Rollladen reparieren: Anleitung & Kosten

1. Erste Fehleranalyse (Was klemmt?/Ursachen erkennen)

Bevor du den Schraubendreher zückst, verschaffe dir einen systematischen Überblick. So vermeidest du unnötige Demontage und triffst schnell die richtige Entscheidung: selbst reparieren oder den Profi rufen.

Starte mit einem kurzen Sicherheitscheck: Bei elektrischen Anlagen Sicherungen ausschalten, bei allen Rollläden die Leiter standsicher aufstellen. Prüfe von außen, ob der Rollladenpanzer schief hängt, Lamellen gebrochen sind oder die Führungsschienen blockiert sind. Riecht es verschmort, hörst du ein Brummen vom Motor oder ist der Gurt fransig – das sind bereits wertvolle Hinweise.

  • Häufige Symptome und Ursachen:
  • Rollladen klemmt/stoppt: Schmutz in Führungsschienen, verschobene Lamellen, falsch eingestellte Endlagen, schwergängige Lager.
  • Gurt rutscht durch/reißt: Ausgefranster Gurt, verschlissener Gurtwickler, defekte Aufzugsfeder.
  • Panzer hängt schief: Gebrochene Lamelle, lose Aufhängefedern, ungleichmäßig aufgewickelt.
  • Motor brummt, nichts bewegt sich: Blockade im Panzer, kapazitiver Anlaufkondensator schwach, Endlagen verstellt, Motor verschlissen.
  • Rollladen fällt ab/schlägt durch: Defekte Aufhängungen oder gebrochene Welle/Lager.
  • Knarz-/Schabgeräusche: Fremdkörper, trockene Schienen, verbogene Endleiste.

Notiere dir, welches Bauteil betroffen sein könnte. Nimm dir Zeit, die Abdeckung zu begutachten: Den Rolladenkasten öffnest du meist über eine Frontblende mit Schrauben (innenliegender Kasten) oder eine unterseitige Revision (bei Vorbaurollläden). Achte auf versteckte Abdeckkappen an Schrauben und brich keine Clips – sanfter Druck mit Kunststoffspatel statt roher Gewalt.

2. Manuelle Systeme: Gurt, Gurtwickler und Feder (Schritt-für-Schritt)

Manuelle Rollläden sind mit etwas Geduld gut selbst zu reparieren. Du brauchst Schraubendreher, Zange, Maßband, neues Gurtband (typisch 14, 16, 20 oder 23 mm), ggf. neuen Gurtwickler und Arbeitshandschuhe. Merke: Fotografiere Zwischenschritte – so setzt du später alles korrekt zusammen.

Gurt ersetzen

Ein ausgefranster oder gerissener Gurt ist der Klassiker. Mit der richtigen Länge und Laufrichtung ist der Wechsel einsteigerfreundlich.

  • Schritt 1: Kasten öffnen. Senke den Rollladen halb ab, damit der Panzer nicht unkontrolliert fällt. Löse die Kastenschrauben, klappe die Blende vorsichtig herunter und sichere sie.
  • Schritt 2: Panzer lösen. Löse die Aufhängefedern an der Welle, damit der Panzer frei in den Schienen liegt. So kannst du am Gurt arbeiten, ohne dass Spannung anliegt.
  • Schritt 3: Gurt vom Gurtscheibenrad an der Welle lösen. Merke dir die Wickelrichtung (Gurt läuft bei geschlossenem Panzer von unten auf). Foto machen hilft. Schneide den Gurt ab und ziehe ihn aus dem Gurtführungskanal.
  • Schritt 4: Gurtwickler unten sichern. Schraube den Gurtwickler (Unterputz/ Aufputz) heraus. Achtung: In vielen Wicklern sitzt eine Feder – halte das Gehäuse beim Öffnen gut fest.
  • Schritt 5: Neues Gurtband zuschneiden. Miss die alte Länge plus ca. 50–60 cm Reserve. Entgrate die Schnittkante, versiegel sie optional mit Feuerzeugflamme oder Klebeband gegen Ausfransen.
  • Schritt 6: Gurt einfädeln. Zuerst durch die Gurtführung im Kasten, dann auf die Gurtscheibe an der Welle. Straff, aber nicht über Kreuz wickeln. Prüfe die Laufrichtung.
  • Schritt 7: Wickler vorspannen. Drehe den Gurtwickler ohne Gurt in Zugrichtung vor (Herstellerangabe beachten), blockiere ihn, fädle den Gurt ein, knote/verschraube die Endspitze und lass ihn langsam einziehen. Ziel: Der Gurt soll im Endzustand straff anliegen.
  • Schritt 8: Panzer wieder einhängen und Funktion testen. Hebe den Panzer von Hand 2–3 Züge hoch und senke ihn ab. Achte auf gleichmäßige Gurtführung und ob der Wickler sauber aufwickelt.

Gurtwickler tauschen

Wenn der Gurtwickler nicht mehr aufzieht, rattert oder blockiert, ist meist die Feder im Wickler defekt.

  • Schritt 1: Gurt entspannen. Senke den Rollladen ab und sichere den Gurt, damit er nicht in den Kasten rutscht. Schalte bei Bedarf die Arretierung am Wickler frei.
  • Schritt 2: Wickler ausbauen. Entferne die Abdeckung, löse die Befestigungsschrauben und ziehe den Wickler heraus. Fotografiere die Lage des Gurtbands.
  • Schritt 3: Gurt umsetzen. Beim neuen Wickler die Feder gemäß Anleitung vorspannen. Gurt durchfädeln und befestigen. Achte auf passende Breite zum Band.
  • Schritt 4: Einbau und Test. Wickler verschrauben, Abdeckung drauf. Prüfe mehrmals: Der Gurt muss ohne Schleifen und mit gleichmäßigem Zug aufwickeln.

Feder/Welle prüfen und wechseln

Schwerer Lauf trotz neuem Gurt? Dann liegt es eventuell an der Aufzugsfeder oder an der Achtkantwelle/Lagern.

  • Schritt 1: Sichtprüfung. Mit geöffnetem Kasten den Panzer abkoppeln. Drehe die Welle per Hand. Läuft sie rau, hat Spiel oder knackt, sind Lager oder Welle verschlissen.
  • Schritt 2: Feder im Wickler prüfen. Bei Geräuschen oder fehlender Spannung Wickler tauschen (siehe oben). Einige Systeme besitzen zusätzlich Aufhängefedern zwischen Welle und Panzer – sind diese verbogen oder gebrochen, ersetzen.
  • Schritt 3: Welle ausbauen. Endlager links/rechts lösen, Welle herausziehen. Miss den Wellendurchmesser (typisch 40–60 mm Achtkant) und die Lagergröße für Ersatzteile.
  • Schritt 4: Welle/Lager tauschen. Neue Teile einsetzen, seitliche Ausrichtung beachten. Aufhängefedern gleichmäßig verteilen, damit der Panzer gerade läuft.
  • Schritt 5: Abschluss. Panzer einhängen, Kasten schließen, mehrfach hoch-/runterfahren. Höre auf ungewöhnliche Geräusche und korrigiere bei Bedarf.

3. Panzer & Lamellen: verschoben, gebrochen, ersetzen

Der Panzer trägt die Last und ist bei Klemmen, Schieflage oder Bruch oft die Fehlerquelle. Kleine Beschädigungen lassen sich lokal reparieren, bei vielen Brüchen ist der Austausch günstiger.

Achte zuerst darauf, ob einzelne Lamellen gebrochen sind oder ob die Arretierungen seitlich fehlen. Häufig rutschen Lamellen aus der Nut, wenn der Rollladen auf Hindernisse trifft oder die Endleiste verbogen ist. Prüfe auch die Aufhängefedern – lockere Haken lassen den Panzer schräg laufen. Reinige stets vor der Reparatur die Führungsschienen, damit keine Körner den Lauf stören.

Lamellen entfernen und einsetzen

  • Schritt 1: Panzer abkoppeln. Öffne den Kasten, löse die Aufhängefedern, senke den Panzer in den Schienenbereich ab.
  • Schritt 2: Endleiste lösen. Entferne die seitlichen Stopper/Endkappen der Endleiste. Schiebe die defekte Lamelle seitlich heraus. Sitzt sie fest, arbeite mit Kunststoffhebel.
  • Schritt 3: Neue Lamelle zuschneiden. Profil und Farbe müssen passen. Miss exakt die lichte Breite zwischen den Schienen minus Einlaufspiel. Kanten entgraten.
  • Schritt 4: Einsetzen. Schiebe die neue Lamelle seitlich in die Nut, achte auf richtige Orientierung der Hohlkammern. Setze Endkappen/Stopper wieder auf.
  • Schritt 5: Aufhängefedern kontrollieren. Sind sie ausgeleiert, direkt mitwechseln. Das verhindert künftige Schieflagen.
  • Schritt 6: Testlauf. Panzer an Welle einhängen, mehrmals bewegen, dabei seitliches Spiel und Geräusche prüfen.

Führungsschienen reinigen und richten

  • Schritt 1: Schienen öffnen. Entferne Bürstendichtungen nur, wenn nötig. Sauge Schmutz aus, wische mit nebelfeuchtem Tuch nach.
  • Schritt 2: Verformungen beheben. Leichte Verbiegungen lassen sich mit Holzklotz und sanften Schlägen richten. Achte auf parallelen Verlauf.
  • Schritt 3: Schmierung. Verwende Silikonspray oder PTFE – niemals Fett/Öl, da es Staub bindet.
  • Schritt 4: Endstopper prüfen. Beschädigte Stopper ersetzen, damit der Panzer nicht in den Kasten gezogen wird.

4. Elektrische Rollläden: Sicherheit, Fehlersuche, Motor/Steuerung

Bei elektrischen Rollläden steht Sicherheit an erster Stelle: Sicherung ausschalten, Spannungsfreiheit an der Steuerleitung prüfen und nur arbeiten, wenn du weißt, was du tust. Mechanische Checks kannst du selbst erledigen; bei elektrischen Anschlüssen im Zweifel den Fachbetrieb beauftragen.

Typische Erste-Hilfe-Prüfung: Hört man den Motor brummen, ohne dass sich etwas bewegt, liegt oft eine Blockade oder ein schwacher Kondensator vor. Schweigt alles, könnte die Steuerung, der Schalter, die Zuleitung oder der Motor selbst betroffen sein. Funkanlagen brauchen manchmal einen Reset oder neue Batterien in der Fernbedienung.

  • Schnelle Checks:
  • Sicherung, FI, Kindersicherung am Schalter kontrollieren.
  • Panzer entkoppeln und Welle frei drehen: Mechanik gängig? Dann Elektrik prüfen lassen.
  • Alternative Bedieneinheit testen (Taster statt Zeitschaltuhr).
  • Bei Funk: Batterie und Kopplung der Fernbedienung, Störungen prüfen.
  • Endlagen prüfen/neu einstellen (siehe unten).
  • Auf ungewöhnliche Gerüche/Geräusche achten.

Endlagen einstellen

Viele Rohrmotoren besitzen mechanische Stellschrauben am Motorkopf (Piktogramme ▲/▼) oder eine elektronische Programmierung via Taster/Fernbedienung. Immer Herstellerhinweise beachten.

  • Schritt 1: Panzer gängig machen. Schienen sauber, Panzer korrekt eingehängt, keine Blockaden. Endlagen erst justieren, wenn die Mechanik leicht läuft.
  • Schritt 2: Mechanische Endlagen. Mit Isolations-Schraubendreher die jeweilige Stellschraube minimal drehen: Eine regelt „AUF“, die andere „ZU“. In kleinen Schritten anfahren und Feinjustieren.
  • Schritt 3: Elektronische Endlagen. Programmiervorgang starten (z. B. Taster halten, bis der Motor ruckt). Obere/untere Position anfahren und speichern. Prüfzyklus mehrmals wiederholen, bis die Stopppunkte exakt sitzen.
  • Schritt 4: Endleisten- und Hindernisschutz testen. Der Motor darf nicht weiter drücken, wenn der Panzer anschlägt. Bei Fehlverhalten Fachbetrieb hinzuziehen.

Motortausch und Diagnose (nur Fachmann bei Unsicherheit)

Ein Motortausch umfasst elektrische Arbeiten an 230 V – das ist nichts für Ungeübte. Du kannst jedoch eine Vor-Diagnose machen:

  • Schritt 1: Versorgungsweg prüfen. Schalter/Taster austauschen oder direkte Einspeisung testweise (nur durch Elektrofachkraft!) – so trennt man Steuerungsfehler von Motorfehlern.
  • Schritt 2: Mechanik isolieren. Panzer aushängen, Welle ohne Last fahren: Dreht der Motor jetzt, klemmt die Mechanik; dreht er nicht, liegt der Fehler am Motor/Anlaufkondensator.
  • Schritt 3: Fachbetrieb beauftragen. Dieser wählt den passenden Rohrmotor (Drehmoment in Nm, Wellendurchmesser, Adapter), schließt korrekt an und stellt Endlagen ein. Bitte keine provisorischen Strombrücken – das ist gefährlich und kann Garantie zerstören.

5. Kostenübersicht & Entscheidungscheck (Reparatur vs. Neuanschaffung)

Transparenz hilft dir, Geld und Nerven zu sparen. Bei Rollladen-Reparaturen ergeben sich die Kosten aus Material, Arbeitszeit und Anfahrt. Kleinreparaturen lohnen fast immer, bei umfangreichen Schäden kann eine Modernisierung mit Motor sinnvoll sein.

  • Typische Kostenrahmen:
  • Gurtband: 10–40 € Material, plus 40–120 € Arbeit, je nach Zugänglichkeit.
  • Gurtwickler: 15–60 € Material, plus 50–120 € Arbeit.
  • Einzelne Lamelle: 5–20 € pro Stück, oft 20–60 € inkl. Zuschnitt, plus 60–140 € Arbeit.
  • Aufhängefedern/Endleiste: 3–10 € pro Stück; kompletter Satz 15–40 €.
  • Lager/Welle: 15–80 € Material; Einbau 80–160 €.
  • Rohrmotor: 100–250 € (Standard), hochwertig 250–450 €; Montage/Anschluss 120–250 €.
  • Steuerung/Zeitschaltuhr: 30–150 €; Programmierung 40–100 €.
  • Anfahrt: 0–60 € je nach Region; Notdienst kann aufpreispflichtig sein.

Entscheidungshilfe: Repariere selbst, wenn der Defekt klar ist (Gurt, Wickler, einzelne Lamelle, Schienenreinigung) und der Kasten zugänglich ist. Beauftrage den Profi bei unklarer Fehlerlage, elektrischen Themen, Dämmschäden im Kasten oder wenn der Panzer sehr breit/schwer ist. Bei alten Anlagen lohnt ein Blick auf den Gesamtzustand: Sind Kasten, Dämmung, Dichtungen und Panzer verschlissen, kann ein Komplettaustausch inklusive Motor auf lange Sicht günstiger sein – du sparst Folgereparaturen, erhältst Gewährleistung und verbesserst Bedienkomfort. Prüfe auch Versicherungen: Hagel-/Sturmschäden sind teils gedeckt, also Fotos machen, Angebot einholen und Schaden melden.

Tipp zum Sparen: Vergleiche lokale Ersatzteilbörsen, Baumärkte, Fachhändler und seriöse Online-Shops. In Nachbarschaftsgruppen findest du häufig gebrauchte Wellen oder Restlamellen – nachhaltig und günstig.

6. Werkzeugliste, Ersatzteile und Bezugsquellen

Gute Vorbereitung verkürzt die Reparaturzeit und verhindert Fehlkäufe. Notiere beim Ausbau alle Maße (Breite, Höhe, Lamellenprofil, Wellendurchmesser, Gurtbreite) und markiere Einbaulagen mit Klebeband.

  • Nützliche Ausstattung und Teile:
  • Handwerkzeug: Schraubendreher-Set (Kreuz/Schlitz, isoliert), Steckschlüssel/Ratsche, Spitzzange, Seitenschneider, Maßband, Wasserwaage, Gummihammer, Kunststoffspatel, Cutter.
  • Sicherheit: Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, rutschfeste Leiter, bei elektrischen Kontrollen Spannungsprüfer; bei Elektrik im Zweifel nicht selbst arbeiten.
  • Verbrauchsmaterial: Silikonspray/PTFE, Malerkrepp, Kabelbinder, Holzklötze, Mikrofasertücher.
  • Ersatzteile: Gurtband (14/16/20/23 mm), Gurtwickler (UP/AP), Aufhängefedern, Endleiste/Endstopper, Lamellen passend zum Profil, Lager (Kugellager/ Gleitlager), Achtkantwelle (z. B. SW40, SW60), Rohrmotor mit passenden Adaptern, Steuerungen/Taster.
  • Bezugsquellen: Baumarkt (sofort verfügbar), Fachhandel (qualitative Beratung, Herstellersysteme), Online-Shops (große Auswahl, genaue Maße erforderlich), lokale Ersatzteilbörsen und Nachbarschaftsgruppen für gebrauchte Teile.
  • Dokumentation: Smartphone-Fotos in jeder Phase, markierte Schraubenbeutel, Skizze des Kastenaufbaus.
  • Reinigung: Handstaubsauger, weiche Bürste, Druckluftspray für Schienen/ Kanten.
  • Optional: Endoskopkamera für schwer zugängliche Kästen, um Blockaden zu finden.

7. Schritt-für-Schritt Checkliste vor und nach der Reparatur

Eine klare Reihenfolge spart Zeit. Arbeite konzentriert und sauber, dann läuft der Rollladen hinterher zuverlässig.

  • Schritt 1: Vorbereitung. Fehlerbild notieren, Sicherung aus (bei Elektrik), Leiter sichern, Werkzeug zurechtlegen, Fotos vom Ist-Zustand machen.
  • Schritt 2: Kasten öffnen. Abdeckungen vorsichtig lösen, Schrauben mit Klebeband an Bauteilen fixieren, um Verwechslungen zu vermeiden.
  • Schritt 3: Diagnose bestätigen. Mechanik per Hand bewegen, Panzer aushängen, Gurt/ Welle/ Lager prüfen – entscheide, welche Teile wirklich ersetzt werden.
  • Schritt 4: Ersatzteile messen/bestellen. Genaue Maße nehmen, Profil prüfen, kompatible Teile auswählen, Lieferzeit berücksichtigen.
  • Schritt 5: Reparatur ausführen. In Ruhe und ohne Gewalt arbeiten, insbesondere bei Kunststoffteilen und Clips.
  • Schritt 6: Funktionstest. Mehrfach hoch/runter, Zwischenstopps, Hindernisschutz testen, Endlagen justieren. Achte auf gleichmäßigen Lauf.
  • Schritt 7: Nacharbeit. Schienen reinigen, Silikonspray sparsam einsetzen, Schrauben nachziehen, Abdeckung spaltfrei schließen.
  • Schritt 8: Protokoll. Kurz notieren, was du getauscht hast, und die nächsten Wartungstermine festlegen.

8. Wann den Profi rufen? (Sicherheits- und Gewährleistungsgründe)

Die Grenze zwischen DIY und Facharbeit liegt bei Sicherheitsrisiken und komplexer Diagnose. Ziehe einen Betrieb vor, wenn du Zeit sparen willst und Gewährleistung wünschst.

  • In diesen Fällen zum Profi:
  • Elektrische Defekte, Motor- und Steuerungsarbeiten, unsichere Diagnose.
  • Schwerer Panzer, große Breite, Arbeiten in Höhe oder Außenmontage.
  • Unsichtbare Kästen mit Dämmung (Schadensrisiko bei Öffnung).
  • Gebrochene Welle/Lager mit tragender Funktion.
  • Unklare Endlagen, Motor ruckt/überhitzt, Geruchsentwicklung.
  • Keine passenden Ersatzteile auffindbar, Spezialsysteme/Denkmalschutz.
  • Nach Unwetterschäden (für Dokumentation/Versicherung).
  • Wenn du keine Zeit/Erfahrung hast und zügig wieder Funktion brauchst.

Extra-Tipp: Saisonale Wartung und einfache Vorbeugung

Mit zwei kurzen Terminen im Jahr vermeidest du die meisten Ausfälle. Frühjahrs- und Herbst-Check dauern pro Rollladen 10–15 Minuten und verlängern die Lebensdauer spürbar.

  • Wartungsplan:
  • Führungsschienen aussaugen, mit feuchtem Tuch reinigen, dünn Silikon-/PTFE-Spray auftragen.
  • Panzer auf Risse/Verzug prüfen, lose Aufhängefedern ersetzen.
  • Endleiste und Stopper kontrollieren, ggf. richten oder erneuern.
  • Gurt auf Ausfransungen prüfen, Gurtführung reinigen.
  • Kasten öffnen, lose Schrauben nachziehen, Lager auf Leichtlauf prüfen.
  • Bei Motoren: Test der Endlagen und Hinderniserkennung, Herstellerhinweise beachten.
  • Steuerung testen (Zeitschaltuhr, Funkkopplungen, Batterien).
  • Nach Stürmen: Sichtkontrolle auf Hagel-/Windschäden, Fotos für Versicherung.

Extra-Tipp: Kurzfristige Provisorien für Urlaub oder Notfälle

Manchmal brauchst du nur eine sichere, kurzfristige Lösung – z. B. vor dem Urlaub. Provisorien sind keine Dauerlösung, aber sie sichern Privatsphäre und Schutz.

  • Bewährte Provisorien:
  • Gurt gerissen? Übergangsweise mit stabilem Band/Kordel knoten und am Wickler fixieren, Panzer nicht ganz öffnen/schließen, um Überlast zu vermeiden.
  • Panzer schief? Defekte Lamelle entfernen, Panzer temporär ein Stück oben fixieren (Klemmleisten/Holzleiste), bis Ersatz da ist.
  • Blockierte Schiene? Schmutz entfernen, Schiene richten und mit Silikonspray gängiger machen; harte Schmiermittel meiden.
  • Motor streikt? Bei Funksteuerung Batterien wechseln, Sender neu koppeln, kurz Netztrennung (Herstellerhinweis) – danach Profi kontaktieren.
  • Endstopper verloren? Provisorisch Anschlagleiste sichern, damit der Panzer nicht in den Kasten gezogen wird.
  • Draußen Sturm? Rollläden nicht ganz schließen, etwas Luft lassen, damit Druck abgebaut wird.
  • Versicherungsfall? Schaden fotografieren, Datum/Uhrzeit notieren, vor Reparatur Freigabe der Versicherung holen.

FAQ kompakt: Viele Reparaturen liegen zwischen 50–220 €, je nach Defekt und Arbeitszeit. Gurtband (10–40 €) und Gurtwickler sind klassische DIY-Aufgaben. Eine einzelne Lamelle kostet je nach Profil 20–60 € inklusive Zuschnitt; Motoren schlagen mit 100–250 € (Standard) zu Buche, zuzüglich Montage. Den Gurt kannst du in den meisten manuellen Systemen selbst wechseln: Kasten öffnen, Wickler ausbauen, neues Gurtband einziehen und vorspannen. Lamellen solltest du ersetzen, wenn Risse, starke Verformungen oder mehrere Brüche vorliegen. Arbeiten am Motor bergen Stromrisiken – wenn du unsicher bist, beauftrage einen Fachbetrieb.

Wenn der Rollladen klemmt, reinige zuerst die Führungsschienen und richte sie, prüfe den Panzer auf verschobene oder gebrochene Lamellen. Zeichen für eine gebrochene Feder/Welle sind plötzlicher Abfall, schwergängiges Hochziehen oder eine schiefe Position; Spiel an der Welle bestätigt den Verdacht. Das richtige Ersatzteil findest du, indem du beim Ausbau Maße notierst (Breite, Lamellenprofil, Wellendurchmesser, Gurtbreite) und passende Hersteller-/Universalteile vergleichst. Eine Modernisierung mit Motor lohnt oft bei älteren Anlagen oder mehreren Defekten: mehr Komfort, längere Haltbarkeit und smarte Steuerung. Für einfache Reparaturen genügt ein Schraubendreher-Set, Zangen, Maßband, Leiter, Handschuhe; bei Unwetter Schäden dokumentieren und Versicherer früh informieren.

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