Waschmaschine zieht kein Wasser mehr

Die Waschmaschine erledigt Tag für Tag treu ihren Dienst. Sie ist ähnlich wie die Spülmaschine aus kaum einem Haushalt mehr wegzudenken. Umso schlimmer ist es, wenn sie doch einmal nicht mehr so arbeitet, wie Sie das von ihr erwarten und plötzlich nichts mehr funktioniert: Eine Fehlermeldung blinkt im Display des Geräts auf oder die Wäsche wird einfach nicht richtig sauber.
- Waschmaschine
- Flusensieb
- Überlaufwanne
- Ablaufschlauch
- Laugenpumpe
Beim genaueren Überprüfen stellen Sie fest, dass Ihre Waschmaschine zu Beginn des Programms kein Wasser mehr zieht, sodass der Waschvorgang abgebrochen wird. Dies kann bei jeder Waschmaschine einmal vorkommen, sodass es völlig egal ist, ob Sie eine Maschine von Siemens, AEG oder einer ganz anderen Marke daheim haben. Das ist jedoch weder ein Grund zum Verzweifeln noch sofort den Kundendienst zu rufen. Sie müssen die Waschmaschine auch nicht gleich entsorgen und ein neues Exemplar kaufen, denn mit der Anleitung aus dem heutigen Artikel gelingt es auch unerfahrenen Heimwerken, die Ursache des Problems herauszufinden und den Schaden gegebenenfalls sogar selbst zu reparieren.
Funktionsweise einer Waschmaschine
Wenn Sie wissen möchten, warum Ihre Waschmaschine plötzlich kein Wasser mehr zieht, sollten Sie sich zunächst einmal mit den einzelnen Arbeitsschritten beschäftigen, die eine Waschmaschine beim Waschvorgang durchführt. Prinzipiell läuft immer das folgende Prinzip ab:
- Wasserhahn wird aufgedreht.
- Je nach gewähltem Programm läuft eine bestimmte Wassermenge ein.
- Die Maschine pumpt das Wasser mehrmals in die Trommel zurück.
- Die Lauge wird am Ende des Waschvorgangs komplett abgepumpt.
- Das saubere Wasser zum Spülen läuft nach.
- Gegebenenfalls wird das Wasser wieder mehrfach in die Wäschetrommel zurückgepumpt.
- Nun wird das klare Spülwasser abgepumpt.
- Die Maschine beginnt den Schleudervorgang.
Nach dem achten Arbeitsschritt ist der Waschvorgang beendet und die Wäsche kann entnommen werden.
Diese Bestandteile können den Wasserzulauf behindern
Nun, da Sie wissen, wie die Waschmaschine grundsätzlich funktioniert, haben Sie schon einmal eine gute Voraussetzung dafür, den Fehler für den blockierten Wasserzulauf zu finden. Allerdings sollten Sie außerdem darüber Bescheid wissen, welche Bestandteile überhaupt als Auslöser in Frage kommen. Denn jede Waschmaschine hat einige Bauteile, die dafür sorgen können, dass die Waschmaschine kein Wasser mehr ziehen kann, wenn sie defekt sind oder nicht ordnungsgemäß arbeiten.
Zwangsverriegelung
Die Zwangsverriegelung mit Sperrventilschaltung ist dafür gedacht, dass man die Waschmaschine erst öffnen kann, wenn nach dem Abpumpen des Wassers einige Minuten vergangen sind. Dadurch wird verhindert, dass das Wasser auslaufen kann. Über ein Magnetventil wird damit außerdem sichergestellt, dass der Zulauf erst freigegeben wird, wenn das Bullauge des Frontladers fest geschlossen ist.
Flusensieb
Das Flusensieb befindet sich im Sockelbereich der Waschmaschine. Es fängt Fussel, Knöpfe, Haare, Taschentücher und andere Gegenstände auf, die sich beim Waschen lösen. Sobald das Sieb verstopft ist, kann jedoch kein Wasser mehr fließen, weshalb Sie es spätestens dann reinigen müssen.
Überlaufwanne
Am Boden einiger Waschmaschinen befindet sich eine Überlaufwanne mit Luftfalle und Sperrventilschaltung. Sobald sie mit Wasser gefüllt ist, kann die Maschine nicht mehr geöffnet werden. Darüber hinaus dient die Luftfalle dazu, den Wasserstand in der Maschine zu prüfen. Wenn das Wasser dort steigt, verdichtet sich die Luft darüber. Entsprechend des so ermittelten Drucks wird festgelegt, ob der Wassereinlauf möglich ist oder nicht.
Aquastop
Diese Komfortfunktion hat nicht jede Waschmaschine. Es handelt sich dabei um einen Kasten am Zulaufschlauch, der die Menge des durchlaufenden Wassers elektrisch oder mechanisch misst. Bei einem zu hohen Wasserdurchlauf sperrt der Aquastop den Schlauch. Ein Aqua-Stop hat den Vorteil, dass der Wasserhahn nicht immer manuell auf- und zugedreht werden muss.
Das Problem per Ausschlussprinzip ermitteln
Wenn eine Waschmaschine kein Wasser zieht, lässt sich die Ursache am besten per Ausschlussverfahren herausfinden.
Lassen Sie die Waschmaschine nochmal laufen und überprüfen Sie, ob sie schon beim Einlaufen des Wassers kein Wasser mehr zieht oder erst, wenn das bereits eingelaufene Wasser abgepumpt werden soll.
Im ersten Fall kommen ganz andere Gründe in Frage als in der zweiten Situation.
Möglichkeit 1: Beim Einlaufen des Wassers wird kein Wasser gezogen
Ihre Waschmaschine ist nicht in der Lage, überhaupt noch Wasser zu ziehen? Dann kommen mehrere Ursachen als Auslöser für das Problem in Frage.
Naheliegende Ursachen ausschließen
Sie sollten zunächst die einfachsten Gründe ausschließen, um sich Arbeit zu sparen. Es ist daher sinnvoll, zuerst einmal Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:
- Haben Sie den Wasserhahn aufgedreht?
- Kommt generell Wasser aus dem Hahn?
- Haben Sie den Netzstecker der Waschmaschine in die Steckdose gesteckt?
- Verriegelt und entriegelt das Bullauge so wie vorgesehen?
- Verfügt das Gerät über eine Aquastop-Funktion?
Die ersten vier Aspekte sollten sich schnell klären lassen. Sofern der Aquastop ausgelöst hat, kann die Maschine ebenfalls kein Wasser mehr ziehen. Um herauszufinden, ob dies der Fall war, können Sie den Schlauch an der Waschmaschine abziehen, der für den Zulauf verantwortlich ist. Anschließend öffnen Sie den Wasserhahn. Wenn nicht wie erwartet Wasser fließt, hat der Aquastop ausgelöst. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Waschmaschine nach, was Sie nun zu tun haben. Erst, wenn Sie diese naheliegenden Auslöser ausschließen können, sollten Sie die Ursachenforschung fortführen.
Magnetventil am Zulauf prüfen
Das Wasser wird nicht über die Pumpe in die Maschine gezogen, sondern über ein Magnetsperrventil. Dieses Ventil liegt direkt hinter dem Bereich, in dem der Zulaufschlauch angeschlossen wird. Sie können herausfinden, ob das Ventil noch funktioniert, indem Sie es durchmessen. Dafür ist ein elektrisches Messgerät zum Messen von Widerständen sinnvoll. Es hilft Ihnen dabei herauszufinden, welcher Sensor nicht mehr wie vorgesehen arbeitet.
Manche Heimwerker geben den Tipp, den Wasserhahn im schnellen Wechsel zu öffnen und zu schließen, um für einen Druckaufbau und Druckabbau zu sorgen. So öffnet sich das Ventil manchmal und lässt Wasser durch. In diesem Fall ist es naheliegend, dass es kaputt ist. Allerdings ist die Methode nicht empfehlenswert, da sie nicht aussagekräftig ist.
Gerade bei älteren Waschmaschinen klappt diese Vorgehensweise meist nicht, weil Laugenpumpe und Sperrventil hier oftmals noch in Reihe geschaltet sind. In dem Fall ist es unumgänglich, das Magnetventil mit einem Messgerät zu überprüfen oder einen Servicetechniker zu Rate zu ziehen.
Möglichkeit 2: Waschmaschine pumpt das Wasser nicht mehr ab
Wenn die Waschmaschine das Laugenwasser nicht mehr abpumpt, kann dies ebenfalls dazu führen, dass im späteren Verlauf des Waschgangs kein klares Wasser mehr nachläuft. Auch in diesem Fall stehen noch verschiedene Ursachen zur Auswahl. Die Laugenpumpe kann zum Beispiel verklemmt sein. Es könnte aber auch sein, dass es ein Problem mit dem Kontakten am Anschluss der Pumpe gibt oder dass die Pumpe ganz einfach kaputt ist.
Laugenpumpe verklemmt
Manchmal verklemmt sich die Laugenpumpe, wenn Münzstücke mit gewaschen werden oder sich die Metallbügel aus BHs lösen. Solche Gegenstände können unter das Schaufelrad der Laugenpumpe geraten und so dafür sorgen, dass sich die Pumpe verklemmt. Sollte die Pumpe laut brummen oder surren, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Problem vorliegt.
Elektrisches Kontaktproblem an der Pumpe
Falls das Problem an der Laugenpumpe nicht mechanischer Natur ist, benötigen Sie wieder ein Messgerät, um den Fehler zu finden. Schließen Sie aber zunächst ein Kontaktproblem aus, indem Sie die Anschlusskontakte untersuchen, sauber machen und eventuell ein Kontaktspray einsetzen.
Falls ein schwerwiegendes Problem vorliegt, muss die komplette Pumpe getauscht werden. Heimwerker mit viel elektrischem Know-How können das selbst erledigen, während Laien ohne Verständnis für Technik einen Servicetechniker beauftragen sollten.
Um den Fehler zu finden, ist unbedingt ein Schaltplan notwendig.
Fazit
Wenn die Waschmaschine plötzlich kein Wasser mehr zieht und daher nicht mehr wie gewohnt wäscht, ist das noch lange kein Grund zur Verzweiflung. Sie müssen das Gerät auch nicht sofort entsorgen oder den Kundendienst alarmieren. Stattdessen empfehlen wir Ihnen, erst einmal genau zu überprüfen, ob naheliegende Ursachen ausgeschlossen werden können. Manchmal ist es lediglich die Aquastop-Funktion der Maschine, die den Wasserzulauf stört. Auch ein verstopftes Flusensieb oder eine volle Überlaufwanne können dafür sorgen, dass kein Wasser mehr gezogen wird.
Falls Sie die einfachsten Gründe ausschließen können, haben Sie die Möglichkeit, dem Problem per Ausschlussprinzip auf die Spuren zu gehen. Leider können auch elektrische Defekte dafür sorgen, dass der Wasserzulauf nicht mehr funktioniert. In diesem Fall sind entweder fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Elektrotechnik notwendig, um die Ursache zu beheben, oder Sie müssen doch einen Servicetechniker anrufen. Er kann Ihnen sicher weiterhelfen und dafür sorgen, dass Ihre Waschmaschine schon bald wieder wie gewohnt wäscht.
Zusammenfassung
Wenn eine Waschmaschine plötzlich beim Waschvorgang kein Wasser mehr zieht, kann es verschiedene Ursachen geben. Manchmal ist die Fehlerquelle naheliegend, denn das Problem kann auftreten, wenn das Flusensieb verstopft oder die Überlaufwanne voll ist. Außerdem zieht die Maschine kein Wasser mehr, wenn der Aquastop ausgelöst hat oder das Bullauge nicht richtig verriegelt ist. Es kann aber auch schwerwiegendere Ursachen geben, wie zum Beispiel eine defekte oder verklemmte Laugenpumpe. Darüber hinaus ist das Magnetventil am Zulauf in einigen Fällen für diesen Fehler verantwortlich.
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