Kategorie: Die Renovierung

  • Ab wann lohnt sich Dämmen für Hausbesitzer?

    Ab wann lohnt sich Dämmen für Hausbesitzer?

    Gegner der Gebäudesanierung kritisieren seit Jahren den „Dämm-Wahn“ an deutschen Immobilien. Sie halten ihn für zu teuer und nutzlos. Neuen Berechnungen der Deutschen Energieagentur Dena zufolge lohnen sich die Investitionen.

    Der Chor der Pflicht-Sanierungs-Gegner war ein Anreiz für die Dena, einen Teil der Einwände zu entkräften. Die Fachleute der halbstaatlichen Agentur haben ihre Erfahrungen aus rund 360 Sanierungsfällen kombiniert und kamen zu dem Ergebnis, dass die Mehrkosten für jegliche energetische Maßnahmen über die Energieeinsparung refinanziert wird.

    Demnach liegt die zur Einsparung nötige Investition einer Kilowattstunde Wärmeenergie unterhalb der Kosten, die Hausbesitzer für Gas oder Heizöl zahlen müssten. Zu den untersuchten Immobilien gehören hauptsächlich Einfamilienhäuser mit einem Energiebedarf von durchschnittlich 239 kWh/(m² Wohnfläche) für Warmwasser und Heizung.

    Gebäudesanierung lohnt sich

    Wer sein Haus ohnehin sanieren möchte, sollte dabei auch die Energieeffizienz seines Gebäudes erhöhen, ansonsten verpasst er eine günstige Gelegenheit. Eigentümer müssen ohnehin in die eigene Sparkasse greifen. Sie stehen also vor der Wahl: Entweder richtig energiesparend sanieren oder die Einsparungen für die Sanierung im Laufe der Jahre über steigende Heizrechnungen bezahlen.

    Wie die Dena-Studie zeigt, lohnt sich bei einem Energieverbrauch von rund fünf Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr der hocheffiziente Energiestandard „Effizienzhaus 70“. Werden die Kosten für die energetische Sanierung auf die eingesparte Heizenergie umgerechnet, schlägt jede eingesparte Kilowattstunde mit nur 7,1 Cent zu buche. Der heutige Energiepreis liegt bei durchschnittlich acht Cent je Kilowattstunde – Tendenz steigend.

    Fünf Gründe, warum Sie Dämmen sollten

    1. Dämmen entlastet das Portemonnaie: Wer dämmt, der muss weniger heizen und somit auch weniger zahlen. Eine ordentliche Wärmedämmung kann den Hausbesitzern bis zu 80 Prozent Heizkosten sparen. Hinzu kommen die öffentlichen Fördermittel, von denen Häuslebauer profitieren können.
    2. Kohlendioxidemissionen werden reduziert: Weniger heizen bedeutet gleichzeitig eine geringere CO2-Belastung für die Natur. Zum Vergleich: Für einen Quadratmeter Dachfläche pro Jahr fallen ungedämmt 26,1 kg CO2-Emissionen an, mit Dämmung dagegen nur 3 kg.
    3. Sorgenfreiheit: Da die Ausgaben für Heizenergie kleiner werden, können Hausbesitzer den kommenden Preissteigerungen ruhiger entgegensehen.
    4. Ein sicheres Gefühl: Mit einem gedämmten Haus können sich Hausbesitzer für viele Jahre zurücklehnen. Der Wert ihres Hauses bleibt nicht nur erhalten, er wird auch gesteigert. Es wird nicht nur die Energieeinsparverordnung eingehalten, bei Bedarf kann die Immobilie gut verkauft oder vermietet werden.
    5. Dämmen fühlt sich einfach gut an: Durch die Dämmung zieht Behaglichkeit in die eigenen vier Wände ein. Unangenehme Zugerscheinungen durch kalte Fußböden und Wände sind Schnee von gestern. Im Winter bleibt das Haus warm, im Sommer dagegen dringt keine Hitze ein. Gleichzeitig verbessert die Dämmung den Schutz vor Elektrosmog und Lärm.

    Artikelbild: © Lisa S. / Shutterstock

  • Preiswert und umweltfreundlich Renovieren

    Preiswert und umweltfreundlich Renovieren

    Wenn eine Renovierung in den eigenen vier Wänden bevorsteht, werden die Weichen für das Wohnklima der nächsten Jahre gestellt. Dies geschieht nahezu unbemerkt. Mit jedem Material, welches bei der Renovierung in den Räumen verarbeitet wird, entscheidet sich die Höhe der zukünftigen Belastung der Raumluft.

    Beim Gang durch den Baumarkt oder durch ein Fachgeschäft der Raumausstattung könnte man meinen, dass die Auswahl der geeigneten Anstriche, Tapeten und anderer Dinge nahezu unerschöpflich ist. Das Gleiche gilt für Bodenbeläge und Mobiliar. In diesen Geschäften, und hier speziell in den Farbenabteilungen, hängt jedoch ein Geruchscocktail zwischen den Regalreihen, der den Verbraucher aufmerksam machen sollte. Soll dieser Cocktail wirklich zukünftig den Esstisch umnebeln oder im Kinderzimmer zu Allergien führen?

    Emissions- und schadstoffarme Produkte für die Renovierung

    Der Blick auf eine dieser Farbbüchsen gibt die Antwort. Alle Hersteller dieser Produkte sind verpflichtet, ihre Artikel dahin gehend zu kennzeichnen, ob sie für Innenräume geeignet sind. Diese Kennzeichnung sagt aus, dass sie entweder völlig frei von Schadstoffen sind oder solche nur in äußerst geringer Konzentration enthalten.

    Ein erster Hinweis dieser geringen Schadstoffbelastung sind alle Farben und sonstige Anstriche, die wasserlöslich sind. Bei Artikeln, die nicht verdünnbar sind, fehlt dieser Hinweis. Hier genügt die Auskunft, ob die Werkzeuge nach der Arbeit mit Wasser gereinigt werden können.

    Alle Anstriche, die bei der Verarbeitung oder Reinigung Verdünnungen oder Pinselreiniger benötigen, sind schadstoffbelastet. Auf ihre Verwendung bei der Renovierung in Innenräumen sollte deshalb verzichtet werden. Sie unterliegen schädlichen Ausdünstungen, die auch noch über lange Zeit nach der Renovierung das Raumklima beeinträchtigen. Sie führen zu Reizungen der Atmungsorgane und der Augen und schädigen das vegetative Nervensystem. Ständige Müdigkeit ist unter anderem ein Anzeichen auf schadstoffbelastete Raumluft.

    Im Bereich der Tapeten und Fußbodenbeläge ist das gleiche Problem vorhanden. Alle Tapeten, die in ihrer Materialzusammenstellung die Kürzel CV, VC oder Vinyl enthalten, sind mit einem Weichmacher belastet. Tapeten ohne Weichmacher und Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) sind frei von diesen Schadstoffen. Die gleichen Bezeichnungen befinden sich auf Bodenbelägen, Kork, Laminat und Parkett. Beim Parkett ist zusätzlich die Wahl eines wasserlöslichen, schadstoffarmen Lackes entscheidend über die Qualität.

    Wer sicher sein will, dass er für seine Renovierung umwelt- und gesundheitsverträgliche Materialien verwendet, achtet auf das Gütesiegel „Blauer Engel“. Es ist zwar nur eine von mehreren möglichen Kennzeichnungen, aber zumindest die gebräuchlichste. Diese Produkte sind nicht nur emissions- und schadstoffarm. Sie werden auch umweltfreundlich hergestellt.

    Nachhaltigkeit bei der Materialauswahl ist auch beim Renovieren möglich

    Umwelt- und gesundheitsbewusstes Denken bei der Renovierung setzt sich aber auch damit fort, dass nachhaltig erzeugte Materialien verwendet werden. Tapeten aus Altpapier beispielsweise sind ein Zeichen von Nachhaltigkeit, denn sie verschwenden keine wertvollen Rohstoffe wie Vinyltapeten. Sie werden vorzugsweise für Raufasertapeten verwendet, die aufgrund ihrer Materialstruktur zudem wesentlich atmungsaktiver sind. Sie verzichten nicht nur auf Schadstoffe und Chemie bei der Herstellung, sondern verbessern außerdem den Luftaustausch im Raum.

    Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, Vorhandenes möglichst wieder zu verwenden. Das soll nicht heißen, dass der verschlissene Fußbodenbelag erhalten bleiben soll. Viele Dinge lassen sich jedoch kostensparend aufbereiten. Eine Wand beispielsweise, die von mehreren Farbschichten überdeckt ist, sollte in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Der Arbeitsaufwand erscheint zunächst hoch, mit dem diese Schichten entfernt werden müssen. Die Verlockung, die Wand zu verkleiden, ist groß. Setzt man jedoch den Aufwand der Materialbeschaffung ins Verhältnis dazu, ist die Aufbereitung der Wand wesentlich preiswerter. Sie trägt aber auch zur Nachhaltigkeit bei, denn sie erspart den Einbau neuer Materialien.

    Ein bisher ziemlich stiefmütterlich behandeltes Gebiet der umweltbewussten Renovierung ist die Verwendung natürlicher Materialien. Sicherlich lässt sich ein Lehmputz nicht in jedem Raum aufbringen. Im Partykeller beispielsweise strahlt er jedoch ein charakteristisches Raumklima aus. Jede Renovierung kann auf preiswerte Weise ein Beitrag zur Umweltverbesserung und zur Wohngesundheit sein.

    Artikelbild: © Jo Ann Snover / Shutterstock

  • Was muss ich beim Kauf einer Immobilie bedenken?

    Was muss ich beim Kauf einer Immobilie bedenken?

    Beim Kauf einer neuen Immobilie lassen sich die Deutschen gerne von günstigen Preisen, einer geschmackvollen Architektur und einer guten Lage verführen. Doch beim Kauf einer Immobilie gibt es weitaus mehr zu beachten, als die oben genannten Punkte. Für die meisten Familien ist der Kauf der eigenen vier Wände eine Lebensinvestition, die gut geplant werden muss, schließlich sind mehrere Hunderttausend Euro im Spiel.

    Die häufigsten Fehler

    Immobilienkäufer handeln oftmals übereifrig, sie entdecken ein Haus, welches ihnen auf den ersten Blick gefällt, und „schlagen zu“. Ohne erkennbare Investitionsstrategie ist ein solches Handeln grob fahrlässig. Die Käufer sind begeistert vom Baustil, lieben die Nähe zu ihrem Arbeitsplatz und freuen sich über die netten Nachbarn. Angesichts der Finanzkrise von 2008 und der Corona-Krise 2020 sind die meisten Menschen mittlerweile Vorsichtiger mit ihren Entscheidungen.

    Dennoch investieren Anleger oftmals, weil eine Immobilie aus ihrer Sicht eine „Gelegenheit“ darstellt. Diese Situation führt dazu, dass private Immobilienportfolios ohne klare Investitionsstrategie entstehen. Im Vergleich zu US-amerikanischen Familien lieben die Deutschen zudem ihren Heimatort. Sie sind selten dazu bereit für ihren neuen Job umzuziehen und verzichten so oftmals auf einen potenziell besseren Lebensstil.

    Planung ist alles

    Ziele setzen: Vor dem Kauf eines Hauses sollten sich die Betroffenen Gedanken darüber machen, was ihnen bei dem Gebäude wichtig ist. Eine stichpunktartige Liste ist definitiv ein guter Anfang.

    Familien mit kleinen Kindern bevorzugen beispielsweise die Nähe zur Schule oder einem Kindergarten. Paare ohne Kinder dagegen suchen die Nähe zu ihrem Arbeitsplatz, während ältere Familien eine ruhige Gegend suchen. Die Faustregel besagt dabei: Je besser die Infrastruktur, desto teurer sind auch die Immobilien.

    Zeit lassen: Bei der Suche nach einem Objekt sollten sich die Interessenten so viel Zeit wie möglich nehmen. Schließlich ist der Kauf einer Immobilie nicht mit dem Kauf eines neuen Fernsehers zu vergleichen. Die Kosten sind enorm und müssen gut kalkuliert werden.

    Angebote vergleichen: Wurde die Wunschlage gefunden, gilt es einen klaren Kopf zu bewahren. Oftmals schlagen Menschen gleich bei dem ersten Objekt zu, ohne sich andere Immobilien anzusehen. Dabei sollte man verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Bei der Besichtigung sollte man sich an einen Experten, beispielsweise einen Architekten, wenden. Dieser kann Schäden und Probleme leicht erkennen und den Preis einschätzen.

    Ausstattung vergleichen: Der Zustand der Immobile spielt in puncto Preis eine wichtige Rolle. Je höher die Ausstattung, desto höher ist auch der Preis. Wer vor einer Renovierung nicht zurückschreckt, könnte eine renovierungsbedürftige Immobilie in einer guten Lage erwerben. Der Aufwand sollte dabei nicht zu hoch sein. Experten empfehlen, dass die Modernisierung zwischen 30 und maximal 40 Prozent des Kaufpreises kosten sollte.

    Die Finanzierung

    Bevor die Suche nach der Immobilie beginnen kann, sollte ein Kassensturz vollzogen werden und das aktuelle Budget berechnet werden. Dabei sollte man sich die Frage stellen, wie teuer die Immobilie werden darf. Die Finanzierung einer Immobilie ist in der Regel die größte Investition im Leben eines Menschen. Dieser Schritt muss aus diesem Grund besonders gründlich geplant werden, eine Fehlplanung kann verheerende Konsequenzen mit sich führen.

    Eine Baufinanzierung läuft nicht wie eine Autofinanzierung drei bis fünf Jahre. Je nach Startbudget und Kaufpreis kommen schnell 25 bis 30 Jahre oder mehr zusammen. Liegt der Zins beispielsweise bei fünf Prozent und die Tilgung bei einem Prozent, liegt die Laufzeit der Baufinanzierung bei fast 36 Jahren. Wichtig ist, dass das Darlehen bis zum Renteeintrittsalter abbezahlt wird.

    Der Umzug

    Dem Umzug beim Kauf einer Immobilie wird oftmals kaum eine Bedeutung geschenkt. Dabei ist dieser genauso mit ausführlichen Planungen als auch Kosten und Stress verbunden. Wurde die passende Immobilie gefunden und eine Baufinanzierung abgeschlossen, müssen die Möbel aus der alten Wohnung zum neuen Heim transportiert werden.

    Der Umzug sollte ebenfalls in die Kosten für den Erwerb einer Immobilie einkalkuliert werden. Hier sollte man wenn möglich nicht sparen, denn dubiöse Umzugsfirmen, die mit niedrigen Kosten werben, schlagen oftmals versteckte Kosten auf. Auch auf eine passende Versicherung sollte nicht verzichtet werden, wird beim Umzug etwas beschädigt, muss schließlich jemand dafür haften. Auch die Kündigung von Kabel- und TV-Abonammenten sowie bei den Energieversorgern sollte frühzeitig geschehen, damit es hier nicht zu Verzögerungen kommt.

    Artikelbild: © Kzenon / Shutterstock