Raumteiler selber machen: 12 DIY‑Ideen

Main Intent – Wann und warum Raumteiler sinnvoll sind

Raumteiler machen kleine Wohnungen flexibler und große Räume gemütlicher. Wenn du Zonen für Schlafen, Arbeiten oder Essen schaffen willst, ohne Wände zu ziehen, sind DIY‑Raumtrenner die schnellste und günstigste Lösung. Sie liefern zusätzlich Stauraum, Sichtschutz und Akustikverbesserung, lassen sich versetzen und passen sich deinem Stil an.

In Mietwohnungen sind sie besonders praktisch: Mit freistehenden Möbeln, Vorhängen oder Stecksystemen musst du nicht bohren und vermeidest Schäden. Für Homeoffice, WG‑Zimmer oder Ein‑Zimmer‑Wohnungen gilt: Ein gut platzierter Raumteiler macht den Alltag ruhiger, strukturiert und optisch klarer.

Zweck bestimmen (Schlaf/Arbeit/Stauraum/Optik)

Bevor du Loslegst: Definiere den Zweck. Soll dein Raumteiler vor allem Sichtschutz bringen (z. B. fürs Bett)? Oder geht es dir um Stauraum (Regal, Sideboard) bzw. um Akustik (Textil, Akustikstoff)? Fürs Homeoffice ist eine Mischung aus Schalldämpfung und leichtem Lichtschutz ideal; fürs Wohnzimmer darf es dekorativer sein. Prüfe auch, wie viel Tageslicht du erhalten willst: Offene Regale oder Pflanzen lassen Licht durch, geschlossene Paneele mindern Helligkeit. Als Faustregel wirkt ein Raumteiler bis ca. 160 cm Höhe luftiger, während raumhohe Varianten maximalen Sichtschutz liefern.

Schnelle DIY‑Lösungen (für Anfänger)

Manche Raumteiler lassen sich an einem Nachmittag umsetzen. Perfekt, wenn du sofort Ergebnisse willst oder wenig Werkzeug hast.

Vorhänge & Schienensysteme

Ein klassischer Vorhang trennt Zonen weich und günstig. Du kannst Vorhangschienen an Decke oder Wand montieren oder eine Klemmstange nutzen. Je schwerer und dichter der Stoff, desto besser der Sicht- und Schallschutz. Für Mietwohnungen sind Klemmsysteme ideal – kein Bohren, jederzeit rückbaubar. Aus der Praxis: Für einen einfachen Vorhang‑Raumteiler brauchst du typischerweise 1–3 Stunden inklusive Schiene anbringen und Vorhang anpassen. Nutze eine Wasserwaage, damit der Vorhang später sauber fällt. Tipp: Zwei Lagen Stoff (z. B. Inbetween plus Verdunkler) machen es akustisch wirksamer und sehen wertig aus.

Paravent und Textilien

Ein Paravent ist die mobilste Lösung. Du kannst ihn kaufen oder einen Paravent selber machen: Holzrahmen aus Leisten, Gewebe‑ oder Rattan‑Füllung, mit Scharnieren verbunden. Leichter Stoff wirkt luftig; Leinen, Filz oder Akustikstoff bieten besseren Schallschutz. Paravents sind perfekt für temporäre Zonen – am Tag aufgestellt, nachts gefaltet. Für kleine Räume empfiehlt sich ein halbtransparenter Stoff, damit Licht durchkommt, aber der Blick gebrochen wird. Wenn du gern wechselst, mach die Paneele mit Klett abnehmbar, so kannst du Stoffe saisonal tauschen.

Mobile Kleiderstange und Rollwagen

Eine stabile Kleiderstange auf Rollen trennt Schlafbereich und Wohnzimmer und liefert Stauraum. Davor oder dahinter platzierte Rollwagen mit Kisten bringen Ordnung und zusätzliche Ablageflächen. Achte auf Gewicht unten (z. B. Schuhe, Bücher), damit das Ganze stabil bleibt. Für mehr Sichtschutz hänge Stoffbahnen oder Makramee über die Stange. Praktisch in WGs: Du kannst die Trennung bei Besuch schnell beiseiteschieben.

Möbel als Raumteiler (funktional + stauraum)

Möbelteiler sind robust, bieten Stauraum und wirken zugleich gestalterisch klar. Ideal, wenn du Raumtrennung und Ordnung kombinieren willst.

Offene Regale als Raumteiler

Ein offenes Regal als Raumteiler lässt Licht wandern und schafft beidseitig nutzbaren Stauraum. Du kannst ein Modul kaufen oder ein Regal als Raumteiler selber bauen: Sperrholz oder MDF, einfache Dübel‑ oder Verschraubung, optional Rückwände in einzelnen Fächern für Sichtschutz. Für die Stabilität: Stellfüße ausrichten, Wasserwaage nutzen, schwere Dinge unten lagern. In Mietwohnungen fixierst du das Regal dezent mit Klemmstangen zur Decke oder mit Möbelgurten, ohne zu bohren. Werkzeug reicht meist Basis: Akkuschrauber, Schraubenzieher, Holzleim, Schleifpapier. Wenn du mit Akustik arbeitest, hinterklebe einzelne Fächer mit Filz oder Kork – das dämpft Nachhall merklich.

Sideboard/Sofa als Trennwand

Ein längliches Sideboard oder ein Rückensofa fungiert als niedriger Raumtrenner, der den Blick nicht verstellt. So bleibt das Zimmer weit und hell, du gewinnst aber eine klare Zonierung zwischen Küche, Essen und Wohnen. Kabelmanagement und eine schmale LED‑Leiste entlang der Rückseite schaffen Atmosphäre und Orientierung. Bei schmalen Grundrissen funktionieren doppelseitige Lowboards mit Türen zu beiden Seiten: praktisch und ordentlich.

Pflanzen & grüne Trennwände

Pflanzen sind die weichste Art der Raumtrennung: Sie reinigen Luft, dämpfen Schall und bringen Lebendigkeit. Für maximalen Effekt mischst du Höhen und Blattstrukturen.

Hängende Pflanzen, Pflanzkübel, Vertical Garden

Mit hängenden Pflanzen (z. B. Efeutute, Philodendron) an Deckenstangen entsteht ein luftiger Vorhang, der Blickachsen bricht. Große Pflanzkübel mit Monstera, Ficus oder hohen Palmen liefern echten Sichtschutz und wirken wie grüne Skulpturen. Ein Vertical Garden aus Modulpaneelen oder Rinnen spart Platz und eignet sich auch als lebendige Küchenwand. Achte auf Licht: Pflanzen als Raumteiler dürfen Fenster nicht komplett blockieren, sonst leiden sie. Für Stabilität sorgen schwere Übertöpfe unten, verdeckte Pflanzgewichte oder Querverbindungen zwischen Kübeln. Optional integrierst du eine Tröpfchenbewässerung oder Watering‑Spikes – so bleibt der Pflegeaufwand niedrig.

Selber bauen: Schritt‑für‑Schritt Anleitungen

Hier kommen zwei Projekte – eins textil‑akustisch, eins als Regal‑Raumteiler. Beide sind anfängerfreundlich, modular und mietwohnungstauglich.

Materialliste, Werkzeuge, Maße

  • Projekt A: Holzrahmen mit Stoff/Akustikstoff (ca. 120–140 cm breit, 180–200 cm hoch). Kanthölzer 44×44 mm, Querstreben, Holzschrauben 4×60 mm, Einschlagmuttern + Stellfüße oder Möbelrollen, Akustikstoff/Canvas + Tackerklammern, optional Magnetband für abnehmbare Hüllen, Schleifpapier, Holzöl/Lack. Werkzeug: Säge (Hand/Gehrung), Akkuschrauber, Tacker, Maßband, Wasserwaage, optional Kapp‑/Gehrungssäge.
  • Projekt B: Offenes Steck‑Regal (z. B. 3×4 Fächer, 120×160 cm). 18‑mm‑Sperrholz oder MDF, Zuschnitte für Seiten/Böden/Mittelwände, Dübel oder Exzenterverbinder, Holzleim, Möbelverbinder für Rückseitenstreben, Stellfüße/Klemmstangen zur Deckenfixierung, optional Rückwandpaneele (Filz, Kork, Lochblech). Werkzeug: Akkuschrauber, Holzbohrer 8 mm/10 mm, Dübelhilfe, Schleifer, Winkel.

Projekt A – Holzrahmen mit Stoff:

  • Schritt 1: Baue einen Rechteckrahmen aus Kanthölzern; füge mittig Querstreben ein, damit der Stoff nicht flattert. Alles gründlich verschrauben, Kanten schleifen.
  • Schritt 2: Montiere Stellfüße oder Rollen. Stellfüße erleichtern das Ausrichten auf unebenem Boden.
  • Schritt 3: Stoff zuschneiden (5–8 cm Überstand je Kante), straff umlegen und rückseitig tackern. Für bessere Akustik zwei Lagen mit 2–3 cm Abstand tackern oder dünnen Akustikschaum auf die Streben kleben.
  • Schritt 4: Optional LED‑Strip hinter dem Stoff verlegen; warmweiß für stimmiges Zonenlicht. Kabel mit Clips sichern.
  • Schritt 5: Oberfläche nach Wunsch ölen oder lackieren und den Raumteiler positionieren. Bei Bedarf mit Klemmstange oben gegen Kippen sichern.

Projekt B – Offenes Steck‑Regal:

  • Schritt 1: Zuschnitte prüfen, Kanten brechen. Bohrungen für Dübel/Verbinder markieren; alles trocken stecken, Passung checken.
  • Schritt 2: Fachböden und Mittelwände mit Dübeln/Exzentern verbinden; Winkel prüfen, Regalkörper schrittweise verleimen und verspannen.
  • Schritt 3: Stellfüße justieren, das Regal mit schwereren Teilen unten beladen. Einzelne Fächer auf der Rückseite mit Filz/Kork bekleben, um Blick und Schall zu brechen.
  • Schritt 4: Für Mietwohnungen eine Deckenfixierung ohne Bohren nutzen: teleskopische Klemmstangen oder Spanngurte über die oberste Traverse.

Sicherheits‑ und Mietwohnungs‑Tipps

Stabilität zuerst: Mehr Gewicht nach unten, oben nur Leichtes. Freistehende Regale nahe Laufwegen mit Decken‑Klemmstangen sichern. Wenn du doch bohrst, verwende geeignete Dübel (Holzbalken, Beton, Trockenbau unterscheiden!). In Mieträumen sind Klemmsysteme, Steckverbinder und rückstandsfreie Lösungen Trumpf. Kabel immer zugentlasten, LED‑Strips nicht aufbrennen lassen, Netzteile frei belüften. Denke an Fluchtwege: Mobile Raumtrenner so platzieren, dass Türen frei aufgehen.

Ausgefallene DIY‑Ideen

Du willst Charakterstücke? Diese Ideen sind leicht, günstig und individuell.

Macramé & Schnurwände

Eine Schnurwand aus Makramee‑Knoten oder gespanntem Seil ist dekorativ und halbtransparent. Du brauchst nur eine Deckenschiene oder einen Holzrahmen, Baumwollseil und Geduld fürs Knoten. Hellere Seile wirken luftig; dunkle Töne setzen grafische Akzente. Extra: Flechte schmale Akustikpaneele oder Filzstreifen ein, wenn du etwas Schall brechen willst, ohne die Leichtigkeit zu verlieren.

Paletten‑Upcycling & Holzlatten

Der Paletten‑Raumteiler DIY ist robust und günstig. Zwei bis drei Euro‑Paletten senkrecht, dazwischen Pflanzkästen oder Kisten – ergibt Sichtschutz, Stauraum und Grün in einem. Schleife die Paletten gut, versiegle sie und beschwere die Basis mit Sandsäcken im unteren Fach. Alternativ: Holzlattenwände aus gleichmäßigem Raster (Latten 20–40 mm), die du zwischen Boden und Decke mit Druckleisten klemmst. Das wirkt modern und lässt Licht zirkulieren.

Licht, Akustik und Befestigung

Technik entscheidet, wie komfortabel dein Raumteiler im Alltag ist. Richtiges Licht, weniger Hall und sichere Fixierung bringen Profi‑Feeling.

Beleuchtung integrieren

LED‑Strips an Regalrückseiten, dimm­bare Spots in Böden oder Lichtleisten an Vorhangschienen gliedern Zonen und sorgen für Atmosphäre. Warmweiß (2700–3000 K) für Wohnbereiche, neutralweiß (4000 K) fürs Arbeiten. Smarte Controller erlauben Szenen: Lesen, Kochen, Fokus. Achte auf Kabelmanagement: Flache Kanäle, Klebeclips, Steckdosenleisten mit Schalter. Wenn Licht hinter Stoff leuchtet, wähle schwer entflammbaren B1‑Stoff oder halte Abstand.

Schallschutz und Stabilität

Gegen Nachhall helfen dicke Textilien, Akustik‑Paneele hinter Stoff und voll bestückte Regale. Teppiche am Boden und Gardinen an Fenstern verstärken die Wirkung. Willst du Schallübertragung zwischen Zonen mindern, kombiniere eine Textilschicht mit halbgeschlossenen Flächen (z. B. Filz‑Rückwänden). Für Stabilität: Stellfüße exakt justieren, Diagonalstreben oder Rückwandstreifen einfügen, mobile Lösungen mit Klemmstangen sichern. Ohne Bohren stabilisieren auch Möbelwinkel, die unter Spannung zwischen Decke und Regaloberseite sitzen.

Kosten, Zeitaufwand, Schwierigkeitsgrade

Planung spart Geld und Nerven. Entscheide nach Budget, Zeit und Handwerker‑Level. Upcycling‑Materialien wie Paletten oder OSB drücken die Kosten, Vorhänge sind am schnellsten.

Budget‑Tabellen und Zeitschätzung

  • Vorhang an Schiene/Klemmstange: 30–120 €, 1–3 Std., Anfänger. Doppellagig für bessere Akustik.
  • Paravent selbst gebaut: 50–180 €, 3–5 Std., Anfänger/Mittel. Stoff/Rattan wählbar.
  • Mobile Kleiderstange + Rollwagen: 60–200 €, 1–2 Std., Anfänger. Extra Sichtschutz mit Stoff.
  • Pflanzen‑Raumteiler (Kübel + 3–5 Pflanzen): 80–250 €, 1–2 Std., Anfänger. Licht beachten.
  • Regal‑Raumteiler DIY (3×4 Fächer): 120–300 €, 4–8 Std., Mittel. Werkzeug Basis reicht.
  • Holzrahmen mit Akustikstoff: 90–220 €, 3–6 Std., Anfänger/Mittel. Gute Schallwirkung.
  • Paletten‑Raumteiler mit Pflanzkästen: 40–150 €, 2–4 Std., Anfänger. Gewicht unten!
  • Smart‑Regal mit LED‑Strips/Controller: +40–120 € zusätzlich, 1–2 Std. extra, Mittel.

Extra-Tipp – Akustikstoff nutzen

Wenn du einen Akustik‑Raumteiler DIY planst, ist spezieller Akustikstoff Gold wert: Er ist luftdurchlässig, lässt Hochtöne und Mitten ins Material dahinter, während Reflexionen gedämpft werden. Hinter dem Stoff kannst du Filz, Kork oder Akustikschaum platzieren – ideal hinter Rahmen, Paravents oder Regalfächern. Schon 10–20 mm Materialdicke verbessern die Sprachverständlichkeit spürbar. In Arbeitszonen und WGs bringt das konzentrierteres Arbeiten und weniger Hall am Telefon.

Extra-Tipp – Modulare Stecksysteme ohne Bohren

Wenn du bohrfreie Lösungen willst, setze auf modulare Steck‑Kits: CNC‑geschnittenes Sperrholz, Aluminiumprofile mit Steckverbindern oder T‑Nut‑Systeme. Sie lassen sich wie Bauklötze zu Raumteilern, Regalen oder Lattenwänden kombinieren, sind wiederverwendbar und perfekt für Mietwohnungen. Klemm‑Deckenstangen oder Teleskoprahmen geben Höhe, Gummifüße schützen den Boden. Vorteil: Du passt die Module an neue Wohnungen an und vermeidest Dübellöcher.

Extra-Tipp – Beleuchtete Smart‑Regale

Beleuchtete Regale kombinieren Zonierung und Stimmung. Mit LED‑Strips, Einbauspots oder Lightbars zauberst du indirektes Licht, steuerbar per App, Sprachassistent oder Schalter. Dimmbar und in warmem Weiß wirken sie wohnlich, Szenen helfen beim Fokussieren im Homeoffice. Leichten Stoff hinterleuchten für sanften Glow, Pflanzen dramatisch anstrahlen oder Wege markieren – so wird dein Raumteiler Funktion, Deko und Smart‑Home‑Feature in einem.

So kommst du vom Scrollen ins Machen: Wähle dein Ziel (Sichtschutz, Akustik, Stauraum), entscheide dich für eine der 12 DIY‑Ideen – vom Vorhang bis zum Paletten‑Upcycling – und starte mit einem Projekt, das in Zeit und Budget passt. Mit den hier gezeigten Materialien, Sicherheits‑ und Miettipps gelingt dein Raumteiler für jede Wohnung.

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