Estrich versiegeln

Estrich versiegeln

Versiegelter Estrich ist ein sicherer und robuster Bodenbelag, der starken Beanspruchungen Stand hält. Am Bau ist der Estrich weit verbreitet, er gilt als Abschluss des Fußbodenaufbaus und dient als geeignetes Fundament für eine Vielzahl von Bodenbelägen.

Der Estrich ist eine feste und plane Fußbodenschicht, sie liegt unmittelbar am Untergrund auf. Er kann in fester Verbindung mit dem bestehenden Unterboden verlegt werden oder auch als Zwischenschicht erfüllt er seinen Zweck. Hierbei wird vom „schwimmenden“ Estrich gesprochen. Erfolgt das Versiegeln des Estrichs kann er direkt als Boden verwendet werden oder er wird mit bestimmten Belägen ausgestattet.

Der Estrich und seine Vorteile

Der Estrich steht für hohe Festigkeit. Er besitzt meist eine plane Oberfläche, die es möglich macht, den Boden weiter zu verarbeiten.
Der günstige Preis spricht für den Boden. Wird ein Fußbodenuntergrund, der aus Holzdielen besteht mit einem Estrichboden verglichen, ist dieser um ein Vielfaches preisgünstiger.

Es ist aber von Bedeutung, den Estrich ausreichend vor Kälte und Nässe zu schützen, sonst verliert er seine hohe Festigkeit. Die Folge daraus, ein Abtrieb kommt zu Stande und kleine Teile der Oberfläche können sich lösen. Gerade bei Garagen ist das so, das Fahrzeug verliert Öl. Dieses Motoröl dringt in den Estrich ein und verursacht einen Schaden. Aus diesem Grund braucht ein Estrich, der nicht nur Fliesen oder weitere Beläge geschützt ist, eine entsprechende Versiegelung.
Es gibt eine große Produktvielfalt, die die Chemie am Bau dafür anbietet.
Wichtig ist es, vorab folgende Fragen zu klären:

  • Welchen Anforderungen muss der Estrich gerecht werden?
  • Wie stark wird er belastet?
  • Wo wird er verlegt, Wohnraum, Garage…?

Estrich versiegeln – So funktioniert es

Aber ganz wichtig ist es, dass der zu bearbeitende Estrich sich vor der Bearbeitung als trocken und frostfrei erweist. Die Restfeuchte muss unter 0,3 % sein. Es ist wichtig die Trocknungszeit es Estrichs einzuhalten. Ist der Bauherr nicht sicher, ob der Estrich bereits ausgetrocknet ist, empfiehlt es sich, Messungen der Restfeucht durchführen zu lassen.

    Die Grundvoraussetzung des Versiegelns ist es, dass der Estrich bereits trocken ist und der Untergrund so beschaffen ist, dass er sich als staubfrei und plan erweist. Darum ist das gründliche Fegen und Saugen vor der Versiegelung ein unbedingtes Must-Have.

  • Handelt es sich um einen Estrich für eine Garage ist darauf Bedacht zu nehmen, dass Öl und undefinierbare Flüssigkeiten vorab unbedingt entfernt werden. Sie können keine Verbindung mit der Versiegelung herstellen, viel schlimmer, sie zerstören diese.
  • Handelt es sich wirklich um einen ölverschmutzten Boden, sollte dieser Teil des Estrichs wieder neu aufgetragen werden.

  • Befinden sich auf dem Boden des Estrichs kleine Erhebungen, so müssen diese mit einer Spachtel sorgfältig entfernt werden. Auch Vertiefungen und allfällige Risse sollten vor dem Versiegeln ausgeglichen werden.
  • Nur wer ausreichend Vorarbeit leistet, kann sicher gehen, dass das Versiegeln auch perfekt klappt.

  • Anschließend geht es an das Abkleben. Es ist wichtig, alles im Raum genau abzukleben. Schließlich soll die Versiegelung nur den Boden schützen.
  • Das Material wird laut Anleitung zusammengemischt. Ein Baueimer sollte dafür schon vorbereitet sein. In der Regel befindet sich das Epoxidharz in zwei Gebinden, sie müssen vor Ort erst miteinander gemischt werden. Das vorgeschriebene Mischungsverhältnis muss genau eingehalten werden. Die zwei Komponenten werden in einem Baueimer ausgiebig durchgemischt.
  • Die Versiegelung wird kurz verrührt, ein bis zwei Minuten reichen aus. Auf die niedrige Drehzahl ist beim verrühren zu achten.
  • Danach darf das frisch abgehärtete Material für 10 Minuten reifen und sich von Gasen freisetzen.
  • Es erfolgt das Streichen. Wie beim Streichen üblich werden Ecken und Kanten mit einem Pinsel bearbeitet. Für große Flächen kommt eine Standardwalze mit ungefähr 4 mm dickem Flor zum Einsatz.
  • Wichtig ist, dass die Versiegelung den ganzen Boden bedeckt. Wie wird gestrichen?
    Am besten über Kreuz und es sollte nach Möglichkeit nicht zu fest aufgedrückt werden.

  • Ist der ganze Boden bedeckt, muss anschließend eine zweite Schicht aufgetragen werden. So wie beim ersten Anstrich wird über Kreuz gestrichen und es wird besonders darauf geachtet, dass sich sämtliche Poren schließen. Das geht meist zügig voran, eine Kurzhaarwalze mit 9 mm dicken Flor eignet sich für diesen Arbeitsgang bestens. Es ist nur darauf zu achten, dass diese Walze vor ihrem Einsatz gut eingeweicht wurde, so kann die Walze genug Material aufnehmen und das Streichen kann einfach gelingen.
  • Da der Fegevorgang den Staub nur aufwirbelt, macht es mehr Sinn, den Boden zu saugen.

Mit was wird der Estrich versiegelt?

Die gängigste Vorgangsweise um Estrich zu versiegeln gestaltet sich mit einem Zweikomponenten-Epoxidharz. Die Produkte, die für die Versiegelung verwendet werden, unterscheiden sich
durch folgende Faktoren:

  • Die Struktur,
  • handelt es sich um den Innen- oder Außenbereich,
  • die Abriebklasse,
  • sowie die Rutsch- und Trittsicherheit gestalten sich unterschiedlich.

Wichtig ist es beim Versiegeln arbeitsschutzgerechte Kleidung und Handschuhe zu tragen. Auch eine Atemschutzmaske sollte nicht fehlen.

Was es beim Estrich versiegeln noch zu beachten gibt.

Wird der Boden versiegelt, sollte die Raumtemperatur nicht über 5 Grad Celsius liegen Der versiegelte Boden sollte vor direkter Sonneneinstrahlungen und Zugluft geschützt werden.

Zusammenfassung

Wird der Estrich versiegelt, trotzt er den stärksten Beanspruchungen. Gerade bei Böden in der Garage ist es wichtig, diese zu versiegeln, denn die Oberfläche hat im Winter mit dem Streusalz stark zu kämpfen. Die richtige Vorbereitung des Estrichs ist wichtig. Unebenheiten und Risse müssen vorab beseitigt werden. Wer einen Estrich versiegelt, der muss auch entsprechend ausgerüstet sein mit Arbeitsschutzkleidung und Atemschutz. Auf das richtige Mischverhältnis ist zu achten. Roller und Pinsel helfen beim Auftragen. Nach einem Tag ist der Estrich wieder begehbar. Nach 72 Stunden ist er trocken. Für die Versiegelung wird meist ein Zweikomponenten-Epoxidharz verwendet. Eine gut aufgebrachte Estrichversiegelung hält mehrere Jahre.

Artikelbild: © Tristanbm / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Anonymous 20.08.2019 13:58 Uhr

    Hallo,
    muss der geschliffene Estrich noch grundiert werden, wenn im Wohnbereich eine 2K Versiegelung angedacht ist?

    direkt antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert