Wann schneidet man Pampasgras? – Anleitung
Warum schneiden?
Pampasgras (Cortaderia selloana) gehört zu den imposantesten Ziergräsern im Garten. Damit die prächtigen Wedel jedes Jahr wieder durchstarten, braucht es einen gezielten Rückschnitt. Der Schnitt sorgt dafür, dass altes, abgestorbenes Laub entfernt wird, Licht in den Horst kommt und die Pflanze ihre Energie in neue, kräftige Triebe steckt. Ohne regelmäßiges Ausputzen verfilzen die Halme, die Pflanze wird in der Mitte braun, und die Blühleistung lässt spürbar nach.
Dazu kommt: Ein Rückschnitt ist auch Gesundheitsvorsorge. In den hohlen, alten Halmen sammelt sich Feuchtigkeit; das fördert Fäulnis und Pilzsporen, besonders in kühlen, nassen Frühjahrsphasen. Wenn du im richtigen Zeitfenster schneidest, unterstützt du eine schnelle Abtrocknung der Basis und stabile Neuaustriebe.
Pampasgras ist im Kern eine Horstpflanze. Das heißt: Alles Neue wächst oben aus einem verdichteten, kronenartigen Zentrum. Wird dieser Bereich zu sehr beschattet oder mit altem Material bedeckt, bleiben die Triebe spärlich, und die gewünschte Fülle stellt sich nicht ein. Ein klarer Frühjahrsschnitt schafft Platz, reduziert Konkurrenz um Licht und Luft und steigert die Vitalität.
Nicht zuletzt hat der Schnitt eine praxisnahe Gartenpflege-Funktion: Das Beseitigen von Altmaterial verringert das Risiko, dass sich dort Schädlinge oder Winterschimmel einnisten. Du schaffst dir zudem einen sauberen Start in die Saison, kannst den Horst besser kontrollieren (zum Beispiel für eine Teilung oder Verjüngung) und planst die Blütezeit gezielter, wenn du die Schnittzeit ggf. staffelst.
Optimaler Zeitpunkt (Frühjahr nach dem letzten Frost)
Der beste Zeitpunkt, um Pampasgras zu schneiden, ist das Frühjahr, nach dem letzten Frost. In den meisten Regionen liegt dieses Fenster zwischen März und Mai, je nach Witterung. Es geht nicht nur um die Temperatur, sondern vor allem um den Entwicklungsstand der Pflanze: Sobald die ersten grünen Triebe 10–20 cm hoch sind, kannst du sicher schneiden, ohne die frischen Spitzen massiv zu verletzen.
Warum nicht früher? Im Spätwinter schützt das alte Laub die Vegetationspunkte in der Mitte des Horsts vor Frost und Nässe. Schneidest du zu früh, kann Kälte ungehindert in das Herz vordringen, und die frisch aktivierten Knospen werden geschädigt. Wartest du bis nach dem letzten Frost, profitieren die neuen Triebe von wärmerer Erde, sie wachsen zügiger an, und Schnittstellen trocknen sauber ab.
Was, wenn die Saison besonders nass startet? Dann hilft es, einen trockenen, milden Tag abzuwarten. So minimierst du das Risiko für Pilzbefall an den Schnittstellen. Ein leichter Wind, der die Horstmitte durchlüftet, ist ideal. In höheren Lagen oder Spätfrostlagen darfst du ruhig bis Ende April, ja sogar bis Anfang Mai warten. Entscheidend ist, dass die Frostgefahr wirklich gebannt ist.
Kurz gesagt: Für den „Rückschnitt Pampasgras Frühjahr“ gilt die Faustregel „spät, aber nicht zu spät“. Spät – um Frostschutz mitzunehmen. Nicht zu spät – damit die neuen Halme noch Platz und Schwung für die Saison haben. Wenn du beim Öffnen des Horstes bereits viele weiche, helle Neutriebe siehst, ist die beste Zeit erreicht.
Schritt-für-Schritt Anleitung (Werkzeug, Schnitttechnik, Sicherheit)
Beim Thema „Pampasgras schneiden“ macht gutes Werkzeug den Unterschied – und Schutzkleidung ist Pflicht. Die Blätter sind scharf wie Papier, die Wedel trocken und staubig. Mit der richtigen Reihenfolge und Technik kommst du effizient durch, ohne die Pflanze oder dich selbst zu verletzen.
Schritt 1: Vorbereiten und sichern
Lege dir alles bereit: eine scharfe Gartenschere oder Heckenschere für einzelne Halme und Feinheiten, eine kräftige Astschere oder eine kleine Akku-Säge für dicke, verholzte Partien. Ziehe robuste Handschuhe an (Stichwort: „Sicherheit Handschuhe Pampasgras“), langärmlige Kleidung, eine Schutzbrille gegen Staub und Schnittrückstände, und idealerweise eine Staubmaske. Breite eine Plane aus, damit du Schnittreste leicht bündeln kannst, und binde den Horst mit Sisalschnur locker zusammen. So bleibt der Schnitt kontrolliert, und du hast bessere Sicht.
Schritt 2: Altmaterial entfernen
Beginne damit, abgestorbene Halme und braune Blätter aus dem Horst zu zupfen oder zu schneiden. Arbeite dich rundum vor, damit du die Mitte freilegst. Dieses „Ausputzen“ erleichtert dir den eigentlichen Rückschnitt und verhindert, dass du neue Triebe verdeckst oder verletzt. Halte die Schere schräg, so dass Wasser ablaufen kann und keine stumpfen Schnittstellen entstehen.
Schritt 3: Hauptschnitt setzen
Nun folgt der Rückschnitt auf die gewünschte Schnitthöhe (siehe Abschnitt „Schnitt-Höhe und -Tiefe“). Fasse den Horst in handliche Bündel, setze deine Heckenschere oder Astschere an und schneide zügig und sauber. Bei dicken, älteren Horsten schneidest du besser in Abschnitten, statt einmal quer durch – das schont Werkzeug und Hände. Wenn du eine Akku-Säge nutzt, achte auf festen Stand, arbeite mit zwei Händen und halte die Sägekette von Erde und Steinen fern.
Schritt 4: Basis freilegen und lüften
Nach dem Grobschnitt entfernst du Schnittreste aus der Mitte des Horsts. Ziehe alte Blattscheiden heraus, die lose hängen. Ziel ist eine gut durchlüftete Basis, die schnell abtrocknet. Achte darauf, keine frisch austreibenden Knospen zu knicken. Finde die Balance: genug Freiraum für Luft und Licht, aber keine unnötige Beschädigung.
Schritt 5: Sicherheit und Hygiene
Arbeite stets vom Körper weg. Halte Kinder und Haustiere fern, denn die Halme sind messerscharf. Desinfiziere dein Werkzeug vor und nach dem Schnitt, besonders wenn du mehrere Horste bearbeitest, um Pilzsporen oder Krankheiten nicht zu verschleppen. Ein Eimer mit warmem Wasser und etwas Alkohol genügt.
Schritt 6: Feinschnitt und Nachkontrolle
Kontrolliere die Schnitthöhe noch einmal, rette versehentlich beschädigte Neutriebe mit einem glatten Nachschnitt, und fege den Bereich rund um die Pflanze. Erst wenn alles sauber ist, solltest du düngen oder mulchen – nicht vorher, damit keine Reste in der Basis liegen bleiben und Schimmel fördern.
Schnitt-Höhe und -Tiefe
Die passende Schnitthöhe hängt von Sorte, Alter und Horstgröße ab. Eine bewährte Richtlinie: Schneide auf etwa 10–20 cm über dem Horst zurück. Bei großen, breit gewachsenen Sorten (klassisches Cortaderia) sind 15–20 cm über dem Boden sinnvoll, bei kompakteren oder jüngeren Pflanzen reichen 10–15 cm. Schneidest du höher, bleibt mehr Altsubstanz stehen und kann als Schutz dienen; schneidest du tiefer, förderst du kräftigeren Neuaufwuchs, riskierst aber bei Spätfrost eine empfindlichere Basis.
Gehe bei der Tiefe behutsam vor: Schneide die Halme, aber stich nicht mit dem Werkzeug in den Horstkern. Die Vegetationspunkte sitzen nah an der Basis; eine tiefgreifende Verletzung verzögert den Austrieb und öffnet die Tür für Fäulnis. Ein sauberer, schräger Schnitt mit scharfer Klinge schützt die Halme vor stehender Nässe.
Schnitt bei Kübelpflanzen
„Pampasgras Kübel schneiden“ folgt denselben Grundsätzen, aber mit zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen. Kübelhorste sind häufig dichter, weil die Wurzeln begrenzt sind. Schneide hier eher im oberen Bereich (circa 15–20 cm), damit die Kronenbasis gut belüftet bleibt. Prüfe den Topf auf Drainage: Eine Schicht Blähton oder grober Kies unten, darüber durchlässiges Substrat, verhindert Staunässe. Achte beim Schneiden auf die Topfstabilität; keile den Topf bei Bedarf mit Holzstücken ein, damit er nicht kippt.
Kübelpflanzen sind kälteempfindlicher. Schneide sie erst, wenn es wirklich frostfrei ist, und schütze sie in der kalten Jahreszeit mit Vlies, einer Juteschicht und Mulch auf der Oberfläche. Ein trockener Stand (unter Dachvorsprung) verhindert, dass Regen in die hohlen Halme läuft. Nach dem Schnitt reagiert Kübel-Pampasgras auf Wasserstress sensibler – halte das Substrat gleichmäßig, aber nicht nass.
Pflege nach dem Schnitt (Düngen, Wässern, Mulchen)
Nach dem Rückschnitt beginnt die Aufbauphase. Ziel ist, die Pflanze kontrolliert zu anschieben, ohne sie zu überfordern. Starte mit einem leichten Langzeitdünger für Ziergräser oder einem organischen Dünger (z. B. Kompost, Hornspäne). Eine moderate Gabe im April/ Mai reicht; mehr ist nicht besser, denn zu viel Stickstoff macht die Halme weich und bruchanfälliger.
Die Wasserversorgung sollte „gleichmäßig mäßig“ sein. Pampasgras ist robust, aber in der Phase nach dem Schnitt wachsen viele neue Blätter, und der Bedarf steigt leicht. Gieße durchdringend, wenn die obere Substratschicht trocken ist, und vermeide Staunässe. In Kübeln hilft ein Feuchtigkeitsmesser oder der einfache Finger-Test.
Mit einer dünnen Mulchschicht (z. B. Rindenhumus, Stroh, feiner Häcksel) hältst du den Wurzelbereich gleichmäßig temperiert und beugst Verdunstung vor. Achte darauf, den Mulch nicht in die Horstmitte zu drücken – dort muss Luft zirkulieren. Entferne beim Mulchen auch letzte Schnittreste, die zwischen den Halmen hängen, damit sich kein Schimmel bildet.
Wenn du die Blühleistung maximieren möchtest, kannst du im Frühsommer eine zweite, kleine Düngergabe einplanen – aber nur, wenn der Wuchs verhalten wirkt und die Pflanze nicht üppig genug erscheint. Ein zu kräftiger N-Boost treibt Laub auf Kosten der Wedel, was am Ende die Optik und Standfestigkeit verschlechtert. Eine angemessene Kalimischung stärkt die Halme spürbar.
Ein Tipp zur Standfestigkeit: In windoffenen Lagen hilft ein dezenter Stützring (aus Bambus oder Weidenruten) in Bodennähe, der den Horst zusammenhält, ohne die Optik zu beeinträchtigen. Gerade nach dem Schnitt, wenn die Triebe weich sind, stabilisiert das den Aufbau.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Ein Klassiker: „Herbstschnitt vermeiden“ – viele schneiden aus Ordnungsliebe im Herbst zurück. Das erhöht die Frost- und Fäulnisgefahr, weil Wasser in die hohlen Halme eindringt und die Basis ungeschützt bleibt. Besser ist es, den Horst im Herbst locker zu binden und erst im Frühjahr zu schneiden.
Zweiter Fehler: Zu tiefer Schnitt. Wer Pampasgras im Eifer zu dicht am Boden absäbelt, verletzt oft die Vegetationspunkte. Halte dich an 10–20 cm. Du kannst später immer noch nacharbeiten, wenn die Neutriebe klarer sichtbar sind.
Dritter Fehler: Falsches Werkzeug. Stumpfe Scheren quetschen die Halme, es entstehen Fransenschnitte, die schlecht abtrocknen. Investiere in eine gute Heckenschere und – für alte, dicke Horste – in eine Astschere oder eine Akku-Säge. Arbeite nie ohne Handschuhe und Schutzbrille; die Blätter schneiden wie Klingen.
Vierter Fehler: Schnitt bei nasser Witterung. Nasses Laub ist schwer, rutscht und reißt, und Schnittstellen bleiben länger feucht. Warte auf einen trockenen, milden Tag. Lüfte den Horst nach dem Schnitt, indem du Altmaterial konsequent aus der Mitte entfernst.
Fünfter Fehler: Direkt nach dem Schnitt zu stark gießen oder düngen. Die Pflanze ist in einer Erholungsphase. Gib ihr erst Luft und Zeit, dann maßvoll Nährstoffe. In Kübeln ist Staunässe nach dem Schnitt eine Fehlerquelle Nummer eins – sorge für Drainage und gieße angepasst.
Sechster Fehler: Verwechselung der Gräser. Manche schneiden statt Cortaderia versehentlich ähnliche Gräser zu früh oder zu stark. Informiere dich kurz über deine Sorte (z. B. die kompaktere ‘Pumila’ ist schnittfreundlicher), und richte die Höhe am Horstumfang aus.
Nutzung der Schnittreste (Deko, Kompost)
Pampasgras liefert wertvolles Material – zum Wegwerfen zu schade. Die berühmten Wedel eignen sich hervorragend als Deko. Schneide sie in der Saison, wenn sie ausgereift, aber noch fest sind, am besten kurz nach der Vollblüte. Trockne die Wedel aufrecht an einem luftigen, schattigen Ort. Ein leichter Sprühstoß Haarspray fixiert die feinen Haare und macht die Köpfe länger formstabil. In Vasen wirken 3–5 Wedel als Solisten oder in Trockensträußen mit Gräsern, Disteln und getrockneten Blüten.
Was tun mit dem übrigen Material? Die Halme können in den Kompost, doch zerkleinere sie vorher. Lange, harte Halme brauchen sonst sehr lange. Mit einer Häckselschere oder einem Gartenhäcksler wird das Material kompostierbar und dient als strukturreicher Kohlenstofflieferant. Mische die Halme mit grünem Stickstoffmaterial (z. B. Rasenschnitt), um ein gutes C/N-Verhältnis zu erreichen.
Wenn du Bastelprojekte magst, lassen sich aus Halmbündeln Steckkanten für Beete, leichte Sichtschutzbündel oder saisonale Türkränze binden. Die Restblätter eignen sich als tierfreundliches Mulchmaterial unter Sträuchern, allerdings nicht direkt in die Horstmitte einbringen. Achte darauf, keine scharfkantigen Schnittstücke auf Laufwegen liegen zu lassen – Verletzungsgefahr.
Teilung und Vermehrung
Wenn dein Pampasgras in die Jahre kommt, wird der Horst massiv. Die Mitte kann vergreisen, die Ränder treiben stärker – es ist Zeit für eine Teilung. Der beste Zeitpunkt ist das späte Frühjahr, wenn die Frostgefahr vorbei ist und die Pflanze nach dem Schnitt neu austreibt. Mit der Teilung verjüngst du den Horst, erhältst mehrere Jungpflanzen und gibst müde Exemplaren neuen Schwung.
So gehst du vor: Grabe den Horst großzügig aus, heb ihn mit Spaten und Grabgabeln beidseitig an, um Wurzelrisse zu vermeiden. Wenn das nicht geht, schneide den Horst vor Ort mit einer starken Astsäge oder einer Akku-Säge in Segmente. Trage Handschuhe, Schutzbrille und langärmlige Kleidung – die Blätter sind scharf, und Sägearbeiten erzeugen Staub. Teile den Horst in 2–4 Stücke mit je gutem Wurzel-/Sprossanteil. Schneide faulige oder holzige Mitte heraus.
Pflanze die Teilstücke zügig in gut durchlässige Erde, gern sandig-humos, auf einem leicht erhöhten, drainierten Platz. Setze sie so tief, dass die Basis knapp über dem Boden liegt, damit Wasser gut abläuft. Wässere an, aber vermeide Staunässe. In den ersten Wochen zählt ein ruhiges Anwachsen mehr als Düngen – gib Nährstoffe erst, wenn neue Blätter treiben. Eine Teilung alle paar Jahre hält Pampasgras vital und steuert zugleich Wuchsgröße und Form.
Kannst du Pampasgras auch über Samen vermehren? Theoretisch ja, praktisch sind Sorten wie ‘Pumila’ sortenstabiler. Samenanzucht dauert allerdings, und die Pflanzen variieren. Für Gartenfreundinnen und -freunde, die eine sichere Form und Zierwert wollen, ist die Teilung der direkte Weg.
Wann nicht schneiden (Herbst, bei Frost)
Die klare Antwort auf „Kann man Pampasgras im Herbst schneiden?“ lautet: Nein. Ein Herbstschnitt entfernen zwar die Optik der alten Halme, nimmt der Pflanze aber ihren Winterschutz. Die hohlen Halme wirken wie Hohlstämme, die im Winter Regen und Schnee einfangen; wenn du sie im Herbst abschneidest, kann Wasser direkt in die Basis laufen. In Frostphasen gefriert diese Feuchtigkeit und schädigt die Vegetationspunkte.
Stattdessen bindest du den Horst im Herbst lockerer zusammen. Das schützt die Mitte vor Dauerfeuchte, lässt Luft zirkulieren und reduziert Schneebruch. Bei exponierten Lagen lege zusätzlich Tannenreisig oder ein atmungsaktives Vlies über den Wurzelbereich, nicht über die Spitze. So vermeidest du Fäulnis, und die Pflanze bleibt bis zum Frühjahr stabil.
Schneide nie bei Frost. Eiskalte Halme sind spröde und brechen unberechenbar. Zudem bleiben frische Schnittflächen länger feucht und ziehen Kälte in die Basis. Warte, bis der Boden aufgetaut und das Wetter trocken ist. Selbst wenn du sehr spät im Frühjahr schneidest – lieber spät als riskant. Wenn du beim Öffnen des Horsts überall grüne Spitzen siehst, arbeite besonders vorsichtig, damit du die Triebspitzen nicht mit einem flachen Schnitt „kappst“.
Zwei kurze Praxis-Antworten, die dir Entscheidungen erleichtern: Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr nach dem letzten Frost, in der Regel zwischen März und Mai; schneide, sobald die Neutriebe 10–20 cm hoch sind. Und ja, du musst nicht jedes Jahr alles radikal kürzen – es reicht, abgestorbenes Material zu entfernen. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr fördert dichten Austrieb und üppige Wedel.
Wenn du dich fragst, wie hoch du schneiden solltest und welches Werkzeug passt: Zielt auf 10–20 cm über dem Horst. Nutze scharfe Gartenscheren oder Heckenscheren für dünnere Halme, bei dicken Horsten hilft eine Akku-Säge oder Astschere. In Kübeln: Horst nicht zu tief schneiden, Drainage sicherstellen und im Winter mit Vlies und Mulch schützen. Wedel lassen sich als Deko trocknen; ein wenig Haarspray stabilisiert die Köpfe.
Extra-Tipp: Schnittzeit staffeln für längere Blühzeit
Wenn du mehrere Horste hast, kannst du den Schnitt staffeln. Schneide einen Teil deiner Pflanzen früh im Frühjahr, den zweiten Teil zwei bis drei Wochen später. Damit bleiben an einem Standort zeitversetzt ältere Wedel teilweise stehen, während andere bereits neu austreiben. Ergebnis: Du verlängerst die Sichtwirkung und erreichst eine insgesamt längere Blühzeit, weil nicht alle Wedel gleichzeitig starten und altern.
Die Staffelung hat noch einen zweiten Vorteil: Du verteilst die Arbeitslast und kannst auf Wetterlagen reagieren. Ist der März nasskalt, verschiebst du den zweiten Schnitt in eine milde Phase. Beobachte, wie die Horste reagieren. Die früher geschnittenen treiben kompakt und gleichmäßig, die später geschnittenen bewahren etwas mehr Restschutz und gewinnen bei plötzlichen Kälterückfällen. So nutzt du die Wetterfenster optimal.
Wichtig ist, den Pflegeplan anzupassen: Dünge nach dem Schnitt nur die jeweils bearbeiteten Horste maßvoll, statt alles gleichzeitig zu versorgen. Prüfe Standorte – die früh geschnittenen, sonnig stehenden Horste brauchen eher Wasser, die später geschnittenen eher Luft und Zeit. Diese kleine Taktik erhöht den Zierwert deiner Gräsergestaltung über Wochen.
Für dich als Einsteigerin oder Hobbygärtner gilt: Probiere es zunächst mit zwei Teilgruppen, sammle Erfahrung, und passe im nächsten Jahr die Schnittstaffel an deine Gartenlage an. So findest du heraus, welche Pflanzen auf frühen vs. späten Schnitt mit der schönsten Wedelbildung reagieren.
Extra-Tipp: Starke Horste mit Akku-Säge teilen statt mühsamem Ziehen
Bei alten, verholzten Horsten wird die Teilung mit Spaten und Ziehen schnell zur Kraftprobe – und gefährdet Wurzeln sowie deinen Rücken. Effizienter ist der Einsatz einer kleinen Akku-Säge. Markiere dir die Schnittlinie (zum Beispiel ein Kreuz in der Mitte), ziehe Schutzkleidung an und setze mit geringer Drehzahl an. Säge in ruhigen, kontrollierten Zügen, ohne zu hebeln. So durchtrennst du die zähe Basis sauber, ohne die Wurzeln unnötig zu reißen.
Lege Holzbretter oder Gummiunterlagen auf, damit die Sägekette nicht mit Erde oder Stein in Berührung kommt. Arbeite in Abschnitten, drehe den Horst, und halte die Schnittflächen frei von losem Laub. Anschließend trennst du die Teilstücke mit einer Astschere oder dem Spaten vollständig. Diese Methode spart Zeit, schont die Pflanze und reduziert das Risiko, dass du beim Zerren unbemerkt Risse in der Wurzelkrone verursachst.
Noch ein Pro-Tipp: Kombiniere die Säge- mit der Keilmethode. Stecke zwei stabile Holzkeile in den initialen Sägespalt, um die Schnittstelle zu entlasten und die Säge nicht zu verklemmen. So bleibt der Schnitt gerade, und du arbeitest mit weniger Kraftaufwand. Für dich heißt das: präzisere Teilstücke, bessere Anwachsrate, und ein insgesamt entspannterer Arbeitstag.
Extra-Tipp: Bündelreste zu Wildschutz- und Igelverstecken verarbeiten
Statt Schnittreste zu entsorgen, kannst du aus Halmbündeln Mikrohabitate bauen – ein Gewinn für Biodiversität. Binde die trockenen Halme in kompakten Bündeln zusammen und staple sie am Gartenrand oder unter Sträuchern. Dadurch entstehen geschützte Verstecke für Igel, Amphibien und Nützlinge wie Schwebfliegen oder Laufkäfer. Lasse die Bündel auf einer Drainageschicht aus Zweigen liegen, damit sie nicht im Nassen gammeln.
Wichtig ist die Platzwahl: Nicht direkt neben Beeten mit empfindlichen Kulturen, damit sich keine ungebetenen Gäste an zarte Sämlinge wagen, aber nahe genug, dass die Nützlinge ihre Arbeit im Garten tun. Wer mag, kombiniert die Bündel mit einer flachen Wasserschale für Vögel und Insekten – so wird dein „Abfall“ Teil eines kleinen Ökosystems. Im Herbst kannst du die Bündel erneuern, indem du neue Schnittreste nachlegst und alte, stark verrottete entfernt. So schließt sich der Kreislauf im Gartenalltag sinnvoll.
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Mini-Fallstudie: Kleiner Stadtgarten, zwei Horste, ein Kübel
Im März prüfst du den Wetterbericht: milde 10–12 °C, kein Frost. Du bindest Horst A zusammen, setzt in 15 cm Höhe den Hauptschnitt, putzt die Mitte aus, düngst mit einer Handvoll organischem Langzeitdünger und mulchst leicht. Zwei Wochen später schneidest du Horst B – die Schnittstaffel sorgt dafür, dass immer ein Teil frisch, ein anderer schon hoch gewachsen ist. Beim Kübelhorst kürzt du auf 18 cm, checkst die Drainage, umwickelst den Topf mit Jute gegen Wind und stellst ihn an eine Regen-geschützte Hauswand. Aus den Schnittresten werden zwei Bündel, die du am Kompostplatz als Igelversteck stapelst. Im Juni stehen die ersten Wedel, im August ist die Kulisse aus Gräsern und Trockenblumen perfekt – und du hast das ganze Jahr über vom richtigen Schnittzeitpunkt profitiert.
Praktische Kurz-Checkliste für den Saisonstart (zum Abhaken im Kopf)
- Wetter mild und frostfrei, Boden abgetrocknet
- Werkzeug scharf, Handschuhe/Brille angelegt
- Horst locker gebunden, Altmaterial ausgeputzt
- Hauptschnitt auf 10–20 cm, schräg, sauber
- Mitte frei, Luftzirkulation gesichert
- Schnittreste gesammelt, sinnvoll verwertet
- Anschließend leicht düngen, mäßig wässern
Zum Schluss: Bleib gelassen. Pampasgras ist robust und verzeiht kleine Fehler. Mit dem richtigen Zeitpunkt, passendem Werkzeug und ein wenig Achtsamkeit beim Schnitt wird dein Horst Jahr für Jahr kräftiger, schöner und blühfreudiger – genau so, wie du es dir für deinen Garten wünschst.
