Rollladenkasten: Typen, Kosten & Einbau
Welche Rollladenkasten-Typen gibt es? (Vorbau, Aufsatz, Unterputz, Einbau)
Wenn Du über einen neuen Rollladenkasten (auch “Rolladenkasten”) nachdenkst, hast Du grob vier Konstruktionsprinzipien zur Auswahl. Jede Bauart bringt eigene Stärken bei Montage, Dämmung und Optik mit. Wichtig ist, dass Du den Einsatzort (Neubau, Sanierung oder Nachrüstung), die gewünschte Wärmedämmung und die spätere Zugänglichkeit für Wartung im Blick behältst – denn genau hier unterscheiden sich die Systeme am deutlichsten.
Vorbaukasten (außen)
Der Vorbaukasten sitzt sichtbar außerhalb der Fassade oder in der Laibung und wird nachträglich an Fenster oder Mauerwerk angeschraubt oder aufgesetzt. Für Dich heißt das: Du greifst kaum in die Fassade ein, erhältst eine sehr wartungsfreundliche Lösung und kannst bei Bedarf auch ein Insektenschutz-Rollo integrieren.
Vorbaukästen sind beliebt, weil sie Wärmebrücken am Sturz minimieren – der Kasten liegt außerhalb der beheizten Hülle. Moderne Systeme sind gut gedämmt, bieten verschiedene Kastenformen (eckig, rund, 45°) und lassen sich farblich dem Fenster anpassen. Für Sichtfassaden eignen sich überputzbare Varianten mit Putzträger. Nachteile? Der Kasten bleibt häufig sichtbar, und die Witterungseinwirkung ist größer als bei innenliegenden Kästen. Bei Denkmalschutz oder sehr schmalen Laibungen kann die Montage zudem knifflig werden.
Aufsatzkasten (überputzbar)
Der Aufsatzkasten wird als Einheit mit dem Fenster geliefert und oben auf den Rahmen aufgesetzt. Das gesamte Element wird in einem Schritt montiert, was im Neubau und bei Fenstertausch Zeit spart und die Fuge zwischen Fenster und Kasten sauber löst. Viele Aufsatzkästen sind überputzbar und verschwinden dadurch nahezu unsichtbar – innen bleibt nur die Revisionsöffnung.
Der große Vorteil liegt in der Integration: Mit passenden Dämmmodulen lässt sich der Übergang sehr wärmebrückenarm herstellen, und Du erreichst solide Schallschutzwerte. Achte auf ausreichend Platz in der Laibung, eine saubere Anschlussplanung und die spätere Zugänglichkeit der Revisionsklappe. Bei Bestandsbauten mit gut erhaltenen Fenstern ist der Aufsatzkasten weniger attraktiv, weil ein Fenstertausch mitfällig wird.
Einbau-/Unterputz-Kasten
Einbaukästen (auch Unterputzrollladen) verschwinden vollständig im Mauerwerk oder in der Dämmung. Im Neubau wird der Sturz so geplant, dass der Kasten flächenbündig sitzt; in der Sanierung kommen kompakte Einbaukästen oder Typen mit außenliegender Revision zum Einsatz. Optisch ist das die unauffälligste Lösung, architektonisch oft erste Wahl.
Technisch müssen Wärmedämmung, Putzaufbau, Revisionszugang und Feuchteschutz genau abgestimmt sein. Der Kasten darf keine Kältebrücke bilden, muss entkoppelt sitzen und dennoch wind- und schlagregendicht angeschlossen werden. In Altbauten lassen sich alte Holzkästen durch gedämmte Innenkästen ersetzen – dabei ist Sorgfalt bei Luftdichtheit und Schimmelprävention gefragt.
Innen- und Außenlösungen
Innenlösungen (z. B. historische Holzkästen über dem Fenster) sind leicht zugänglich und oft behaglich zu dämmen, aber sie liegen innerhalb der thermischen Hülle – das verlangt nach konsequenter Wärme- und Luftdichtheit. Außenlösungen (Vorbau- oder Einbaukästen mit Außenrevision) sind energetisch oft günstiger, weil der Kasten getrennt von der warmen Innenluft bleibt. Für Dich zählt am Ende die Balance aus Optik, Dämmung, Wartungszugang und dem baulichen Aufwand der Nachrüstung.
Materialien, Formen und Dämmung
Material und Form entscheiden über Haltbarkeit, Wartung, Wärmeschutz und Geräuschkomfort. Außerdem beeinflussen sie, wie gut sich der Rollladenkasten an die Fassade anpasst und welche Schutzniveaus (z. B. Einbruchhemmung) erreichbar sind.
Aluminium, Kunststoff, Holz, Leichtbeton
Aluminium ist die robuste Allround-Wahl: Es ist formstabil, witterungsresistent und in vielen Oberflächenfarben erhältlich. Thermisch getrennte Profile und gefüllte Dämmzonen verbessern den Wärmeschutz. Für Küstenlagen und stark exponierte Fassaden ist Alu als Kastenmaterial sehr langlebig.
Kunststoff (PVC) punktet mit geringem Gewicht, guter Korrosionsfreiheit und einem attraktiven Preis. In Kombination mit passenden Dämmkernen erreichst Du ordentliche U-Werte und eine solide Schalldämmung – allerdings können günstige PVC-Produkte unter UV-Belastung schneller altern.
Holz ist haptisch warm, ökologisch und in Sanierungen historischer Gebäude oft die stimmigste Lösung. Mit modernen Holzwerkstoffen und integrierter Dämmung erhältst Du starke Schalldämmwerte. Wichtig sind Oberflächenbehandlung, konstruktiver Schutz gegen Feuchte und regelmäßige Pflege.
Leichtbeton bzw. mineralische Elemente sind schwer, massiv und akustisch vorteilhaft. In Einbau- oder Sturzkästen bringen sie hohe Maßhaltigkeit, Brandsicherheit und gute Dämm-Potenziale – allerdings mit höherem Eigengewicht und meist Profi-Montage.
Kastenformen: eckig, rund, 45°/oval
Eckige Kästen wirken technisch-reduziert und maximal raumeffizient. Runde oder ovale Formen sind weicher im Erscheinungsbild und können Strömungsgeräusche reduzieren. 45°-Fasen sind ein beliebtes Mittel, um den Kasten schmaler wirken zu lassen und Regenwasser besser ablaufen zu lassen. Für Putzfassaden wählst Du überputzbare Frontplatten; bei Sichtfassaden kann ein farblich abgestimmter Alukasten den Fensterrahmen elegant fortführen.
Dämmung, Schall- und Brandschutz
Eine gute Kasten-Dämmung vermeidet Wärmebrücken am Fenstersturz. Achte auf geschlossene Dämmkeile, dichte Revisionsdeckel und luftdichte Anschlüsse. Für Schallschutz sind Masse, entkoppelte Lagerung und bürsten-/dichtungsgeführte Schienen entscheidend – besonders an Straßen mit Verkehrslärm.
Brandschutz richtet sich nach Baustoffklasse und Gebäudekategorie. Mineralische oder schwer entflammbare Komponenten verbessern die Sicherheit. Im Mehrfamilienhaus können Revisionsöffnungen in Fluchtbereichen unzulässig sein; hier gilt: frühzeitig den Planer einbinden und die einschlägigen Normen (z. B. DIN 4102, DIN 4108, DIN 4109, EN 13659) mitdenken.
Kosten, Preisbeispiele und Einflussfaktoren
Die Preisspanne ist groß, weil Größe, Material, Dämmstandard und Motorisierung stark variieren. Zusätzlich schlagen Montageaufwand, Zugänglichkeit und Sonderwünsche zu Buche. Rechne in der Sanierung mit höheren Arbeitszeiten und Zusatzleistungen (z. B. Putz-, Dämm- und Elektroarbeiten).
Beispielpreise nach Typ und Material
Einfache Vorbaukästen (nur der Kasten ohne Panzer) starten bei etwa 30–150 €, je nach Größe, Material und Oberfläche. Komplette Vorbaurollläden inklusive Panzer und Handaufzug liegen häufig bei 160–450 € je Fenster, mit Funkmotor eher bei 280–700 €. Aufsatzkästen als Fenstereinheit beginnen – je nach Fensterbreite und Dämmstandard – bei 140–300 € für den Kastenanteil; komplette Elemente mit Rollladen, Fenster und Motor bewegen sich schnell im Bereich 700–1.800 €.
Unterputz-/Einbaukästen mit hochwertiger Dämmung kosten als Bauteil oft 200–600 €, abhängig von Breite, Dämmklasse und Revisionsart. Bei Sanierungen kommen Ausbau und Putzarbeiten dazu. Motoren kalkulierst Du mit etwa 80–250 € (Gurtwickler/Mittelklasse-Rohrmotor) bis 250–500 € für Funk-, Hindernis- oder Solar-Motoren. Montage durch den Fachbetrieb liegt – regional unterschiedlich – bei 60–100 € pro Stunde, plus Anfahrt und Material.
Kostentreiber: Größe, Motor, Sonderformen
- Große Breiten und hohe Behanghöhen erhöhen den Kastenquerschnitt, den Panzerpreis und die Motorleistung – der Materialbedarf steigt stark.
- Überputzbare Fronten, Sonderfarben und strukturierte Oberflächen sind Aufpreise, die pro Kasten variieren.
- Funk, Smart-Home, Sensorik (Wind, Sonne, Frost) und Solar-Optionen verteuern den Antrieb.
- Schall-, Brand- und Einbruchschutz (verstärkte Endleisten, Sicherungsfedern, Alarmkontakte) sind zusätzliche Kostentreiber.
- Sanierung: Rückbau alter Kästen, Dämmarbeiten und Wiederherstellung der Oberfläche erhöhen den Aufwand.
- Schwierige Einbaulagen (harter Putz, Altbau mit unregelmäßigen Laibungen) verlängern die Montagezeit.
- Individuelle Formen (schräge Stürze, Rundbogen, Kaskadenkästen) erfordern Sonderanfertigungen.
Einbau, Nachrüstung und Sanierung
Beim Einbau entscheidet die Vorbereitung über das Ergebnis: korrekte Maße, dichte Anschlussfugen, sauber geführte Leitungen und spätere Wartungszugänglichkeit. In der Sanierung sind außerdem Staubschutz, Bestandsprüfung und Feuchtemanagement wichtig.
Messanleitung Schritt für Schritt
Du brauchst ein Maßband, eine Wasserwaage und – für Altbauten – am besten eine Schmiege oder ein Laser. Miss immer an mehreren Stellen und notiere Dir Besonderheiten wie Laibungsschrägen, Fensterbänke oder Überstände.
Schritt 1: Breite der Laibung. Miss die lichte Breite oben, mittig und unten. Nimm den kleinsten Wert und zieh je Seite je nach Schienenbreite 3–5 mm Montagezugabe ab. So verhinderst Du ein Klemmen in unregelmäßigen Laibungen.
Schritt 2: Höhe der Laibung. Miss links und rechts vom Fenstersturz bis zur Unterkante der Montageebene (Fensterbank/Laibung). Wähle den kleineren Wert. Plane den Kastenhöhe-Zuschlag gemäß Hersteller ein, falls der Kasten vor die Laibung kommt.
Schritt 3: Kastenhöhe. Prüfe die notwendige Kastenhöhe anhand des Behanges (Lamellenhöhe, Behangdicke, Behangfläche). Hersteller geben Tabellen an, aus denen die Kastenhöhe für Deine Breite und Höhe hervorgeht.
Schritt 4: Laibungstiefe und Aufsatzmaß. Miss die Tiefe für Schienen bzw. die Aufsatzhöhe am Fensterrahmen. Notiere Hindernisse wie Griffe, Rollläden anderer Achsen oder Dämmleisten.
Schritt 5: Revisionsseite. Entscheide, ob die Revision innen oder außen erfolgen soll. Bedenke dabei Wartung, Feuchteschutz und eventuelle Fluchtwege. Außenrevision ist energetisch oft günstiger, Innenrevision für Dich im Alltag bequemer.
Schritt 6: Durchführungen. Plane die Lage von Gurt, Kurbel oder Motorleitung. Markiere Leerdosen, Bohrungen und die gewünschte Schalter-/Tasterhöhe. Bei Funkmotoren genügt oft eine Steckdose in der Nähe.
Schritt 7: Dokumentation. Fotografiere die Laibung, notiere Sonderformen und gib Deine Maße im Bestellformular exakt so an, wie der Hersteller sie definiert (Lichtmaß, Bestellmaß, Außenmaß). Das verhindert Missverständnisse.
DIY vs. Fachbetrieb
Vorbaukästen sind häufig DIY-tauglich, wenn Du präzise misst, sauber bohrst und die Dichtbänder korrekt anlegst. Bei Aufsatz- und Unterputzsystemen empfiehlt sich ein Fachbetrieb: Hier greifen Gewerkeschnittstellen (Fenster, Elektro, Putz/Dämmung), und Fehler bei Luftdichtheit, Statik oder Brandschutz werden teuer. Wenn tragende Bauteile betroffen sind, wenn eine Außenrevision in Wetterseite liegt oder wenn Schall- und Brandschutzklassen einzuhalten sind, solltest Du zwingend Profis beauftragen.
Revisionsklappen und Zugänglichkeit
Die Revision ist die “Tür” zum Innenleben Deines Rollladenkastens. Plane sie so, dass Motor, Gurtband und Welle erreicht werden, ohne Putz oder Fliesen zu zerstören. Außenrevisionen sollten schlagregendicht, aber belüftungsfähig sein; innen hilft eine Dichtung, um Zugluft und Geräusche zu verringern.
Spannend für Technikfans: Es gibt Revisionsklappen mit integrierten Staub-/Insektsieben, die den Anschluss an eine kontrollierte Wohnraumlüftung erleichtern, ohne dass es durch den Kasten zieht. Sicherheitsaffine setzen auf alarmfähige Klappen oder Magnetschalter, die Manipulationen melden. Wichtig bleibt immer: klare Zugänglichkeit, regelmäßige Funktionskontrolle und ein dicht schließender Deckel.
Zubehör, Motorisierung und Smart-Home
Zubehör entscheidet über Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Besonders bei Motoren und Sensorik lohnt es sich, auf hochwertige, leise und wartungsfreundliche Lösungen zu setzen.
Motoren, Funksteuerung, Solarantrieb
Rohrmotoren sind der Standard im Kasten. Kabelgebundene Motoren sind günstig und ausfallsicher, benötigen aber Schalter und Leitung. Funkmotoren sparen Kabelwege, ermöglichen Szenen, Zeitpläne und App-Steuerung. Achte auf Hinderniserkennung, Blockierschutz bei Eis, Soft-Start/Stop und Endlagenkalibrierung – das erhöht Lebensdauer und Laufkultur.
Solar-Motoren arbeiten mit integriertem Akku und Solarpanel, ideal bei Sanierung ohne Stemmen. Die Technik ist zuverlässig, solange Panelausrichtung und Verschattung passen. Für Smart-Home kannst Du herstellergebundene Systeme (Somfy, Elero etc.) oder offene Standards (z. B. Matter-/Thread-Gateways, HomeKit, KNX via Aktor) wählen. Kombiniere Sonnensensoren mit Thermostaten, damit Beschattung und Heizstrategie Hand in Hand laufen.
Insektenschutz, Führungsschienen, Endleisten
Integrierte Insektenschutz-Rollos im Kasten sind praktisch: Sie laufen unabhängig vom Rollladenpanzer und lassen sich nachrüsten. Bei Führungsschienen sorgen Bürstendichtungen für leisen Lauf und weniger Zugluft. Thermisch getrennte Schienen vermeiden Kältebrücken; hochwertige Endleisten mit Gummiprofil dichten sauber ab.
Für Einbruchschutz sind verstärkte Endleisten, Hochschiebesicherungen in der Welle, Sturmhaken und widerstandsfähige Panzerprofile (z. B. doppelwandiges Alu) sinnvoll. Wer mehr will, ergänzt magnetische Kontakte oder Erschütterungssensoren, die ans Alarm- oder Smart-Home-System melden.
Pflege, Reparatur und Wartung
Gut gepflegte Rollladenkästen laufen leise, sparen Energie und halten jahrzehntelang. Einmal jährlich solltest Du Sichtprüfung, Reinigung und eine kurze Funktionskontrolle durchführen – das verhindert teure Folgeschäden.
Häufige Schäden und schnelle Lösungen
Knacken beim Fahren entsteht oft durch Schmutz in Schienen oder ausgehärtete Dichtungen – eine Reinigung mit weicher Bürste und Silikonfrei-Gleitmittel hilft. Hakt der Panzer, prüfe die Arretierungen und Lamellen. Bei Eis: nicht gewaltsam fahren, sondern abtauen lassen; moderne Motoren mit Frostschutz stoppen automatisch.
Zieht es aus der Revisionsklappe, sind die Dichtprofile verhärtet oder fehlen – tausche sie gegen passende, geschlossene Dichtungen. Bei Geräuschen im Kasten liegt es häufig an gelösten Lagerböcken oder einer trockenen Welle; Schrauben sichern und Lager mit geeignetem Mittel pflegen. Feuchteflecken deuten auf Kondensat: Lüftungsgewohnheiten prüfen, Dämmspalte kontrollieren und Entwässerungslöcher freihalten.
Austausch von Panzer und Gurtsystem
Wenn der Panzer vergilbt, verformt oder gebrochen ist, lässt er sich separat tauschen. Du öffnest die Revisionsklappe, nimmst den Panzer aus den Schienen, löst die Arretierungen von der Welle und montierst den neuen Behang mit passenden Arretierungen. Achte auf Lamellenbreite, Wickelradius und Endleiste – falsche Maße führen zu Störungen.
Beim Gurtwechsel gilt: Gurtwickler sichern, alten Gurt entnehmen, neue Bandrolle passend zur Gurtbreite einsetzen, bandführen und aufwickeln. Motorumrüstungen sind oft lohnend, wenn der Gurt mehrfach beschädigt ist oder Barrierefreiheit gewünscht ist. Prüfe danach die Endlagen, reinige die Schienen und teste den Lauf – so stellst Du die Leichtgängigkeit sicher.
Förderungen, Energieeinsparung und Normen
Rollladenkästen sind kleine Bauteile mit großer Wirkung: Sie beeinflussen Wärme-, Schall- und Lichtkomfort und können gezielt zur Energieeinsparung beitragen. Bei Sanierungen lohnt der Blick auf regionale Förderprogramme und Bundesförderungen.
Mögliche Zuschüsse und Nachweisführung
Förderungen sind meist an energetische Gesamtkonzepte gekoppelt: Wenn Du Fenster austauschst, die Fassade dämmst oder ein Effizienzhaus anstrebst, können gedämmte Rollladenkästen förderfähig sein – etwa im Rahmen von Programmen zur Gebäudehülle. Einzelne Bundesländer und Kommunen bezuschussen zudem Maßnahmen gegen Wärmebrücken oder Lärm. Ein Energieberater hilft, die richtige Förderkulisse zu finden und U-Wert-Nachweise zusammenzustellen.
Wichtig für die Antragstellung: Vor Maßnahmenbeginn beantragen, Angebote und Produktdatenblätter sammeln, Fotos vom Bestand erstellen und nach Ausführung die Rechnung mit ausgewiesenen Leistungen einreichen. Achte auf Normbezüge (z. B. DIN 4108 für Wärmeschutz, DIN 4109 für Schallschutz, EN 13659 für Rollläden), weil Förderstellen und Prüfer diese für die Bewertung heranziehen. Eine fachgerechte Montage mit Luftdichtheitsschicht und dokumentierten Anschlussdetails ist dabei oft der “stille” Förderbooster.
Extra-Tipp: Nachhaltige Holzsysteme und Ressourcenschonung
Holz-Rollladenkästen verbinden Ökologie und Behaglichkeit: Regionales Holz, zertifizierte Beschichtungen und austauschbare Bauteile senken den ökologischen Fußabdruck. In der Sanierung alter Holzkästen lohnt oft die gezielte Nachrüstung: Dämmschalen aus Holzfaser, luftdichte Innenabdeckungen und eine erneuerte Revisionsklappe erhalten die Substanz und bringen den Wärmeschutz auf ein heutiges Niveau.
Denke zudem “Design for Disassembly”: Schraubverbindungen statt Verklebungen, standardisierte Arretierungen und modulare Motoren ermöglichen späteren Austausch, ohne den ganzen Kasten zu entsorgen. Kombiniere das mit langlebigen Oberflächen und einem Wartungsplan – so nutzt Du Ressourcen schlau und erhältst ein System, das Jahrzehnte funktioniert.
Extra-Tipp: Schallschutzoptimierung und Wohnkomfort
Wenn Straßenlärm stört, holst Du mit dem richtigen Paket viel heraus: Massive Kastenmaterialien, entkoppelte Lagerung, doppelte Revisionsdichtung und bürstendichte Schienen reduzieren Körperschall und Luftschall. Achte auf den Anschluss zum Fenster: Eine durchgehende, luftdichte Ebene verhindert Pfeifgeräusche, die bei Druckunterschieden auftreten.
Bei der Auswahl des Panzers helfen eng gewickelte, gewichtige Profile (z. B. ausgeschäumtes Alu oder Massivprofile) oft mehr, als man denkt. Dazu ein leiser Motor mit Soft-Start/Stop und präziser Endlagenregelung – und schon entsteht ein angenehm ruhiger Lauf. Wenn Du tagsüber Homeoffice machst, lohnt sich die Investition in Schallschutz ganz besonders, weil so Konzentration und Wärmebalance parallel profitieren.
Extra-Tipp: Feuchtigkeitsmanagement und vorbeugende Maßnahmen
Feuchte im Kasten entsteht durch Außenluft, Kondensat oder Schlagregen. Vorbeugen kannst Du mit hydrophoben Beschichtungen, kleinen Entwässerungsöffnungen und belüfteten Dämmpaketen, die Feuchte aufnehmen und wieder abgeben. Außenrevisionen brauchen eine sichere Tropfkante und eine Dichtungsebene, damit kein Wasser hinter den Putz wandert.
Kontrolliere regelmäßig, ob Entwässerungsöffnungen frei sind, die Revisionsdichtung anliegt und keine dunklen Flecken sichtbar sind. In kalten Jahreszeiten hilft es, den Behang nicht dauerhaft ganz nach unten zu fahren, damit sich hinter der Endleiste kein Kondensat staut. Wer Smart-Home nutzt, kann Frost- und Feuchtesensoren koppeln – so fährt der Rollladen vorbeugend in eine Position, die Material schont und Schimmel vermeidet.
