Dachreinigung Kosten: Preise & Spartipps

Kostenaufstellung – typische Preise pro m² und Gesamt

Du willst wissen, was eine Dachreinigung kostet – ohne mühsam jedes Detail zu Googeln? Hier ist die schnelle Orientierung. Für die meisten Einfamilienhäuser liegt der „nackte“ Preis pro Quadratmeter für die reine Dachreinigung (ohne Extras) typischerweise zwischen 4 und 15 €/m², je nach Methode und Aufwand. Inklusive Imprägnierung bewegen sich Komplettpreise oft zwischen 7 und 30 €/m². Der exakte Betrag hängt an Dachform, Zugänglichkeit und Verschmutzung, aber auch an Anfahrt und regionalen Stundensätzen. Wichtig: Manche Anbieter nennen Nettopreise – frage nach, ob Mehrwertsteuer und Mindestanfahrten bereits drin sind.

Wenn Du eine schnelle Gesamtsumme überschlagen willst, nutze diesen Faustansatz: Grundpreis pro m² x Dachfläche, plus Zuschläge für Neigung, Sicherheitsaufwand und Wegzeiten, plus Extras wie Moosentfernung oder Imprägnierung. Beispiel: 100 m² x 8 €/m² = 800 €, plus 10–20 % Steildach-Zuschlag (80–160 €), plus Imprägnierung 5 €/m² (500 €), ergibt etwa 1.380–1.460 €. Bei flachem, gut zugänglichem Dach ohne starke Verunreinigungen kann es deutlich günstiger werden.

Eine Besonderheit ist der Mindestauftragswert. Viele Firmen kalkulieren mindestens 250–450 €, um Anfahrt, Einrichtung und Sicherheitszeiten zu decken. So kann ein kleines Dach pro m² teurer wirken, obwohl die Summe trotzdem niedrig bleibt. Für Mehrfamilienhäuser sinkt der m²-Preis oft leicht, weil die Rüstzeiten auf mehr Fläche verteilt werden.

  • Typische Richtwerte (Preis pro Quadratmeter): Schonende Reinigung (Niederdruck/Bürste/biologisch) ca. 4–9 €/m²; Hochdruckreinigung ca. 6–15 €/m²; Moosentfernung/Zusatzbehandlung ca. 2–6 €/m²; Imprägnierung 3–10 €/m²; Beschichtung 18–35 €/m² (inkl. Vorreinigung). Beachte: Regionale Unterschiede von ±15 % sind normal, ebenso Zuschläge für stark verschmutzte Moosdächer.

Preisspannen: einfache Reinigung, Hochdruck, Moosentfernung, Imprägnierung

Warum sind die Spannen so breit? Erstens zählt die Methode. Eine schonende Bürsten- oder Niederdruckreinigung ist materialfreundlich und bei leichtem Algenfilm ideal, bleibt aber dort zurück, wo hartnäckiges Moos die Poren verschließt. Eine Hochdruckreinigung ist gründlicher, erfordert aber Erfahrung, damit keine Beschädigungen an Dachziegeln, Firstpfannen oder Abdichtungen entstehen. Deshalb ist der Hochdruckreinigung Preis meist höher und variiert stärker nach Dachsubstanz.

Zweitens entscheidet die Verschmutzung. Leichter Algenfilm kostet nur wenig extra; flächige Moospolster erfordern manuelles Abkämmen, Schrubben und zusätzliche Wirkstoffe. Die Moosentfernung Kosten addieren sich schnell, wenn die Fläche lange ungepflegt war. Bei Imprägnierung zahlt sich Sorgfalt aus: Ein gutes Silan-/Siloxan-Produkt ist nicht das Billigste, schützt aber länger und hält das Dach optisch sauberer. Du investierst also in Langzeitschutz, der Reinigungszyklen spürbar streckt.

Drittens wirkt die Dachgeometrie. Steile Satteldächer brauchen mehr Absturzsicherung, Auf- und Abbauzeiten steigen, ebenso die Pausen für Sicherungswechsel. Das schlägt sich im m²-Preis nieder. Ein flaches Pultdach in Stadtnähe ist dagegen logistischer Standard – hier ist die Unterkante der Spanne realistisch.

Kostenfaktoren: Dachneigung, Größe, Material, Verschmutzungsgrad

Die vier größten Hebel sind schnell erklärt. Die Dachneigung bestimmt, wie aufwendig die Arbeitssicherheit ist. Flach- und Walmdächer mit moderater Neigung lassen sich schneller bearbeiten, während steile Satteldächer (zum Beispiel 45° und mehr) zusätzliche Sicherung, manchmal sogar ein Teilschutzdach oder einen besonderen Seitenschutz benötigen. Das Ergebnis: „Dachneigung Einfluss Kosten“ ist real – je steiler, desto mehr Zeit und Material binden die Teams am Objekt.

Die Dachgröße ist der zweite Hebel. Große Dächer verteilen Rüstzeiten auf mehr Fläche, sodass der m²-Preis oft sinkt. Kleine Dächer unter 60–80 m² leiden unter Mindestpauschalen, was den pro-m²-Preis scheinbar erhöht. Dennoch bleibt die Gesamtsumme moderat. Du profitierst bei Mehrflächen zudem von Mengenrabatten, die viele Betriebe ab 100–150 m² gewähren.

Wichtig ist das Material. Ton- oder Betonziegel mit intakter Oberfläche verkraften mehr Druck als gealterte, poröse Ziegel. Faserzement (ohne Asbest) und beschichtete Blechdächer verlangen eine schonende Methode, sonst riskierst Du Abplatzungen oder Mattstellen. Natur- und Schieferdächer reagieren empfindlicher, und Reetdächer sind ein Sonderfall: Hier gilt ein völlig anderer Ansatz und spezielle Fachfirmen. Materialgerecht zu arbeiten schützt den Wert Deiner Eindeckung – deshalb solltest Du auf eine Methode pochen, die zum Dach passt.

Der Verschmutzungsgrad ist die finale Variable. Je mehr Moose, Flechten und schwarzer Biofilm, desto mehr Handarbeit und chemische oder mikrobielle Unterstützung braucht es. Starke Bewitterung durch Bäume, Nordseitenlage oder Meeresnähe erhöht den Reinigungsrhythmus. Eine Vor-Ort-Besichtigung lohnt sich daher: Sie schafft Klarheit, ob zusätzliches Abkämmen, Fugen-Nacharbeit oder mehrfache Behandlung erforderlich sind.

Zugänglichkeit, Sicherheit, Gerüst, Anfahrt und Region

Neben Dach und Verschmutzung spielen Logistik und Sicherheit eine große Rolle. Eine gute Zugänglichkeit – breite Zufahrt, Stellfläche, Wasseranschluss – reduziert Rüstzeiten und Fahrwege auf dem Grundstück. Engstellen, verwinkelte Gärten oder fehlende Stellflächen für eine Hebebühne verlängern hingegen die Einrichtung.

Das Thema Sicherheit umfasst Anschlagpunkte, Seitenschutz, Laufwege und Wettereinschätzung. Wenn keine geeigneten Anschlagmöglichkeiten vorhanden sind, muss der Betrieb temporäre Lösungen installieren. Daraus folgen Gerüstkosten Dach, die je nach Umfang und Sicherheitskonzept anfallen. Alternativ kann eine Hubarbeitsbühne genügen, sofern die Zufahrt passt. Beide Varianten sind nicht immer im Grundpreis enthalten.

Die Anfahrt ist mehr als nur Kilometer. Firmen kalkulieren mit Zeitblöcken pro Team, inklusive Laden, Fahrzeug beladen und Rückfahrt. Überregionale Einsätze tragen Aufschläge. Und schließlich die Region: In Großstädten oder in teuren Ballungsräumen liegen Stundensätze um 10–20 % höher. In ländlichen Regionen mit geringerer Nachfrage sinken die Preise – allerdings kann die Auswahl an spezialisierten Anbietern kleiner sein.

Konkrete Preisbeispiele und Rechenbeispiele

Beispielrechnungen helfen Dir zu prüfen, ob ein Angebot realistisch ist. Stell Dir vor, Du hast ein Bungalowdach, 100 m², moderate Neigung, leichter Algenfilm, keine PV. Eine schonende Niederdruckreinigung für 7 €/m² ergäbe 700 €. Kein Gerüst, normale Anfahrt: Du landest final bei rund 700–850 €, wenn noch Dachrinne und Entsorgung geringen Umfangs dazukommen. Mit anschließender Imprägnierung (5 €/m²) bei 100 m² lägst Du insgesamt bei etwa 1.200–1.350 €.

Anderes Szenario: Stark vermoostes Satteldach, 120 m², steil. Zuerst manuelles Abkämmen und Moosentfernung, dann Hochdruckreinigung und eine biozide Nachbehandlung. Kalkulation: Hochdruck 10 €/m² = 1.200 €, Moosentfernung 4 €/m² = 480 €, Sicherheitszuschlag 15 % = 252 €, Anfahrt pauschal 80 €. Summe: etwa 2.000 €. Mit Imprägnierung (6 €/m²) kämen 720 € hinzu. In Summe liegst Du bei etwa 2.700 €, falls kein Gerüst nötig ist; mit Gerüst kann es 300–800 € mehr sein.

Kleines Objekt: Gartenhaus/Carport, 30 m², leichter Grünbelag. Auch wenn 4–6 €/m² realistisch sind, greift oft ein Mindestauftragswert von 300–400 €. Damit kostet die Mini-Reinigung effektiv 10–13 €/m², die Gesamtsumme bleibt aber überschaubar.

Stadtnahes Mehrfamilienhaus, 220 m², moderate Neigung, kräftiger Algenfilm, wenig Moos. Größenvorteil drückt den Preis: Schonende Reinigung 6,50 €/m² = 1.430 €, Bio-Nachbehandlung 2 €/m² = 440 €, Logistik 150 €, Gesamt ca. 2.020 €. Die Firma gewährt ab 200 m² 5 % Rabatt – Endpreis rund 1.920 €. Mit Imprägnierung (4,50 €/m²) kämen 990 € hinzu.

Blechdach 90 m², mit Ausbesserungsbedarf an Dichtungen. Reinigungsfreundlich, aber empfindlich gegen zu hohen Druck. Niederdruckreinigung 7 €/m² = 630 €, punktuelle Dichtungsreparaturen 120 €, Sicherheitssetup 80 €. Gesamt ca. 830 €. Eine Beschichtung wäre hier Spezialfall; nur bei geeigneten Materialien sinnvoll. Ein seriöser Betrieb rät ab, wenn Haftungszweifel bestehen.

Ländliches Ziegeldach unter Bäumen, 140 m², viel Moos. Mechanische Moosentfernung 5 €/m² = 700 €, Niederdruckreinigung 8 €/m² = 1.120 €, Imprägnierung 5 €/m² = 700 €, zusätzliche Rinnenreinigung 120 €. Gesamt ca. 2.640 €. Hier lohnt eine Wartungsstrategie, um den Rhythmus zu verlängern.

Alpenregion, steile Neigung, 95 m², benötigtes Gerüst. Hochdruckreinigung 11 €/m² = 1.045 €, Sicherheitsaufschlag 12 % = 125 €, Gerüst 550 €, Anfahrt 120 €. Endsumme rund 1.840 €, ohne Imprägnierung. Mit Imprägnierung (6 €/m²) ca. 2.410 €.

Flachdach 130 m², bituminös, mit Pfützenbildung. Hier ist eher eine Flachdach-Wartung mit Reinigung der Entwässerung, Moosentfernung an Kanten und optionaler Oberflächenbehandlung gefragt. Reinigungsanteil 5,50 €/m² = 715 €, Gullys/Rinnen 140 €, Funktionsprüfung 90 €, Gesamt etwa 945 €. Imprägnierungen sind hier seltener; wichtiger ist die Entwässerungsfunktion.

Dach mit teils porösen Ziegeln, 110 m². Reinigung geht, aber Oberflächen zeigen Erosion. Hochdruck wäre kritisch, also schonende Methode: 8 €/m² = 880 €, Imprägnierung 7 €/m² = 770 €, punktuelle Ziegelerneuerung 180 €. Summe: 1.830 €. Hier kann sich eine Imprägnierung besonders lohnen, weil sie die Wasseraufnahme reduziert.

Stadtnahes Objekt mit schwieriger Zufahrt, 85 m². Reinigungsanteil 9 €/m² = 765 €, zusätzlicher Zeitaufwand für Logistik 120 €, Hubarbeitsbühne 320 €. Gesamt ca. 1.205 €. Dieser Posten zeigt, wie Zugänglichkeit den Endpreis beeinflusst.

Beispiel: Einfamilienhaus (80 m²), PV-Aufdach, steiles Satteldach

Angenommen, Dein Einfamilienhaus hat 80 m² Dachfläche, ein Aufdach-PV-System und eine steile Neigung. Der Verschmutzungsgrad ist mittel (Algenfilm, vereinzeltes Moos). Ein realistisch kalkuliertes Paket könnte so aussehen:

  • Grundreinigung (schonend, da PV-Komponenten sensibel): 8,50 €/m² x 80 = 680 €
  • Moosentfernung punktuell: 2,50 €/m² x 80 = 200 €
  • PV Reinigung Kosten: 2,50 €/m² Modulfläche, bei z. B. 40 m² = 100 €
  • Sicherheits-/Steildachzuschlag 10 % auf Reinigungskomponenten: ca. 88 €
  • Anfahrt und Einrichtung: pauschal 80 €

Zwischensumme: rund 1.148 €. Entscheidest Du Dich für eine Imprägnierung (5 €/m² x 80 = 400 €), liegst Du bei etwa 1.548 €. Je nach Region, Anbieter und genauen Anforderungen bewegen sich Angebote für so ein Objekt meist zwischen 1.200 und 1.700 €. Mit Saisonrabatt außerhalb des Hochbetriebs (z. B. Spätherbst) kannst Du weitere 5–10 % sparen.

Zusatzkosten: Gerüst, Entsorgung, PV‑Reinigung, Reparaturen

Zusatzkosten sind die typischen „Überraschungen“, wenn Du sie nicht von Anfang an klärst. Ein häufiger Posten ist das Gerüst. Ist kein ausreichender Seitenschutz vorhanden, kalkuliert die Firma ein Arbeits- oder Fassadengerüst. Bei kleineren Einfamilienhäusern liegen Gerüstkosten oft im unteren dreistelligen Bereich, können aber je nach Höhe, Zugang und Mietdauer steigen. Alternative: Eine Hubarbeitsbühne, wenn Zufahrt und Untergrund passen; das ist flexibel, aber tagespreisgebunden.

Entsorgungskosten fallen an, wenn Moos, Laub und Schlämme ordnungsgemäß abtransportiert werden. Manche Betriebe führen das kostenlos mit, andere berechnen eine Pauschale. Achte darauf, wie mit Abwässern umgegangen wird, gerade bei chemischen Zusätzen – seriöse Firmen haben dafür ein Konzept. Bei PV-Anlagen ist die separate Reinigung üblich, da die Anforderungen an Wasser, Werkzeuge und Druck andere sind. Je nach Anbieter geht’s nach m² Modulfläche oder nach kWp.

  • Orientierungswerte: Gerüstkosten Dach ca. 5–6 €/m² Dachfläche oder 350–900 € pauschal; Hubarbeitsbühne 250–450 € pro Tag inkl. Zustellung; Entsorgung 30–120 € pauschal (abhängig von Menge); PV Reinigung Kosten ca. 2,50–5 €/m² Modul oder 1,50–3,50 €/kWp; punktuelle Reparaturen (z. B. Firstpfannen, Dichtungen) 80–250 €; Dachrinnenreinigung 2–4 €/lfm.

Reinigungsmethoden & Materialien

Die Wahl der Methode ist nicht nur eine Preisfrage, sondern der Schlüssel zu Materialschonung und Ergebnisqualität. Eine gute Firma erklärt Dir, warum sie welche Technik empfiehlt, inklusive Druckstufen, Mittelwahl und Sicherheitsplan. Gerade auf Bestandsdächern willst Du keine „One-Size-Fits-All“-Lösung, sondern einen Ansatz, der Alter und Zustand respektiert.

Viele Betriebe kombinieren mechanische Reinigung (Bürste, Schaber) mit Wasser und optionalen Mikroben-/Biozidbehandlungen. Bei porösen Ziegeln senkt Niederdruck mit heißem Wasser das Risiko, Oberfläche oder Fugen zu schädigen. Eine Hochdruckreinigung ist sinnvoll, wenn Belag tief in Poren sitzt – aber nur mit erfahrener Hand und abgestimmter Düse. Auf PV-Modulen sind abrasive Tools tabu; dort gilt deionisiertes Wasser, weiche Bürsten und definierte Prozeduren.

Hochdruck vs. schonende mikrobielle Verfahren

Hochdruck punktet bei schneller, sichtbarer Gründlichkeit. Er entfernt Biofilm und Moospolster effektiv. Nachteile: erhöhtes Risiko, Kanten zu unterspülen, bei porösen Ziegeln die Oberfläche zu öffnen oder feine Risse aufzuweiten. Erfahrung, Düsenauswahl und Druckzonen sind daher essenziell. Bei intakten, robusten Beton- oder Tonziegeln mit starkem Bewuchs ist Hochdruck oft das Mittel der Wahl – mit sauberer Nachspülung und ggf. desinfizierender Nachbehandlung.

Schonende, mikrobielle Verfahren setzen auf Wirkstoffe, die Algen und Moose abtöten und ihre erneute Besiedelung verzögern. Vorteil: geringere Materialbelastung, weniger Risiko von Feuchtigkeitseintrag unter Ziegel. Nachteil: der Prozess ist weniger „sofort sichtbar“, oft braucht es Zeit, bis der Selbstreinigungseffekt durch Witterung einsetzt. Hybridlösungen kombinieren mechanisches Vorreinigen mit einer mikrobioziden Nachbehandlung, um Restsporen zu minimieren.

Preise: Hochdruckreinigung Preis typischerweise 6–15 €/m² je nach Dach und Region. Schonende Reinigungen 4–9 €/m², zuzüglich 1–3 €/m² für Wirkstoffe. Bei starkem Moosbefall kommt manuell-mechanische Vorarbeit (2–6 €/m²) dazu. Eine transparente Angebotsbeschreibung macht sichtbar, wofür Du bezahlst.

Imprägnierung, Beschichtung, Langzeitschutz

Eine Imprägnierung dringt in die Poren ein, reduziert Wasseraufnahme, bremst Algen- und Mooswachstum und hilft, Schmutz abzuspülen. Gute Produkte sind diffusionsoffen, damit der Ziegel „atmen“ kann. Typische Imprägnierung Kosten: 3–10 €/m², abhängig von Produkt, Saugfähigkeit und Auftrag (ein- oder zweilagig). Ein Langzeiteffekt von 4–8 Jahren ist realistisch; im schattigen, baumnahen Umfeld eher kürzer.

Die Dachbeschichtung ist mehr als Imprägnierung: Sie bildet eine deckende Schutzschicht, die sogar eine Farbauffrischung erlaubt. Kosten sind höher: Dachbeschichtung Preis meist 18–35 €/m² inklusive Vorreinigung. Sie lohnt, wenn Ziegel äußerlich stark gealtert, aber noch tragfähig sind, und wenn Du einen optischen Neuzustand willst. Entscheidend ist die Haftung: Nur auf sauber vorbereiteten, geeigneten Untergründen und mit Systemprodukten, die zueinander passen, ist der Nutzen nachhaltig.

Langfristig denkend: Rechnen wir die Amortisation. Beispiel: 120 m², Imprägnierung 6 €/m² = 720 €. Ohne Imprägnierung wäre der Reinigungsrhythmus 4 Jahre, mit Imprägnierung 6–7 Jahre. Über 10 Jahre sparst Du eine zusätzliche Zwischenreinigung (z. B. 120 m² x 7 €/m² = 840 €), die Investition amortisiert sich also und Du bekommst optisch längere Ruhe. Bei Beschichtung ist der Effekt stärker, aber die Investition auch – sie ist eher eine gestalterische und schützende Maßnahme, die sich rechnet, wenn Du damit eine Neueindeckung aufschiebst.

Wann lohnt sich Reinigung vs. Neueindeckung

Nicht jedes Dach ist ein Kandidat für Reinigung. Eine Neueindeckung wird sinnvoll, wenn Ziegel großflächig rissig, stark ausgedünnt, verworfen oder unterseitig feucht sind – oder wenn die Unterspannbahn und Lattung sanierungsbedürftig sind. Ebenso, wenn mehr als 30–40 % der Fläche bereits sichtbare Frostschäden zeigt oder ständig Wassereintritt droht. In diesen Fällen ist Geld für Reinigung nur ein kurzer Aufschub.

Eine Reinigung lohnt, wenn die Substanz stimmt: kein Durchfeuchten, keine massiven Brüche, keine lose liegenden Bereiche. Du gewinnst Optik, Funktion (niedrigere Wasseraufnahme) und reduzierst die Gefahr von mikrobieller Durchwurzelung. Imprägnierung oder Beschichtung sind dann die „Bonusoptionen“. Wirtschaftlich gesehen liegt die Neueindeckung (Ton-/Betonziegel) oft bei 60–120 €/m² inklusive Lohn – also ab 6.000 € aufwärts für 100 m², zuzüglich Entsorgung und ggf. Dämmung. Reinigungen im Bereich 7–15 €/m² plus Imprägnierung 3–10 €/m² sind im Vergleich ein Bruchteil.

Pragmatische Regel: Ist die Restlebensdauer Deiner Eindeckung deutlich über 10 Jahre und die Dichtigkeit gegeben, entscheide Dich für Reinigung plus Langzeitschutz. Ist die Substanz unklar, bitte um eine Vor-Ort-Begehung, Fotos und eine schriftliche Zustandsbewertung. Seriöse Betriebe raten Dir von einer Reinigung ab, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht passt.

Spartipps und Kosten senken (Extra-Tipp)

Sparen ohne zu pfuschen ist möglich. Vieles entscheidet sich in Planung, Timing und Schnittstellen – und nicht erst beim letzten Euro im Angebotspreis. Verhandle Leistungspakete, sammle Nachbarprojekte, nutze Nebenzeiten und prüfe, welche Aufgaben der Betrieb effizient mit erledigen kann (Rinnen, Gauben, Lichtkuppeln). Achte darauf, dass „Billiglösungen“ nicht zu Folgekosten führen, etwa durch unpassende Chemie oder zu hohen Druck auf alten Ziegeln.

  • So senkst Du smart die Kosten: Saisonfenster nutzen (Frühsommer/Spätherbst) für 5–15 % Rabatt; mit Nachbarn bündeln und Anfahrts-/Rüstkosten teilen; Dachrinnen- und Fassadenreinigung als Kombi buchen; Wasser- und Stromzugänge bereitstellen; genaue Flächenmaße und Fotos liefern; passende Methode wählen statt „maximaler Druck“; mindestens drei Angebote einholen und Leistungen zeilenweise vergleichen; kleinen Wartungsvertrag für feste Intervalle und bessere Konditionen abschließen.

Wartungsverträge, Kombi-Angebote, Materialien selbst beschaffen

Ein kleiner Wartungsvertrag (z. B. Sichtprüfung jährlich, Reinigung alle 3–5 Jahre, Rinnenservice) gibt Planbarkeit. Betriebe kalkulieren dafür oft bessere Stundensätze und Du bekommst Vorfahrt bei Terminen. Dazu kommt die technische Sicherheit: Ein kurzer jährlicher Blick entdeckt lose Firste, verschobene Ziegel oder zugelaufene Kehlen, bevor Feuchteschäden entstehen.

Kombi-Angebote mit Fassaden-, Rinnen- oder PV-Reinigung zahlen sich aus, weil die Mannschaft ohnehin eingerichtet ist. Die Fixkosten verteilen sich, Du bekommst einen Paketpreis. Frage aktiv nach „Kombi-Rabatt“, insbesondere wenn mehrere Gewerke zusammenfallen (z. B. Dach + Terrasse + Nordfassade). Materialseitig solltest Du Vorsicht walten lassen: Eigenbeschaffung klingt attraktiv, aber Profis arbeiten mit abgestimmten Systemen. Wenn Du selbst Mittel stellst, kann der Betrieb keine Gewährleistung übernehmen. Besser: Wünsche äußern (z. B. lösemittelfrei, biologisch abbaubar), der Betrieb liefert das passende System – und haftet dafür.

Versicherung, Haftung und Gewährleistung (Extra-Tipp)

Bevor Du unterschreibst, prüfe die Betriebshaftpflicht des Anbieters. Abgedeckt sein sollten Schäden an Dach und Fassade, Feuchteschäden durch eindringendes Wasser, Glasbruch (Dachfenster), Schäden an PV-Anlagen und Modulen, ebenso Umwelthaftung (z. B. austretendes Schmutzwasser mit Chemikalien). Frage nach Deckungssumme (mind. 3–5 Mio. € pauschal für Personen-/Sach-/Vermögensschäden sind seriös) und nach Nachweisen für Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen.

Wichtig ist auch, wie die Gewährleistung geregelt ist. Für reine Reinigungsleistungen geben Betriebe oft Funktions- und Sichtgarantien (z. B. Sauberkeit, fleckenfreies Antrocknen, keine Rückstände auf PV). Bei Imprägnierung oder Beschichtung gibt es häufig 3–10 Jahre Systemgarantie – abhängig von Untergrund, Produkt und Wartung. Lasse Dir die Systemkomponenten (Reiniger, Primer, Beschichtung) nennen und die Verarbeitung dokumentieren (Druck, Temperatur, Wetterfenster). Eine ordentliche Abnahme mit Fotos, Protokoll und Hinweisen zur Pflege schützt beide Seiten.

FAQ – schnelle Antworten zu Preisen und Ablauf

Was kostet eine Dachreinigung pro Quadratmeter? Typische Werte liegen zwischen 4 und 15 €/m², abhängig von Methode und Aufwand; inklusive Imprägnierung sind 7 bis 30 €/m² üblich. Größte Kostentreiber sind Dachgröße, Neigung, Material und Verschmutzungsgrad sowie Zugang und Zusatzleistungen. Ein 80 m² Einfamilienhaus kostet in der Praxis meist 400–1.500 €; mit PV‑Reinigung und Imprägnierung eher 700–1.000 €. Die Reinigung einer Solaranlage wird meist extra berechnet, ab ca. 2,50 €/m² oder pauschal nach kWp, teils als Kombipreis. Gerüst oder Hebebühne sind nicht immer inklusive; rechne mit 5–6 €/m² oder Pauschalen. Eine Imprägnierung kann sich lohnen, wenn das Dach alt oder stark verschmutzt ist und Du die Lebensdauer verlängern willst – rechne nüchtern: Kosten gegen Lebensdauergewinn.

Wie findest Du günstige, verlässliche Angebote? Mindestens drei schriftliche Angebote einholen, Positionen vergleichen, auf Referenzen und Versicherung achten. Selbermachen? Auf steilen oder fragilen Dächern nicht empfohlen: Sturzrisiko, Materialschäden und Haftung sprechen für Profis. Förderungen? Für reine Reinigung selten; Zuschüsse gibt’s eher für energetische Sanierungen (Dämmung), nicht für Oberflächenpflege. Wie oft reinigen? Im Abstand von 3–7 Jahren, je nach Standort und Bewuchs; bei starkem Moosbefall früher. Wichtig: Bei PV immer nach spezialisierter, materialschonender Reinigung fragen.

Checkliste: Angebote vergleichen & Auftrag erteilen (Extra-Tipp)

  • Dachdaten sammeln: Fläche, Neigung, Material, Baujahr, Fotos; Verschmutzungsgrad kurz beschreiben (Algenfilm, Moos, Flechten).
  • Leistungsumfang festlegen: Reinigung, Moosentfernung, PV‑Reinigung, Rinnenservice; optional Imprägnierung/Beschichtung mit anfragen.
  • Methode abklären: Schonend vs. Hochdruck; eingesetzte Mittel, Druckbereiche, Wassermanagement und Umweltauflagen.
  • Sicherheit & Zugang: Anschlagpunkte vorhanden? Gerüst oder Hubarbeitsbühne nötig? Stellfläche, Wasser/Strom bereitstellen.
  • Preisstruktur prüfen: Preis pro Quadratmeter, Zuschläge, Gerüstkosten und Anfahrt; Festpreis oder Einheitspreise; inkl. MwSt.?
  • Nachweise & Haftung: Betriebshaftpflicht (Deckungssumme), Referenzen, Qualifikationen; klare Gewährleistungsbedingungen.
  • Termin und Timing: Witterungsfenster, saisonale Rabatte, Dauer; Puffer einplanen für Nacharbeiten.
  • Abnahme & Pflege: Protokoll mit Fotos, Pflegetipps, Wartungsvertrag erwägen; Zahlungsplan an Meilensteine koppeln.

So liest Du ein Angebot wie ein Profi: Achte darauf, dass „Preis pro Quadratmeter“ und alle Zusatzpositionen sauber benannt sind. Frage nach, ob Imprägnierung inklusive ist, wie hoch die „Hochdruckreinigung Preis“-Spanne bei Deinem Material ausfällt und welche „Moosentfernung Kosten“ konkret kalkuliert sind. Und wenn Du mehrere Angebote einholst, sortiere nicht nur nach Summe, sondern nach Leistungsinhalt und Risikomanagement – so beauftragst Du richtig und sparst am Ende dort, wo es zählt.

Ähnliche Beiträge