Was muss ich beim Kauf einer Immobilie bedenken?

Was muss ich beim Kauf einer Immobilie bedenken?

Beim Kauf einer neuen Immobilie lassen sich die Deutschen gerne von günstigen Preisen, einer geschmackvollen Architektur und einer guten Lage verführen. Doch beim Kauf einer Immobilie gibt es weitaus mehr zu beachten, als die oben genannten Punkte. Für die meisten Familien ist der Kauf der eigenen vier Wände eine Lebensinvestition, die gut geplant werden muss, schließlich sind mehrere Hunderttausend Euro im Spiel.

Die häufigsten Fehler

Immobilienkäufer handeln oftmals übereifrig, sie entdecken ein Haus, welches ihnen auf den ersten Blick gefällt, und „schlagen zu“. Ohne erkennbare Investitionsstrategie ist ein solches Handeln grob fahrlässig. Die Käufer sind begeistert vom Baustil, lieben die Nähe zu ihrem Arbeitsplatz und freuen sich über die netten Nachbarn. Angesichts der Finanzkrise von 2008 und der Corona-Krise 2020 sind die meisten Menschen mittlerweile Vorsichtiger mit ihren Entscheidungen.

Dennoch investieren Anleger oftmals, weil eine Immobilie aus ihrer Sicht eine „Gelegenheit“ darstellt. Diese Situation führt dazu, dass private Immobilienportfolios ohne klare Investitionsstrategie entstehen. Im Vergleich zu US-amerikanischen Familien lieben die Deutschen zudem ihren Heimatort. Sie sind selten dazu bereit für ihren neuen Job umzuziehen und verzichten so oftmals auf einen potenziell besseren Lebensstil.

Planung ist alles

Ziele setzen: Vor dem Kauf eines Hauses sollten sich die Betroffenen Gedanken darüber machen, was ihnen bei dem Gebäude wichtig ist. Eine stichpunktartige Liste ist definitiv ein guter Anfang.

Familien mit kleinen Kindern bevorzugen beispielsweise die Nähe zur Schule oder einem Kindergarten. Paare ohne Kinder dagegen suchen die Nähe zu ihrem Arbeitsplatz, während ältere Familien eine ruhige Gegend suchen. Die Faustregel besagt dabei: Je besser die Infrastruktur, desto teurer sind auch die Immobilien.

Zeit lassen: Bei der Suche nach einem Objekt sollten sich die Interessenten so viel Zeit wie möglich nehmen. Schließlich ist der Kauf einer Immobilie nicht mit dem Kauf eines neuen Fernsehers zu vergleichen. Die Kosten sind enorm und müssen gut kalkuliert werden.

Angebote vergleichen: Wurde die Wunschlage gefunden, gilt es einen klaren Kopf zu bewahren. Oftmals schlagen Menschen gleich bei dem ersten Objekt zu, ohne sich andere Immobilien anzusehen. Dabei sollte man verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Bei der Besichtigung sollte man sich an einen Experten, beispielsweise einen Architekten, wenden. Dieser kann Schäden und Probleme leicht erkennen und den Preis einschätzen.

Ausstattung vergleichen: Der Zustand der Immobile spielt in puncto Preis eine wichtige Rolle. Je höher die Ausstattung, desto höher ist auch der Preis. Wer vor einer Renovierung nicht zurückschreckt, könnte eine renovierungsbedürftige Immobilie in einer guten Lage erwerben. Der Aufwand sollte dabei nicht zu hoch sein. Experten empfehlen, dass die Modernisierung zwischen 30 und maximal 40 Prozent des Kaufpreises kosten sollte.

Die Finanzierung

Bevor die Suche nach der Immobilie beginnen kann, sollte ein Kassensturz vollzogen werden und das aktuelle Budget berechnet werden. Dabei sollte man sich die Frage stellen, wie teuer die Immobilie werden darf. Die Finanzierung einer Immobilie ist in der Regel die größte Investition im Leben eines Menschen. Dieser Schritt muss aus diesem Grund besonders gründlich geplant werden, eine Fehlplanung kann verheerende Konsequenzen mit sich führen.

Eine Baufinanzierung läuft nicht wie eine Autofinanzierung drei bis fünf Jahre. Je nach Startbudget und Kaufpreis kommen schnell 25 bis 30 Jahre oder mehr zusammen. Liegt der Zins beispielsweise bei fünf Prozent und die Tilgung bei einem Prozent, liegt die Laufzeit der Baufinanzierung bei fast 36 Jahren. Wichtig ist, dass das Darlehen bis zum Renteeintrittsalter abbezahlt wird.

Der Umzug

Dem Umzug beim Kauf einer Immobilie wird oftmals kaum eine Bedeutung geschenkt. Dabei ist dieser genauso mit ausführlichen Planungen als auch Kosten und Stress verbunden. Wurde die passende Immobilie gefunden und eine Baufinanzierung abgeschlossen, müssen die Möbel aus der alten Wohnung zum neuen Heim transportiert werden.

Der Umzug sollte ebenfalls in die Kosten für den Erwerb einer Immobilie einkalkuliert werden. Hier sollte man wenn möglich nicht sparen, denn dubiöse Umzugsfirmen, die mit niedrigen Kosten werben, schlagen oftmals versteckte Kosten auf. Auch auf eine passende Versicherung sollte nicht verzichtet werden, wird beim Umzug etwas beschädigt, muss schließlich jemand dafür haften. Auch die Kündigung von Kabel- und TV-Abonammenten sowie bei den Energieversorgern sollte frühzeitig geschehen, damit es hier nicht zu Verzögerungen kommt.

Artikelbild: © Kzenon / Shutterstock


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