Kategorie: Die Renovierung

  • Vorherige Beratung bei energetischen Sanierungen unabdingbar

    Vorherige Beratung bei energetischen Sanierungen unabdingbar

    Die gesetzlichen Regelungen und Vorschriften im Hinblick auf energetische Sanierungen sind strikt, der Gesetzgeber verfolgt hier ein klares Prinzip der Eigenverantwortung, fördert das Ganze aber insbesondere auch durch die staatseigene Förderbank KfW-Bankengruppe.
    Schon allein aus Gründen der Plausibilität ist es deshalb angeraten, im Rahmen einer energetischen Sanierung auf den Rat professioneller Dienstleister zu vertrauen – sie können ganzheitliche Analysen erstellen, sind oftmals gar auch Voraussetzung für die Bewilligung eines Förderkredites. Gerade die langjährige Erfahrung im Umgang mit diesem Thema hilft außerdem, authentische Kennwerte hinsichtlich Kosteneinsparung und Wertsteigerung in Erfahrung zu bringen, um Nutzen und Wirkung der Maßnahme einzuschätzen.

    Die Bezeichnung „Energieberater“ ist dabei aus Laiensicht nicht ganz klar, weshalb wir Ihnen in diesem Beitrag alle nötigen Hintergründe erläutern werden, die den Ablauf einer Energetischen Sanierung massiv beschleunigen und zudem das finanzielle Risiko nehmen können.

    Schritt für Schritt vorgehen

    Viele Eigenheimbesitzer schrecken vor den Investitionen zunächst zurück, denn eine ganzheitliche Sanierung verlangt regelmäßig einen fünf- oder gar sechsstelligen Betrag. Dabei kann das Thema so angegangen werden, dass einzelne Maßnahmen aufeinander aufbauen und die schrittweise Umsetzung dazu beiträgt, die finanziellen Belastungen überhaupt tragen zu können. Auch ergänzen sich einige Maßnahmen in der Form, dass insbesondere bei besonders sanierungsbedürftigen Altbauten ein stringentes Vorgehen notwendig wird. Die Energieberatung hilft letztlich auch dabei, die effektivsten Maßnahmen hinsichtlich der eigenen finanziellen Möglichkeiten zu benennen, setzt also stets individuell an.

    Sogenannte Sachverständige für Energieeffizienz, gemeinhin als Energieberater bezeichnet, sind deshalb erste Ansprechpartner bei energetischen Sanierungen. Nahezu jedes Förderprogramm macht den Zuschuss davon abhängig, dass ein zugelassener Energieberater tätig wird. Diejenigen, die nach §21 der Energiesparverordnung (EnEV) zur Ausstellung von Energieausweisen berechtigt sind, werden hier im Regelfall akzeptiert.

    Die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder

    Die Art und Weise, in welchem Umfang ein Sachverständiger für Sie tätig wird, bestimmten letztlich Sie selbst. Die Beauftragung spart in extremen Fällen einen vierstelligen Betrag an Fehlinvestitionen ein, die durch unsachgemäße Durchführung oder falsche Dimensionierung leicht bei einem klassischen Einfamilienhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche entstehen können.

    Ist-Zustand erheben

    Im ersten Schritt wird der Ist-Zustand erhoben, im Rahmen der Bestandsaufnahme widmet man sich insbesondere der Gebäudeaußenhülle inklusive Dachflächen und zentralen Punkten wie Fenstern und Türen, sowie der Effizienz der Heizungsanlage. Der spätere Energiebedarf bemisst sich dann auch an den Faktoren, die für Bausubstanz und Bauweise jeweils festgelegt werden.

  • Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung

    Der zweite Schritt befasst sich mit konkreten Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung, hier werden neuralgische Punkte besonders stark deutlich. Wichtig ist bei alldem vor allem, dass stets auch die Wirtschaftlichkeit betrachtet wird. Nicht jede Maßnahme zahlt sich auch finanziell aus, wobei der Großteil eine Amortisation binnen weniger Jahre verspricht. Hier kommen die Förderlinien ins Spiel, sie können derartige Maßnahmen mitunter aufgrund des Zuschusses dennoch profitabel beziehungsweise wirtschaftlich werden lassen.

    Ausschreibungen

    Sind alle Details geklärt und hat man sich auf einen Fahrplan geeinigt, werden entsprechende Gewerbe ausgeschrieben. Besonders bei aufwendigeren, sprich kostenintensiven Maßnahmen, empfiehlt sich eine inhaltliche Prüfung seitens des Energieberaters. So haben Sie selbst im unwahrscheinlichen Falle einer Fehlplanung die Gewissheit, die Berufshaftpflicht bei groben Verstößen in Anspruch zu nehmen.

    Baubegleitung

    Im vierten und letzten Schritt fokussiert man sich auf die aktive Baubegleitung, der Energieberater fungiert hier gewissermaßen als Aufsichtsperson über entsprechende Gewerke und kann Defizite schnell erkennen und notfalls Gegenmaßnahmen ergreifen. Dieser Schritt ist auch deshalb von Bedeutung, da die spätere Einweisung in das Wie und Wann des Heizens und Lüftens von dieser Person vorgenommen wird.

    Zur Finanzierung der Energieberatung sei angemerkt, dass das BAFA durch die „Vor-Ort-Beratung“ mit Zuschüssen belohnt, wer Bestandsaufnahme und Empfehlung zu entsprechenden Maßnahmen beauftragt – die Beantragung kann im Regelfall durch eben jenen Sachverständigen erfolgen. Fachplanung und Baubegleitung sind hingegen bis zu gewissen Höchstsummen als Teil staatlich aufgelegter Programme förderfähig.

    Artikelbild: © Kjpargeter / Shutterstock

  • Horizontalsperre » Kosten, Preisbeispiele und mehr

    Horizontalsperre » Kosten, Preisbeispiele und mehr

    Wer Feuchtigkeit in seinem Keller oder Schimmelbildung sowie einen muffigen Geruch in den Wohnräumen bemerkt, sollte dringend handeln. In vielen Fällen ist aufsteigende Feuchtigkeit der Grund. Nun denken viele sofort an eine Innenabdichtung. Doch die Ursache wird damit nicht bekämpft, die Wand bleibt im Querschnitt weiterhin feucht. Stattdessen hilft bei aufsteigender Feuchtigkeit eine sogenannte Horizontalsperre. Sie verhindern, dass Bodenfeuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt. Existiert keine Mauerwerkssperre oder ist diese undicht, so kann es zu einer Durchfeuchtung der Bausubstanz kommen.

    In den meisten Neubauten ist bereits vorgesorgt: Dort wird in der Regel in eine horizontale Lagerfuge im unteren Bereich der Grundmauern eine wasserdichte Folie gelegt. Die aufsteigende Feuchtigkeit kann die Horizontalsperre somit nicht überwinden. In vielen Altbauten sucht sich eine solche Vorrichtung vergeblich oder ist möglicherweise defekt.


    Bei Bedarf kann jedoch nachgerüstet werden und es kann auch nachträglich eine Querschnittsabdichtung eingebracht werden. Dies ist zwar zeitaufwändig und nicht ganz billig, sorgt jedoch für wasserdichte Fassaden über Jahre und sogar Jahrzehnte. Nur durch eine solche Horizontalsperre kann im Anschluss eine Mauerwerkstrockenlegung erfolgen.

    Welche Kosten fallen bei der Investition in eine Horizontalsperre an?

    Pauschal lassen sich die Kosten für den Einbau einer solchen Vorrichtung kaum benennen. Gerade der nachträgliche Einbau setzt häufig zusätzliche Arbeiten voraus, da man zumeist um eine zusätzliche Wohnungs- und Kellersanierung nicht herumkommt. Es gibt verschiedene Formen von Horizontalsperren, die sich preislich teilweise stark voneinander unterscheiden. Was die verschiedenen Vorgehensweisen ausmacht, wird im nächsten Abschnitt geklärt. Eine Übersicht über etwaige Kosten pro Quadratmeter gibt die folgende Tabelle:

    Maßnahme Ungefähre Kosten pro m²
    Maueraustauschverfahren 250 – 800 €
    Mauersägeverfahren 150 – 650 €
    Bohrkernverfahren ca. 350 €
    Ramm-Riffelblechverfahren 70 – 200 €
    Elektrophysikalisches Verfahren ca. 350 €
    Injektionsverfahren ca. 80 €

    Neben dem Einbau der Horizontalsperre können weitere Arbeiten und somit weitere Kosten anfallen. In vielen Fällen muss alter Putz abgeschlagen werden. Zusätzlich fallen Verputz- und Malerarbeiten an, nachdem die Horizontalsperre gesetzt oder erneuert wurde. Wie bei allen Handwerkerarbeiten kommen Material- und Anfahrtskosten hinzu. Dadurch kann es sich lohnen, einige Arbeiten selbst zu übernehmen, falls dies möglich ist. So können Kosten gesenkt werden.

    Generell ist zu beachten, dass die genauen Preise für eine solche Querschnittsabdichtung abhängig von der jeweiligen Region, der Bausituation sowie der Ursache für Feuchtigkeit sind und daher stark variieren können.

    Wer handwerklich begabt ist, braucht möglicherweise keinen Handwerker für die Trockenlegung. Viele Elemente, die für die Horizontalsperre benötigt werden, können im Internet günstig erworben werden. Die Auswahl ist dort wesentlich größer als vor Ort und Preise können besser verglichen werden. Allerdings lässt die Lieferung häufig einige Tage auf sich warten.

    Horizontalsperren nachrüsten: Dann ist es nötig

    Altbauten sind sehr begehrt, da sie einen ganz eigenen Charme verbreiten. Allerdings haben sie auch ihre Tücken. So sind ihre Wände aufgrund einer mangelhaften Isolierung häufig von Feuchtigkeit betroffen. Die Folgen zeigen sich insbesondere an den Kellerwänden und im Erdgeschoss: Feuchte Wände, abblätternder Putz sowie Schimmel- und Schwammbefall. In den meisten Fällen lässt sich jedoch nachrüsten. Die DIN-Norm 18195 listet dabei die Maßnahmen gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in Bauwerken und schreibt Abdichtverfahren vor.

    Während Neubauten direkt mit Horizontalsperren gebaut werden, sind sie im Altbau häufig an der falschen Stelle gesetzt, sind undicht oder fehlen gänzlich. Feuchte Kellerwände müssen jedoch nicht automatisch eine Aufforderung sein, um eine solche Vorrichtung einzubauen. Wichtig als Hausbesitzer ist es, im Vorfeld eine eingehende Analyse der Ursache durch seriöse Gutachter durchzuführen. Zunächst müssen andere mögliche Ursachen für die Durchfeuchtung ausgeschlossen werden.

    Bevor man eine nachträgliche Abdichtung vornehmen lässt, sollte vorab die Feuchtigkeit der Wände überprüft werden. Das geht mit einem Feuchtigkeitsmessgerät. Handeln sollte man dann, wenn die Feuchtigkeit zwischen 80 und 100 Prozent liegt. Kurzfristig hilft ein Luftentfeuchter oder Bautrockner. Dieser ist jedoch nur eine Übergangslösung.

    Die Vor- und Nachteile von Horizontalsperren

    Eine Mauerwerkstrockenlegung hat eigentlich nur Vorteile. Ein kleiner Wermutstropfen ist vielleicht, dass der nachträgliche Einbau mit hohen Kosten verbunden sein kann. Hat sich die Feuchtigkeit jedoch erst einmal in das Mauerwerk gezogen und Schimmel verursacht, sollte die Gesundheit der Bewohner und die Bausubstanz höhere Prioritäten haben.

    Daher überwiegen die Vorteile einer Horizontalsperre um Längen und sind im Folgenden aufgelistet:

    • Oberhalb der Vorrichtung kann es zur Trocknung der Bausubstanz Der Vorgang kann durch das Auftragen von Sanierputz sowie einem planvollen Lüften unterstützt werden.
    • Hindert das Aufsteigen von weiterer Feuchtigkeit und beugt Schimmel- und Schwammbildung
    • Kann auch im Nachhinein in ein Mauerwerk eingesetzt werden. Dafür wird zumeist ein grob mechanisches oder ein Injektionsverfahren verwendet.
    • Wird eine Horizontalsperre eingebaut, bevor es zur Durchfeuchtung kommt, kann eine teure Sanierung vermieden werden.

    Verschiedene Arten von Horizontalsperren

    In Neubauten werden sehr gerne Bleche aus Edelstahl, Kunststoffplatten oder –Folien in das Mauerwerk eingesetzt. Etwas komplizierter ist es hingegen bei einem nachträglichen Einbau. In diesem Fall stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

    Je nach Verfahren muss das Mauerwerk aufgesägt und die entstandene Fuge mit einer speziellen Dichtung versehen werden. Bei anderen Varianten wie der Verwendung von Chromstahlblech entfällt das Aufsägen. Bei einigen Altbauten muss sogar ein ganzer Teil der Mauer entfernt werden, damit eine Bitumenbahn oder Folie eingesetzt werden kann. Nicht jede Variante ist bei jeder Art von Mauerwerk sinnvoll oder notwendig. Generell gibt es diese sechs unterschiedlichen Varianten:

    • Maueraustauschverfahren
    • Mauersägeverfahren
    • Bohrkernverfahren
    • Ramm-Riffelblechverfahren
    • Elektrophysikalisches Verfahren
    • Injektionsverfahren

    Das Maueraustauschverfahren

    Für diese Art der Horizontalsperre werden nach und nach einzelne Mauerteile mit einer Länge von maximal einem Meter entfernt, um eine Sperrschicht aus PVC-Sperrfolie oder eine Bitumenbahn einzufügen. Ist ein Abschnitt abgeschlossen, wird die Lücke wieder zugemauert, bevor der nächste Abschnitt erfolgt. Die Methode wird heute nur noch sehr selten angewendet und ist mit Kosten von 250 bis 800 Euro je Quadratmeter relativ teuer.

    Vorteile

    • Bei großflächigen Schäden häufig die einzige Möglichkeit, eine Wand nachträglich abzudichten.
    • Bei einer fachmännisch ausgeführten Arbeit wird eine komplette Mauerentfeuchtung erreicht, die bis zu 50 Jahre hält.

    Nachteile

    • Sehr hoher Aufwand, da der jeweilige Mauerabschnitt nach dem Einlegen der Sperrfolie erst trocken werden muss, bevor die Arbeit fortgesetzt wird.
    • Wird nicht sorgfältig und fachgerecht abgestützt, ist die Bausubstanz gefährdet und die Wand kann absacken.
    • Vergleichsweise teuer

    Das Mauersägeverfahren

    Neben dem Maueraustauschverfahren zählt auch diese Variante zu den mechanischen Verfahren. Allerdings unterscheidet es sich von der ersten Variante, da hierbei keine ganzen Mauerteile entfernt werden. Stattdessen wird mithilfe einer Diamantseil- oder einer Kettensäge eine horizontale Fuge mit einer Breite von rund acht Millimetern geschnitten. In diese Fuge wird nun löcher- und lückenlos eine abdichtende Sperrfolie, eine FE-Fiberglasplatte oder eine Stahlplatte eingelegt und anschließend verkeilt. Die Kosten liegen dabei bei 150 bis 650 Euro je Quadratmeter.

    Vorteile

    • Zur nachträglichen Anbringung einer Horizontalsperre sehr effizient und dauerhaft.
    • Geringerer Zeitaufwand als das Maueraustausch-Verfahren.

    Nachteile

    • Zur Anbringung der Folie oder Platte sind spezielle Werkzeuge und Expertisen notwendig, daher nicht für den Laien durchführbar.
    • Relativ hohe Kosten im Vergleich zu anderen Verfahren.

    Das Bohrkernverfahren

    Hierbei werden mit einem Kernlochbohrgerät Löcher in die Wand über die gesamte Mauertiefe gebohrt. Der Durchmesser beträgt dabei rund acht bis zehn Zentimeter, während der Abstand zwischen den Löchern etwas kleiner ist. Nach der Bohrung werden die Löcher gesäubert und mit einem gegen Durchfeuchtung dichten Mörtel befüllt. Ist dieser vollends ausgehärtet, werden in die verbliebenen Lochzwischenräume weitere Löcher gebohrt, gereinigt und ebenfalls gefüllt. Da die Löcher sich schließlich überlappen, entsteht eine durchgehende Sperrschicht. Die Kosten sind dabei abhängig vom Wandbaustoff. Um eine Orientierung zu bekommen, werden häufig rund 350 Euro je Quadratmeter angegeben.

     Vorteile

    • Sichere Barriere gegen aufsteigendes Wasser.
    • Eine stabile Horizontalsperre ist mit dieser Methode bei jeder Wand möglich.

    Nachteile

    • Sehr zeitaufwändiges Verfahren.
    • Relativ teuer, kommt daher kaum noch zum Einsatz.

    Das Ramm-Riffelblechverfahren

    Bei der Methode, die auch Chromstahlblechverfahren genannt wird, wird gewellter Chromstahl entlang der Lagerfuge mit Pressluft in das Mauerwerk getrieben. Die Handwerker sorgen dabei dafür, dass sich die einzelnen Bleche ausreichend überlappen. Das Verfahren ist das einfachste, um die Wände nachträglich vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen. Allerdings ist die Methode nicht für alle Häuser geeignet. Voraussetzung ist eine durchgängige Lagerfuge, die nicht von Rohrleitungen unterbrochen wird.

    Außerdem dürfen keine großen Hohlräume im Mauerwerk vorhanden sein, die dicker als ein Meter sind. Auch bei einem zu hohen Salzgehalt empfiehlt sich das Chromstahlblechverfahren nicht, da Lochfraß die Wirksamkeit der Horizontalsperre schon nach kurzer Zeit beeinträchtigen kann. Im Vergleich zu anderen Methoden ist diese Variant mit Kosten von 70 bis rund 200 Euro pro Quadratmeter recht günstig.

    Vorteile

    • Besonders wirtschaftliches Verfahren, das keine Abstützmaßnahmen erfordert.
    • Die Qualität der Ausführung lässt sich anhand einiger optischer Merkmale überprüfen.
    • Geringe Kosten im Vergleich zu anderen Verfahren.

    Nachteile

    • Nicht jedes Haus ist den Erschütterungen gewachsen, sodass Bauschäden entstehen können.
    • Nicht alle Wände eignen sich zur Durchführung.

    Das Elektrophysikalische Verfahren

    Dieses Verfahren basiert auf dem Wissen, dass sich Wasser in einem elektromagnetischen Feld immer vom Plus- zum Minuspol bewegt. Daher werden bei der Elektroosmose Elektroden im Mauerwerk platziert. Sie erzeugen Langwellen-Schwingungen und damit ein erhöhtes elektrisches Potential. Die Kleinspannung von fünf bis zehn Volt lenkt somit die Feuchtigkeit in den Kapillaren nach unten.

    Die Elektroosmose gilt als besonders gebäudeschonend und eignet sich somit für die verschiedensten Gebäudeformen, sogar für Häuser unter Denkmalschutz. Allerdings dauert die Mauertrockenlegung aufgrund der niedrigen Spannung mindestens sechs Wochen. Eine gewisse Restfeuchte bleibt zudem trotz allem im Mauerwerk zurück. Dies betrifft insbesondere den Außenbereich, wo Kontakt zum Erdreich besteht. Zudem wird gilt die Wirkung des Verfahrens als umstritten und die Kosten sind mit rund 350 Euro je Quadratmeter ziemlich hoch.

    Vorteile

    • Das Mauerwerk wird nicht belastet, somit entstehen keine Risse in den Fassaden.
    • Verfahren eignet sich bei allen Bauten, auch bei unter Denkmalschutz stehenden Häusern.

    Nachteile

    • Dauert sehr lange und entzieht der Wand nicht die gesamte Feuchtigkeit.
    • Spannung muss auch nach der Entfeuchtung immer erhalten bleiben.
    • Die eingemauerten Elektroden können bei hohem Salzgehalt in den Mauern korrodieren.
    • Relativ hohe Kosten

    Das Injektionsverfahren

    Bei dieser Methode werden Zwischen- und Hohlräume einer Mauer mit einem Injektionsmittel getränkt. Je nach Material kann dies mit oder ohne Druck durchgeführt werden. Das ausgehärtete Mittel verschließt die Poren im Mauerwerk und bildet somit die Horizontalsperre. Dabei werden in regelmäßigen Abständen von zehn bis 25 cm schräg von oben Löcher in die Wand gebohrt, die zwei Drittel der Wandtiefe erreichen. In diese wird anschließend ein Trennmittel eingeführt. Wie es weitergeht, hängt vom verwendeten Mittel ab.

    Besonders beliebt sind Silikonharz und Paraffin. Ersteres ist anfangs dünnflüssig, verteilt sich im feuchten Mauerwerk und verfestigt sich dort durch Polymerisation. Die Silikonharz-Sperre ist elastisch und säurebeständig. Paraffin wird zunächst mit Heizstäben auf 150 Grad erwärmt und lokal ausgetrocknet, damit es sich besser verteilen kann. Nach dem Erkalten bildet es eine Sperre von rund 20 cm Dicke. Weitere Möglichkeiten ist die Verkieselung mit Alkalisilikaten und die Hydrophobierung mit Mikroemulsionen auf Silikonbasis.

    Die Vorteile

    • Keine Gefährdung der Stabilität des Bauwerks.
    • Die vorbereitenden Arbeiten sind schnell und ohne allzu viel Schmutz erledigt.
    • Vergleichsweise kostengünstiges Verfahren.
    • Relativ einfaches Verfahren, das auch von Laien ohne besondere Kenntnisse ausgeführt werden kann.

    Die Nachteile

    • Nicht für Mauern aus Hohlsteinen oder Naturstein geeignet, da sich in Hohlräumen größere Mengen des Injektionsmittels sammeln können, ohne dass die Wand auf der kompletten Dicke durchtränkt wird.
    • Horizontalsperre hält rund 20 Jahre und damit deutlich kürzer als die meisten anderen Methoden.

    Feuchte Kellerwände müssen nicht zwingend von aufsteigender Feuchtigkeit kommen, sondern können auch aufgrund einer fehlenden Außenabdichtung entstehen. In diesem Fall müssen mit sogenannten Vertikalsperren große Flächen abgedichtet werden. Im Vergleich zur Horizontal- sind Vertikalsperren deutlich arbeits- sowie kostenintensiver.

    Horizontalsperre selber machen

    Wer über handwerkliches Geschick verfügt, muss nicht unbedingt einen Fachbetrieb mit der Kellersanierung beauftragen. Am besten eignet sich für Heimwerker das Injektionsverfahren, für das keine besonderen Vorkenntnisse nötig sind. Besonders beliebt sind dabei Verkieselungskonzentrate, die sich in den meisten Baumärkten finden lassen und über entsprechende Bohrlöcher eingefüllt werden können.

    Hochwertiges Material für Horizontalsperren findet sich beispielsweise von den Herstellern Isotec oder Veinal. Legt man selbst Hand an, sollte man jedoch auf eine korrekte und gründliche Ausführung achten – damit steht und fällt die Wirksamkeit der Querschnittsabdichtung. Sollte die horizontale Sperre hingegen nicht fachgerecht erreichtet werden, drohen Risse in der Mauer zu entstehen und das Mauerwerk sackt im schlimmsten Fall ab. Dies würde eine teure Sanierung nach sich ziehen.

    Das fachgerechte Anbringen einer Horizontalsperre mittels Injektion lässt sich in nur wenigen Schritten ausführen:

    Schritt 1:
    Alte Anstriche, losen Putz und Schmutz entfernen und beschädigte Stellen wie offene Fugen und Risse füllen.

    Schritt 2:
    Bohrlochreihe im Kellergeschoss im 35°-Winkel nach unten rund zehn Zentimeter über dem Boden abringen. Dabei einen Abstand von rund zehn Zentimetern zwischen den Löchern lassen. Die zweite Bohrlochreihe mittig versetzt etwa fünf Zentimeter darüber bohren.

    Schritt 3:
    Bohrlöcher mit dem Staubsauger reinigen, den Injektionstrichter ansetzen und befüllen.

    Schritt 4:
    Das Injektionsmittel regelmäßig entsprechend den Herstellerangaben nachgießen, bis die Wand keine Flüssigkeit mehr aufnimmt. Das kann ein bis zwei Wochen dauern. Das Verfüllen sollte dabei mit etwas Druck erfolgen.  Zum Verschließen der Löcher kann Bohrlochschlämme verwendet werden.

    Schritt 5:

    Die Wand mit Salpeter-Entferner vorbehandeln und anschließend mit atmungsaktivem und dampfdurchlässigen Sperrputz verputzen.

    Zusammenfassung

    Horizontalsperren sorgen dafür, dass Feuchtigkeit in den Mauern von Gebäuden nicht aufsteigen kann. Die Sperrschicht kann auch im Nachhinein eingebaut werden. Es gibt verschiedene Verfahren, die sich kostentechnisch teilweise stark voneinander unterscheiden.

    Artikelbild: bildlove / Bigstock.com

  • Was sind die Wohntrends des nächsten Jahres?

    Was sind die Wohntrends des nächsten Jahres?

    In den eigenen vier Wänden kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Und doch ist das Einrichten der Wohnung komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Farben und Formen können miteinander harmonieren oder einen. manchmal gewollten, Gegensatz bieten. Entscheidend ist letztendlich der persönliche Wohlfühlfaktor. Als Unterstützung dient der nachfolgende Text, der die spannendsten und kreativsten Wohntrends des Jahres zusammenfasst.

    Natürlich Wohnen

    Möbel und Einrichtungsgegenstände aus natürlichem Grundmaterial sind weiterhin auf dem Vormarsch und gehören auch im nächsten Jahr zu den Trends. Dabei werden beispielsweise Rattanimitate gegen echte Holzmöbel getauscht und Verschleißerscheinungen als Ausdruck der Individualität angesehen. Der Fokus liegt auf dem Verzicht von künstlich hergestellten Ersatzkomponenten und einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung. Holz und Stein werden mit einer Vielzahl von Pflanzen kombiniert und schaffen so eine beeindruckende Naturumgebung. Für noch mehr Naturnähe sorgt die Verwendung von Filz, Fell und Leder – sowohl in Möbelstücken verarbeitet, als auch dekorativ.

    Landhausstil

    Landhausstil
    Landhausstil

    Einrichtungen im Landhaus- oder Cottagestil bleiben weiterhin modern. Möbelstücke mit gelackten oder gebeizten Oberflächen bringen Naturverbundenheit und Regionalität nach Hause. Die eigenen vier Wände werden so zu einem Zufluchtsort, der die Hektik des Alltags ausschließt und für besinnliche Momente sorgt. Im Zentrum stehen naturverbundene Holzmöbel oder natürliche Wohnaccessoires aus geflochtenen Materialien. Gemütlichkeit versprühen Korbsessel- oder Liegen, die als Ausgleich für die stressige Außenwelt herhalten. Für Gemütlichkeit sorgen Baumwolle und Leinen, die als Vorhänge Verwendung finden oder bei ruhigen Abende auf dem Sofa als Decken dienen. Nostalgische Schränke werden mit Porzellan-Accessoires gefüllt oder beherbergen Fundstücke von Floh- oder Antiquitätenmärkten.

    Vintage-Stil

    Passend zum naturverbundenen Landhausstil, erfreuen sich Vintage-Möbel immer größerer Beliebtheit. Auch dieses Jahr werden alte Möbelstücke in aufpolierte Wohn-Highlights verwandelt. Dabei ist Individualität besonders wichtig, denn kein Vintage-Möbel gleicht dem anderen. Durch die Verwendung von alten Hölzern, erzählt jedes Möbelstück eine eigene Geschichte und setzt somit einzigartige Akzente in der Wohnlandschaft. Auch Stoffreste finden Wiederverwendung als Kissenbezüge oder Tischdecken. Schon die Herstellung der Retro-Möbel gehört zum Ausdruck des individuellen Wohnens, da jeder Handgriff dem Endprodukt eine persönliche Note verleiht. Handarbeit wird somit zum Wohntrend.

    Venezianische Romantik

    venezianischer Stil
    venezianischer Stil

    Im nächsten Jahr zieht Romantik in die Wohnzimmer ein. Wandfarben in zarten Rosatönen vermischen sich mit grauen Highlights und schaffen so das farbliche Grundgerüst für eine stilvolle Inneneinrichtung. Passende Möbelstücke sind im venezianischen Stil gehalten und fallen besonders durch weiche Rundungen und wunderschöne Verzierungen auf. Besonders wichtig sind Akzente aus Samt, die den Zimmern eine weiche Erscheinung verleihen. Abgerundet wird der romantische Stil mit auffälligen Glanzstücken, die den Wohnräumen einen Hauch von Luxus entlocken.

    Träume in Weiß und Blau

    Farblich dominieren Blau- und Weißtöne das nächste Jahr. Eher klassisch, bieten weiße Wände einen passenden Hintergrund für auffällige Möbelstücke. Steril gehaltene Wände verlangen nach kreativen Einrichtungsideen in Form von Farbakzenten oder aufregenden Design-Ideen. Insbesondere Lichtspiele gewinnen weiter an Bedeutung und so werden LED-Leisten und Farbstrahler auch in Zukunft für moderne Lichteffekte sorgen.

    Wenn es in den heimischen vier Wänden bunter zugehen soll, sorgen Blautöne für Abwechslung. Ob strukturiert oder als glatte Hochglanzfläche bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen. Farbliche Elemente in Königsblau sorgen für stilechte Eleganz und machen aus dem Wohnzimmer einen „Blauen Salon“. Himmelblaue Hintergründe verleihen den Räumen Weite und verknüpfen das Innere mit dem natürlichen Blau des Himmels. Der Fantasie sind bei der Farbwahl keine Grenzen gesetzt.

    Charmante Industrie

    Durch großzügige räumliche Dimensionen haben in den vergangenen Jahren besonders Loftwohnungen im Industrie-Stil an Beliebtheit gewonnen. Dieser Trend setzt sich weiter fort. Graue Wandfarben bieten schlichte, aber keinesfalls sterile, Grundflächen, um Möbelstücke und Wohnaccessoires richtig zu inszenieren. Dabei sind klare Formen und ein eher puristischer Stil die Kernelemente des industriellen Wohnens. Leuchtende Farbakzente bieten dem Auge Abwechslung und finden sich häufig bei den zentralen Möbelstücken wieder. Hochwertige Liebhaberstücke aus Holz- und Metall ergänzen die Wohnkultur und sind gleichzeitig Ausprägung von Geschmack und Eleganz.

    Freies Kombinieren

    Nächstes Jahr wird das Jahr der eigenen Ideen. Wenn festgelegte Stilrichtungen nicht überzeugend genug sind, hilft Kreativität und Mut zum Kombinieren. So vermischen sich romantisch geschwungene Möbelstücke mit puristischen Accessoires des „Industrial Stils“ oder moderne Blautöne mit Landhausmöbeln und Vintage-Hockern. Wohnumgebungen bekommen Persönlichkeit und erlaubt ist, was gefällt. Besonders schön sind zudem frei im Raum stehende Einzelstücke, die eine Geschichte präsentieren. Knalleffekte sind dagegen unerwünscht und ein echter Stilbruch. Aufmerksamkeit erregen vielmehr liebevoll ausgewählte Individual-Möbel, die auch in der Anschaffung teurer sein dürfen. Beliebt sind weiterhin funktionale Möbel, wie ausziehbare Tische oder kombinierbare Regalsysteme, die sich individuell an die räumlichen Gegebenheiten anpassen lassen.

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