Rosen richtig düngen

Rosen richtig düngen

Will man sich langfristig und zu Recht an der Rosenpracht im eigenen Garten erfreuen, dann ist dies unter anderem eine Frage der pflanzengerechten Düngung. Die gute Nachricht dabei ist, dass Rosen in der Hinsicht keineswegs besonders arbeitsintensiv sind. Alles eine Frage des Know-hows, das wir im Folgenden vermitteln wollen.

Das richtige “Fundament“ – Bodenbedingungen für Rosen

Die meisten Rosen gedeihen am besten auf lehmhaltigen Böden mit nicht zu alkalischem Milieu (PH-Wert unter 7,5). Ein lockerer lehmhaltiger Boden mit ausreichender Tiefe garantiert, dass die Rosen gemäß ihren Ansprüchen wurzeln können. Ein nicht zu alkalisches Milieu ist insofern wichtig, damit die Rosen auf das im Boden enthaltene Eisen zurückgreifen gönnen. In überwiegend alkalischen Böden wird dieses gebunden und ist nicht mehr für die Pflanzen verfügbar, was (nicht nur bei Rosen) zu gelben Blättern aufgrund der Mangelversorgung mit Eisen führt. Daher sollte man stets ein angemessenes Milieu im Boden aufrecht erhalten.

Sollte man in die Situation kommen, dass der Boden zu alkalisch wird (beispielsweise durch zu viel Kalk im Gießwasser), muss man diesen Missstand wieder gerade biegen. Einfach nur viele Eisen in den Boden einzuarbeiten wird nichts bringen, da die biochemische Verfügbarkeit, nicht die Menge des vorhandenen Eisens, das Problem darstellt. Dies erreicht man am besten mit saurem Dünger, den man optimalerweise in den Wintermonaten (Januar oder Februar) einbringt.

Womit sollte gedüngt werden?

Rosen profitieren am meisten von überwiegend bis rein organischem Dünger. Dabei gilt: Je mehr organische Anteile der Dünger hat, desto länger hält seine Düngewirkung an. Empfehlenswert ist im Falle von rein organischem Dünger eine Menge von etwa 100 Gramm pro Quadratmeter. Dies versorgt die Rosen adäquat für zwei bis drei Monate mit Nährstoffen, die langfristig in dieser Zeit an die Pflanze abgegeben werden. Die genaue Wirkungsdauer des Düngers hängt dabei natürlich von der Witterung ab. Trockenes, heißes Klima verkürzt die Düngewirkung.

Wer den Geldbeutel etwas schonen möchte, kann auch zu organisch- mineralischem Dünger greifen. Dessen Düngewirkung ist vergleichsweise langfristig, jedoch am Anfang intensiver. Außerdem kommt man unter Umständen mit etwas weniger Düngemittel aus (80 bis 100 Gramm pro Quadratmeter).

Flüssigdünger kann ergänzend gegeben werden. Der Vorteil beim Flüssigdünger liegt auf der Hand: Man kann ihn sehr gut dosieren, sodass man immer auf die aktuelle Versorgungssituation reagieren kann, in dem man etwas mehr oder weniger – oder ggf. überhaupt nicht flüssig düngt. Zu beachten ist dabei, dass eine Überdüngung vermieden werden sollte. Diese kann nicht nur den Rosen schaden sondern stellt allgemein eine Umweltbelastung dar. Es gilt auch für Rosen der Grundsatz so viel wie nötig und wenig wie möglich zu düngen. Bevor man also fleißig mit Flüssigdünger nachlegt, sollte man prüfen, ob dies überhaupt notwendig ist.

Bei stark ausgelaugten Böden empfiehlt sich eine Aufwertung mit entsprechendem Bodengranulat, ehe man neue Rosen einpflanzt. Beim Bodengranulat sollte auf einen niedrigen Stickstoffanteil geachtet werden, damit der Boden schön luftig bleibt. Das ist nicht nur besser für die Rosen sondern sorgt auch dafür, dass ein solches Bodengranulat später mit einem Dünger komplementiert werden kann. Einen hingegen erwünschten Bestandteil des Bodengranulats stellen Milchsäurebakterien dar. Diese renaturieren ausgelaugte Böden. Insbesondere in Kübeln sind Milchsäurebakterien eine Notwendigkeit, da die Erde in Kübeln aufgrund der räumlich begrenzten Stoffwechselsituation zur “Leblosigkeit“ neigt.

Wann sollte gedüngt werden?

Gemäß dem Grundsatz, dass Dünger sparsam eingesetzt werden sollte, ist es selbst bei ener eher anspruchsvollen Versorgungssituation so gut wie nie nötig, dass man mehr als dreimal im Jahr seine Rosen düngt. In aller Regel reichen sogar zwei Düngungen pro Jahr vollkommen aus.

Bei bereits bestehenden Rosenbeständen ist eine Grundsatzversorgung mit Dünger Anfang April empfehlenswert. Dies versorgt die langsam aufblühenden Rosen bis zur ersten Blüte mit allen benötigten Nährstoffen. Sobald die erste Blüte typischerweise Ende Juni bis Anfang Juli erfolgt, sollte man abermals düngen. Dies sollte auch gleichzeitig die letzte Düngung im Jahr darstellen. Denn nach Ende Juli zu düngen ist nicht empfehlenswert. Es ist wichtig, dass die hölzernen Bestandteile der Rosen bis zum Winter richtig ausreifen. Ansonsten werden sie den Winter nicht überstehen und gehen zu Grunde. Eine Düngung später als Ende Juli würde der Ausreifung des Holzes und somit der Winterfestigkeit der Pflanze im Wege stehen.

Neu eingepflanzte Rosen sollte man – unabhängig davon, ob sie im Frühjahr oder im Herbst eingepflanzt wurden – erst nach der ersten Blüte im Juni düngen. Vorher bietet eine Düngung schlicht keinen Nutzen, der diese Maßnahme rechtfertigen würde. Neu gepflanzte Rosen kommen in ihrem ersten Lebensjahr also vollkommen mit einer Düngung aus (sofern nicht unter extremen Bedingungen).

Artikelbild: © Andris Tkacenko / Shutterstock

Ähnliche Beiträge

  • Den Teich sicher überwintern

    Ist der Winter erst einmal hereingebrochen, gibt es im Garten nicht mehr viel zu tun. Deshalb sollte bereits vor den ersten Frösten der Gartenteich entsprechend vorbereitet werden. Das Leben im und um den Gartenteich wird jetzt ruhiger. Dennoch brauchen sowohl Teich, als auch Wasser und Bewohner des Teichs einige Vorkehrungen, um die kalte Jahreszeit unbeschadet…

  • Die Pflaume

    Pflaumen gehören zu unseren Kulturpflanzen. In der botanischen Systematik ist die Pflaume unter der Familie der Rosengewächse zu finden. Ihre Früchte gehören zum Steinobst. Sie ist in mehrere Unterarten aufgeteilt. Die Klassifizierung der Pflaume nach Carl von Linnè (1753) richtete sich ursprünglich nach Farbe, Form und Fruchtfleisch und ergab damals sieben bei uns bekannte Unterarten….

  • Mit Fuchsien Balkon oder Garten verschönern

    Die Fuchsie gehört zu den meistgekauften Balkon- und Gartenpflanzen. Neu gekaufte oder erfolgreich überwinterte Pflanzen sollten im Frühjahr umgetopft werden, jedoch sollte dabei die Wahl auf ein geeignetes Pflanzgefäß fallen. Idealerweise topft man eine Fuchsie häufiger um, statt zu Beginn einen zu großen Topf zu verwenden, in dem die Wurzeln keinen richtigen Halt finden. Wer…

  • Enziane, Schönheiten für Garten und Apotheke

    Die Familie der Enziangewächse (Gentiana) umfasst ungefähr vierhundert Arten, von denen circa 35 in Europa vorkommen. Sie wachsen überwiegend in den Alpen. Alle Enzianarten stehen in Deutschland unter Artenschutz. Unter den Enzianen sind einjährige, zweijährige und ausdauernde Arten vertreten. Enzian war bereits in der Antike bekannt. Der Familienname Gentiana soll auf den heilkundigen König Gentis…

  • Kornblume

    Die Kornblume (Centaurea) wird auch als Flockenblume bezeichnet und wucherte früher vor allem auf Getreidefeldern. Sie gilt als eine anspruchslose, einjährige Pflanze, die selbst auf mageren und ausgezehrten Böden gut gedeiht. Zudem ist die Kornblume frosthart bis zu minus fünfzehn Grad Celsius und daher als sehr robust zu bezeichnen. Kornblumen verleihen jedem Garten einen ländlichen…

  • Gartenabfälle ganz einfach selber kompostieren

    Wer einen großen Garten hat oder Nutztiere wie Pferde oder Rinder hält, weiß, was es kosten kann deren Mist zu entsorgen. Aber auch Gartenabfälle wie Äste, Blätter und vergammelte Früchte erreichen schnell große Mengen, welche sich dann auf Dauer schlecht lagern und nur teuer entsorgen lassen. Wer diese Kosten vermeiden möchte, und zudem auch noch was für…