Kategorie: Die Renovierung

  • Modern und umweltfreundlich: Wärme aus erneuerbaren Energien

    Modern und umweltfreundlich: Wärme aus erneuerbaren Energien

    Im Laufe der Jahre haben sich die Rahmenbedingungen und Ansprüche unserer Energieversorgung grundlegend geändert. Steigende Preise für Erdgas und Heizöl zeigen, dass diese Brennstoffe nicht für die Zukunft geeignet sind. Angetrieben vom weltweit steigenden Energieverbrauch entwickeln sich fossile Brennstoffe zu einem international begehrten gut, für den die Verbraucher immer mehr zahlen müssen. Hinzu kommt die Tatsache, dass politische Konflikte immer wieder zu Preisanstiegen führen, denn das Öl und Gas stammt hauptsächlich aus instabilen Regionen.

    Wie sich die Brennstoffpreise in Zukunft entwickeln, kann niemand voraussagen. Eins ist aber klar: Die Preise werden weiter steigen. Eine vierköpfige Familie, die in einem 150 Quadratmeter großen Haus wohnt, und 4.500 Liter Heizöl verbraucht, zahlt heute rund 2.700 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, ob Familien ein Haus besitzen oder zur Miete wohnen: Die Heizkosten belasten sie immer mehr. Im Zeitraum von 1999 bis 2009 stiegen die Preise für Heizenergie um fast 100 Prozent. Angesichts dieses Trends stellen sich immer mehr Familien die Frage, wie sie ihr Haus kostengünstig und zukunftssicher mit Wärmeenergie versorgen können. Die Lösung: Eine energetische Sanierung in Kombination mit moderner Heiztechnik.

    Letztere Techniken sind seit Langem auf dem Markt erhältlich. Sie sind mittlerweile preislich konkurrenzfähig und technisch ausgereift: Ob moderne Solaranlagen, Pelletheizungen oder Wärmepumpen, sie sorgen für klimafreundliche und vor allem kostengünstige Wärme. Nutzer von erneuerbaren Energien können nicht nur kostengünstig heizen, sie senken auch den Ausstoß von Klimagasen (u.a. CO2).

    Erneuerbare Energien und Sanierung: Doppelte Effektivität

    Mit dem Thema Sanierung haben wir uns bereits in mehreren Artikeln ausführlich befasst:

    Dennoch kann man nicht oft genug sagen, wie sehr sich eine Sanierung lohnt. Wer ein Haus in regelmäßigen Abständen, also etwa alle 30 bis 40 Jahre modernisiert, dann kann das Haus Generationen zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit bestand eine Modernisierung in erster Linie aus der Erneuerung der Heizung, ein neues Dach und neue Fenster. Heute steht dagegen die Senkung des Energieverbrauchs an erster Linie.

    Heutzutage betrachtet man bei der Sanierung nicht einzelne Bauteile, sondern das komplette Gebäude. Ein Haus ist nämlich nur dann sparsam, wenn es über Dach, Fenster und Wände möglichst wenig Wärme verliert.

    Beispiel: Wer in seinem schlecht gedämmten Altbau die alte Ölheizung gegen eine Holzpelettheizung ersetzt, der ist zunächst unabhängig von der Ölpreisentwicklung. Ohne eine Modernisierung benötigt der Hausbesitzer aber weiterhin viele Pellets. Somit kann er lediglich durch den niedrigeren Brennstoffpreis sparen. Mit einer zusätzlichen energetischen Sanierung sinkt der Gesamtenergiebedarf der Immobilie. Folglich werden weniger Holzpellets benötigt.

    Eine gute Sanierung kann den Energieverbrauch des Gebäudes um 50 bis 70 Prozent senken. Durch den Einsatz besonders moderner und innovativer Technik sogar um bis zu 90 Prozent.

    Für die Zukunft bauen

    Wer heute ein Haus errichtet, der sollte für die Zukunft bauen und die Entwicklung der Energiepreise berücksichtigen. Wer richtig baut, der besteht auf energieeffiziente Anlagen und Architektur. Er verteilt die Wärme gleichmäßig, holt sich möglich viel Licht ins Haus und sorgt für gesunde und stets frische Luft.

    Mit den nachfolgenden Maßnahmen können Bauherren ihren Gesamtenergiebedarf senken:

    • Die Gestalt und Lage des Gebäudes beeinflussen den künftigen Energieverbrauch.
    • Richtiges Lüften erhält die Gesundheit der Bewohner und Substanz des Hauses, praktisch sind vollautomatische Lüftungsanlagen.
    • Mit der Dämmung der Gebäudehülle können Wärmeverluste vermieden werden. Je besser man dämmt, desto weniger Energie benötigt das Gebäude.
    • Moderne Fenster bringen nicht nur Licht, sondern auch Wärme ins Haus.
    • Moderne Heizungsanlagen sind effizient und produzieren mit wenig Aufwand viel Wärme.
    • Erneuerbare Energien schonen Umwelt und Geldbeutel: Ob Sonnenenergie, Geothermie oder Biomasse – zur Wärmeversorgung gibt es viele sinnvolle Optionen.

    Erneuerbare Energien: Wirtschaftliche Energieversorgung

    Zusammen mit einer umfassenden Sanierung der eigenen vier Wände macht die Erneuerung der Warmwasserversorgung und Heizung Sinn. Denn nur so kann der Energiebedarf gesenkt und auf lange Zeit kosten gespart werden. Wie hoch die Einsparungen sind, hängt von mehreren Faktoren ab:

    • Dem Umfang der Sanierung,
    • den gewählten Maßnahmen und Techniken sowie
    • der Entwicklung der Energiepreise.

    Es lässt sich somit nicht pauschal sagen, wie viel jeder einsparen kann und wann sich die Investition bezahlt macht. Aber: Ein energieeffizientes Haus, das Wärme (und Strom) aus erneuerbaren Energien erhält, ist unabhängig von den zukünftigen Energiepreisentwicklungen.

    Übrigens: Wer die Sanierung gut plant und finanziert, der kann die Investition aus den jährlichen Ersparnissen finanzieren.

    Beispiel Sanierung: Die Besitzer eines Einfamilienhauses wagen den Schritt zur wirtschaftlichen Energieversorgung. Eine Solaranlage sorgt für warmes Wasser, das Gebäude wird gedämmt und mit einer Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung ausgestattet. Das Ergebnis: Der Energiebedarf sinkt um 85 Prozent.

    Mittlerweile gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um erneuerbare Energien mit einer energetischen Modernisierung zu kombinieren.

    Dämmung, Solarthermie und Pelletheizung

    Für ein gut gedämmtes Haus eignet sich die Beheizung mit Holz. Modern und komfortabel sind Holzpelletheizungen. Im Grundprinzip unterscheiden sie sich nicht großartig von Öl- oder Gasheizungen. Ähnlich wie bei Heizöltanks müssen Immobilienbesitzer die Pellets lagern. Die Pellets werden dann von einer Förderschnecke vollautomatisch in den Brennerraum transportiert. Die umweltfreundlichen Pellets werden aus naturbelassenem Restholz hergestellt. Bei der späteren Verbrennung wird anschließend nicht mehr CO2 freigesetzt, als der Baum ohnehin aus seiner Umgebung aufgenommen hat. Somit sind diese Heizanlagen CO2-neutral. Mit einer zusätzlichen Solarwärmeanlage reduzieren Hausbesitzer den Bedarf an Holzpellets. Im Sommer können sie die Pelletheizung sogar komplett abschalten. Insgesamt sinkt der Gesamtenergiebedarf mit dieser Lösung um über 75 Prozent.

    Dämmung, Solarthermie und Wärmepumpe

    Mit einer guten Wärmedämmung kann der Energiebedarf des Hauses um die Hälfte sinken. In diesem Fall ist eine kleinere Heizleistung ausreichend. Geeignet sind in diesem Fall Heizsysteme auf Basis von erneuerbaren Energien, beispielsweise eine Wärmepumpe. Wärmepumpen erzeugen Heizenergie und Warmwasser und beziehen ihre Wärme aus der Umgebung, etwa dem Erdreich, der Außenluft oder dem Grundwasser. Für den Betrieb einer Wärmepumpe benötigen Immobilienbesitzer Strom, Förderungen gibt es unter anderem vom BAFA. Für maximale Effizienz lohnt sich die Verwendung einer Solaranlage oder eine Solarwärmeanlage erwärmt das Wasser. So können die Wärmepumpen über den Sommer ausgeschaltet bleiben. Mit dieser Methode lassen sich bis zu 70 Prozent der Energiekosten einsparen.

    Solarthermie und Brennwert

    Wer keine ausführliche Sanierung seiner Gebäudehülle durchführen kann, der beginnt in der Regel mit der Modernisierung seines Heizsystems. Dies ist häufig relativ kostengünstig und schnell durchführbar. Durch die Erneuerung der Heizungsanlage können Verbraucher bereits 40 Prozent Energie sparen. Alte Kessel tauschen sie am besten gegen neue, moderne Gas- oder Öl-Brennwertkessel aus. Der Vorteil: Brennwertgeräte nutzen die Kondensationswärme und im Abgas enthaltene Wärme für energetische Zwecke. Für die Warmwasserversorgung können Eigenheimbesitzer eine Solarwärmeanlage einbauen. Diese übernimmt in den Sommermonaten die Erwärmung des Trinkwassers, während der Heizkessel eine Ruhepause einlegt. Mögliche Einsparungen dieser Lösung: Etwa 60 Prozent.

    Analyse vor der Modernisierung

    Bevor Eigenheimbesitzer mit einer energetischen Sanierung beginnen, müssen sie sowohl den energetischen als auch den baulichen Zustand analysieren. In diesem Fall ist es empfehlenswert, einen Energieberater zur Seite zu haben. Diese qualifizierten Personen sind der richtige Ansprechpartner für die Diagnose und Planung einer solchen Baumaßnahme.

    Selbst bei kleineren Instandsetzungsmaßnahmen ist eine gründliche Analyse des Gebäudes empfehlenswert. Hausbesitzer erhalten so Hinweise zu vorherigen Arbeiten und wie sie die Modernisierung am schnellsten und besten realisieren können. Ebenfalls praktisch ist es, Arbeiten, die erst in einigen Jahren anfallen, ebenfalls in das Gesamtkonzept einzubeziehen.

    • Vor-Ort-Energieberatungen“ für Ein- und Zweifamilienhäuser fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 300 Euro.
    • das BAFA übernimmt maximal 50 Prozent der Beratungskosten
    • der Energieberater stellt den Antrag und ist gleichzeitig der Empfänger des Zuschusses
    • berechtigt zur Antragstellung sind ausschließlich Berater, die beim BAFA registriert sind

    Energieberater beantworten diese Fragen:

    1. Wie sieht es mit dem energetischen Zustand des Gebäudes aus?
    2. Welche Energieeinsparungen sind möglich?
    3. Welche Energieeinsparungen haben Priorität?
    4. Wie hoch wird die finanzielle Belastung für den Eigentümer sein?
    5. Können Förderprogramme in Anspruch genommen werden?
    6. Wie wirtschaftlich sind die Maßnahmen?
    7. Wie stark verringert sich der Ausstoß von Klimagasen und Schadstoffen?

    Dem Energieberater vertrauen

    Energieberater können ihren Kunden einen Energieausweis erstellen. Der Ausweis dokumentiert den energetischen Zustand der Immobilie und ist seit dem 1. Januar 2009 für den Verkauf, die Vermietung oder Verpachtung von Gebäuden Pflicht.

    Tipp: Immobilienbesitzer sollten sich auf eine Modernisierung gut vorbereiten – und zwar sowohl auf der informativen als auch finanziellen Seite. Für einen Großteil von Modernisierungsmaßnahmen gibt es ausführliche Förderprogramme, die jeder Hausbesitzer in Anspruch nehmen sollte.

    Jede Modernisierung kostet Geld: Sei es der Einbau einer Solaranlage oder die Dämmung des Dachs. Wer modernisiert, der kann allerdings doppelt profitieren: Zum einen sinken die Heizkosten, zum anderen gibt es Geld vom Staat für den Einsatz erneuerbarer Energien und Modernisierungsmaßnahmen.

    Marktanreizprogramme

    Das Marktanreizprogramm (MAP) für erneuerbare Energien ist ein Förderprogramm, bei dem Immobilienbesitzer zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse vom Staat erhalten können. Voraussetzung ist, dass sie bei der Modernisierung ihrer alten Heizung auf Wärmepumpen, Solarthermie oder Biomasse umsteigen. Für einzelne Maßnahmen gibt es jeweils eine Basisförderung. Zusätzlich zu jeder Basisförderung gibt es ein oder mehrere Boni. Innovative Anlagen erhalten zusätzlich eine Innovationsförderung. Die Vergabe der Förderung erfolgt seitens des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Anträge für kleine, einfache Anlagen müssen Interessierte je nach Maßnahme stellen. Die aktuellen Bedingungen und Fördersätze sind beim BAFA einzusehen. Zusätzlich können Verbraucher den Förderrechner der dena nutzen. Dort können sie errechnen, mit wie viel Fördermitteln sie rechnen können.

    KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“

    Bei diesem Kfw-Förderprogramm erhalten Hausbesitzer Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite, um energetische Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren. Je besser Immobilienbesitzer sanieren, desto höher fällt die Förderung aus. Gefördert werden Sanierungsvorhaben, mit denen Hausbesitzer das energetische Niveau eines Kfw-Effizienzhauses erreichen, aber auch Einzelmaßnahmen, etwa die Dämmung der Wände, die Erneuerung der Fenster und so weiter. Für einen Großteil der Förderungen müssen Interessierte einen Antrag stellen. Die Fördermittel sind nicht unbegrenzt verfügbar, jedes Jahr wird ein bestimmtes Budget festgelegt. Verbraucher sollten den Antrag somit frühstmöglich stellen.

    Darauf sollten Sie achten:

    • Können Sie Anträge für das gewünschte Förderprogramm stellen?
    • Was wird genau gefördert?
    • Kann die gewünschte Förderung um andere Zuschüsse ergänzt werden?
    • Wie sieht es mit den Konditionen aus?
    • Was für Auszahlungsbedingungen gibt es?

    Die Zukunft

    Mit einem Anteil von rund neun Prozent tragen die erneuerbaren Energien heute einen vergleichsweise kleinen Anteil zur Wärmeversorgung bei. Dementsprechend schlummert hier aber auch ein großes Potenzial für die Industrie und Verbraucher. Im Bezug auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 hat die Branche den Wärmesektor untersucht. Mit den richtigen politischen Rahmenbedingungen kann die Modernisierung der veralteten Heizungsanlagen in Deutschland beschleunigt und so die Energieeffizienz erhöht werden. Im Jahr 2020 könnte so der Anteil der Erneuerbaren auf 25 Prozent ansteigen. Damit würden sie insgesamt 221 TWh Wärme liefern.

    Zu diesem Wachstum tragen unterschiedliche Sparten der regenerativen Wärmeerzeugung beitragen. Die Bioenergie soll Prognosen zufolge auch 2020 den größten Teil der Wärme bereitstellen. In den kommenden zehn Jahren soll allerdings der Beitrag von Wärmepumpen, Geothermie und Solarenergie spürbar anwachsen.

    Zu diesem Thema weiterlesen: Wege in die moderne Energiewirtschaft – Teil 2: Wärmeversorgung 2020 (PDF: 2 MB)

     

    Artikelbild: © Elnur / Shutterstock

  • Salpeter an der Wand?

    Salpeter an der Wand?

    So erkennen Hausbesitzer die Salzausblühungen

    Feuchte Wände sind lästig für jeden Hausbesitzer. Doch in manchen Fällen verursachen sie noch ein weiteres Übel: Mauersalpeter. Wie diese Salzausblühungen zu erkennen sind und was Sie dagegen tun können und müssen, verraten die folgenden Zeilen!

    Das ist Salpeter und so kommt er auf die Wand

    Er zeigt sich als weißlich-gelblicher bis bräunlicher Belag auf den Wänden: Mauersalpeter. Dahinter steckt Calciumnitrat, das durch die Verbindung von Nitrate, Kalk und Mörtel entsteht. Ursache sind oft Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk.

    Der Belag mit der watteähnlichen Konsistenz ist eine Folge von Feuchtigkeit in den Wänden. Denn wenn Wasser (meist durch nicht abgedichteten Untergrund) eindringt, ist oft wasserlösliches Salz enthalten oder Salze wie Chloride, Sulfide und Nitrat aus dem Mörtel werden gelöst. Durch winzige Kapillaren und Poren gelangen diese an die Oberfläche. Dort trocken und kristallisieren die Salzbildungen.

    Solange das Mauerwerk durchfeuchtet ist, verbleiben die Salze im Wasser. Bei Austrocknung und Verdunstung gelangen sie jedoch an die Oberfläche. Deswegen ist Salpeter meist eine Folge von Feuchteschäden in der Bausubstanz. Hausbesitzer sollten die Ablagerungen nicht ignorieren, denn sie können weitere Schäden an Außen- und Innenwänden verursachen.

    Diese Salzablagerungen finden sich häufig an Kellerwänden, da hier sehr viel Feuchtigkeit vorhanden ist. Aber auch Sockelbereiche von Häuser an stark befahrenen Straßen oder Stellen nahe dem Regenfallrohr können oft davon betroffen sein. Ebenso ist die Nähe zu Landwirtschaftsbetrieben ein Risikofaktor, denn Nitrate gelangen durch tierische Harnstoffe ins Mauerwerk.

    Folgeschäden: Salpeter kann ernste Konsequenzen haben

    Salpeter ist nicht gesundheitsschädlich für den Menschen. Jedoch kann es für das Mauerwerk ernsthafte Folgen haben, denn die Salzablagerungen können die betroffenen Mauern destabilisieren. Salpeter kann den Fugenmörtel zerstören oder den Putz abplatzen, denn bei der Austrocknung vergrößert Salpeter sein Volumen. Dadurch entstehen nach dem Trocknen neue undichte Risse und Lücken, durch die wiederum Feuchtigkeit eindringen kann.

    Zudem ist Salpeter hygroskopisch. Das bedeutet, dass die Salze Wasser anziehen und speichern. Dadurch wird das Gemäuer noch feuchter, als es ohnehin schon ist. Es reicht also nicht, die Feuchtigkeit im Mauerwerk trockenzulegen. Auch die Salpeterbildung muss beseitigt werden und gleichzeitig beiden vorgebeugt werden.

    Die potenzielle Gefahr hängt von den unterschiedlichen Salzen und dessen Grad ab. Die wissenschaftlich-technische Arbeitsgemeinschaft und Denkmalpflege (WTA) unterscheidet hier zwischen drei verschiedenen Versalzungsgraden, die in der folgenden Tabelle aufgelistet sind.

    Stoff Geringer Belastungsgrad Mittler Belastungsgrad Hoher Belastungsgrad
    Chloride Weniger als 0,2 % Zwischen 0,2 und 0,5 % Über 0,5 %
    Nitrate Weniger als 0,1 % Zwischen 0,1 und 0,3 % Über 0,3 %
    Sulfate Weniger als 0,5 % Zwischen 0,5 und 1,5 % Über 1,5 %

    Das Merkblatt 2-9-05/D der WTA listet nicht nur die unterschiedlichen Versalzungsgrade auf, sondern bietet eine gute Unterstützung bei der Sanierung und Trockenlegung von Feuchteschäden und Salzbildung mittels Sanierputz.

    Andere Salzausblühungen: Es ist nicht immer echter Salpeter

    Sie vermuten Salpeter an Ihren Innenwänden? Dann sollten sie prüfen, ob wirklich Ca(NOs)2 vorliegt. Ein Fachmann kann hier helfen, die Oxidation organischer Substanzen mit dem Kalk zu erkennen. Denn nicht immer sind Salzausblühungen auch echter Salpeter. Dieser ist selten. Salpeter gehört zur Gruppe der Salze, unterscheidet sich allerdings von anderen Salzen, die ebenfalls aus dem Mauerwerk „gespült“ werden. Dennoch hat sich Salpeter als verallgemeinerter Bergriff für bauschädliche Salzbildungen etabliert.

    Salpeter hat genaugenommen einen organischen Ursprung – Harnstoff beispielsweise. Deswegen findet er sich oft in der Nähe von Landwirtschaftsgebieten oder Gebäuden, die früher einer Nutzung in der Landwirtschaft unterlagen. „Herkömmliche“ Salze stammen in der Regel aus den Zusatzstoffen der Baustoffe, die Zement oder Mörtel beigemischt werden. Aber auch sie zerstören auf Dauer das Mauerwerk und lassen sich selten von Salpeterausblühungen unterscheiden. Die kristalline Struktur ist nahezu identisch.

    Salzausblühungen sind jedoch in jedem Fall ein Indiz dafür, dass Nässe ins Mauerwerk dringt. Daher spielt es meist keine Rolle, ob es sich um Salpeter aus dem Erdreich oder Salze aus dem Gemäuer handelt. In diesem Fall ist immer Handlungsbedarf.

    Salpeter versus Schimmel: Das sind die Unterschiede

    Weißliche Ablagerungen auf der Innenwand alarmieren jeden Hausbesitzer. Denn nicht selten wird auch Schimmel dahinter vermutet, der ebenso auf feuchten Wänden einen Nährboden findet. Jedoch ist es einfacher, Salpeter und Schimmelpilze voneinander zu unterschieden, denn die Salpeterkristalle sind nach dem Austrocknen schon mit dem bloßen Auge auf dem Gestein zu erkennen.

    Ein Kratzprobe kann hier Aufschluss geben. Mit einer Spachtel sollte etwas vom Belag abgekratzt werden. Lassen Sie die Kratzprobe auf einem Brett trocknen. Kristallisiert dieser, ist es Salpeter. Bei Schimmel bliebe eine einheitliche, schmierige Masse über. Auch das Anleuchten des weißen Belags auf der Wandoberfläche kann die Kristalle bereits erkennbar machen. Eine genaue Aussage kann ein Fachmann treffen, wenn dies notwendig ist.

    Im Gegensatz zu Schimmel ist Salpeter nicht giftig für den Menschen. Jedoch können auch feinste Partikel in die Luft gelangen und als Feinstaub eingeatmet werden. Auch deswegen sollte er rasch beseitigt werden.

    Ausbreitung der Ausblühungen verhindern: Salpeter entfernen!

    Bevor die Ursachen für Salpeter ausgemacht werden, sollten Hausbesitzer den vorhandenen Salpeter am Gemäuer entfernen. Hier gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei kleinen Mengen können Sie den Mauersalpeter mit einer Bürste abbürsten oder abkratzen. Dazu braucht es eine Harte Nagel- oder Drahtbürste und nur wenig Aufwand. Achtung: Ein Mundschutz sollte bei der Verwendung der Bürste getragen werden.

    Bei großflächigem Befall helfen auch chemische Salpeterentferner. Diese Nitratentferner können entweder per Sprühflasche oder mit Pinsel und Quast auf die Wandoberfläche aufgetragen werden. Hier müssen die Angaben des Herstellers beachtet werden, ausreichend Lüftung ist ebenfalls ein Muss, denn der Geruch ist selten angenehm. Auch Cola gilt als gutes Hausmittel gegen Salpeter. Jedoch können die zuckerhaltigen Rückstände Ungeziefer anlocken.

    Neuen Salpeter vermeiden: Sperren und Sanierputz helfen

    Ist einmal eine Salzbildung am Gestein aufgetreten, reicht es nicht aus, diese Salzkristalle zu entfernen. Auch die Ursachen für Mauersalpeter müssen beseitigt werden. Ansonsten treten die Salzbildungen nach dem nächsten Feuchtigkeitseintritt im Mauerwerk wieder auf. Als geeignete Mittel können einerseits Horizontalsperren oder Vertikalsperren (unterschiedliche Injektionen von abdichtenden chemischen Substanzen in Bohrlöcher) im Mauerwerk sein. Diese wirken als Abdichtung des Gesteins.

    Auch Sanierputz ist ein geeigneter Weg, um ein erneutes Eindringen von Feuchtigkeit und damit auch Ausblühungen von Salpeter und anderen Salzen zu verhindern. Hier braucht es keine Bohrlöcher, denn Sanierputz wird auf die Oberfläche aufgetragen. Er ist wasserabweisend und dennoch hoch diffusionsfähig.

    Zusammenfassung

    Ausblühungen von Salpeter treten häufig nach einem Feuchtigkeitsschaden an Außen- und Innenwänden auf. Die Salzkristalle können das Mauerwerk schädigen, daher müssen sie und auch ihre Ursache beseitigt werden.

  • Salpeter entfernen: So gelingt es!

    Salpeter entfernen: So gelingt es!

    Bei weißer und gelblicher Verfärbung von Außenwand oder Innenwand sollten Hausbesitzer aufmerksam werden. Hinter diesen Flecken kann Salpeter stecken. Diese Salzausblühung ist zwar nicht gesundheitsschädlich, kann aber dem Mauerwerk auf Dauer schaden. Daher sollten die Ausblühungen unbedingt beseitigt und auch den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Wie Sie Salpeter von ihren Wänden kriegen, erklären die folgenden Zeilen.

    Salpeterausblühungen: Das steckt hinter diesem Befall der Wände

    Salpeter ist ein Fachbegriff und bezeichnet Salzausblühungen, die dem Mauerwerk und Baumaterialien langfristig schaden und den Putz abplatzen lassen können. Salpeter ist umgangssprachlich die Bezeichnung für Nitrate, Chloride und Sulfate.

    Erkennbar sind Salpetersalze an einem weißlich-gelblichen (bis hin zum bräunlichen) Belag, der eine watteähnliche Konsistenz hat. Salpeter ist eine Folge von Feuchtigkeit in den Wänden. Denn Wasser löst Chloride, Sulfide oder Nitrat aus Mörtel, Ziegel, Klinker und anderer Bausubstanz. Als Salzlösung können sie aus dem Inneren nach außen treten, auf der Wandoberfläche trocknen und zu Salzkristallen flocken.

    Salpeterausblühungen finden sich häufig an Kellerwänden, aber auch im Sockelbereich von Häusern an stark befahrenen Straßen treten oft Chloride auf. Sulfate können durch sauren Regen in die Außenwände gelangen, Nitrate durch tierische Harnstoffe. Letztere finden sich oft in der Nähe von Landwirtschaftsbetrieben.

    Salpeter wird oft mit Schimmelpilzen verwechselt. Im Gegensatz zu Schimmel sind die Ausblühungen von Salpeter jedoch nicht gesundheitsschädlich. Die Salze lassen sich leicht mit einer Kratzprobe mittels Spachtel oder Schraubenzieher identifizieren. Auch eine Taschenlampe hilft, die kristalline Struktur der Salzausblühungen zu erkennen und sie von Schimmelbefall abzugrenzen.

    Salpeterausblühungen im Mauerwerk: So gelingt die Entfernung!

    Salpeter ist nicht nur eine Folge von Feuchtigkeitsschäden, er ist auch eine hygroskopische Substanz. Das bedeutet, dass Salpeter auch Wasser anzieht und es speichert. Dadurch wird eine Mauer noch feuchter und weitere Schäden können entstehen.

    Daher ist es wichtig, sowohl in einem ersten Schritt die Salzausblühungen zu entfernen, aber auch in einem zweiten Schritt die Ursachen für Salpeter zu beseitigen. Um die Salzbildung loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Egal welchen Weg Sie wählen, Sie sollten folgende Materialien zusätzlich immer nutzen:

    • Handschuhe
    • Staubschutzmaske
    • festes Schuhwerk
    • eventuell Schutzkleidung
    • Staubsauger

    Kleinere Mengen abkratzen

    Bei der mechanischen Entfernung wird Salpeter von der Wand abgekratzt. Die Materialliste erweitert sich für diesen Schritt wie folgt:

    • Spachtel
    • Nagel- oder Drahtbürste

    Mit diesen Hilfsmitteln können Sie kleine Mengen von Salpeterausblühungen von der Wand abkratzen oder abbürsten. Heben Sie den Salpeter von der Wand ab und glätten sie das Mauerwerk anschließend. Die harte Bürste eignet sich auf für die mechanische Entfernung von großflächigen Ausblühungen. Die Ablagerungen, die auf den Boden gefallen sind, sollten umgehend mit einem Staubsauger entfernt werden.

    Beseitigung mit chemischen Salpeterentfernern

    Im Handel gibt es auch sogenannte Salpeterentferner, die auf chemischer Basis die Salzausblühungen beseitigen. Hier erweitert sich die oben beschriebene Materialliste ebenfalls!

    • chemischer Salpeterentferner
    • Quast, Pinsel oder Malerrolle

    Die Entfernung von großflächigen Ausblühungen mit einem Nitratentferner erfordert meist wenig Aufwand. Wichtig ist hier, die Verwendungshinweise und Einwirkzeit des Herstellers zu beachten. Manche Produkte sind mit einem Sprühkopf versehen und können leicht auf die betroffene Wandoberfläche aufgetragen werden. Andere Salpeterentferner müssen mit Hilfsmittel aufgetragen werden. Eine Entfernung der Lösung ist meist nicht notwendig. Sie zieht tief ins Mauerwerk ein und löst die Salzausblühungen auf.

    Gerade in Innenräumen sollte bei der Verwendung von chemischen Salpeterentfernern auf die richtige Handhabung geachtet werden:

    • gute Belüftung der Räume
    • kein dauerhafter Aufenthalt während der Einwirkung (z.B. Schlafen)
    • Babys und kleine Kinder sollten sich gar nicht im Raum aufhalten
    • die Möbel sollten zwei bis drei Tage von der Wand abgerückt werden

    Salpeterentferner sind nicht gesundheitsschädlich, wenn sie richtig und den Untergründen entsprechend angewendet werden. Jedoch können empfindliche Menschen in seltenen Fällen Kopfschmerzen bekommen und besser einen Mundschutz tragen. Auch ist der Geruch intensiv, was empfindliche Menschen stören kann.

    Cola als bewährtes Hausmittel

    Als kostengünstige Alternative und Hausmittel gegen die Salzbildung auf Wänden hat sich auch klassische Cola bewährt. Hier ist es wichtig, dass sie zuckerhaltige Cola verwenden. Ihre Zusammensetzung bewirkt, dass sich der Salpeter von der Wand löst. Folgende Materialien braucht es!

    • Cola
    • Schwamm oder breiter Pinsel

    Die Cola wird damit auf die Salzablagerung auf der Wand aufgetragen, die trocken und nicht feucht sein sollte. Danach können Sie den Salpeter einfach von der Wand abwischen. Achten Sie jedoch dabei darauf, dass alle Rückstände der Salzausblühungen entfernt sind, denn sonst kann sich der Salpeter wieder ausbreiten. Auch sollten keine Cola-Rückstände auf der Wand zurückbleiben. Die klebrigen Zuckerreste können ein Nährboden für Ungeziefer sein.

    Sanierputz und Sperren: So werden die Ursachen entfernt

    Ist das Mauerwerk einmal von Salpeter befallen, reicht es nicht aus, diesen zu entfernen. Auch den Ursachen müssen Hausbesitzer an den Kragen gehen, um einen weiteren Befall und damit Schäden in der Bausubstanz zu vermeiden. Daher ist es wichtig, auch den Grund für Feuchtigkeit zu beheben, eine Trockenlegung ist unumgänglich.

    Im günstigen Fall hat ein kaputtes Regenrohr, ein Riss oder undichte Abschlüsse die Feuchtigkeit eindringen lassen. Hier braucht es nur eine neue Abdichtung. Dringt die Feuchtigkeit aus dem Grundwasser aus dem Erdreich ein, braucht es Sperren: Vertikalsperren lassen sich nachträglich leicht anbringen, Horizontalsperren sollten schon bei Hausbau oder Kellersanierung bedacht werden. Die häufigste Methode ist die Injektion von abdichtenden Substanzen.

    Auch Sanierputz ist eine Möglichkeit, das Wandinnere vor Feuchteschäden zu schützen und undichte Stellen zu verschließen. Vor allem wenn Salpeter in großflächigen Flecken auftritt, reicht einfaches Abdichten nicht mehr aus. Sanierputz wird innen auf die Wand aufgebracht. Er nimmt die Feuchtigkeit aus der Mauer auf und leitet diese an die Oberfläche zur Verdunstung weiter. Sanierputz hat das gleiche Funktionsprinzip wie Silikatplatten.

    Zusammenfassung

    Bei Feuchteschäden in Ziegel, Mörtel aus Kalk und Co tritt oft Salpeter auf – eine weißlich-gelbliche Verfärbung oder bräunliche Flecken sind meist ein Indiz für diese salzigen Substanzen. Salzausblühungen können dem Mauerwerk auf Dauer schaden, daher ist es wichtig, dass dieser entfernt wird. Dazu gibt es sowohl chemische als auch mechanische Lösungen.