Dübel aus Wand entfernen – 7 einfache Methoden
Kurzcheck: Wann entfernen?
Bevor du loslegst, kläre kurz, ob du den Dübel wirklich herausziehen musst oder ob Versenken und Verspachteln genügt. Nicht jeder Fall erfordert das komplette Entfernen – manchmal ist die schonende Lösung die bessere Wahl, um Putz- oder Fliesenschäden zu vermeiden.
- Entfernen, wenn das Loch später sichtbar bleibt (neue Montage, offene Wandflächen, weiße Wände ohne Bilder).
- Entfernen, wenn der Dübel locker sitzt, heraussteht oder der Putz drumherum bröckelt.
- Entfernen, wenn du den Dübel gegen eine passende Variante ersetzen willst (z. B. Hohlraumdübel in Gipskarton statt normaler Kunststoffdübel).
- Nicht entfernen, wenn die Fliese gefährdet ist; dann besser bündig abschneiden oder den Dübel versenken und sauber verspachteln.
- Nicht entfernen, wenn das Loch stark ausbrechen würde (z. B. bröseliger Altputz); sauber versenken und füllen.
- Bei Umzug: Dübel i. d. R. entfernen oder unauffällig verspachteln und streichen; siehe Abschnitt Mietrecht.
- Bei Betonwänden und Schwerlastankern: Aufwand und Risiko abwägen, ggf. ausbohren statt grob ziehen.
- Wenn Zeit knapp ist: Versenken + Fertigspachtel nutzen – das ist schnell und sicher.
Dübelarten erkennen (Kunststoff, Hohlraum, Gipskarton, Schwerlast, Fliesen)
Die richtige Methode hängt von der Dübelart und dem Untergrund ab. Ein kurzer Blick entscheidet, ob du ziehst, bohrst oder versenkst.
Kunststoffdübel (Standard): Diese typischen Spreizdübel sitzen in Vollbaustoffen oder Putz, sind meist grau, rot oder weiß und haben innen einen Kreuz- oder Sternkanal. Sie lassen sich gut mit Schraube oder Korkenzieher ziehen. Bei altem, verhärtetem Kunststoff hilft oft nur ausbohren.
Hohlraumdübel (Metall oder Kunststoff): Für Gipskarton oder Lochziegel. Metallanker klappen hinter der Platte auf oder spreizen sich. Du erkennst sie an Rändelungen oder Krallen am Rand und meist größerem Kragen. Lösen erfordert Know-how: oft Schraube ein Stück lösen und den Mechanismus wieder zusammenziehen.
Gipskarton-spezifische Dübel (Spiraldübel): Breite, spiralige Kunststoff- oder Metallgewinde, die direkt in die Platte gedreht werden. Sie werden eher herausgedreht als gezogen, denn reines Ziehen reißt die Pappe.
Schwerlastanker/Metallanker: Für Beton und Mauerwerk. Sichtbar robust, teils mit Metallkragen. Hier ist „mit Gewalt ziehen“ falsch: Du riskierst Ausbrüche. Besser gezielt ausbohren oder bündig abtrennen und verspachteln.
Dübel in Fliesen: Oft Standarddübel, aber durch die harte Oberfläche besonders heikel. Der Rand kann unter der Fliese klemmen, weshalb du extrem vorsichtig hebeln oder lieber minimal ausbohren solltest. Schutz mit Klebeband ist Pflicht.
Werkzeug- und Materialliste + Sicherheit
Mit dem richtigen Setup vermeidest du Schäden und kommst in Minuten zum sauberen Ergebnis. Lege dir Folgendes bereit:
- Kombizange/Spitzzange/Flachzange, Seitenschneider; Schrauben in passenden Durchmessern; Schraubhaken; Flügel- oder T-Korkenzieher; Akkuschrauber/Bohrmaschine; Metallbohrer (2–6 mm), ggf. Holz-/Steinbohrer; Oszillierendes Multitool (Säge-/Schabeklinge); Cutter; kleines Holzklötzchen/Spachtel als Hebelschutz; Gummistreifen/Fahrradschlauch oder breites Malerklebeband als Wandschutz; starker Magnet (für Metallreste); Mechanikergriff/Greifkralle für tiefe Reste; Staubsauger/Pinsel; Spachtel, Fertigspachtel/Innen-Feinspachtel, Grundierung; Schleifklotz/240er Papier; Abdeckfolie; Schutzbrille und Handschuhe.
Achte auf Sicherheit: Eine Schutzbrille ist Pflicht, wenn du bohrst oder ziehst, denn kleine Putz- oder Kunststoffsplitter fliegen schnell. Handschuhe geben Grip und schützen die Finger bei der Zangenarbeit. Unter Fliesen niemals mit Hammerfunktion bohren, immer ohne Schlag und mit geringer Drehzahl. Klebe den Bereich um das Loch mit Malerkrepp ab, damit die Kanten beim Ziehen nicht ausbrechen. Halte immer einen Wandschutz zwischen Hebel und Putz – ein Holzklotz mit Gummi- oder Tuchauflage verhindert Druckstellen.
Methoden
Hier findest du die fünf Kernmethoden, die in 90 % der Fälle funktionieren. Starte stets mit der sanftesten Methode und steigere dich nur, wenn nötig.
Zange greifen
Wenn der Dübel leicht heraussteht oder einen sichtbaren Rand hat, kannst du ihn mit der Zange fassen und ziehen. Ziel ist eine gerade Zugrichtung, wenig Kippbewegung und gute Abstützung.
Schritt 1: Lege einen Gummistreifen oder ein Stück Klebeband/Filz um das Loch. Das schützt den Putz, falls die Zange abrutscht oder du abstützen musst. Halte eine Flachzange mit griffigen Backen bereit.
Schritt 2: Setze die Zange so an, dass du den Dübelkragen sicher fasst. Greife nicht nur die dünne Kante, sondern möglichst viel Material, um Abrisse zu vermeiden.
Schritt 3: Ziehe sanft und gerade heraus. Vermeide Rucke. Wenn der Dübel klemmt, drehe ihn leicht hin und her, um den Reibschluss zu lösen. Kleine Drehbewegungen sind schonender als starkes Hebeln.
Schritt 4: Nutze bei Bedarf ein Holzklötzchen als Hebelauflage. Setze die Zange wie einen Nagelzieher an und heble minimal. Unterlege den Hebelpunkt mit Gummi, damit der Putz nicht eindrückt. Wenn das Material knirscht, stoppe und wechsle zur Schraubenmethode.
Profi-Tipp: Mit einer Spitzzange kannst du abgerutschte Kunststoffflügel greifen; mit dem Seitenschneider lässt sich überstehender Kunststoff vorsichtig abschneiden, bevor du ziehst.
Schraube einschrauben und ziehen
Diese Methode gibt dir sicheren Zugpunkt und Hebel. Ideal für glatte Standarddübel oder wenn der Kragen abgebrochen ist.
Schritt 1: Wähle eine Holz- oder Spanplattenschraube mit passendem Durchmesser (meist 4–5 mm). Schraube sie 3–5 Umdrehungen in den Dübel – fest, aber nicht bis Anschlag.
Schritt 2: Greife den Schraubenkopf mit der Zange oder setze einen Schraubhaken ein. So bekommst du mehr Platz für die Zange und ein kontrolliertes Zugmoment.
Schritt 3: Ziehe gerade heraus. Unterlege die Zange mit einem Holzklotz mit Gummistreifen, damit die Wand geschont wird. Arbeite in kleinen Schüben; wenn sich der Dübel bewegt, weiterziehen, sonst kurz lösen und vorsichtig weiterdrehen.
Schritt 4: sitzt der Dübel tief? Nimm einen Schraubhaken oder Ösenschraube, um mittig zu greifen. Alternativ kannst du mit einem Mechanikergriff (Greifkralle) in das Loch fahren, die Dübelkante packen und herausziehen.
Sonderfall Metallanker: Manchmal hilft es, die Schraube ganz zu entfernen, dann den Mechanismus zu entspannen (z. B. Mutter lösen) und erst dann zu ziehen. Bei festen Ankern ist Ausbohren schonender.
Korkenzieher-Trick
Für brüchige oder alte Kunststoffdübel ist der Korkenzieher oft die beste Wahl – besonders der klassische Flügelkorkenzieher, der eine gerade Zugachse erlaubt.
Schritt 1: Setze den Korkenzieher mittig an und drehe ihn langsam ein, bis die Spirale greift. Tiefer ist besser, aber übertreibe es nicht – sonst spaltet sich der Putz.
Schritt 2: Ziehe mit beiden Händen gerade heraus. Der Flügelkorkenzieher gibt dir kontrollierte Kraft. Unterlege die Basis mit einer Gummimatte oder einem Holzklotz, falls du einen Hebelwinkel benötigst.
Schritt 3: Bricht der Dübel? Ziehe die verbliebenen Teile mit einer Spitzzange nach. Notfalls wechsle zur Bohrmethode, um den Rest zu zerspanen.
Hinweis: Nicht für Metallhülsen geeignet. In Gipskarton nur vorsichtig nutzen, sonst ziehst du die Pappschicht auf.
Mit Bohrer ausbohren
Wenn Ziehen nicht mehr geht, „frisst“ du den Kunststoff weg. Dabei bohrst du den Dübel innen aus, bis er nachgibt und kollabiert.
Schritt 1: Nimm einen Metallbohrer, der etwas kleiner als der Dübel ist (z. B. 3–4 mm). Bohre ohne Schlag, mit geringer Drehzahl. Der Metallbohrer schabt den Kunststoff zuverlässig.
Schritt 2: Bohre mittig durch den Dübelboden, bis du spürst, dass der Widerstand nachlässt. Entferne Späne mit dem Staubsauger. Wenn nötig, nutze einen größeren Bohrer (5–6 mm), um den Rand anzutasten, ohne die Wand zu beschädigen.
Schritt 3: Löse die Reste mit einer Spitzzange oder einem Mechanikergriff. Drehe den Bohrer kurz in Gegenrichtung, um lose Teile herauszuwirbeln.
Schritt 4: In Fliesen besonders vorsichtig bohren, nur im Kunststoff, nicht in der Fliese. Klebe die Fläche ab und halte die Drehzahl niedrig. Bei Metallankern gilt: Erst zentrieren, dann Metallbohrer nutzen; bei Schwerlastankern häufig besser bündig abtrennen und verspachteln (siehe Extra-Tipp Multitool).
Profi-Tipp: Linksdrall-Bohrer können festsitzende Schraubenreste manchmal von selbst herausdrehen, während du ausbohrst.
Dübel versenken und verspachteln
Die „Notlösung“, die oft am schnellsten zu einer unsichtbaren Fläche führt. Statt Ziehen drückst du den Dübel tiefer in die Wand und reparierst dann das Loch.
Schritt 1: Senke den Dübel mit einem größeren Bohrer oder einem Dorn/Schraubendreher behutsam um ein paar Millimeter. Ziel: Platz für Spachtelmasse.
Schritt 2: Schneide überstehenden Rand mit Cutter oder Seitenschneider ab oder trenne ihn mit einem Oszillierer bündig ab. Reinige das Loch mit dem Pinsel.
Schritt 3: Fülle das Loch mit Fertigspachtel. Drücke die Masse leicht über bündig, damit du nach dem Trocknen schleifen kannst. Siehe Abschnitt „Löcher reparieren“ für perfekte Oberflächen.
Vorteil: Minimaler Schaden, sehr schnell, ideal bei Fliesen, bröseligem Putz oder wenn du Zeit sparen willst.
Spezialfälle
Manche Untergründe erfordern eigene Kniffe. Mit dem richtigen Vorgehen vermeidest du teure Schäden.
Gipskarton & Hohlraumdübel
Gipskarton ist empfindlich. Ziehen am Kragen reißt schnell die Deckschicht. Bei Hohlraumdübeln (Metallanker, Klappdübel, Spiralanker) gehst du anders vor.
Schritt 1: Entferne die Schraube. Bei Klappdübeln kannst du versuchen, den Mechanismus zusammenzudrücken: Eine dünne Zange oder ein Mechanikergriff hilft, die Flügel einzuklappen. Manchmal lässt sich der Dübel dann durch die Öffnung ziehen.
Schritt 2: Bei Metall-Hohlraumankern (z. B. Molly) schraubst du die Schraube ein paar Umdrehungen wieder ein und drückst sie nach innen, um die Spreizhülse zu entlasten. Dann ziehst du den Kragen mit einer Zange heraus. Gelingt das nicht, bohre den Kragen mit einem Metallbohrer schrittweise auf, bis du die Hülse herausziehen kannst.
Schritt 3: Bei Spiraldübeln (Kunststoff/Metall) drehst du sie mit dem Schraubendreher einfach entgegen dem Uhrzeigersinn heraus. Falls das Loch ausfranst, schneide sauber nach und verspachtle.
Reparatur: Gipskarton mag Fertigspachtel. Bei größeren Ausbrüchen hilft Glasfaserband oder ein kleines Reparaturflicken-Set. Nach dem Schleifen grundieren, damit die Farbe gleichmäßig deckt.
Dübel in Fliesen
Fliesen verlangen maximalen Schutz. Die Kante bricht leicht aus, wenn du hebelst.
Schritt 1: Klebe die Fliese großflächig ab. Schraube eindrehen, 3–4 Umdrehungen, dann mit Zange und Holz-/Gummiauflage gerade ziehen.
Schritt 2: Wenn der Dübel nicht kommt, arbeite mit einem sehr kleinen Metallbohrer im Kunststoff. Bohre ohne Schlag und ohne Druck, nur die Kunststoffmasse ausfräsen. Staube sofort ab, damit kein Abrieb die Glasur verkratzt.
Schritt 3: Alternativ bündig abtrennen (Oszillierer mit Schaberklinge) und das Loch mit passendem Sanitärspachtel auffüllen. Nicht mit Hammer oder grobem Hebel an der Fliesenkante arbeiten – die Abplatz-Gefahr ist hoch.
Porenbeton/Beton
Porenbeton ist weich, Beton extrem hart – beide haben ihre Tücken. In Porenbeton verbeißen sich Spreizdübel fest und reißen beim Ziehen aus, während in Beton die Reibung hoch ist.
Schritt 1: In Porenbeton lieber ausbohren (klein starten) oder versenken und füllen. Ziehen mit Zange führt oft zu großen Kratern.
Schritt 2: In Beton zuerst die Schraubenmethode probieren. Gelingt es nicht, bohre den Dübel von innen aus. Bei Metallankern: Kragen aufbohren, Resthülse vorsichtig herausziehen oder bündig abtrennen und verspachteln.
Schritt 3: Schwerlastanker im tragenden Beton nur entfernen, wenn unbedingt nötig. Häufig ist bündiges Abtrennen mit dem Multitool plus Spachteln die beste Option.
Hartnäckige Dübel: Ablauf, Fehler vermeiden
Wenn nichts geht, hilft ein klarer Eskalationsplan. So arbeitest du dich ohne unnötige Schäden zur Lösung vor.
Schritt 1: Sanftes Ziehen mit Zange, mit Wandschutz und kleinen Drehbewegungen. Spürst du Risse im Putz, sofort aufhören.
Schritt 2: Schraube eindrehen und über den Schraubenkopf ziehen. Für tief sitzende Dübel Schraubhaken oder Mechanikergriff nutzen.
Schritt 3: Korkenzieher versuchen, wenn der Kunststoff alt und spröde ist. Gerade Zugrichtung beibehalten und Hebelpunkte schützen.
Schritt 4: Ausbohren – erst klein, dann größer, ohne Schlag. Späne absaugen, Reste greifen und entfernen.
Schritt 5: Wenn der Untergrund bröselig ist oder Fliese droht zu platzen: Versenken, bündig abtrennen, verspachteln.
Typische Fehler, die du vermeidest:
- Ohne Wandschutz hebeln: führt zu Druckstellen oder Putzabplatzern.
- Hammerfunktion beim Bohren in Fliesen oder Gipskarton: verursacht Risse.
- Zu große Schraube eindrehen: Dübel spreizt zu stark und klemmt fester.
- Zu hastig ziehen: Rucke reißen Putzkanten auf.
- Metallanker am Kragen „herauswürgen“: lieber ausbohren oder abtrennen.
- Loch nicht reinigen: Spachtel hält schlecht, es bilden sich Lunker.
- Direkt überstreichen ohne Grundierung: Farbe fleckt oder saugt ungleichmäßig.
Löcher reparieren: Spachtel, Fertigspachtel, Schleifen, Streichen
Nach dem Entfernen bleibt die Kosmetik. Mit ruhiger Hand wird das Loch unsichtbar.
Schritt 1: Säubere das Loch. Krümel und Staub mit Pinsel oder Staubsauger entfernen. Schneide ausgefranste Kanten leicht an, damit ein klarer Rand entsteht.
Schritt 2: Grundiere stark saugende Untergründe (Altputz, Gipskarton) punktuell mit Tiefgrund. So haftet die Spachtelmasse gleichmäßig.
Schritt 3: Bringe Fertigspachtel mit einem flexiblen Spachtel ein. Drücke sie satt in die Tiefe, ziehe die Oberfläche leicht über bündig ab, damit Spiel zum Schleifen bleibt. Bei tiefen Löchern in zwei Lagen arbeiten, erste Lage kurz anziehen lassen.
Schritt 4: Nach Herstellerangabe trocknen lassen. Nicht „auf Verdacht“ früher schleifen – feuchte Spachtel schmiert und reißt.
Schritt 5: Schleife mit 180–240er Papier sanft. Nutze einen Schleifklotz, um eine plane Fläche zu erreichen. Staub abwischen.
Schritt 6: Bei Bedarf ein zweites, sehr dünnes Finish-Spachteln und erneut schleifen. Kleine Poren verschwinden so.
Schritt 7: Punktuell grundieren und mit Wandfarbe deckend streichen. Für große Flächen besser bis zur nächsten Ecke ausrollen, um Farbtonunterschiede zu vermeiden.
Praxis-Tipp: Bei Gipskarton und größeren Ausbrüchen Glasfaserflicken über das Loch setzen, verspachteln, schleifen, nochmals dünn überspachteln und dann streichen. In Nasszonen Sanitärspachtel oder feuchtraumgeeignete Produkte nutzen.
Mietrecht & Abgabe: Was gehört entfernt?
Im Regelfall erwartet der Vermieter, dass du Dübellöcher beseitigst – also Dübel entfernst oder versenkst und fachgerecht verspachtelst. Kleinere Löcher gelten oft als normale Abnutzung, doch bei vielen Bohrungen an einer Wand oder sichtbaren Reparaturstellen kann eine Nachbesserung verlangt werden. Entfernen ist nicht Pflicht, wenn es die Substanz stark beschädigt; dann darfst du bündig abtrennen/versenken und sauber ausbessern, solange das Ergebnis optisch einwandfrei ist.
Bei Fliesenflächen (Bad/Küche) ist „ohne Beschädigung“ besonders wichtig. Entferne Dübel nur, wenn du die Fliese sicher schonen kannst – ansonsten bündig abschneiden und füllen. Dokumentiere den Zustand vorher-nachher mit Fotos. Prüfe im Mietvertrag oder Übergabeprotokoll, ob besondere Vereinbarungen gelten (z. B. Rückbaupflicht für Bohrungen). Im Zweifel: lieber sorgfältig verspachteln und deckend streichen, als riskant am Dübel zu reißen.
FAQ
Kurz beantwortet: Einen Kunststoffdübel entfernst du am schonendsten, indem du eine passende Schraube ein paar Umdrehungen eindrehtst oder den Korkenzieher nutzt und dann mit der Zange gerade ziehst; klemmt er, bohrst du ihn mit kleinem Metallbohrer aus und verspachtelst das Loch. Ist der Dübel abgebrochen, greifst du die Reste mit einer Flachzange, Haken oder einem Mechanikergriff; wenn das nicht klappt, zerspanst du den Kunststoff vorsichtig und reparierst die Öffnung. Einen Dübel darfst du auch tiefer in die Wand treiben, wenn Entfernen zu viel Schaden anrichten würde – danach sauber füllen, die ursprüngliche Befestigungsfunktion ist dort jedoch weg. Hohlraumdübel in Gipskarton löst du, indem du die Schraube entfernst, den Mechanismus zusammendrückst und den Anker herausziehst; notfalls Loch flicken. In Fliesen arbeitest du mit Klebeband, geringer Drehzahl und minimalem Druck, Schraube zum Ziehen eindrehen oder den Dübel mit feinem Bohrer ausfräsen; Fliesenkante stets schützen.
Must-haves fürs Entfernen sind eine gute Kombizange, passende Schrauben, ein Flügelkorkenzieher, Akkuschrauber/Bohrmaschine mit Metallbohrern, Spachtel, Fertigspachtel und Schutzbrille; Magnettricks helfen bei kleinen Metallresten, bei Plastik jedoch nicht. Entfernen musst du nicht zwingend, wenn sonst großer Schaden droht – dann bündig abtrennen/versenken und fachgerecht verspachteln; im Mietkontext vorher die Pflichten prüfen. Ausbrüche am Putz vermeidest du durch einen stützenden Unterleger (Holz/Gummi), geraden Zug, moderate Kraft und eine flache Hebeltechnik. Das Loch reparierst du immer gleich: reinigen, Kanten ggf. glätten, mit Fertigspachtel füllen, trocknen lassen, schleifen und überstreichen – so wird die Stelle unsichtbar.
Extra-Tipp: Oscillating-Tool zum bündigen Entfernen
Ein oszillierendes Multitool ist dein Ass, wenn ein Dübel dicht an der Wand sitzt oder du keinen Putz ausbrechen willst. Mit einer schmalen Säge- oder Schaberklinge trennst du überstehende Kunststoffdübel millimetergenau bündig ab. Das Werkzeug vibriert statt zu rotieren, wodurch es kontrollierter arbeitet als ein Dremel.
Schritt 1: Klebe die Umgebung ab und setze eine feine Bimetall- oder Schaberklinge ein. Lege einen Gummistreifen oder Pappschutz unter, damit die Klinge nicht in den Putz „eintaucht“.
Schritt 2: Klinge plan aufsetzen, kurze Impulse mit geringer Leistung. Arbeite dich an den Dübel heran, bis er bündig ist. Der Rest verschwindet später unter Spachtel.
Schritt 3: Für Metallkragen kannst du eine dünne Metallsägeklinge nutzen und danach minimal nachspachteln. Der Vorteil: kaum Vibration in der Wand und sehr geringe Abplatzgefahr.
Extra-Tipp: Schutz-Rippen/Gummistreifen zum Wandschutz
Ein simpler Wandschutz macht aus heiklen Fällen Routinearbeit. Lege zwischen Zangenbacke/Hebel und Wand immer eine weiche, rutschfeste Schicht. Bewährt haben sich Gummistreifen (z. B. Fahrradschlauch), breite Malerkrepp-Bahnen, Filz oder ein Holzklotz mit Gummipuffer. So verteilst du die Kraft auf eine größere Fläche, die Zange bekommt Grip und der Putz bleibt intakt. Bei Fliesen hilft zusätzlich ein Stück dünner Kunststoff als Kantenwächter. Für tiefe Löcher oder abgebrochene Reste sind kleine flexible Haken oder ein Mechanikergriff (Greifkralle) Gold wert: Einführen, spreizen, packen und gerade herausziehen – minimal invasiv, maximale Kontrolle.
Mit diesen Methoden, Werkzeugen und Schutztricks entfernst du Dübel in Kunststoff, Gipskarton, Beton oder Fliesen schnell, sicher und sauber – und reparierst die Löcher so, dass sie unsichtbar werden. So bleibt deine Wand geschützt, der Aufwand überschaubar und das Ergebnis professionell.
