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  • Speicher für Photovoltaik nachrüsten – das sollten Betreiber einer Solaranlage beachten

    Speicher für Photovoltaik nachrüsten – das sollten Betreiber einer Solaranlage beachten

    Durch sinkende Preise werden Batterien zur Speicherung des eigenen Solarstroms immer attraktiver und viele Betreiber einer Solaranlage erwägen eine Nachrüstung. Ob sich dies lohnt, hängt unter anderem vom Eigenverbrauch oder der Vergütung für die Einspeisung des erzeugten Stroms ab. Wir schauen uns an, welche Möglichkeiten Sie haben, einen Photovoltaik-Speicher nachzurüsten und worauf Sie dabei achten sollten.

    Kann man einen Photovoltaik-Speicher nachrüsten?

    Bei fast jeder Solaranlage lässt sich ein Heimspeicher nachrüsten und überschüssiger Strom in einer Batterie speichern. Dadurch erhalten Sie mehr Autarkie im Haushalt, denn Sie sind bei leistungsstarken Solarmodulen kaum auf einen Strombezug durch die Betreiber angewiesen. Welche Lösungen sich in Ihrem Fall am besten eignen, sollten Sie mit einem Fachmann klären. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Nachrüstung in Ihrem Haushalt problemlos klappt und der gewählte Speicher zu Ihren Ansprüchen passt.

    Was sind die Vorteile eines Stromspeichers?

    Der Vorteil einer Solaranlage mit Batteriespeicher besteht darin, dass am Tag erzeugter Strom gespeichert wird und auch zu anderen Tageszeiten verfügbar ist. Dadurch muss der Strom für den Fernseher oder den Herd am Abend nicht teuer aus dem Netz eingekauft werden, sondern der Energiebedarf lässt sich einfach über den Stromspeicher decken. Überschüssiger Solarstrom kann auch nach der Installation einer Batterie in das Stromnetz eingespeist werden, sodass Sie stets Kontrolle darüber haben, wohin Ihr erzeugter Strom fließt.

    Die Speicherung des Stroms erfolgt mit Verlusten, denn einen 100-prozentigen Wirkungsgrad bietet kein Speicher. Dies ist bei der Kalkulation zur Rentabilität zu berücksichtigen.

    Wie funktioniert die Batterie für die Solaranlage?

    Der Speicher für Photovoltaik wird abhängig vom System, AC (Wechselstrom) oder DC (Gleichstrom), direkt an die Solarmodule oder an das Haushaltsnetz gekoppelt. Bei einer vorhandenen Solaranlage sind für die Nachrüstung des Speichers vor allem AC-Systeme beliebt. Hierbei wird der Gleichstrom der Solarmodule zuerst durch den Wechselrichter der PV-Anlage in Wechselstrom umgewandelt und kann im Haushalt verbraucht werden.

    Überschüssiger Strom wird mit dem Batteriewechselrichter erneut in Gleichstrom umgewandelt und in den Stromspeicher eingespeist. Nach der Speicherung kann der Solarstrom später für den Eigenverbrauch genutzt werden.

    Bei DC-Systemen ist eine Nachrüstung des Speichers für bereits vorhandene Solaranlagen hingegen komplizierter, denn dabei werden der Wechselrichter der PV-Anlage und der Wechselrichter des Stromspeichers vereint. Dadurch kommt es nicht zu einer Umwandlung, sondern der Gleichstrom fließt direkt von den Solarmodulen in die Batterie. Von dort aus kann der Solarstrom im Haushalt verbraucht oder in das Stromnetz eingespeist werden.

    DC-Systeme profitieren von einer höheren Effizienz, da der Solarstrom weniger Umwandlungen und Verlusten unterliegt. Häufig entscheiden sich Betreiber einer Photovoltaikanlage allerding für die leichtere Nachrüstung des Speichers bei einem AC-System, bei dem die Batterie an das Haushaltsnetz gekoppelt wird.

    Für den Anschluss des Stromspeichers an der Solaranlage oder am Haushaltsnetz sollten Sie einen Fachmann beauftragen. Dadurch gewährleisten Sie die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Solarspeichers.

    Welche Batterien stehen für die Nachrüstung zur Verfügung?

    In der Vergangenheit wurden vor allem Bleibatterien zur Speicherung von Solarstrom genutzt, die sich heute jedoch kaum noch am Markt finden. Grund dafür ist die geringe Anzahl der maximalen Ladezyklen, die eine kürzere Lebensdauer bedeuteten. Bei den Stromspeichern verwenden Hersteller inzwischen fast nur noch Lithium-Ionen-Batterien, die deutliche Vorteile bieten. Andere Technologien sind zwar ebenfalls in der Entwicklung, bisher aber nicht ausgereift oder zu teuer, um mit den Lithium-Ionen-Speichern konkurrieren zu können.

    Wann lohnt sich Photovoltaik mit Speicher?

    Ein Batteriespeicher lohnt sich vor allem dann, wenn ein hoher Eigenverbrauch besteht. Mit Elektroautos, die über Nacht geladen werden können, oder einem hohen Verbrauch von Strom am Abend kann die überschüssige Sonnenenergie aus dem Stromspeicher sinnvoll genutzt werden. Eine niedrige Einspeisevergütung oder hohe Kosten für den Netzstrom können weitere Aspekte sein, durch die sich die Anschaffung eines Batteriespeichers lohnt.

    Doch auch bei hoher Eigenverbrauchsquote und einem großen Strombedarf sollten Sie berechnen, ob eine Einspeisung des erzeugten Solarstroms nicht die günstigere Variante ist. Selbst bei einer niedrigen Vergütung für die Einspeisung und einem hohen Strompreis dauert es einige Zeit, bis sich die Anschaffung eines Batteriespeichers selbst bei günstigen Szenarien rentiert.

    Wann lohnt sich ein Batteriespeicher nicht?

    Geringer Eigenverbrauch

    Keine Option ist ein Batteriespeicher, wenn der Anteil von Eigenbedarf im Haushalt sehr gering ist. Dann können Sie die Anschaffungskosten für den Speicher durch die Einsparungen gegenüber den Stromkosten der Netzbetreiber nicht wettmachen. In diesem Fall ist es als Betreiber einer Photovoltaikanlage finanziell rentabler, überschüssigen Strom in das Netz einzuspeisen und bei Bedarf wieder aus dem Stromnetz zu beziehen.

    Hohe Einspeisevergütung bei älteren Solaranlagen

    Ebenfalls nicht lohnenswert ist ein Stromspeicher, wenn Sie eine ältere PV-Anlage besitzen, die noch von hohen Einspeisevergütungen profitiert. In diesem Fall sollten Sie einen Überschuss von erzeugtem Strom besser in das Netz einspeisen und im Bedarfsfall Strom von den Netzbetreibern kaufen.

    Grund dafür sind die Anschaffungskosten der Batterie, die erst durch eine Ersparnis gegenüber dem Kauf von Strom am Markt eingespielt werden müssen. Außerdem entfällt bei älteren Photovoltaikanlagen vielfach eine staatliche Förderung, die ein Nachrüsten des Speichers kaum rentabel macht. Stellen Sie dazu die Berechnungen für Ihren Einzelfall an, um zu überlegen, ob sich ein Batteriespeicher für Sie lohnt.

    Wie groß sollte der Stromspeicher sein?

    Wie groß der Solarstromspeicher sein sollte, ist abhängig von der Leistung der Solaranlage und dem Eigenverbrauch. Für einen Single im Einfamilienhaus mit geringem Eigenverbrauch ist eine Batterie mit geringerer Kapazität ausreichend. Geht es jedoch um ein Haus mit mehreren Generationen und mindestens einem Elektroauto mit der zugehörigen Powerwall von Tesla, kann sich die Anschaffung eines großen Solarstromspeichers durch den hohen Stromverbrauch schnell lohnen.

    Gängige Speicherkapazitäten für die Stromspeicher sind etwa 5 bis 15 Kilowattstunden (kWh), die für Privathaushalte in der Regel genügen. Dabei müssen Sie abwägen, ob sich die Investition in einen Speicher mit höherer Kapazität lohnt. Dazu kalkulieren Sie Ihren jährlichen Strombedarf in Kilowattstunden und teilen diesen durch 365.

    Nun kennen Sie den täglichen Stromverbrauch, bei dem für die Batterie jedoch nur ein Faktor von 0,5 oder 0,33 angenommen wird. Der Faktor 0,5 gilt, wenn Sie tagsüber, an dem die meisten Solarenergie erzeugt wird, nicht zu Hause sind. Ist Ihr Energieverbrauch hingegen vor allem am Tag hoch, sollten Sie nur den Faktor 0,33 nutzen.

    Multiplizieren Sie also Ihren täglichen Strombedarf mit dem zutreffenden Faktor und runden Sie das Ergebnis auf die passende Kapazität für den Solarspeicher auf. Zu bedenken ist auch die maximale Leistung in kwP (Kilowatt peak) Ihrer Solaranlage, um keine zu überdimensionierte Batterie zu kaufen. Eine spätere Erweiterung des Solarspeichers kann teuer sein, weshalb Sie gleich zu Beginn die richtige Kapazität wählen sollten.

    Nimmt man als durchschnittlichen jährlichen Strombedarf einer Familie einen Wert von 4.500 Kilowattstunden (kWh) an, kann man folgende Beispielrechnungen aufstellen:

    • Faktor 0,5: 4.500 kWh geteilt durch 365 Tage mal 0,5 = 6,16 kWh
    • Faktor 0,33: 4.500 kWh geteilt durch 365 Tage mal 0,33 = 4,06 kWh

    Im ersten Fall wäre ein Stromspeicher mit 7 bis 8 kWh zu empfehlen, während im zweiten Szenario eine Batterie mit 5 kWh genügt.

    Trotz gesunkener Preise lohnt sich ein Stromspeicher für die Sonnenenergie nicht für jeden Haushalt. Kalkulieren Sie im Voraus, ob die Anschaffung eines Batteriespeichers für Ihre PV-Anlage rentabel ist.

    Förderung der Nachrüstung eines Batteriespeichers

    Wenn Sie sich im Nachhinein dafür entscheiden, erzeugten Solarstrom in einem Speichersystem zu lagern, gibt es Unterschiede im Vergleich zum Einbau zusammen mit einer PV-Anlage. So kommt das Förderprogramm der KfW für ein günstiges Darlehen bei einer Speichernachrüstung bei älteren Solarmodulen nicht infrage, sondern lässt sich nur für neue oder vor Kurzem eingebaute Photovoltaikanlagen nutzen.

    Deshalb ist es sinnvoll, sich bei der Errichtung einer Solaranlage bereits ausführlich Gedanken zu machen, ob man erzeugten Sonnenstrom speichern oder nicht verbrauchten Solarstrom in das Netz einspeisen möchten. Für die Nachrüstung des Stromspeichers kommt als Förderprogramm die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) infrage, bei der Sie für die energieeffiziente Sanierung Förderungen erhalten können.

    Weitere Zuschüsse für die Nachrüstung eines Batteriespeichers allein bieten womöglich einzelne Bundesländer, die mit einer Förderung die Produktion von Sonnenenergie weiter ausbauen möchten. Auch ein Tilgungszuschuss kann angeboten werden, um die Energiewende voranzutreiben.

    Manche Förderprogramme oder Zuschüsse können nur beantragt werden, wenn Sie auf eine Einspeisevergütung verzichten. Zudem sind die erlaubten Kombinationen von Förderungen für den Stromspeicher zu beachten.

    Wie lange hält ein Batteriespeicher durch?

    Bei der Lebensdauer des Stromspeichers sollten Betreiber der PV-Anlage zwischen den möglichen Ladezyklen und der Abnutzung durch chemische Prozesse unterscheiden. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin und schätzt eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren bei aktuellen Speichersystemen.

    Zwar würde die maximale Zahl der Zyklen zum Laden und Entladen auch für eine längere Lebensdauer bei Lithium-Ionen-Batterien ausreichen, doch die chemischen Prozesse finden unabhängig vom Speichern oder Entnehmen von Solarstrom statt. Dies deckt sich mit den Angaben vieler Hersteller von Stromspeichern, die ähnliche Garantiezeiten für ihre Produkte bieten.

    Dadurch ist es aktuell wahrscheinlich, dass die Batterie bereits früher als die Solarmodule selbst ausgetauscht werden müssen.

    Zusammenfassung

    Das Nachrüsten eines Stromspeichers bei einer Photovoltaikanlage kann sinnvoll sein, wenn Sie eine hohe Eigenverbrauchsquote haben und eine niedrige Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom bezahlt wird. Überschüssiger Strom wird in einer Batterie zwischengespeichert und bei Bedarf selbst genutzt, anstatt Strom zu hohen Preisen am Markt einzukaufen. Trotz gesunkener Anschaffungskosten sollte aber genau berechnet werden, ob sich die Installation eines Batteriespeichers wirklich lohnt.

  • Lohnt sich Photovoltaik? – was Sie bei einer neuen Solaranlage beachten sollten

    Lohnt sich Photovoltaik? – was Sie bei einer neuen Solaranlage beachten sollten

    Als wichtiger Teil der Energiewende ist die Erzeugung von Solarstrom bei Unternehmen und Privathaushalten in Deutschland mit inzwischen fast 2 Millionen PV-Anlagen sehr beliebt.

    Doch gerade mit den gesunkenen Einspeisevergütungen kommt immer wieder die Frage auf, ob sich Photovoltaik auf dem eigenen Dach überhaupt noch lohnt. Wir schauen uns an, wovon die Rentabilität einer Photovoltaikanlage abhängt und was Sie bei den Überlegungen für eine neue Solaranlage beachten sollten.

    Wann lohnt sich Photovoltaik?

    Hoher Eigenverbrauch der Betreiber

    Eine Photovoltaikanlage lohnt sich aktuell vor allem dann, wenn Sie als Betreiber einen hohen Eigenverbrauchsanteil haben. Wird eine große Menge von Haushaltsstrom tagsüber für mehrere Personen benötigt und mit dem erzeugten Solarstrom zum Beispiel Elektroautos an der Wallbox geladen, kann eine PV-Anlage schnell Sinn machen.

    Als aktueller Durchschnittsverbrauch wird für eine Familie ein Bedarf von 4.500 bis 5.500 Kilowattstunden (kWh) jährlich angenommen, der im Optimalfall zu einem großen Teil durch die Solaranlage gedeckt werden kann. Grund für die Rentabilität der PV-Anlage ist, dass Sie im Vergleich zum Strompreis am Markt selbst bei Berücksichtigung der Anschaffungskosten einen niedrigeren Preis pro kWh erzielen.

    Dadurch kann sich die Errichtung einer Solaranlage auf dem Dach schnell lohnen, denn jedes Jahr sparen Sie bei den Stromkosten viel Geld mit dem eigens erzeugten Solarstrom.

    Stromspeicher als Brückenlösung

    Ein Stromspeicher kann als Brücke dienen, um den Strombedarf des Haushalts auch dann zu decken, wenn gerade keine Sonne scheint. Mit einem Batteriespeicher wird erzeugter Solarstrom, der nicht verbraucht wurde, nicht in das Stromnetz eingespeist, sondern gespeichert. Dadurch wird der Solarstrom später für den Eigenverbrauch genutzt und Strom muss nicht teuer von den Netzbetreibern eingekauft werden.

    Eine Solaranlage mit Speicher kann sich zum Beispiel lohnen, wenn ein hoher Eigenverbrauch besteht, aber vor allem am Abend, weil die Bewohner tagsüber auf der Arbeit sind. Der am Tag erzeugte Strom wird in der Batterie gespeichert und Sie müssen später nicht auf teure Energie von den Netzbetreibern zurückgreifen.

    Trotz der gesunkenen Preise für Solarspeicher hängt es immer noch vom Einzelfall ab, ob sich eine Batterie zur Speicherung von nicht verbrauchtem Solarstrom lohnt. Kalkulieren Sie dazu genau, ob eine Anschaffung rentabel ist.

    Standort mit hoher Sonneneinstrahlung

    Bei den Überlegungen zur Errichtung einer PV-Anlage spielt der Standort eine wichtige Rolle. Denn am Ende geht es darum, mit der PV-Anlage Geld zu sparen, weshalb die Solarmodule eine große Menge von Strom für den Eigenverbrauch oder die Einspeisung in das Stromnetz produzieren sollen. Wie viel Sonneneinstrahlung der Standort Ihrer Photovoltaikanlage erhält, beeinflusst den maximalen Ertrag der Solarstromanlage stark. Je mehr Kilowattstunden Sie mit den Solarmodulen erzeugen können, desto mehr lohnt sich eine Anschaffung.

    Dächer oder Freiflächen im Süden haben durch eine höhere Sonneneinstrahlung als im Norden Vorteile, aber auch in nördlichen Gefilden können Sie eine rentable Solaranlage errichten. Für eine Einschätzung zum eigenen Wohnort können Sie zum Beispiel die unterhalb verlinkte Sonnenstrahlungskarte für Solarenergie des Deutschen Wetterdienstes nutzen. Außerdem gibt es verschiedene Karten einzelner Bundesländer, die näher auf die jeweilige Sonnenstrahlung an Ihrem Standort eingehen.

    Bei den beliebten Angaben zur Leistung für Solarmodule in kWp (Kilowatt peak) handelt es sich um einen Wert unter genormten Testbedingungen. Der individuelle Standort der Solaranlage wird dafür nicht herangezogen, um einen Vergleich zwischen verschiedenen Herstellern zu ermöglichen.

    Unabhängigkeit vom Stromnetz

    Ein Kriterium, das unabhängig vom Finanziellen betrachtet werden kann, ist eine mögliche Unabhängigkeit als Betreiber einer Solaranlage von den Netzbetreibern. Dadurch sind Sie ein Stück vom Haushaltsstrompreis abgekapselt und nicht von den Strompreisen abhängig. Einen hohen Autarkiegrad erreichen Sie mit einer PV-Anlage jedoch nur, wenn Sie vor allem tagsüber Energie verbrauchen oder einen Stromspeicher nutzen.

    Bei einem Ausfall von Netzstrom kann vielfach der Wechselrichter der Solaranlage nicht arbeiten und eine Versorgung des Haushalts mit Solarstrom ist nicht mehr möglich. Geht es besonders um eine Unabhängigkeit vom Netzanbieter mit Haushaltsstrom, wird für diesen Fall ein Not- oder Ersatzstromsystem benötigt.

    Größe und Ausrichtung der Dachfläche

    Für eine rentable Photovoltaikanlage sind bei der Errichtung auf dem eigenen Dach einige Dinge zu bedenken. So beeinflussen zum Beispiel Dachausrichtung, der Neigungswinkel oder eine Verschattung die Leistung der PV-Anlage. Ebenfalls ist die Größe der Dachfläche für die Solaranlage zu berücksichtigen. Bei der Anschaffung der PV-Anlage sollten Sie nicht zu klein planen, um mit dem Ertrag Ihren Bedarf für Solarstrom zu decken und die Kosten für die Installation in ein optimales Verhältnis zum späteren Ertrag zu setzen.

    Bei einer großen Dachfläche kann Solarenergie auch für Heizung und Warmwasser verwendet werden. Dadurch können laut Empfehlung der Verbraucherzentrale ebenfalls Kosten eingespart werden.

    Wann lohnt sich Photovoltaik nicht?

    Hoher Einspeisungsanteil von überschüssigem Solarstrom

    Kaum lohnt sich die Errichtung einer PV-Anlage, wenn ein hoher Anteil des erzeugten Solarstroms in das Stromnetz eingespeist wird. Grund dafür ist die niedrigere Einspeisevergütung im Rahmen der Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die im Vergleich zu früheren Jahren deutlich gesunken ist. Während Photovoltaikanlagen bis 10 kWp früher für den Verkauf von Strom bis zu 12,70 Cent € pro Kilowattstunde (kWh) erhielten, liegt die Einspeisevergütung ab 1. April 2022 nur noch bei 6,93 Cent.

    Wenn Sie einen hohen Überschuss von Solarstrom am Tag einspeisen, aber am Abend den Strom wesentlich teurer einkaufen müssen, gehen jegliche Einsparungen verloren.

    Niedriger Stromverbrauch im Haushalt

    Durch die gesunkene Vergütung für die Einspeisung von überschüssigem Solarstrom lohnt sich eine PV-Anlage bei niedrigem eigenem Stromverbrauch kaum noch. Wenn die Solaranlage täglich deutlich mehr Strom erzeugt als verbraucht wird, erhöht auch ein Solarstromspeicher die Rentabilität kaum.

    Geht es bei der Planung um einen Single-Haushalt, bei dem der/die Bewohner/-in unter der Woche tagsüber selten zu Hause ist und am Abend ebenfalls wenig Strom benötigt wird, liegt der Strombedarf wohl nur bei knapp 1.500 Kilowattstunden jährlich. Dadurch rentieren sich die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage bei einer niedrigen Einspeisevergütung erst nach vielen Jahren.

    Welche Möglichkeiten gibt es für die Finanzierung einer Solaranlage?

    Ob sich eine Photovoltaikanlage lohnt, hängt auch davon ab, welche Förderprogramme Sie in Anspruch nehmen können. So profitieren Hausbesitzer bei einer Modernisierung Ihrer Immobilie mit einem Fokus auf Energieeffizienz nicht nur von günstigen Förderkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sondern können zudem weitere Zuschüsse beantragen.

    Mit den Förderprogrammen lassen sich die Anschaffungskosten reduzieren und eine Solaranlage einfacher finanzieren. Bedenken Sie ebenfalls die Möglichkeiten zum Abzug der Vorsteuer, wenn Sie sich als Betreiber einer PV-Anlage für die Regelbesteuerung entscheiden. Dadurch können Sie die Mehrwertsteuer für den Kauf der Photovoltaikanlage zurückerhalten. Auch Wartungen oder Reparaturen durch einen Fachbetrieb lassen sich später absetzen.

    Wie lange ist die Lebensdauer einer PV-Anlage?

    Die Lebensdauer der Solarmodule spielt eine wichtige Rolle bei der Rentabilität einer Photovoltaikanlage. Hierbei gab es in den letzten Jahren große Fortschritte, sodass ein schneller Austausch der gängigen Dachmodule nicht mehr nötig ist. Laut dem Fraunhofer-Institut degradieren aktuelle PV-Module nur sehr langsam und ein Leistungsverlust ist kaum spürbar.

    Gemessen wurde in der Studie eine jährliche Degradation von 0,15 %, die deutlich unter den Angaben vieler Hersteller liegt. Dadurch spricht nichts gegen eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren, bis es zu einem klaren Leistungsabfall kommt. Die genaue Lebensdauer hängt jedoch von der individuellen Solaranlage ab.

    Wie lässt sich herausfinden, ob sich eine Photovoltaikanlage lohnt?

    Um herauszufinden, ob sich eine Photovoltaikanlage in Ihrem Fall lohnt, sollten Sie vor der Entscheidung eine eigene Rechnung aufstellen. Zunächst sollten Sie sich überlegen, welche Anschaffungskosten für die Solaranlage anfallen. Dazu müssen Sie neben den gewählten Solarmodulen mit der passenden Leistung in kWp auch die Kosten für die Installation durch einen Fachbetrieb beachten.

    Überlegen Sie sich, welche Anlagengröße infrage kommt zu Ihrem Haushalt passt.  Ebenfalls gibt es deutliche Unterschiede, ob Hauseigentümer die Solaranlage auf dem Dach des Einfamilienhauses oder auf Freiflächen betreiben möchten.

    Eine große Rolle spielt darüber hinaus die Einspeisevergütung, die darüber entscheidet, wie lukrativ die Einspeisung von erzeugtem Solarstrom in das Netz ist. Dazu müssen Sie sich überlegen, welche Strommengen im Haushalt als Eigenbedarf verbraucht und wie viele Kilowattstunden (kWh) gegen Vergütung als Überschuss an die Netzbetreiber eingespeist werden. Hinzu kommt die Frage, ob sich ein Stromspeicher lohnt.

    In diesem Fall sollten Sie den Batteriespeicher gleich zusammen mit den Solarmodulen einbauen, um von besseren Förderprogrammen zu profitieren. Setzen Sie die Anschaffungskosten und potenziellen Einnahmen für die Photovoltaikanlage danach in Relation zu Ihrem Verbrauch und den aktuellen Strompreisen, um die Rentabilität zu ermitteln.

    Zusammenfassung

    Möchte man ein Fazit ziehen, haben sich die Bedingungen für Betreiber einer PV-Anlage mit niedrigem Eigenverbrauch durch die gesunkene Einspeisevergütung deutlich verschlechtert. Dennoch kann eine Photovoltaikanlage für viele Hausbesitzer rentabel sein, wenn Sie einen hohen Eigenverbrauch haben, sich unabhängiger vom Stromnetz aufstellen möchten oder optimale Standortbedingungen vorliegen. Mit einer ausführlichen Kalkulation von Anschaffungskosten und späteren Einsparungen durch selbst erzeugten Solarstrom können Sie zuverlässig herausfinden, ob sich eine neue Solaranlage für Sie lohnt.

  • KfW-Kredit für Photovoltaik – was ist für den Förderkredit zu beachten?

    KfW-Kredit für Photovoltaik – was ist für den Förderkredit zu beachten?

    Bei der Errichtung eines neuen Hauses sind Photovoltaikanlagen vielfach bereits Standard und auch bei bestehenden Objekten werden Solaranlagen häufig nachgerüstet.

    Als Bestandteil des Ziels der Bundesregierung, 2035 100 Prozent Ökostrom zu erreichen, werden die Anschaffungskosten durch günstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Welche Konditionen Sie bei dem KfW-Kredit für Photovoltaik erhalten und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie im Folgenden.

    Wer darf einen KfW-Kredit für Photovoltaik beantragen?

    Das Förderprogramm der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau steht unter anderem Privatpersonen, Freiberuflern, Unternehmen, Landwirten, Genossenschaften und weiteren Gruppen offen, die sich für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie entscheiden. Dadurch kommt das zinsgünstige Darlehen für fast alle Photovoltaikanlagen infrage, die neu gebaut oder modernisiert werden sollen. Lediglich Bund, Bundesländer oder Kommunen können nicht von dem Programm profitieren.

    Neben dem Förderprogramm für den Solarkredit können für Projekte mit Fokus auf Energieeffizienz, besonders bei dem Neubau eines Effizienzhauses, womöglich weitere Zuschüsse oder Darlehen beantragt werden. Prüfen Sie dazu andere Programme, um Ihre Kosten zu senken.

    Welche Voraussetzungen muss eine Photovoltaikanlage für den Förderkredit erfüllen?

    Förderfähig sind bei dem Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ für Solarstrom unter anderem Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen sowie Stromspeicher. Ebenso wird die Wärmeerzeugung über eine PV-Anlage gefördert, die zum Beispiel bei niedriger Einspeisevergütung und hohem Eigenverbrauch interessant ist.

    Einen Kredit erhalten Sie nicht nur für die Errichtung einer neuen PV-Anlage, sondern auch für die Erweiterung von bestehenden oder den Erwerb von gebrauchten Solaranlagen. Ein Batteriespeicher muss direkt mit der Solaranlage verbaut werden, um sich für den Zuschuss zu qualifizieren.

    Voraussetzung für die Teilnahme am Förderprogramm ist, dass ein Teil des Stroms, der mit der PV-Anlage erzeugt wird, in das Stromnetz eingespeist oder verkauft wird. Ein Einspeisevertrag mit einer festgelegten Einspeisevergütung wird von der KfW nicht verlangt, um von dem Darlehen mit niedrigem Zinssatz zu profitieren. Ist hingegen ein vollständiger Eigenverbrauch des Solarstroms mit großem Batteriespeicher geplant, sind Sie nicht förderfähig für den Kredit für erneuerbare Energien nicht beantragt werden.

    Welche Förderung gibt es für Photovoltaik bei der KfW?

    Allgemeine Konditionen des Kredits

    Die Konditionen des Solarkredits der KfW überzeugen vor allem durch hohe Summen und ein Darlehen über bis zu 100 % der Kosten, um das Abzahlen der Solaranlage deutlich zu vereinfachen. Dadurch ist auch die Konstruktionen von PV-Anlagen mit hoher Leistung und großem Kilowatt Peak (kWp) möglich. Dabei muss das Darlehen nicht in voller Höhe abgerufen werden, sondern die Auszahlung kann auch in Teilbeträgen erfolgen. Wird der Kredit erst später beansprucht, wird eine Bereitstellungsprovision von 0,15 % pro Monat nach 6 Monaten ab Zusage berechnet.

    Eckdaten des Förderkredits Erneuerbare Energien Standard – 270 (Stand März 2022):

    • Maximale Summe von bis zu 50 Millionen Euro
    • Bis zu 100 % der Kosten förderfähig
    • Kredit muss nicht komplett abgerufen werden
    • Bereitstellungsprovision 0,15 % pro Monat nach 6 Monaten

    Welche Zinssätze bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau für PV-Anlagen an?

    Der Jahreszins, der für den Kredit der KfW gezahlt werden muss, hängt von der Bonität des Antragstellers ab. Deshalb wird vielfach empfohlen, das Darlehen mit Eigenmitteln zu beantragen, um den Zinssatz zu senken. Darüber hinaus werden die Zinsen von der Laufzeit, den tilgungsfreien Anlaufjahren oder der Zinsbindung beeinflusst.

    Wenn Sie sich für eine lange Zinsbindung entscheiden möchten, können Sie bis zu 20 Jahre die aktuellen Zinsen behalten. Dazu hat die KfW eine umfangreiche Konditionenübersicht veröffentlicht, mit der Sie entscheiden können, welches Modell für Ihre Photovoltaikanlage am besten geeignet ist.

    Aktuell wird das Förderprogramm 270 für erneuerbare Energien ab einem effektiven Jahreszins von 1,28 Prozent vergeben. Dieser Zinssatz kann sich allerdings jederzeit ändern, sodass Sie die aktuellen Zinsen auf der Webseite der Kreditanstalt für Wiederaufbau vor einem Antrag überprüfen sollten. Außerdem sollten Sie mit einem Kreditinstitut, wofür bei den KfW-Krediten zum Beispiel die Umweltbank oder SWK infrage kommen, die genauen Konditionen klären.

    Für Zuschüsse zur Errichtung oder Modernisierung einer Photovoltaikanlage ist der Förderkredit 270 für erneuerbare Energien nicht geeignet. Mit diesem Programm erhalten Sie lediglich ein Darlehen mit niedrigen Zinssätzen, das vollständig zurückgezahlt werden muss.

    Wann muss der KfW-Kredit für die Solaranlage zurückgezahlt werden?

    Die Mindestlaufzeit bei dem Solarkredit der KfW beträgt zwei Jahre und darf bei einer Beantragung des Darlehens nicht unterschritten werden. In der erwähnten Konditionenübersicht des Förderprogramms reichen die Laufzeiten aktuell von 5 bis 30 Jahren. Dabei sind maximal 5 tilgungsfreie Anlaufjahre möglich, in denen Sie nur die Zinsen zahlen müssen.

    Welcher Zeitraum für die Rückzahlung am besten ist, sollten Sie mit Ihrem Kreditinstitut vor der Beantragung des Darlehens besprechen. Zudem bietet die KfW einen Tilgungsrechner an, mit dem Sie überprüfen können, welche Raten bei dem Wunschbetrag für Ihre Solaranlage monatlich anfallen und wie sich die Anzahl der Anlaufjahre auf den Rückzahlungszeitraum auswirkt.

    Bei vorzeitiger Rückzahlung oder außerplanmäßigen Tilgungen des Darlehens ist es möglich, dass von Ihrer Kreditbank im Rahmen des Kreditvertrags eine Vorfälligkeitsentschädigung gefordert wird.

    Wie beantragt man die Förderung?

    Der Antrag für die Fördermittel muss bei der KfW gestellt werden, bevor das Bauprojekt oder der Kauf begonnen wurde. Zur Vorbereitung für das Darlehen können Sie zuerst den Förderassistenten der KFW nutzen, bei dem Sie Ihr Vorhaben bereits ausführlich planen können. Die Beantragung des Förderkredits für Solarstrom übernimmt ein Finanzpartner, zum Beispiel Ihre Hausbank, für Sie. Dabei klären Sie mit dem Finanzinstitut Bonität, Laufzeiten, Kreditsummen, Zinssätze und mögliche Sicherheiten für das Vorhaben.

    Es gibt Kreditinstitute, die sich auf Kreditverträge für erneuerbare Energien spezialisiert haben. Dazu gehört zum Beispiel die Umweltbank, die Deutsche Kreditbank (DKB) oder die Bank SWK.

    Was sind die Nachteile eines KfW-Kredits?

    Nachteile hat das zinsgünstige Darlehen der KfW kaum, denn durch die Förderung des Bundes werden die Mittel für das Programm deutlich subventioniert. Dadurch ist ein niedriger effektiver Jahreszinssatz möglich, der bei den hohen Anschaffungskosten der PV-Anlage langfristig viel Geld spart.

    Ein potenzieller Nachteil des KfW-Kredits sind jedoch die Anforderungen, die erfüllt sein müssen, um sich für das Darlehen zu qualifizieren. Werden diese nicht eingehalten, wird das Darlehen verwehrt. Der Kredit für Solaranlagen stellt allerdings nur wenige Anforderungen, sodass sich fast alle Personen oder Unternehmen für den Bau, die Erweiterung oder die Modernisierung einer Photovoltaikanlage qualifizieren.

    Wie groß sollte die eigene PV-Anlage sein?

    Bei der Erwägung, in welcher Preisklasse sich die Errichtung einer Photovoltaikanlage lohnt, müssen viele Faktoren beachtet werden. Dazu gehört zum Beispiel der Preis für die Einspeisung in das Stromnetz, den Sie erhalten, oder der Eigenverbrauch. Außerdem gibt es Unterschiede, ob die PV-Anlage bereits bei dem Bau eines Effizienzhauses miterrichtet oder erst später nachgerüstet wird, um die Energieeffizienz bei einer bestehenden Immobilie zu verbessern.

    Kalkulieren Sie bei den Photovoltaik-Kosten so, dass das Budget nicht überlastet wird und die Höchstleistung der Anlage, in Kilowatt Peak (kWp) ausgedrückt, zu Ihrem Haushalt passt.

    Zusammenfassung

    Um das ehrgeizige Klimaziel der Bundesregierung zu erreichen, steht der Kredit der KfW für Photovoltaikanlagen Privatpersonen, Freiberuflern, Landwirten, Unternehmen und anderen Personenkreisen offen. Durch die Förderung des Darlehens, das über Ihre Hausbank abgewickelt wird, profitieren Sie von sehr günstigen Zinssätzen für die Finanzierung Ihrer Solaranlage.