Traum von der Ferienwohnung: Wo er bezahlbar ist

Traum von der Ferienwohnung: Wo er bezahlbar ist

Ferienimmobilien stehen verstärkt im Fokus solventer Kaufinteressenten, die Investment und Erholung verbinden möchten. Der Tourismussektor hat zuletzt or Corona deutliche Wachstumstendenzen aufgezeigt, insbesondere im Bereich des Individualurlaubs. Ferienwohnungen oder Ferienhäuser werden immer mehr als Alternative zu Hotels und Gasthäusern in Anspruch genommen. In vielen Bereichen müssen Touristen bis zu 1 ½ Jahre im Voraus ihr Urlaubsdomizil buchen. Eine Nachfragesituation, die nicht ausschließlich Top-Lagen oder Top-Objekte einfasst. Was zählt, ist vor allem die Lage.

In diesem Beitrag werden ausgewählte Regionen herausgestellt, die im Bereich der Ferienimmobilien einen hohen Stellenwert einnehmen oder Potenzial aufweisen.

Verstärkt im Fokus: Heimische Urlaubsregionen

Mit dem steigenden Interesse an einem Investment in Ferienimmobilien wächst zwangsläufig auch die Zahl der Studien, die sich mit dem Markt für Ferienimmobilien und Zweitwohnsitze beschäftigen. Ähnlich den bekannten Immobilienmarktberichten, werden hier spezifische Angaben zum Kaufverhalten und der Preisentwicklung in ausgewählten Regionen gemacht. Deutlich wird, dass zunehmend ein annähernd gleicher Komfort wie im Hauptwohnsitz nachgefragt wird. Minimalistische Ausstattungen, renovierungsbedürftige Altbauten oder Objekte in Randgebieten verlieren dadurch an Bedeutung.

Jüngste Marktanalysen machen deutlich, dass etwa ¾ aller Ferienhauseigentümer innerhalb Deutschlands investiert haben. Das kann einerseits einen Kauf darstellen, andererseits aber auch Modernisierungs- oder Renovierungsarbeiten. Wenig Einfluss darauf nahm die fast flächendeckende Erhöhung der Grunderwerbssteuer, vor allem in den beliebten Küstengebieten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Je besser die öffentliche Infrastruktur und der Freizeit- und Erholungswert liegt, desto stärker fällt die Nachfrage nach Objekten in diesem Bereich aus. Neben den genannten Regionen profitieren vor allem die Inseln sowie touristisch erschlossene Gebiete im Bereich der Alpen.

Je größer der Markt, desto einheitlicher das Preisniveau

Es gibt Gebiete in Deutschland, die einen enorm hohen Anteil an Ferienimmobilien aufweisen. Auf Juist und Langeoog liegt die Quote bei annähernd 50 Prozent, auch Föhr und Amrum sowie Sylt weisen Zweitwohnsitzquoten von deutlich über 30 Prozent auf. Weit geringer ist ihr Anteil auf Rügen, am Chiemsee oder dem Tegernsee. Das so deutlich reduzierte Angebot führt dazu, dass selbst B-Lagen vergleichsweise hohe Kaufpreise aufbieten. Dennoch gibt es Regionen, die touristisch interessant sind und eine günstige Alternative darstellen.

Sylt Ferienhaus Deutschland

Sylt ist eines der beliebtesten Ferienorte an der deutschen Küste. / © foodbytes (Bigstock.com)

Ferienwohnungen auf Amrum, die in einfachen und mittleren Lagen sich befinden, weisen ein sinkendes Preisniveau auf. Sie bewegen sich zwischen 2.500 und 4.100 EUR pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung. Toplagen kosten hingegen mit bis zu 6.500 EUR pro Quadratmeter deutlich mehr. Interessant sind außerdem Gebiete von Föhr, die aufgrund der Größe der Insel ein breiteres Angebot an Ferienimmobilien aufweisen. In einfachen und mittleren Lagen zeichnete sich zuletzt ebenso eine negative Wertentwicklung ab. Allerdings sind hier Ferienwohnungen bereits ab etwa 2.000 EUR pro Quadratmeter erhältlich, selbst in etablierten Feriensiedlungen übersteigen die Kaufpreise selten den Wert von 3.500 EUR pro Quadratmeter.

Die Quadratmeterpreise in den genannten Regionen, die für Objekte in sehr guten und erstklassigen Lagen gezahlt werden, stagnierten zuletzt.

Hier bieten sich günstige Kaufoptionen

Der Harz, lange Jahre ein wenig beachtetes Urlaubsdomizil und in wichtigen Referenztabellen gar nicht vertreten, hat Potenzial. Immer mehr Kaufinteressenten weichen auf naturnahe, räumlich aber dennoch gut erschlossene Ferienregionen mit kurzen Anfahrtswegen aus. Während besonders die Nordseegebiete eine starke Nachfrage bündelten, fehlte es den innerdeutschen Mittelgebirgen an Profil. Seit einigen Jahren ändert sich das, immer neue Feriengebiete mit ansprechendem Wohnstandards werden aus der Taufe gehoben.

Wernigerode, ein kulturelles Zentrum im Harz, bietet eine Mischung aus kulinarischem Angebot, Erholung und Aktiv-Urlaub. Ferienwohnungen in Top-Lagen werden mittlerweile für über 200.000 EUR verkauft. Das Gros der angebotenen Objekte bewegt sich aber deutlich darunter, bietet vergleichbare Lagen und Entwicklungspotential (Stichwort: Modernisierungsstau).

Ähnlich verhielt es sich zuletzt in den nur regional bekannten, dafür aber umso beliebteren Naherholungs- und Freizeitgebieten im Bayerischen Wald oder dem Sauerland. Hier werden stellenweise Quadratmeterpreise erreicht, die mit guten Lagen auf bestimmten Nordseeinseln konkurrieren können. Eigen ist dem Ganzen dennoch eine gewisse Kaufpreisdifferenz, die auf uneinheitliche Neubautätigkeit und das nur langsam wachsende Interesse zurückzuführen ist.

Trendlage: Südtirol

Gemeinhin nicht als Schnäppchenlage bekannt, bietet Südtirol doch mittlerweile wieder ein größeres Angebot an preislich interessanten Ferienwohnungen. Die wirtschaftliche Situation, die viele alteingesessene Ferienhausbesitzer zum Verkauf zwang, hat das Preisniveau generell sinken lassen. Besonders im Osten des Landes zeichnet sich eine Entwicklung ab, die weit von den ehemals gezahlten Top-Preislagen abweicht. St. Ulrich oder Innichen bieten modernisierte Altbauobjekte oftmals für unter 4.000 EUR pro Quadratmeter. Angesichts der ehemals ausgelobten Preise, die bis zu 15.000 EUR betrugen und von reichen Italienern gespeist waren, ein absolutes Kaufsignal.

Trend nach Corona stark in Richtung Ferienhäuser

Trend nach Corona stark in Richtung Ferienhäuser / Quelle: Media Impact; Axel Springer; forsa

Fazit und abschließende Bemerkungen

Viel mehr als bei reinen Wohnimmobilien, haben Käufer von Ferienwohnungen deutlich stärkere Präferenzen bezüglich Baustil, Wohnungsgröße und Lage. Sie sind zu weniger Kompromissen bereit und nehmen höhere Preise in Kauf. Die Blasen, die sich mancherorts gebildet haben, wirken jedoch nicht auf alle Grenzregionen. Gerade in ostdeutscher Küstenlage bieten sich günstige Alternativen. Selbst im Binnenland, verzogen durch Seen und Naturlandschaften, sind weite Flächen noch nicht touristisch erschlossen. Vor allem Interessenten von Neubauprojekten finden hier Gestaltungsmöglichkeiten.

Zusammenfassung

Nachdem lange Zeit Nordsee und Alpenregion im Mittelpunkt des Interesses standen, steig die Nachfrage deutlich im Bereich der Ostsee. Zudem gewinnen Erholungsräume wie das Harz oder das Sauerland an Profil. Vergleichbare Ferienwohnungen sind hier für deutlich niedrigere Kaufpreise verfügbar.

Artikelbild: © Patryk Kosmider / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert