Faserzementplatten – alles was Sie wissen müssen

Faserzementplatten – alles was Sie wissen müssen

Erstmals trat Faserzement als Baustoff Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung. Es handelt sich hierbei um einen beständigen Verbundwerkstoff, der aus Zement und Fasern besteht. Verwendet wird er vornehmlich für Bau und Konstruktionsprodukte und kommt demzufolge gerne für Dächer und Fassaden zum Einsatz. Der Baustoff als solcher taucht sehr gerne unter dem Markennahmen „Eternit“ auf. Nicht nur positive Schlagzeilen können dem Baustoff zugeordnet werden, denn die Faserzementplatten haben bereits mehrfach negativ für Aufsehen gesorgt. Weitestgehend sind diese Zeiten vorbei, mittlerweile kommen nur noch hochwertige Materialien zum Einsatz, wodurch die Platten wieder einen deutlichen Aufschwung erlebten. Sie bedienen grundsätzlich die verschiedensten Anwendungsbereiche und erweisen sich deswegen als äußerst praktisch. Alles, was Sie zu dem Thema Faserzementplatten wissen müssen, möchten wir Ihnen im folgenden Ratgeber näher erläutern.

Die Geschichte der Faserzementplatten

Erstmals wurden Zementprodukte aus Fasern Ende des 19. Jahrhunderts von Ludwig Hatscheck entwickelt. Er mischte hierfür 10 Prozent Asbestfasern mit 90 Prozent Zement und Wasser. Das Produkt wurde anschließend durch eine Papiermaschine geführt. Nach erfolgreichen Testläufen hat er sich diesen Prozess schnell patentieren lassen. Im gleichen Zuge registrierte er auch das bereits erwähnte Warenzeichen „Eternit“. Damals wurde für die Fasern überwiegend auf Asbest gesetzt, weil es wenig kostete. Die Kosten waren es dann aber auch, die der Grund dafür waren, dass die Faserzementplatten für die Fassadenverkleidung ein wichtiges Material darstellten.

Das war vor allem kostengünstig, hatte aber darüber hinaus den Vorteil, dass die Platten auch noch feuerbeständig waren. Das bevorzugte Baumaterial hatte zwischen den 1960er und 1980er Jahren einen echten Auftrieb. Doch dann kam der Absturz, denn die negativen Aspekte wurden genauer beleuchtet und es wurde klar, dass Asbestfasern gesundheitsschädlich sind. Die Fasern schädigen die Lunge und wurden deswegen auch Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und vielen Teilen der Welt komplett verboten. Vermehrt kamen deswegen Fasern wie Kohlenstoff oder auch Glas zum Einsatz. Ein Problem stellen die damaligen Faserzementplatten gegenwärtig nur noch insofern dar, dass sie in vielen Gebäuden immer noch verbaut sind. Wer die mit Asbest versetzten Platten entsorgen will, der muss dafür einen autorisierten Fachmann engagieren, es besteht nämlich sonst die Gefahr, dass Fasern freigesetzt werden.

So finden Faserzementplatten eine Anwendung

Im Innenbereich

  • Nassräume
  • Feuerschutz
  • Trennwände

Im Außenbereich

  • Fassadenverkleidung
  • Unterdach
  • Dacheindeckung
  • Dachtraufen

Das zeichnet Faserzementplatten aus

Moderne Faserzementplatten bestehen aus Zement und Armierungsfasern, was ihnen die moderne Optik verleiht, die so geschätzt wird. Diese Fasern finden in medizinischen Bereichen ihre Anwendung und treten außerdem in der Textilindustrie auf. Von ihnen geht keinerlei Gesundheitsgefahr aus, weswegen auch Skeptiker wieder beruhigt zu den beliebten Platten greifen. Grundsätzlich finden sich die Faserzementplatten nicht mehr einzig im Außenbereich, auch im Innenbereich gewinnen sie zunehmend an Wichtigkeit. Insbesondere wenn es um Trennwände geht, wird gerne auf die Platten zurückgegriffen.

Zudem sind sie für den Feuerschutz unerlässlich, immerhin ist Faserzement nicht brennbar. Darüber hinaus finden sich Faserzementplatten auch für Unterdächer, Fassadenverkleidungen und Dacheindeckungen ein. Praktisch ist, dass es die Platten zwischenzeitlich nicht nur in verschiedenen Formen, sondern auch Farben gibt. Das hat den deutlichen Vorteil, dass sie sich vielseitig nutzen lassen. Demnach sind nicht nur Schieferdeckungen denkbar, sondern auch viele andere Verlegearten. Dafür erweisen sich die kleinformatigen Faserzementplatten als praktisch. Ob nun Rhombusdeckung, waagerechte Deckung oder aber auch Wabendeckung – die Möglichkeiten zeigen sich extrem flexibel.

Bei der Fassadenverkleidung wird auf große Platten gesetzt, die meist mehr als drei Meter lang sind. In diesen Fällen ist ein Standsicherheitsnachweis nötig. Werden allerdings Wellplatten verwendet, dann ist dies nicht der Fall, was der Grund dafür ist, dass die Wellplatten auch in vielen Bereichen zugegen sind. Das betrifft nicht einzig Wohnhäuser, sondern auch Gartenlauben, Garagen und so weiter. Die Platten kommen schlussendlich also nicht einzig beim Wohnungsbau ins Spiel, sondern erfüllen auch im Bereich Industrie und Landwirtschaft wichtige Aufgabenbereiche.

Die Vorteile von Faserzementplatten

  • Faserzement ist nicht brennbar
  • Im Regelfall erweisen sich die Platten als wartungsarm
  • Faserzementplatten sind stets witterungsbeständig
  • Bei richtigem Einsatz punkten die Platten durch Langlebigkeit
  • Sie lassen sich einfach verbauen
  • Durch die großformatigen Tafeln sind schnelle Arbeitsfortschritte garantiert
  • Geringes Eigengewicht

Faserzementplatten mit besonderen Eigenschaften

Neben verschiedenen Farben können die Faserzementplatten gegenwärtig auch mit diversen Eigenschaften erworben werden. Es gibt beispielsweise Ausführungen, die eine luftreinigende Wirkung besitzen. Sie leisten demzufolge einen aktiven Beitrag zur Verringerung von Smog und bieten auch abgesehen davon viele Vorteile. Für diese Platten wird Zement mit Titandioxid vermischt. Das funktioniert im Grunde wie ein Katalysator. Sobald Tageslicht vorhanden ist, beginnt ein Prozess bei dem gesundheitsschädliche Oxide in Nitrade verwandelt werden. Mit jedem Regen findet dann wiederum eine Reinigung statt. Die reinigende Wirkung hat durchweg einen positiven Nutzen, weswegen auch mehr und mehr Menschen darauf setzen.

Bunte Fassaden mit den praktischen Platten

Ein optischer Vorteil liegt meist darin begründet, dass es Faserzementplatten in abwechslungsreichen Farben zu kaufen gibt. War bisher ein Einheitsgrau zu sehen, ist damit jedoch nun endlich Schluss, denn das muss nicht sein. Wer es gerne farbenfroh mag, der kann auf rote, schwarze, grüne, gelbe oder blaue Platten setzen und so ein wenig Abwechslung genießen. Die flexiblen Möglichkeiten bereichern durchaus auf ganzer Linie und sind enorm beeindruckend.

Artikelbild: © Procy / Shutterstock


1 Kommentar

  1. mario provenzano 19.05.2018 10:42 Uhr

    hallo und guten tag,

    haben sie einen newsletter ?

    danke

    mario provenzano

    direkt antworten

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