Kategorie: Die Renovierung

  • Tipp: Renovierungen beim Altbaukauf bereits mit einrechnen

    Tipp: Renovierungen beim Altbaukauf bereits mit einrechnen

    Das Zinsumfeld für Immobilienfinanzierungen ist derzeit so günstig wie noch nie, sodass mit einem ordentlichen Anteil an Eigenkapital selbst hochwertige Altbauten finanziert werden können, die vor einigen Jahren noch aufgrund der Zinsbelastung wenig rentabel waren.

    Mit dem Kauf und der Erledigung der damit zusammenhängenden Formalitäten ist es jedoch regelmäßig nicht getan, denn eine Immobilie verliert bei Auslassen notwendiger Arbeiten fortlaufend an Substanzwert.

    Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, bereits frühzeitig für alle Eventualitäten zu planen, um später sich ergebende Möglichkeiten zu nutzen und mehrere Teilbereiche des Hauses in einem Rutsch anzugehen.

    Wir geben Ihnen deshalb eine Art Fahrplan an die Hand, um passend gerüstet zu sein.

    Ein realistisches Bild schaffen

    Nichts ist für die Ewigkeit geschaffen, auch keine noch so hochwertige Immobilie, sodass man sich der Folgebelastung durch Sanierung und Renovierung vor dem Kauf bewusst sein sollte. Man geht davon aus, dass mit jedem Jahr ein Betrag von etwa acht Euro pro Quadratmeter zurückgelegt werden muss, um die anstehenden Ausgaben entsprechend bewerkstelligen zu können. Zunächst aber sollten Sie durch einen unabhängigen Gutachter, hier gibt es übrigens auch Fachstellen zur Überprüfung für energetische Standards und Sanierungen, die in den kommenden fünf Jahren anfallenden Arbeiten auflisten und anhand von Kostenrahmen mit einkalkulieren.

    Diesen Betrag hat man zudem als Teil der Verhandlungsbasis im Ärmel, etwa wenn derlei Arbeiten nicht durchgeführt oder nur sporadisch erledigt wurden, womit der Kaufpreis gesenkt werden kann. Anhand der Höhe dieses Betrages erkennen Sie auf Anhieb, ob die Immobilie stattdessen anzumieten ist oder doch kaufen eine Möglichkeit darstellt, sofern der finanzielle Rahmen dies hergibt.

    Bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation nicht ausschließlich die baulichen Maßnahmen im Rahmen der Instandsetzung, wie beispielsweise eine Erneuerung der Heizungsanlage, sondern auch die Renovierungen im Hausinnern. Dazu zählen die sanitären Anlagen ebenso wie die Küche, aber auch Fußbodenheizungen oder Kamininstallationen im Wohnzimmer, die beim Kauf teilweise verändert und erneuert werden müssen.

    Außerdem können Ihnen Fachleute sagen, ob beispielsweise durch einen Wasserschaden oder Beschädigungen an der Elektrik ein größerer Aufwand notwendig ist, welcher sich so auf Anhieb nicht erkennen lässt.

    Drängen Sie den Verkäufer oder Makler dazu, alle wichtigen Details mit in den Kaufvertrag einzubringen und Arbeiten aufzulisten, die zur Beseitigung dieser Schäden geführt haben.

    Kosten einsparen

    Für einen Überblick über den groben Umfang notwendig erscheinender Arbeiten empfiehlt sich der Gebrauch von im Internet verfügbaren Rechnern, die anhand fester Werte die üblichen Sätze für Montage, Mitarbeiter und Material zusammenrechnen und eine gute Ausgangsbasis darstellen.

    Mit einem gezielten Suchen können Sie außerdem Besonderheiten spezifischer Baujahrgänge ausfindig machen, also Informationen zu typischerweise verbauten Materialien und dergleichen bekommen, um zielgerichtete Lösungsansätze zu nutzen.

    Sofern möglich, kann für einen sich lohnenswerten Betrag ein Handwerker zur Besichtigung mitgebracht werden, der bei Fällen ohne die Konsultation eines Sachverständigen mit einigen Stichproben erkennen kann, welche Leistungen notwendig sind und wie viel Zeit dafür tatsächlich veranschlagt wird.

    Danach gehen Sie her und prüfen, welche Arbeiten Sie selbst durchführen oder von Freunden und Bekannten erledigt werden können, die über entsprechende Fachkenntnisse und Fertigkeiten verfügen. Hiermit steigern Sie das Eigenkapital, senken den Kreditbedarf und die Zinsbelastung gleichermaßen und können eigenverantwortlich am Haus arbeiten.

    Anstatt eines festen Lohns zeigen Sie sich mit Essensrationen, Ausflügen und dergleichen erkenntlich und sparen einen nicht unerheblichen Teil der Kosten ein, Ratsam ist jedoch eine genaue Planung, insbesondere konservativ gedacht und mit Problemen einkalkuliert, um sich nicht zu viel Arbeit aufzubürden. Erfahrungsgemäß dauern Arbeiten von Laien die doppelte oder dreifache Zeit, außerdem erfordern manche Teilbereiche eine Bearbeitung in einem Rutsch, sodass feste Zeiten am Wochenende einzuhalten sind.

    Manche Bereiche sollten aber den Profis überlassen werden, um Garantieansprüche oder eine Gewährleistung nicht zu gefährden, wenn Sie unsachgemäß zu Werke gehen und sich später ein Defekt darauf zurückführen lässt.

    Steuerlich absetzbar bei vermieteten Objekten

    Privatleute haben beispielsweise durch eine Reihe von Förderprogrammen der staatseigenen KfW-Bankengruppe die Möglichkeit, Investitionen durch zinsgünstige Darlehen zu finanzieren und weitere Förderungen mitzunehmen. Bei gewerblich genutzten Immobilien jedoch ist ein anderer Aspekt weitaus wichtiger, nämlich die steuerliche Absetzbarkeit von Renovierungsarbeiten. Dazu zählen auch Instandhaltungsarbeiten, die unverzüglich absetzbar sind, sowie Teile der Renovierung.

    Erfüllt ein Mieter die laut Vertrag ihm aufgebürdeten Maßnahmen zur Renovierung nicht, übernimmt der Vermieter also diesen Bereich, so sind diese Kosten auch vollständig anrechenbar. Werden hingegen aus freien Stücken Maßnahmen eingeleitet, die durch einen Mieterwechsel bedingt sind, lassen sich ausschließlich die entstandenen Materialkosten steuerlich geltend machen.

    Artikelbild: © Mikadun / Shutterstock

  • Fliesen kinderleicht verlegen

    Fliesen kinderleicht verlegen

    Fliesen bieten die Gelegenheit, im Bereich der Wandverkleidung oder Bodenbeläge anzusetzen und Räumen eine hochwertige optische Komponente zu geben. Spricht man von Fliesen, meint man im Regelfall Keramikfliesen, die auch als Wand- oder Bodenkacheln bezeichnet werden können. Diese keramischen Platten können aufgrund ihrer Eigenschaften sowohl im Innen- wie auch Außenbereich zum Einsatz kommen. Dabei gibt es jedoch diverse Unterschiede hinsichtlich der Eigenschaften und der späteren Legefähigkeit von Fliesen.

    Wir informieren über die grundsätzliche Herstellung und die Eigenschaften von Fliesen, um im Anschluss daran Tipps und Hinweise zum richtigen Verlegen von Fliesen zu geben. (mehr …)

  • Studie: Schadenhöhe an Neubauten hat sich stark erhöht

    Studie: Schadenhöhe an Neubauten hat sich stark erhöht

    Die Risiken als Bauherr, die Sie nicht gänzlich durch Versicherungen oder Delegieren vermindern können, haben es in sich. Zwar sind die Baustandards seit Mitte der 1990er stetig gestiegen, allein die daraus resultierenden Probleme in Bezug auf Bauschäden sind identisch geblieben. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Fallzahlen dadurch auf demselben Niveau bleiben. Im Gegenteil, im Jahr 2013 lag die Zahl der dokumentierten Schadenfälle bei etwa dem Vierfachen gegenüber 2002. Auch die daraus resultierende Schadenhöhe, die durchschnittlich bei 67.000 EUR liegt, deutet auf schwerwiegende Probleme hin. Sie ist damit mehr als doppelt so hoch wie noch im Jahr 2002.

    Der Bereich, in welchem nach Auskunft des Bauherren-Schutzbundes die meisten Fehler passieren, ist der Bereich der Bauausführung. Die Studie aus dem Jahr 2015 wurde zusammen mit der AIA AG und dem Institut für Bauforschung e.V. erstellt.

    Mangelhafte Bauplanung und –ausführung

    Zu Beginn führt die Studie aus, die den Vollnamen „Analyse der Entwicklung der Bauschäden und der Bauschadenkosten“ trägt, dass mangelhafte Bauausführung insbesondere durch die Verquickung verschiedenster Akteure am Bau zugenommen hat. Dieser Punkt stellt zunächst klar, wie schwierig es für Bauherren ist, sachkundige Auftragnehmer für die Ausführung zu finden. Denn immer neue Anforderungen, vor allem im Bereich der energetischen Sanierung (Stichwort: Wärmedämmung), halten nicht zwangsläufig mit dem Qualifikationsniveau der Beteiligten Schritt.

    Grundlage für die vorherige Untersuchung aus dem Jahr 2012 bilden insgesamt 800 Baustellenkontrollen, die 100 Neubauvorhaben im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser dokumentieren. Der Erfassungszeitraum liegt zwischen 20009 und 2011, wobei insgesamt 1.829 Mängel dokumentiert wurden. Im Klartext bedeutet das durchschnittlich 18 Baumängel pro Bauvorhaben, was insofern die Thematik in ein anderes Licht rückt. Schwerwiegender ist jedoch der Umstand, dass selbst bei Bauabnahme noch durchschnittlich 14 Baumängel vorliegen. Es handelt sich dabei sowohl um bereits monierte Baumängel als auch neu postulierte Abweichungen.

    Die hohe Anzahl an Baumängeln hat deutliche Auswirkungen auf die langfristige Bausubstanz und deren Erhaltungszustand. Erfahrungswerte zeigen, dass spätere Beseitigungskosten im Regelfall ein Vielfaches der ursprünglich nötigen Korrekturkosten ausmachen. Früh erkannt, früh gebannt.

    Wo zeigen sich die häufigsten Mängel?

    Basierend auf 4.837 Berufshaftpflichtschäden, die zwischen 2002 und 2013 analysiert wurden, kann die Thematik genauer gefasst werden. Etwa 1/3 dieser Schäden sind bereits korrigiert worden. Während es 2002 noch insgesamt 177 Schadenfälle gab, lag dieser Wert fünf Jahre später bereits bei 547 Schadenfällen. Hochrechnungen für 2013 gehen von 975 Schadenfällen aus, was etwa dem Fünffachen des Werts aus 2002 entsprechen würde. Die Autoren der Studien führen dies in großen Teilen auf die enormen Ansprüche und Anstrengungen im Bereich der Wärmedämmung zurück.

    Deutlich wird, dass Bauschäden, die auf einen Pflichtverstoß zurückzuführen sind, zum überwiegenden Teil innerhalb der fünfjährigen Gewährleistungsfrist entdeckt und moniert wurden. Dennoch werden etwa zehn Prozent aller Baumängel erst danach entdeckt, was die Regulierung und Inanspruchnahme des Verursachers enorm erschwert. In etwa jedem fünften Fall waren mehrere Bauteile involviert.

    Die meisten Schäden wurden im Bereich des Fundaments und des Kellers beziehungsweise des Baugrunds festgestellt. Es folgen die Wände, das Dach, die Decken und Fußböden sowie Elemente der Wärmedämmung. Vor allem bei Letzterem ist davon auszugehen, dass dieser Anteil in Zukunft steigen wird. Denn hier handelt es sich um neuartige, stetig in Entwicklung befindliche Technologien, die ein ständige Fortbildung und ein hohes Qualifikationsniveau erfordern.

    Deutliche höhere Schadenzahlen in Bezug auf Wärmedämmung

    Die Studie verdeutlicht, dass vor allem die Schäden an der Wärmedämmung zum Problem werden könnten. Während ihr Anteil bei den abgeschlossenen Schäden sehr gering ist, nimmt dieser bei den in Bearbeitung befindlichen Schäden bereits eine der Top-Positionen ein. Seit 2005/2006 mehren sich die gemeldeten Schadenfälle deutlich. Dies wird mit fortlaufenden Novellierungen der EnEV in Verbindung gebracht, die wesentlich höhere Anforderungen an die jeweiligen Wärmedämmsysteme stellen.

    Ähnlich zeigt sich das Datenbild im Bereich der Haustechnik, wenn auch der prozentuale Anteil geringer ausfällt. Erklärungsansätze beziehen sich auf die größere Durchdringung von Anlagentechnik innerhalb des letzten Jahrzehnts, zudem wird ein Zusammenhang mit den EnEV-Novellierungen hergestellt.

    Fazit und abschließende Bemerkungen

    Die Studie verdeutlicht, wie vielfältig die Art der Schäden auf der einen Seite sind. Auf der anderen Seite lassen sich Schadenbilder zusammenfassen, die in ihren Auswirkungen und Erscheinungsformen ein einheitlicheres Bild zulassen. Jeweils 1/8 der Schadenbilder sind auf Feuchtigkeit oder eine nicht vorschriftsmäßige Bauausführung zurückzuführen. Lediglich die Kombination aus mehreren Mängeln nimmt mit etwa 1/6 aller Schadenbilder einen größeren Stellenwert ein.

    Sie als Bauherr werden dadurch mit Haftungsfragen konfrontiert, die eine Absicherung schwieriger machen. Das gilt vor allem für jene Bereiche, wo Schäden auf Beteiligte zurückzuführen sind, die in gar keinem vertraglichen Verhältnis zu Ihnen persönlich stehen. Etwa 1/3 der bereits abgeschlossenen Schadenfälle konnten nur durch Einbeziehung der Gerichte reguliert werden. Aufgrund dessen erscheint es sinnvoll, Absicherungen wie eine Wohngebäude- oder Bauherren-Haftpflichtversicherung in Betracht zu ziehen.

    Zusammenfassung

    Mit einer immer komplexeren Gebäudetechnik, gerade im Bereich der Wärmedämmung, steigt das Risiko für Baumängel. Bauherren können Regulierungen häufig nur über den Rechtsweg herbeiführen.

    Artikelbild: © GEORGII MIRONOV / Shutterstock