Pergola bauen – Anleitung & Checkliste

Planung & Genehmigung (Standort, Maße, Statik, Nachbarn)

Eine gute Pergola beginnt auf dem Papier. Bevor Du Holz bestellst oder Löcher gräbst, klärst Du Standort, Größe, Genehmigungslage und die Lastannahmen. Eine Pergola ist zwar ein einfacher Baukörper, aber sie muss Wind, Schnee und die Bepflanzungslast zuverlässig tragen.

Wähle den Standort so, dass er Deinen Alltag wirklich verbessert: Wo sitzt Du gern? Wo brauchst Du Schatten? Prüfe die Sonnenbahn und ob Bäume, Dachüberstände oder Mauern den Platz beeinflussen. Achte auf die Windrichtung, damit die Konstruktion nicht unnötig belastet wird und ein Sonnensegel nicht zur Angriffsfläche wird. Plane Maße pragmatisch: 3×3 m bieten Platz für Tisch und 4–6 Personen, 3×4 m wirkt großzügig, benötigt jedoch stärkere Pfosten und Pfetten. Nutze Maßmodule von 60 oder 120 cm, um Sparrenabstände und Plattenformate einfach zu übernehmen.

Denke früh an Nachbarn: Viele Konflikte entstehen, weil Abstand oder Höhe übersehen werden. Plane eine Höhe von ca. 2,5–2,7 m im Randbereich und 2,7–3 m in der Mitte, besonders wenn eine Dachneigung (2–7 %) vorgesehen ist. Leibst Du Begrünung, kalkuliere den wachsenden Bewuchtschatten und die zusätzliche Gewichtslast mit ein.

Genehmigungscheck

In vielen Bundesländern braucht eine offene Pergola keine Baugenehmigung, solange sie untergeordnet bleibt und keine Aufenthaltsräume bildet. Trotzdem gilt: Prüfe die Landesbauordnung, örtliche Bebauungspläne und Grenzabstände. Ein kurzer Anruf beim Bauamt bringt oft klare Sicherheit. Bei Wandbefestigung an der Hausfassade: Prüfe, ob die Gebäudeversicherung besondere Auflagen hat und ob die Wärmedämmung betroffen ist.

Nachbarabstand

Als Faustregel gilt: Mindestens 3 m Abstand zur Grenze sind meist konfliktarm. Manche Gemeinden erlauben geringere Abstände, andere verlangen mehr. Ein kurzer Nachbarschaftsdialog schafft Vertrauen – zeige Skizzen, erkläre die Höhe und die Bepflanzung. Vermeide Einsichtslinien direkt in Fenster und plane gegebenenfalls Sichtschutz.

Statik-Quickcheck

Eine einfache Holzpergola ist statisch gut handhabbar. Prüfe dennoch: Pfosten 12×12 cm (freistehend) oder 14×14 cm bei größeren Spannweiten, Pfetten 6×16 bis 8×20 cm je Spannweite, Sparren 4,5×12 cm bei 60–80 cm Abstand. Dachlasten: Polycarbonat ist leichter als Glas; Begrünung oder Schnee addieren Lasten. Ziel: Möglichst kurze Spannweiten, verschraubte Winkel und schubfeste Verbände (Kopfbänder). Bei unsicheren Gegebenheiten oder Glasdächern hol Dir eine statische Einschätzung.

Materialwahl & Werkzeug (Holzarten, Metall, Holzschutz, Schrauben)

Deine Materialwahl entscheidet über Lebensdauer, Pflege und Look. Holz wirkt warm und ist gut zu bearbeiten, Metall ist formstabil, WPC pflegeleicht. Die Mischung macht’s: Holztragwerk mit Edelstahl-Verbinder ist robust, Alu-Profile mit WPC-Balken ergeben pflegearme Systeme.

Für die Werkzeugliste solltest Du nicht überrüsten, aber die Basics müssen stimmen. Mit einem akkubetriebenen Schrauber, einer Kappsäge und einem Erdbohrer oder Spaten kommst Du schnell voran. Schleifklotz oder Exzenterschleifer verbessern Oberflächen, eine Wasserwaage bzw. Laser erleichtert das Ausrichten.

  • Benötigt werden idealerweise: Kappsäge oder Handkreissäge mit Führungsschiene, Akku-Schrauber, Holzbohrer-Satz, Forstnerbohrer, Schlangenbohrer 12–16 mm, Ratsche/Nüsse, Maßband, Winkel, Wasserwaage/Laser, Erdbohrer/Spaten, Richtschnur, Gummihammer, Zwingen, Pinsel für Holzschutz, Schutzbrille/Gehörschutz/Handschuhe

Holzarten vergleichen

Lärche und Douglasie sind bewährte Outdoor-Hölzer: Sie sind harzreich, formstabil und relativ widerstandsfähig. KDI-Nadelholz (kesseldruckimprägniert) ist günstig und hält, wenn es konstruktiv geschützt wird, lange. Harthölzer wie Bangkirai, Garapa oder Teak sind sehr haltbar, aber schwerer zu bearbeiten und teurer. Willst Du die Pflege minimieren, kombiniere Alu-Pfosten mit WPC-Riegeln für einen Hybrid-Look. Achte bei Holz auf Sägerichtung (Herz getrennt), um Schüsselungen zu minimieren.

Schutzbehandlung

Konstruktiver Holzschutz ist wichtiger als jeder Anstrich: Wasser ableiten, Hirnholz abdecken, Distanz zum Boden, gute Belüftung. Ergänzend nutzt Du Wetterschutzlasuren oder Öl. Vor der Montage grundieren (allseitig), sichtbare Flächen nach dem Schnitt sofort nachbehandeln. Hirnholz mit Hirnholzschutz bzw. Kantenwachs versiegeln. Metallteile sollten aus V2A/V4A bestehen, Zink kann in Kontakt mit Gerbsäuren (Eiche) reagieren – Edelstahl verhindert Schwarzverfärbungen.

Schrauben- & Winkelwahl

Für tragende Verbindungen: Teilgewindeschrauben aus Edelstahl A2/A4, bei Küstennähe A4. Durchmesser 6–8 mm, Längen nach Konstruktionshöhe. Winkelverbinder (stark) zur schubfesten Verbindung von Pfosten-Pfetten, Sparren-Anschlüsse als Sparrenpfettenanker. Chemische Anker nur, wenn erforderlich. Unterlegscheiben verteilen Kräfte, Konstruktionsspax ersparen oft Vorbohren, dennoch hilft ein Bohrbild gegen Ausreißer.

Fundament & Pfosten (Frosttiefe, Betonpunkt, Pfostenträger)

Die Basis entscheidet über die Langlebigkeit. Punktfundamente sind Standard, H-Pfostenträger oder verstellbare Stützen sorgen für Abstand zum Boden. Frosttiefe in Deutschland meist 80 cm: Darunter sitzt der Beton sicher, ohne durch Frosthub bewegt zu werden.

Maße, Schalung, Aushub, Betonierung, Pfostenträger setzen

Schritt 1: Abstecken. Spanne Richtschnüre; überprüfe das Rechteck über Diagonalenmaß (gleich lang = rechtwinklig). Markiere Fundamentpunkte (typisch an Ecken und für jede zusätzliche Stütze).

Schritt 2: Aushub. Grabe oder bohre bis frostfrei (60–80 cm, regional 80–100 cm empfohlen). Weite oben ca. 30–40 cm, unten mindestens 30 cm. Bei lockerem Boden den Fußbereich etwas erweitern.

Schritt 3: Kiesbett. Fülle 10–15 cm Kies/Schotter ein, verdichte. Das verbessert Entwässerung und Lastverteilung.

Schritt 4: Schalung/Rohr. Setze PVC- oder Faserbeton-Schalrohre ein oder errichte eine Holzschalung. Oberkante bündig zu einer einheitlichen Höhenreferenz (Schnur/Laser). Plane 5–10 cm Beton über Gelände, damit kein Erdfeuchte-Kontakt besteht.

Schritt 5: Betonieren. Rühre C25/30 oder Fertigbeton an, schichte in Lagen ein, verdichte (Stab, Rütteln) gegen Lunker. Oberfläche glätten, leichte Neigung vom Pfosten weg. Warte, bis der Beton angezogen ist (nicht austrocknen lassen; bei Wärme abdecken und wässern).

Schritt 6: Pfostenträger setzen. H-Anker oder U-Träger im frischen Beton ausrichten, Höhenniveau via Laser prüfen, Winkel exakt auf 90°. Alternativ chemische Anker/Schwerlastanker in ausgehärteten Beton setzen. Achte auf 10–30 mm Luft zwischen Holz und Metallfuß für Spritzwasserschutz. Kurze Trocknungszeit für Montage: 24–48 h, volle Festigkeit nach 7–28 Tagen.

Schritt 7: Pfosten montieren. Pfosten allseitig vorbeschichtet, Hirnholz versiegelt. Mit Distanzpads oder Bitumenband auf metallischen Auflagerflächen entkoppeln. Lot prüfen, pro Pfosten pro Seite Zwei-Schrauben (versetzt) verwenden, um Risse zu vermeiden.

Konstruktion (Pfetten, Sparren, Verbindungen, Überblattung)

Ist die Basis sauber, steht das Tragwerk schnell. Pfetten verbinden Pfosten, Sparren liegen quer und tragen Dach oder Rankwerke. Kopfbänder (Diagonalen) versteifen die Konstruktion gegen Wind.

Bohrbilder

Ein Bohrbild spart Zeit und Nerven. Markiere pro Verbindung die Schraubenpositionen symmetrisch, mindestens 5 cm vom Rand, Schrauben zueinander versetzt (Zug- und Druckseite). Bei 12×12 cm Pfosten eignen sich z. B. 2× Ø8 mm je Verbindung, diagonal versetzt. Bohre mit 3–4 mm Vorbohrer für Edelstahl vor, um Abreißen zu vermeiden. Senke Sichtseiten leicht, damit Köpfe bündig sitzen.

Schraubenplan

Lege fest: Wie viele Schrauben pro Pfettenauflager? Welche Winkel wo? Anker für Wandanschlüsse? Zeichne eine Skizze mit Stückliste: Anzahl Winkel, Sparrenanker, Schlossschrauben (M10/M12) für Überblattungen oder Durchsteckverbindungen. Plane Distanzscheiben, Unterlagscheiben und ggf. Keilplatten für Neigung.

Montageabfolge

Schritt 1: Pfetten. Lege die ersten langen Pfetten auf die Pfosten, richte sie aus, fixiere mit Zwingen, bohre und verschraube. Prüfe Flucht mit einer Schnur oder Laser.

Schritt 2: Kopfbänder. Setze kurze Diagonalen (45°) zwischen Pfosten und Pfetten, um Schub zu verhindern. So bleibt die Pergola beim Sparrenlegen formstabil.

Schritt 3: Sparren. Richte Sparren im 60–80 cm Raster aus, fixe pro Seite mit zwei Schrauben oder Sparrenankern. Willst Du Überblattungen, markiere, säge 50 % der Höhe in Pfette und 50 % in Sparren aus, passe mit Stemmeisen an und verschraube durchgehend.

Schritt 4: Aussteifung. Optional Kreuzverbände oder Windrispenband unter den Sparren, besonders in windoffenen Lagen.

Schritt 5: Endbearbeitung. Sichtkanten brechen, Kanten versiegeln, Schutzanstrich nacharbeiten.

Winkel & Überblattungen

Winkelverbinder sind schnell, sauber und statisch zuverlässig. Überblattungen wirken klassisch und versteifen zusätzlich. Entscheide nach Look und Zeit: Winkel sparen Arbeitszeit, Überblattungen benötigen Präzision und sind bei Sichtqualität ein Highlight. Mischbauweise ist üblich: Tragende Ecken überblattet, restliche Anschlüsse mit Winkeln.

Dach & Überdachung (Polycarbonat, Glas, Sonnensegel, Abdichtung)

Überdacht oder offen – beides hat Charme. Ein Dach schützt Möbel und Terrasse, eine offene Pergola mit Rankern spendet natürlichen Schatten. Polycarbonat ist leicht und kalkulierbar, Glas wirkt edel, Sonnensegel ist flexibel.

Neigungsdaten

Für wasserführende Dächer plane 2–7 % Neigung. Bei 3 m Tiefe sind 6–21 cm Höhenunterschied ideal, bei Polycarbonat-Hohlkammerplatten eher 5–7 %. Für Glasdachsysteme gelten Systemvorgaben des Herstellers. Sonnensegel brauchen Drainagekanten oder Hyparform (Diagonale höher), um Wassersäcke zu vermeiden.

Dichtigkeitsmaßnahmen

Wasser ist der Gegenspieler des Holzes. Nutze Alu-Abschlussprofile mit Dichtlippen für Polycarbonat. Überlappungen bei Schuppenblech oder Bitumenwellplatten nach Windrichtung wählen. An Wandanschlüssen: Wandanschlussprofil mit Dichtband und Kompriband, an der Fassade korrekt abdichten (EBK). Schrauben durch Dachplatten mit Dichtscheiben, nicht überziehen. Tropfkanten an Pfetten verringern Kapillarzüge.

Montage von Platten/Sonnensegeln

Schritt 1: Unterkonstruktion prüfen. Sparrenabstände an Plattenbreiten anpassen (z. B. 98 cm bei 1 m Systemplatten). Auflager mit EPDM-Band bekleben.

Schritt 2: Platten zuschneiden und ausrichten. Hohlkammerplatten mit geschlossener Oberkante (Alu-Klebeband), unten Lochband für Entwässerung, Schmutzschutzprofil aufsetzen.

Schritt 3: Befestigen. Schrauben mit Abstandshaltern setzen, Ausdehnungsspiel lassen. Alu- oder Klickprofile nach Herstellerangaben montieren.

Schritt 4: Sonnensegel. Punktlasten vermeiden: Mastsysteme oder Pfettenverstärkung vorsehen, Spannschlösser/Karabiner für Nachspannen. Ein Tiefpunkt für Ablauf, keine scharfen Kanten.

Begrünung & Rankhilfen (Pflanzenwahl, Seilsysteme, Bewässerung)

Begrünung verwandelt Deine Pergola in ein lebendiges Zimmer. Wähle Pflanzen nach Wuchsgeschwindigkeit, Pflege und gewünschtem Schattenbild. Wein und Blauregen wachsen kräftig, Clematis blüht zauberhaft, Kletterrosen sind duftig – Efeu ist immergrün, aber dauerhaft schwer.

Rankhilfen

Planst Du Kletterpflanzen, integriere Seilsysteme oder Stäbe von Anfang an. Edelstahlseile 3–4 mm sind unauffällig und langlebig, Holzlatten wirken rustikal. Führe Rankhilfen so, dass Pflanzen von Pfosten zu Sparren geleitet werden. Abstände von 20–30 cm zwischen Seilen sind für die meisten Kletterer ideal. Achte auf Abstandhalter, damit Luft zirkuliert und Holz schnell abtrocknet.

Pflanzabstand

Setze kräftige Kletterer 30–50 cm vom Pfosten entfernt, damit Wurzeln nicht die Fundamente unterwandern und Gießwasser abfließen kann. Rechne je Pfosten meist mit einer Pflanze, bei langsamen Arten auch zwei. Mulche den Fußbereich, um die Bodenfeuchte zu halten, und verlege eine Tropfschlauchleitung, wenn Du regelmäßig gießen willst.

Bewässerungssysteme

Ein einfacher Tropfschlauch mit 2–4 l/h pro Düse hält Kletterer gleichmäßig feucht, ohne das Holz zu benetzen. Schalte ihn über eine Zeitschaltuhr oder ein smartes Ventil. Bei Kübeln: Achte auf frostfeste, große Gefäße und Drainageschicht aus Blähton.

Montage & Sicherheit (Werkzeug, Schutz, Prüfpunkte)

Sicherheit ist kein Extra, sondern Teil des Plans. Trage beim Sägen Schutzbrille und Gehörschutz, beim Betonieren Handschuhe. Arbeite mit scharfen Sägeblättern und stabiler Auflage, fixiere Werkstücke mit Zwingen. Leiter nur auf festem Untergrund, Gerüst bei Wandpergolen ist oft sicherer. Kabel und Akkus außerhalb von Nässe halten.

  • Prüfpunkte vor Inbetriebnahme: Pfosten lotrecht, Pfetten und Sparren fluchtend, alle Schrauben nachgezogen (Drehmoment handfest +), Winkel fest, Pfostenträger frei von Erd- oder Holzkontakt, Dachanschlüsse dicht, Entwässerung angelegt, Holzoberflächen allseitig beschichtet, scharfe Kanten gebrochen, elektrische Komponenten (z. B. LED-Schiene) spritzwassergeschützt (IP65+)

Kosten, Zeitplan & Checkliste

Die Kosten hängen von Größe, Material und Dach ab. Eine kleine, offene Holzpergola (3×3 m) aus Douglasie ohne Dach kostet meist 350–700 €. Mit Polycarbonatdach: 650–1.200 €. Glas- oder Alusysteme starten bei 1.500 € und steigen je nach Systemprofilen. Schrauben, Winkel, Pfostenträger und Beton summieren sich schnell: Plane 20–30 % Nebenkosten. Werkzeuge kannst Du oft leihen; Erdbohrer und Kappsäge sind die Top-Zeitersparer.

Zeitplan: Für Fundamente brauchst Du mit Aushub einen halben bis ganzen Tag, Beton härtet 1–2 Tage an. Tragwerk und Dach schaffst Du mit zwei Personen in 1–2 Tagen. Begrünung setzt Du am Ende, Nacharbeiten und Beschichtungen ergänzen einen halben Tag. Insgesamt: ein Wochenende bis drei Tage, je nach Erfahrung und Größe.

Ein einfacher Kostenrechner hilft: Fläche in m² × 60–120 € (Holz offen) + 150–300 € pro Pfosten (Fundament+Träger) + 40–80 € pro m² Dach (Polycarbonat) + 10–20 % Reserve. Beispiel 3×4 m, 6 Pfosten, Polycarbonat: 12 m² × 90 € = 1.080 € Holz, 6 × 200 € = 1.200 € Fundamente/Träger, Dach 12 × 60 € = 720 €, Beschläge 250 €, Summe ca. 3.250 € inkl. Reserve.

Checkliste zum Abhaken vor dem Start:

  • Baugenehmigung/Abstandsregeln geklärt und Nachbarn informiert
  • Standort, Maße, Neigung und Ausrichtung festgelegt
  • Holzart, Beschläge, Pfostenträger, Dachsystem bestellt
  • Bohrbilder, Schraubenplan, Stückliste erstellt
  • Fundamente abgesteckt, Frosttiefe geprüft, Beton/Schalung bereit
  • Werkzeuge geprüft, Schutzmittel vorhanden, Wetterfenster ausgewählt
  • LED/Elektroplanung (12–24 V, IP65) berücksichtigt
  • Begrünung, Rankhilfen und Bewässerungssystem geplant

FAQ kompakt: Fundamente werden in Deutschland in der Regel frostfrei gesetzt – orientiere Dich an 80 cm Tiefe, bei leichten Bodenverhältnissen reichen oft 60–80 cm. Eine offene Pergola ist häufig genehmigungsfrei, doch Grenzabstände und die Landesbauordnung gelten immer – ein kurzer Check beim Bauamt vermeidet Ärger. Für das Holz sind Lärche, Douglasie oder KDI solide, Harthölzer am langlebigsten; alternativ sind WPC und Aluminium pflegearm. Bei den Kosten reicht die Spanne von ca. 200–800 € für kleine DIY-Modelle bis 2.500 €+ für größere Anlagen oder Glasdächer. Die Bauzeit liegt zwischen einem Wochenende und drei Tagen, bei Fundamenten brauchst Du zusätzliche Aushärtezeit.

Weitere Kernfragen: Pfosten verankerst Du am besten in frostgesicherten Betonpunktfundamenten mit Pfostenträgern; Einschlaghülsen funktionieren nur in sehr festen Böden bei leichten Konstruktionen. Für das Dach sind Hohlkammer-Polycarbonat oder VSG/ESG-Glas klassisch, leichter ist ein Sonnensegel oder Bewuchs. Begrünung gelingt mit Wein, Blauregen, Clematis, Kletterrosen, Efeu – passend zu Wuchs und Pflege. Holz schützt Du durch konstruktive Maßnahmen und regelmäßige Lasuren/Öle, Beschläge in Edelstahl. Umbauten und Erweiterungen sind möglich, achte dann auf Statik und ob Fundamente mitwachsen.

Varianten & Bausätze (Balkonpergola, freistehend, Wandpergola)

Freistehende Pergolen sind flexibel und lösen sich optisch schön vom Haus. Sie brauchen vollwertige Fundamente und eine Aussteifung über Kopfbänder. Wandpergolen nutzen die Fassade als Auflager: Du sparst Pfosten, musst aber fachgerecht abdichten und Dämmung/Wärmebrücke beachten. Balkonpergolen sind Leichtbauten, die sich an Geländer oder Wand befestigen, oft ohne Fundamente – hier zählt Gewichtsreduktion.

Bausätze beschleunigen den Bau: Vorgebohrte Balken, passgenaue Verbinder, abgestimmte Dachsysteme und Montageanleitungen sparen Dir Planung und Zuschnitt. Ein Bausatz „Pergola 3×4“ aus Douglasie mit Polycarbonat liegt häufig zwischen 1.200 und 2.000 €, je nach Ausstattung. Vorteil: Statik und Befestiger sind harmonisiert. Nachteil: Weniger Freiheitsgrade bei Maßen. Tipp: Achte auf Edelstahlbeschläge, variable Pfostenhöhen (Neigung!), und ob Ersatzteile nachbestellbar sind.

Eine moderne Hybridlösung kombiniert Edelstahllaschen mit WPC-Balken und Alu-Pfostenträgern. So erhältst Du eine fast wartungsfreie Struktur mit natürlichem Look. Für puristische Designs bieten sich Alu-Systemprofile mit Glasdach an – teurer, aber sehr dauerhaft.

Pflege & Wartung

Eine langlebige Pergola lebt von konstruktivem Schutz und regelmäßigen Checks. Halte Wasser fern, sorge für Luftzirkulation und pflege Oberflächen. Eine jährliche Inspektion im Frühjahr oder Herbst genügt, um kleine Schäden früh zu beheben.

Inspektionscheck

Gehe die Anlage systematisch ab: Sind Pfostenfuß und Pfostenträger frei von Erde und stehender Nässe? Gibt es Risse, lose Schrauben, Korrosion? Ist das Dach dicht, Abdeckleisten sitzen, Dichtlippen intakt? Sind Pflanzen zu schwer geworden oder blockieren Entwässerung? Prüfe auch elektrische Installationen (LED), ob IP-Schutz eingehalten und Kabel scheuerfrei geführt sind.

Nachstreichen

Holzoberflächen nach Bedarf nachölen oder lasieren, je nach Bewitterung alle 1–3 Jahre. Vorher mild reinigen, Feinanschliff 180–220, Staub entfernen, dann dünn und gleichmäßig auftragen. Hirnholzstellen besonders versiegeln, Beschläge abkleben oder demontieren. Bei starker Sonnenseite kann ein pigmentierter Anstrich UV-Schutz verstärken.

Austausch von Verbindungselementen

Ersetze Rost oder beschädigte Schrauben durch Edelstahl. Ziehe Schrauben jährlich nach, ersetze gerissene Winkel. Kontrolliere Dachelemente: Dichtscheiben härten aus – tausche sie bei Rissbildung. Schneide Pflanzen zurück, wenn sie Beschläge oder Dachprofile belasten. Bonus: Montiere ein QR-Wartungslabel am Pfosten – ein kleiner, wetterfester QR-Code verlinkt auf Bauplan, Wartungsintervalle und Ersatzteil-Liste. So hat auch ein späterer Besitzer alle Infos.

Extra-Tipp: Mini‑Pergola fürs Balkongeländer

Du willst Pergola-Feeling auf kleiner Fläche? Baue eine Mini-Pergola am Balkongeländer. Zwei leichte Alu- oder Lärche-Pfosten klemmen am Geländer (gummierte Klemmfüße), oben eine kleine Pfette, zwei bis drei Sparren. Daran befestigst Du ein Sonnensegel oder leichte Rankseile für Clematis. Gewicht so gering wie möglich halten: WPC- oder Alu-Profile statt schwerer Hölzer. Achte auf die Hausordnung und Tragfähigkeit des Geländers. Montiere nur mit zugelassenen Klemmen, ohne in die Abdichtung der Balkonplatte zu bohren. Vorteil: Schatten, Sichtschutz und grünes Zimmer auf 1–2 m Breite – ideal für Mietwohnungen, dazu rundum rückbaubar.

Planung kurz: Miss Dein Geländerprofil, wähle Klemmhalter mit Prüfstatik, setze Pfostenhöhen 1,8–2,1 m. Ein kleines Hypar-Segel hält Regen ab, aber lasse immer Abflusskanten. Eine Tropfbewässerung im Blumenkasten verhindert Staunässe auf dem Boden. Für den Look sorgen schmale Profile und eine Lasur im Ton des Geländers.

Extra-Tipp: Versteckte LED‑Schiene in Pfette für Beleuchtung

Ambiente ohne Kabelsalat erreichst Du mit einer verdeckten LED-Schiene in der oberen Pfette. Fräse eine Nut (z. B. 16×10 mm) und setze ein Alu-Profil mit opaler Abdeckung ein. Verwende 24-V-LED-Stripes IP65, dimmbar, warmweiß oder tunable white. Die Zuleitung verläuft innerhalb der Pfette und tritt im Pfosteninneren aus, Netzteil unter einer Sitzbank oder in einer Verteilerdose IP65 nahe am Haus.

Achte auf Thermik: Alu-Profil dient als Kühlkörper. Alle Verbindungen löten oder mit wasserdichten Steckern ausführen, Polarität kennzeichnen. Schalte über Funkdimmer oder Smart-Home-Relais, die außerhalb der Wetterzone sitzen. Plane vor dem Bau eine Kabelreserve, und bohre Kabeldurchführungen, bevor Du montierst. So bleibt die Pergola puristisch – nur warmes Licht zeichnet am Abend die Holzstruktur nach.

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