschiede. Als Folge davon kondensiert die Raumluftfeuchte und schlägt sich an den Wänden nieder.
    • Schimmelpilze – an den Wärmebrücken kommt es meist zur Schimmelbildung. Meist geschieht dies bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 %, wobei einige Schimmelpilze schon bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 % aktiv werden. Durch den Schimmel ist die Gesundheit der Bewohner gefährdet.

    Was versteht man unter einer Vertikalsperre?

    Bei der Vertikalsperre, die auch als Vertikalabdichtung bezeichnet wird, handelt es sich um eine senkrechte Flächenabdichtung des Mauerwerks. Mittels der Vertikalsperre können feuchte Wände durch eine dauerhafte Abdichtung gegen drückendes Wasser geschützt werden.

    Feuchte Wände durch Luftbefeuchter?

    Trockene Luft ist schlecht für die Gesundheit. Luftbefeuchter scheinen hier Abhilfe zu schaffen. Doch bei der Nutzung eines Luftbefeuchters ist Vorsicht geboten. Unbemerkt kann die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch werden und es bildet sich im Laufe der Zeit Schimmel. Dieser ist jedoch auf Dauer nicht einträglich für die Gesundheit.

    Solch ein Gerät gibt Wasserdampf an die Umgebung ab, was dafür sorgt, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum ansteigt. Bei der Nutzung eines solchen Gerätes sollte man sehr genau auf die Luftfeuchtigkeit im Raum achten. Am einfachsten geht dies mit speziellen Messgeräten für den Innenbereich. Gerade durch den Einsatz von einem Luftbefeuchter steigt sehr schnell die Luftfeuchtigkeit in den Räumen an und es kommt zu massiven Folgeschäden für das Mauerwerk und für die Gesundheit. Hilfreich kann hier auch das sogenannte Stoßlüften sein.

    Zusammenfassung

    Feuchte Wände lassen sich nicht nur an Wasserrändern, sondern auch an Flecken und Ausblühungen erkennen. Entdeckt man die ersten Anhaltspunkte für feuchte Wände, sollte man in erster Linie nach der Ursache suchen und diese dann beseitigen. Erst wenn die Ursache geklärt und beseitigt ist, kann man mit dem Entwässern der Wände beginnen, wozu man am besten eine Fachfirma beauftragt.

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