Kategorie: Garten und Balkon

  • Gartenabfälle ganz einfach selber kompostieren

    Gartenabfälle ganz einfach selber kompostieren

    Wer einen großen Garten hat oder Nutztiere wie Pferde oder Rinder hält, weiß, was es kosten kann deren Mist zu entsorgen. Aber auch Gartenabfälle wie Äste, Blätter und vergammelte Früchte erreichen schnell große Mengen, welche sich dann auf Dauer schlecht lagern und nur teuer entsorgen lassen. Wer diese Kosten vermeiden möchte, und zudem auch noch was für die Natur tun will, sollte über eine Kompostierung mit speziellen Würmern nachdenken. Das lässt den Haufen mit Gartenabfällen schnell zusammenschrumpfen und der entstehende Humus ist zudem auch noch wertvoller Naturdünger.

    Der Kompostwurm

    Sein lateinischer Name ist Eisenia foetida. Im Deutschen gibt es mehrere gebräuchliche Bezeichnungen für diese Wurmart, wie zum Beispiel Mistwurm, Rotwurm oder Tigerwurm. Diese Namen kommen daher, weil er entweder komplett rot, oder an seinem hinteren Ende gelbrot gestreift ist. Er wird zwischen drei und zehn Zentimeter groß und wiegt um die 300 mg. Vom Geschlecht her sind die Würmer immer Zwitter, deshalb kann jeder von ihnen mit Eiern gefüllte Kokons ablegen und mit Sperma abgeben. Der Fall einer Selbstbefruchtung ist möglich, kommt aber nur selten vor. Zwischen Frühjahr und Herbst legt jedes dieser Individuen circa 100 Kokons ab. Diese sind in etwa zwei Millimeter groß und enthalten im Durchschnitt 3 neue Würmer. In der Natur haben die Würmer eine Vielzahl von Feinden. Darunter unter anderem Maulwürfe, Mäuse, Ratten und Vögel. Aber auch Insekten, wie Käfer und Fliegen, können den kleinen Würmchen zum Verhängnis werden.

    Kein anderes Lebewesen kommt besser mit organischen Abfällen klar, als der Eusenia. Er frisst abgestorbene Teile von Pflanzen und Mineralien. Die Häufchen, die der Wurm ausscheidet, sind fruchtbarer als alle anderen Erdarten. Pilze, Bakterien und Regenwürmer halten den Stoffkreislauf aufrecht, welcher nötig ist, das Pflanzenwachstum anzuregen. Auch nach dem Ausscheiden des sogenannten Humus, der Bezeichnung für den Wurmkot, bleiben die Kleinstlebewesen darin enthalten und vervollständigen den Rotteprozess. Werden Pflanzen damit gedüngt, wachsen sie schneller und besser, blühen über einen längeren Zeitraum und sind weniger anfällig für Krankheiten. Schon in kleinsten Mengen von 1 bis 10 Prozent führt die fruchtbare Erde zu sichtbaren Erfolgen.

    Kompostierbar sind verdorbene Lebensmittel, Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz, Pappe, Mist von Haustieren, klein gestückelte Äste von Bäumen und Hecken, trockene Blätter, abgemähtes Gras und verdorbenes Heu. Dagegen eher ungeeignet sind Metall, Kunststoff und Glas. Wird die Miete, so heißt der Haufen mit organischen Abfällen, gut angelegt und der Verrottungsprozess ist schon in vollem Gange können dann auch Haare und Hausabfälle mit kompostiert werden. Der entstehende Humus ist der natürlichste und effektivste Dünger den es gibt. Die Trockenmasse setzt sich folgendermaßen zusammen (Durchschnittswerte): 55 % organische Substanzen, 44 % Wasser, 4,2 % Huminsäuren, 3,8 % Phosphor, 2,2 % Stickstoff, 1,5 % Kalium, 0,9% Magnesium, der restliche Anteil besteht aus Mangan, Eisen, Zink und Kupfer.

    Das Verfahren der Flachkompostierung

    Damit das ganze Verfahren gelingt, sollte die erste Schicht nicht höher als 30 cm sein. Denn durch die flache Lagerung ist eine gute Luftzufuhr gewährleistet und es wird vermieden, dass sich die Kompostmasse zu stark erwärmen kann. Die wichtigsten in einem Kompost nützlichen Lebewesen sind Pilze, Bakterien und Regenwürmer. Hat der Haufen die richtige Höhe erreicht und ist gut aufgelockert, können die Würmer eingesetzt werden. Dafür wird pro Quadratmeter eine kleine Kuhle gemacht und 1000 Würmer inklusive Substrat hineingegeben. Diese werden danach wieder mit einer dünnen Schicht Blättern oder Ästen abgedeckt. Nachdem die Würmer sich verteilt und die erste Schicht abgebaut haben, wächst der Komposthaufen nur noch langsam an. Die Würmer zersetzen immer die zuletzt zuoberst aufgebrachte Schicht, welche dann langsam in sich zusammenfällt. Ist die alte verarbeitet und die neue aufgebracht, siedeln die Würmer in diese um. Der Zeitraum, in welchem das geschieht, ist von der Jahreszeit abhängig. In den warmen Sommermonaten brauchen die Würmer dafür nur knapp zwei Tage, und mit der Umsiedelung verschwindet auch der Geruch aus dem Komposthaufen. Regen, welcher über einen längeren Zeitraum anhält, kann die Verrottung verlangsamen, da die Feuchte einen Sauerstoffmangel verursacht und somit Fäulnisprozesse anregt. Am wohlsten fühlen sich die Regenwürmer bei Temperaturen zwischen 21 und 29 Grad. Dann sind sie auch am aktivsten und setzen am meisten Material um.

    Thermokomposter: Gartenabfall effizient beseitigen

    Neben dem klassischen Komposter aus Holz gibt es seit geraumer Zeit moderne Thermokomposter aus Plastik, die in jedem Gartenhandel und Onlineshop erhältlich sind. Der Vorteil dieses Produktes ist seine Plastikhülle. Einen Komposter aus Holz müssen Hausbesitzer und Mieter regelmäßig pflegen, damit das Holz nicht zu schimmeln beginnt. Die Reinigung beziehungsweise Instandhaltung eines Thermokomposters ist weitaus einfacher. Damit macht es ihn letztendlich auch effizienter. Sie erreichen Herstellerangaben zufolge bis zu 70 °C und beschleunigen so den Prozess der Zersetzung. Im Grunde genommen gibt es sonst keine Unterschiede zum herkömmlichen Komposter. Gärtner müssen lediglich darauf achten, dass sie ihren Thermokomposter möglichst komplett auffüllen, damit er seine Höchsttemperatur erreichen kann.

    Für Pferdebesitzer – auch Mist lässt sich mit Würmern umwandeln und nutzen

    Wer selber eine kleine Herde Pferde hält, oder seine Vierhufer im Garten stehen hat kommt mit der Entsorgung des Mistes immer öfter an seine Grenzen. In den letzten Jahren düngen immer weniger Bauern ihre Felder noch mit Pferdeäpfeln, sondern sind längst auf chemische Düngemittel umgestiegen. Also muss man den Mist anders loswerden. Containerdienste verlangen viel Geld für den Abtransport und sogar Standmieten für den gestellten Container. Ein Pferd produziert durchschnittlich 10 Kubikmeter Abfälle pro Jahr. Durch Kompostierung mit Würmern können diese auf ein Viertel bis ein Fünftel reduziert werden. Der entstehende Humus kann dann wiederum verwendet werden, um die Pferdewiesen zu düngen. Die Würmer können sogar Stroh und Sägespäne umsetzen. Am besten ist es, den Wurmhumus aufzubringen, wenn der Boden gefroren ist, um die Weiden nicht mit den groben Treckerreifen zu zerstören. Bei regelmäßiger Düngung können Hohlstellen im Grasbewuchs geschlossen und das Wachstum von Wildkräutern begünstigt werden. Wer den nährvollen Humus nicht selbst benötigt, kann ihn Gärtnereien oder Hobbygärtnern zum Kauf anbieten. Diese nehmen den natürlichen Dünger mit Kusshand. Der Abgabepreis sollte hier allerdings nicht unter 100 € pro Kubikmeter liegen.

    Mancher möge sich jetzt fragen, ob er den Mist einfach auf dem natürlichen Boden anlegen darf. Denn es gibt eigentlich strenge Vorschriften zum Anlegen eines Misthaufens. Dieser darf normalerweise nur auf einer Betonplatte gelagert werden, weil sonst schädliche Stoffe in Kot und Urin ins Grundwasser gelangen können. Bei einer flach angelegten Mistmiete verhält sich die Gesetzeslage jedoch anders. Sind genug Würmer vorhanden, und wird der Mist immer nur in bestimmten Höhen aufgestapelt ist das Ganze legitim. Pro Pferd sollte hierfür eine Entsorgungsfläche von fünf bis sechs Quadratmetern vorgesehen werden. Nach dem Ablauf eines Jahres wird in direkter Angrenzung eine neue Miete angelegt. So können die Würmer aus dem schon umgewandelten Humus in den neu angelegten Misthaufen wechseln. Wer sich Sorgen macht, dass mögliche Wurmeier aus dem Darm der Pferde während des Kompostierens erhalten bleiben, kann sich beruhigt zurücklehnen; die Würmer überleben den Prozess der Verrottung nicht, da sie sich nicht von den Pferdeäpfeln ernähren, sondern von den Säften in den Darmschleimhäuten.

    Artikelbild: © Atelier_A / Shutterstock

  • Wintergarten selber bauen – Tipps und Anleitung

    Wintergarten selber bauen – Tipps und Anleitung

    Der eigene Wintergarten ist ein Traum für viele Hausbesitzer. Die Beweggründe für den Anbau sind vielfältig, der zusätzliche Wohnraum und ein Hauch vom mediterranen Flair mitten im Winter sind aber die häufigsten Argumente für den Wintergartenbau. Früher war der Zweck eines Wintergartens schlicht und einfach die Überwinterungsmöglichkeit für exotische Pflanzen, heute ist das ein Gesellschaftsraum für die ganze Familie.

    Möchte man einen Wintergarten selber bauen sind einige Punkte und Bestimmungen zu erfüllen. Ein fließender Übergang vom Haus zum Wintergarten ist bei den Neu- und Altbauten möglich, die Voraussetzungen jedoch fallen unterschiedlich aus. Völlig problemlos ist die Gestaltung eines Wintergartens in der Regel bei einem Neubau. Hier sind den eigenen Vorstellungen keine Grenzen gesetzt, der Stil und Bauform lässt sich flexibel interpretieren, vorausgesetzt man beachtet die örtlichen Bauvorschriften. Bei einem Altbau fällt die Planung etwas schwieriger aus, man muss sich mit den vorhandenen Baugegebenheiten begnügen und sie bei dem Bau des Wintergartens berücksichtigen. Oft müssen die eigenen Vorstellungen durch Kompromisse reduziert werden.

    Die wichtigsten Bauhinweise beim Wintergartenbau

    Spielt man bereits mit den Gedanken, einen eigenen Wintergarten selber zu bauen, sollte man die folgenden drei Grundhinweise kennenlernen:

    1. Baumaterialien und Konstruktionsvariante: Um den Wintergarten wintertauglich zu machen und als Wohnraum auch im Winter nutzen zu können ist die Wahl der geeigneten Materialien entscheidend. Das Material soll auf jedem Fall über hohe Standfestigkeit gute Isolierwerte verfügen. Gestalterisch lassen die Baumaterialien unterschiedliche Bauformen durch die Wahl der zuverlässigen und flexiblen Profilsysteme zu. Dieses Material steht dem Bauherrn als Baustoff für den Wintergarten zur Verfügung:
      • Holz: Als natürlicher Rohstoff bietet Holz eine warme und vielseitige Ausstrahlung. Die Holz-Wintergärten bestehen meistens aus drei-lagigen Brettschichtholz. Um die negativen Wettereinflüsse abzuwehren, ist eine atmungsaktive Holzlasur für die Außenwände empfehlenswert. Der Außenschutz bedarf alle zwei bis drei Jahre einer neuen Schicht. Beim Thema UV-Schutz ist zu beachten, dass mittlere bis dunkle Farben einen besseren Schutz als helle Töne vorweisen. Ungeeignet dagegen sind alle farblosen und nur wenig pigmentierten Lasuren – sie besitzen keinen ausreichenden UV-Schutz, für die Anwendung im Außenbereich sind sie ungeeignet. Das Wasser hat eine negative Wirkung auf das Holz. Deswegen müssen Bauherrn gegen stehendes Wasser und Spritzwasser geeignete Maßnahmen vornehmen. Ein fachgerechter Holzschutz ist hierfür unbedingt zu empfehlen. Mit hochwertiger Farbauswahl für den Innenbereich sind Anstrichinterwalle von zehn Jahren möglich.
      • Aluminium: Das Material besitzt eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität, also die Merkmale, die beim Wintergartenbau von großer Relevanz sind. Aluminium ist auch leicht zu pflegen und zu formen, was den Gestaltungsmöglichkeiten fast eine freie Hand bietet. Den Witterungseinflüssen ausgesetzt oxidiert das unbehandelte Aluminium und bildet somit eine dauerhafte Versiegelung. Andere Schutzmöglichkeiten sind die Einbrennlackierungen und Pulverbeschichtungen, die Farbauswahl ist hier nahezu unbegrenzt. Dadurch ist eine lange Haltbarkeit gesichert und die Bauten passen sich optisch dem Hauptgebäude an. Die Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums ist recht hoch, eine thermische Trennung wird bei dem Bau erforderlich. Innerhalb der Profile liegt ein Kammersystem, um die Kältebrücken an den Kanten und in den Ecken zu vermeiden. Eine Kombination aus Holz und Aluminium hat sich auch bei den Wintergerten als erfolgreich behauptet. Holz findet bei dieser Bauweise in den Innenraum Verwendung, weil es im Außenbereich aufwendiger in der Pflege ist. Die Flexibilität des Materials ermöglicht die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Profilen. Die Dachflächen lassen sich auch sehr facettenreich gestalten, sie werden verschraubt oder verschweißt an die Baustelle geliefert. Die Profile aus Aluminium lassen je nach Geschmack oder Stil des Hauses verschiedene Dachformen zu. Ob man lediglich eine Terrasse mit dem Wintergarten bebaut oder eine Konstruktion über mehrere Etagen durchzieht, bleibt den Hausbesitzern überlassen.
      • Kunststoff: Diese Bauweise wird in der Regel bei kleineren Wintergärten praktiziert. Soll der Bau größer ausfallen, ist der zusätzliche Einsatz von Stahl oder Aluminium zu überdenken. Oft als Baukastensystem angeboten stellt es eine günstigere Variante dar, man sollte vor allem an die Wertigkeit der Verarbeitung von profilierten Teilen achten.

    Den richtigen Standort finden

    Welcher Standort der treffendste für den Wintergarten ist, ergibt sich meist aus der Beschaffenheit des Grundstücks sowie Form des Hauses. Diese Plätze sind bei der Auswahl zu berücksichtigen:

    • Süd – Südwest – Südost: Als Vorteil bietet sich hier die direkte Sonneneinstrahlung an. Die günstige Lage erlaubt den Hausbesitzern den Einbau von Sonnenkollektoren, somit wäre die ganzjährliche Wärmeversorgung abgesichert.
    • Nord – Nordwest – Nordost: Richtung Norden ausgerichtete Wintergärten sind auf ein Heizungssystem angewiesen, um das ganze Jahr benutzt werden zu können. Die Sonnenenergiegewinnung ist wesentlich besser bei Ost- oder Westkombinationen.
    • Ost: Gemütlich warm und sonnig bis in den Nachmittag hinein. Am Abend ist eine zusätzliche Wärmeversorgung in der Regel notwendig.
    • West: Diese Variante ist für die berufstätigen Wintergartenbenutzer die beste Wahl. Vom Nachmittag bis zur späten Abendstunde ist hier durch die eingespeicherte Wärme behaglich Warm und angenehm.

    Rund um Versicherungen, Baugenehmigungen und die Wärmeschutzverordnung

    Der Versicherungsschutz schließt bei bestehenden Versicherungsverträgen für Neubauten auch den Wintergarten mit ein. Bei Altbau ist ein Zusatzschutz zu den bestehenden Versicherungspolicen problemlos und günstig zu bekommen. Bei der Wohngebäudeversicherung ist lediglich die höhere Wohnfläche mit dazu gerechnet. In der Hausratversicherung soll der Wintergarten samt Innenausstattung in der Police aufgezählt werden. Die großen Glasflächen lassen eine Erweiterung der Hausratversicherung um eine Glasversicherungspolice zu erweitern unbedingt vereinbaren. Der Bau hilft in mancher Hinsicht die Energie zu sparen. Die Wohnwintergärten sind durch einen Zugang mit dem Rest des Hauses verbunden, dadurch wird die übrige Wohnung mit erwärmt. In der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist der Wintergarten nicht aufgelistet. Die EnEV stellt keine Anforderungen an die Wintergärten, wenn:

    • sie nur explizit für die Überwinterung von Pflanzen genutzt werden
    • die Innentemperatur die zwölf Grad Marke nicht überschreitet
    • in der Heizperiode weniger als vier Monate zusätzlich geheizt wird und im Sommer weniger als zwei Monate der Raum gekühlt wird
    • die Nutzfläche kleiner als 15 Quadratmeter bleibt

    Läuft die Heizung länger, wird der Wintergarten als Wohnraum ausgewiesen und bestimmte Richtlinien der EnEV, wie der § 3 über Anforderung an Wohngebäude oder § 7 über Mindestwärmeschutz und Wärmebrücken, müssen eingehalten werden.

    Ein Wintergarten darf man in Deutschland nicht ohne erforderliche Baugenehmigungen erbauen. Es ist sinnvoll, sich vorab über die benötigten Unterlagen beim Hersteller zu informieren. Das Genehmigungsverfahren verläuft, auch was die Länge betrifft, je nach Region unterschiedlich. Die rechtzeitige Informationsbeschaffung ist deswegen vom Vorteil. Bevor der endgültige Antrag im Bauamt gestellt wird, sind Gespräche mit den Nachbarn erforderlich. Handelt es sich um ein kleines Grundstück, bei dem die Abstände zum Nachbarsgrundstück klein ausfallen, ist eine schriftliche Zustimmung seitens der Nachbarn notwendig.

    Pflege und Heizung

    Mindestens einmal im Jahr ist eine Reinigung erforderlich. Den größten Aufwand erfordern die Dachflächenfenstern und die Regenrinnen, weil hier sich der Zugang am schwierigsten gestaltet. Eine Sicherheitsleiter oder Hebebühne wäre die richtige Wahl für die Reinigung. Manche Reinigungsfirmen haben sich im Bereich Wintergartenpflege spezialisiert und sind bei schwer zugänglichen Konstruktionen zu empfehlen. Bei den meisten Wartungsarbeiten ist keine Hilfe vom Fachmann notwendig. In regelmäßigen Zeitabständen sollten folgende Arbeiten durchgeführt werden:

    • neuer Lackstrich
    • die Scharniere einölen
    • Dichtungen überprüfen
    • elektronische Steuerungen, Heizung, Belüftung und Beschattung (Markisen) kontrollieren

    Bei der ganzjährigen Benutzung ist die Installation einer Heizungsanlage im Wintergarten notwendig. Die Klimaverhältnisse in Deutschland lassen es nicht zu, den Wintergarten auch im Winter ohne Zusatzheizung zu benutzen. Worauf man sich bei der Heizungswahl entscheidet, hängt von persönlichen Faktoren ab. Hier eine kurze Charakteristik der einzelnen Heizarten:

    1. Heizleisten: Sorgen im Winter für angenehme Wärme, sind dazu sparsam im Energieverbrauch. Die Heizleisten bestehen aus einem Kupfer-Lamellenrohr durch das das warme Wasser fließt und die mollige Wärme im ganzen Raum gleichmäßig verteilt. Die Vorteile: kurze Vorlaufzeit, energiesparend, günstiger Anschaffungspreis, leicht in der Montage.
    2. Wärmepumpe: Die Wärmepumpe arbeitet nach einem einfachen Prinzip: Sie entzieht der Außenluft, dem Wasser oder der Erde die Wärme und gibt sie gezielt ab. Der Vorteil ist die enorme Sparsamkeit: Zwei Drittel der Energie werden aus der Umwelt und nur ein Drittel aus der Stromleitung genutzt. Somit können etwa zwei Drittel der Energiekosten gespart werden. Eine weiter interessante Beschaffenheit der Wärmepumpe ist die Tatsache, dass sie gleichzeitig als Heizung und zum Kühlen geeignet ist.
    3. Sonnenenergie: Kann separat oder als Unterstützung für eine bereits installierte Heizungsanlage eingesetzt werden. Eine Sonnenkollektor-Heizung verursacht kaum Zusatzkosten und ist fast wartungsfrei.
    4. Elektroheizmatten: Die Elektroheizmatten finden vor allem in den nachträglich angebauten Wintergärten eine Verwendung. Sie funktionieren mittels isolierten Heizdrahts, der in die Matte eingebaut ist. Die laufen unabhängig von dem vorhandenen Heizsystem, was bei Nachbauten ein Vorteil ist und spart viel Geld für eventuellen Anschluss an die Zentralheizung. Das System wird meistens direkt unter dem Deckbelag montiert. Ein Wintergarten bietet eine grüne Oase mitten im Winter. Die Rundumverglasung lässt viel Sonne rein und sorgt für einen angenehmen und freundlichen Gemütszustand in den kalten Wintermonaten.

    Artikelbild: © Roland Spiegler / Shutterstock

  • Den Garten für den Winter vorbereiten – der letzte Feinschliff im Herbst

    Den Garten für den Winter vorbereiten – der letzte Feinschliff im Herbst

    Mit dem ersten Bodenfrost am Morgen geht der Sommer zu Ende, was spätestens Mitte Oktober der Fall ist. Eher der Herbst sich richtig ausbreitet und heimlich fühlt stehen noch wichtige Arbeiten im Garten bevor. Die Herbstarbeiten sind besonders wichtig für das kleine Ökosystem. Ohne sorgfältige Pflege und Wintervorbereitung erlebt man im Frühjahr nicht die gewohnte Blütenpracht. Worauf soll man sich bei den Gartenarbeiten befasst machen? Aufräumarbeiten, Hecken, Bäume und Stauden schneiden, den Teich fit für den Winter machen und den Garten entlauben.

    Farbige Blüten bis der Frost kommt

    Die meisten Sommerpflanzen haben ihre farbige Pracht schon längst eingebüßt. Will man in der dunklen Jahreszeit ein bisschen Farbe in den Garten bringen, startet jetzt mit der Herbstbepflanzung. Einfach dem Herbstspleen trotzen und Garten mit Heidekraut, Erika, Alpenveilchen oder schönen Astern schmücken. Die Chrysanthemen sind bei ihrer Blütenpracht und Fülle ohne Konkurrenz. In dem Fachhandel sind Chrysanthemen in allen möglichen Farbvariationen erhältlich. Die klassisch bevorzugten Farben bleiben nach wie vor Orange, Rot oder Gelb. Die Chrysanthemen-Büsche verlieren nichts an Eleganz und Pracht, auch wenn sie in den Kübeln stehen. Sie bieten damit einen echten Blickfang, egal ob auf der Terrasse oder im Freien. Ihre Blüten sind robust und frostbeständig. Auch wenn die Chrysanthemen ihre Blätter bereits verloren haben, trotzen die Blüten der Kälte bis zu dem ersten Nachtfrost. Diese Pflanze ist pflegeleicht und nach der Blütenzeit leicht zu erhalten. Wurden die Chrysanthemen direkt in den Boden gepflanzt, deckt man sie mit einer Schicht Laub zu. Wichtig ist, dass der Wurzelballen nicht aus dem Boden ragt und den Frosttemperaturen ausgesetzt ist. Das überlebt die Pflanze nicht.

    Für einen Eyecatcher im Winter sorgen im Garten verschiedene Ziersträucher. Die immergrüne Torfmyrte oder Zwergmispel lässt Farbe im Winter herein. Der Zwergmispel bekommt purpurrote Früchte, die zwar ungenießbar sind, bleiben aber an den Sträuchern bis in das Frühjahr haften. Die Scheinbeere ist ein kleinerer Strauch mit immergrünem Laub. Das Laub verfärbt sich im Herbst bei den ersten Anzeichen vom Frost bronzerot. Der Kopfbusch würde sich im Garten jedenfalls gut sehen lassen. Seine duftenden, cremeweißen Röhrenblüten bilden bis zu drei Zentimeter große Kugeln. Die Staubgefäße ragen aus jeder Blüte hervor was den Eindruck vermittelt, als ob die mit kleinen Nadeln gespickt sind. Der süße Duft und die Blüten in Form einer Kugel verleihen der Pflanze nebenbei den Namen Honigball.

    Herbstzeit ist Kürbiszeit

    Kürbis ist das letzte Gemüse im Gartenbeet. Wenn die Farbe orange-leuchtend ist und der Frucht sich beim Klopfen hohl anhört, weiß man Bescheid – der ist erntereif. Kürbis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Halloween machte ihn so weit bekannt, dass er Kultstatus erreicht hat. Die Kürbisse werden je nach Reife zwischen September und November reif für die Ernte, am besten vor dem ersten Frost einsammeln. Kürbis ist sehr gesund. Vor allem die japanische Hokkaido-Sorte ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Gehalt an Beta-Carotin ist beispielsweise sieben Mal höher als bei den anderen Kürbissorten. Je nach Art der Zubereitung verliert der Kürbis bis zu 35 Prozent der Vitamine und Mineralstoffe.

    Mit dem allgegenwärtigen Laub klarkommen

    Das Laub im Herbst kann ein lästiges Thema sein. Sinnvoll ist jedoch das Einsammeln des Laubs erst nach dem ersten Frost. Sind die Wege laubbedeckt, greift man zum Laubbläser um die Gehwege regelmäßig frei zu halten. Die Rasenflächen sind empfindlich, was das Laub anbetrifft. Lässt man über Winter Laubreste auf dem Rasen liegen, wird an den Stellen im Frühjahr kein Gras wachsen. Der Rasen bekommt hässliche braune Flecken. Um effizient und schnell das Herbstlaub aufzusammeln, eignet sich am besten den Rasenmäher. Das Gerät auf die höchste Stufe einstellen und das gemähte Laub in den Grasskorb auffangen. Auf Beeten darf man ruhig das Laub liegen lassen. Er bietet nicht nur einen Winterschutz für die Pflanzen, sondern auch einen Lebensraum und Unterschlüpf für die Kleintiere.

    Kompost selbst produzieren

    Die herbstlichen Pflanzenreste, Laub und Gehölzschnitt werden zum wertvollen Kompost eingearbeitet. Beim Bau eines Komposthaufens sind einige Regeln zu beachten. Die Gartenreste nicht planlos zu einem Haufen zusammenwerfen, sondern in geordneten Schichten aufbauen. Das trockene mit dem feuchten Material zusammenmischen. Auch der gehäckselte Gehölzschnitt und große Staudenstängel in den Komposthaufen untermischen. Die Rotteorganismen, zuständig für den Gärungsprozess, haben dadurch die idealen Lebensbedingungen. Sind die Hornspäne beigemischt, ist ein einsatzfähiger Humus schneller fertig. Die Gehölze fit für den Frühling machen Dünnt man im Herbst die Pflanzen aus, kriegen sie mehr Kraft um sich im Frühjahr richtig zu entfalten. Das Beschneiden betrifft alle Sträucher, Pappeln, Birken wie auch Obstbäume. Alle dünnen Äste nahe dem Baumstamm, kranke oder abgestorbene Zweige, sind überflüssig.

    Der Herbstschnitt betrifft nur nicht die Pflanzen, die erst in diesem Jahr eingepflanzt wurden. Genauso geht man bei Hecken vor. Die brauchen im Herbst einen kräftigen Schnitt. Alle beschädigten Äste entfernen, dann die Hecke in die gewünschte Form schneiden. Die Gartenhecke bleibt oben etwas schmäler, damit mehr Licht nach unten durchdringt und die Pflanze mehr Licht und Sauerstoff bekommt. Die richtigen Gartenwerkzeuge benutzen Sogar für die Linkshänder stellt Gartenarbeit kein Problem mehr. Die Baumärkte bieten Gartenwerkzeuge an, die für die Linkshänder geeignet sind. Ob Hecken-, Hand-, Ast- oder Baumschere – man kriegt diese als sogenannte Bypass- und als Ambos-Version. Werkzeuge mit beschichteten Klingen werden nach der Arbeit mühelos vom Harz und Pflanzensäften befreit. Damit die Schere den Winter unbeschädigt übersteht und im Frühjahr sofort einsatzbereit ist, mit speziellem Öl einölen. Im Herbst werden die Gartengeräte gründlich durchgecheckt. Eventuelle Reparaturen sofort erledigen, ausschließlich Originalersatzteile benutzen. Das garantiert mehr Sicherheit bei späteren Arbeiten mit dem Gerät. Zum Schluss die Gerätschaft gründlich reinigen und einmotten. Sie bleiben dadurch vor der feuchten Winterluft geschützt.

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