Dachziegel befestigen – Sicher bei jeder Wetterlage

Dachziegel befestigen – Sicher bei jeder Wetterlage

Dachziegel sind eine der häufigsten Arten von Dacheindeckungen und es gibt sie in einer Vielzahl von Farben und Stilen. Dachziegel werden aus gebranntem Ton, Beton oder Metall hergestellt und bieten einen guten Schutz vor Wind- und Wasserschäden. Sie isolieren, verschönern und schützen das Dach und das Haus vor sämtlichen wetterbedingten Einflüssen.

Dass eine gewisse Witterung nicht vermieden werden kann, ist eine logische Schlussfolgerung. Hinzu kommen mögliche Schäden, die Dachziegel jederzeit aufweisen oder auch selbst verursachen können. Aufgrund dessen ist eine regelmäßige Überprüfung sehr wichtig. Viele Aspekte können allerdings auch von Anfang an vermieden werden. Gerade was den Bereich Sicherheit und eine ausreichende Befestigung der Dachziegel angeht, sollten einige Punkte beachtet werden. In den folgen Minuten werden Sie rund um das Thema Dachziegel und Befestigung informiert.

Die Welt der Dachziegel

In Sachen Optik, Design und Form haben Dachziegel heutzutage viel Abwechslung zu bieten. Klassische und moderne Varianten sind in vielen Baumärkten oder im Internet zu finden. Eine Sache haben allerdings alle Ziegel gemeinsam: die Schutzfunktion. Sie schützen die Dächer und das Haus vor Wettereinflüssen, wie Kälte, Hitze, Sturm und Regen. Im Laufe der Jahrhunderte und Jahrzehnte entwickelten sich die unterschiedlichsten Formen und Modelle wie Biberschwanz, Hohlpfannen, sowie Mönch und Nonne.

Der Biberschwanz zeichnet sich durch den charakteristischen Rundbogen der unteren Kante aus. Diese Ziegel haben keinen Falz und kommen meist auf steilen Dächern ab 30 Grad zum Einsatz. Sie verleihen dem Dach eine gewisse Fischschuppen-Optik. Hohlpfannen sind Dachziegel mit einer Mulde und kommen aus den norddeutschen und niederländischen Zonen. Die Mulde sorgt für die bekannte Wellung auf den Dächern, die besonders vor Witterungseinflüssen schützt und das Wasser geschickt abfließen lässt. Als Mönch und Nonne werden zwei aufeinander abgestimmte Dachziegel bezeichnet, die durch ihre konvexe Form (Mönch) und der konkaven Form (Nonne) ineinandergreifen.

Dachziegel erreichen aufgrund ihrer Beschaffenheit eine Haltbarkeit von 80 bis zu 100 Jahren, was sie besonders ihrer witterungsfesten Eigenschaften zu verdanken haben. Die Verlegung der Ziegel auf dem Dach ist einfach und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Selbst die Wartung und Erhaltung ist simpel. Zudem kann die große Auswahl an Farben und Formen Ihrem Dach ein individuelles Aussehen verleihen.

Neue Vorschriften in Sachen Sicherheit

Seit März 2011 gelten die neuen Richtlinien des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Die Vorschriften wurden verändert und auf den neusten Stand gebracht, da die klimabedingten Wetterveränderungen mehr Sicherheit erfordern. Allgemein gilt: Die Dächer müssen sturmsicher werden!

Neue Richtlinien erfordern neue Maßnahmen. Sie gelten seit März 2011 und beziehen sich auf alle Dächer, die seit dem Zeitpunkt neu errichtet oder saniert wurden.

Die letzten Klimaveränderungen erzwingen immer mehr Maßnahmen, da Starkwinde zu einer erhöhten Sturmgefahr und somit einer noch höheren Belastung der Dächer geführt haben. Die DIN-Norm 1055-4 wurde dementsprechend überarbeitet und den neuen Bedingungen angepasst. Aufgrund der neuen Regelungen sind für Dächer mechanisch vorgenommene Verklammerungen vorgesehen, die die einzelnen Ziegel sichern. Ob und wie viele dieser Klammern benötigt werden, hängt unter anderem von der Umgebung und dem Standort des Hauses ab.

Eine Einhaltung der Vorschriften sollte unbedingt gegeben sein, da der Hausbesitzer im Schadensfall aufgrund herabfallender Ziegel für die Kosten aufkommen muss und dafür Haftung trägt. Es droht zudem der Verlust des Versicherungsschutzes. Kann in einem solchen Fall nachgewiesen werden, dass bei der Errichtung oder Sanierung alle Fachregeln für die Windsicherung eingehalten wurden, wird der Betroffene von der Haftung entbunden.

Sein Dach generell sicher auszurüsten ist immer wichtig. Hinzu kommen die mittlerweile verschärften Regelungen aufgrund veränderter Wetterverhältnisse. Durch eine vermehrte Befestigung von Dachziegeln kann im Falle eines Sturmes größerer Schaden vermieden werden. Zudem haftet der Besitzer im Schadensfall, wenn keine genügende Sicherung vorlag.

Problem Windsog – Die 4 Windzonen in Deutschland

Damit Sie vernünftig die Dachziegel befestigen können, müssen Sie vorher in Erfahrung bringen, in welcher Windzone Sie sich befinden und welche Gradzahl die Dachneigung aufweist. Dementsprechend können die Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden. Ab einer Neigung von mehr als 65° sind alle Dachziegel einzeln zu befestigen.

Deutschland verfügt über vier Windzonen, gestaffelt von 1 bis 4 mit aufsteigendem Wind- und Sturmrisiko. Im Herbst sind besonders Nord- und Ostseeküste sturmgefährdet. Auch im norddeutschen Hinterland herrscht häufig sehr hohes Sturmrisiko. Im Allgemeinen kann zudem festgehalten werden, dass Häuser in exponierten Lagen, also an Abgründen oder Steilküsten, auf freien Flächen oder am Ende von tunnelartigen Schluchten der Straßen in Ballungsräumen, eine entsprechende Sicherung der Dachziegel aufweisen sollten.

Das gefährliche an einem Sturm ist der möglich entstehende Windsog. Dieser entsteht auf der windabgewandten Seite des Daches und übt eine gewaltige Sogwirkung auf die Ziegel aus. Diese werden dadurch angehoben, können den Halt verlieren und stürzen herab. Das zieht nicht selten Schäden am Dachstuhl oder im Obergeschoss mit sich. Nicht zu vergessen sind die Folgeschäden im Haus durch Eindringen von Wasser.

Wie und mit was werden Dachziegel befestigt

Kommen wir nun zur entscheidenden Frage! Eigentlich können die Dachpfannen lose aufeinander gestapelt werden. Durch die Art und Form des Modells halten sie sich gegenseitig. Befinden Sie sich allerdings in einer Zone, in der eine Befestigung aufgrund der Witterungsbedingungen nötig ist oder weist Ihr Dach einen hohen Neigungsgrad auf, werden Sicherungsmaßnahmen nötig. Zur Befestigung der Ziegel benötigen Sie die richtigen Klammern. Sturmklammern werden für Dachziegel, Dachplatten oder Dachsteine verwendet. Dafür werden sie auf der Tragkonstruktion befestigt. Ist die Deckunterlage offen, ist für jeden dritten Ziegel im Eck- und Randbereich eine Befestigung notwendig. Allerdings hängt dies natürlich von einigen Faktoren ab, wie folgenden:

  • Region
  • Anzahl der Ziegel pro Quadratmeter
  • Firsthöhe
  • Höhe über Normalnull
  • Art der Unterlage
  • Neigung des Daches

Vor Beginn der Dacheindeckung sollte bestenfalls eine europaweit einheitliche Prüfung des Daches nach DIN Norm (PDF) vorgenommen werden, um die nötige Anzahl an Klammern genau zu bestimmen. Die üblichen Sturmklammern gibt es in einigen Varianten, wie Seitenfalsklammern oder Kopfklammern.

  • Kopfklammern
  • Seitenfalzklammern
  • Kopf-Seitenfalzklammern
  • Kopf-Fußklammern
  • Multiblockklammern
  • Kehlklammern
  • Gratklammern

Diese Befestigungsutensilien bestehen aus rostfreiem Stahl und sind für jedes Dachziegelmodell zu erwerben. Bei der Verarbeitung greifen sie in die Falze der Dachziegel ein und werden um die Dachlatte herumgeführt oder eingeschlagen. Bei extrem starker Beanspruchung, also enormer mechanische Überbelastung, kann es allerdings auch passieren, dass diese sich verbiegen oder brechen. Um sich gegen alle Zweifel abzusichern, ist es immer ratsam auch den Fachmann nach seiner Meinung zu fragen, wie die Dachziegel am besten abgesichert werden und ob eine Sicherung in Ihrem Fall überhaupt notwendig ist.

Was sind die Vorteile der Verwendung von Befestigungselementen für Dachziegel?

Im Gegensatz zu Klebstoffen stellen Befestigungen eine physische Verbindung zwischen dem Dachziegel und der darunter liegenden Struktur her und sorgen so für einen viel stärkeren Halt. Außerdem werden Befestigungselemente weniger durch extreme Temperaturen beeinträchtigt, so dass sie sowohl in heißen als auch in kalten Klimazonen verwendet werden können. Und da sie leicht entfernt und ersetzt werden können, bieten Befestigungselemente ein hohes Maß an Flexibilität, wenn Reparaturen oder Anpassungen vorgenommen werden müssen. Insgesamt bieten Befestigungselemente eine Reihe von Vorteilen in Bezug auf Festigkeit und Haltbarkeit, was sie zur bevorzugten Wahl für viele Bedachungsanwendungen macht.

Gibt es Nachteile bei der Verwendung von Befestigungselementen für die Befestigung von Dachziegeln?

Obwohl Befestigungselemente eine Reihe von Vorteilen für die Dacheindeckung bieten, gibt es auch einige potenzielle Nachteile zu beachten. Ein Problem ist, dass Befestigungselemente zusätzliche Schwachstellen im Dachsystem schaffen können. Wenn die Befestigungselemente rosten oder korrodieren, können sie die Verbindung zwischen den Dachziegeln und der darunter liegenden Struktur schwächen.

Außerdem können sich Befestigungselemente im Laufe der Zeit lockern, was zu Undichtigkeiten führen kann. Und schließlich können Befestigungselemente schwer zu entfernen sein, wenn zu einem späteren Zeitpunkt Reparaturen oder ein Austausch erforderlich sind. Diese Probleme sollten zwar vor der Verwendung von Befestigungselementen bedacht werden, sind aber kein Grund, sie gänzlich zu vermeiden. Wenn sie richtig installiert werden, können Befestigungselemente eine starke und dauerhafte Verbindung herstellen, die viele Jahre lang halten wird.

Die Marken Ihres Vertrauens

Besonders zwei Marken haben sich auf die Befestigungsmöglichkeiten der Dachziegel spezialisiert. BRAAS und Koramic stellen mit ihrer Auswahl viele Kunden zufrieden und beraten sie auch in anderen Themenbereichen rund um das Dach weiter.

Koramic und BRAAS stehen Ihnen mit ihrer Beratung und ihren Qualitätsprodukten im Projekt Dachabdeckung und Befestigung mit Rat und Tat zur Seite. Koramic garantiert mit Sturmfix Befestigungssystem für eine verbesserte Sicherheit im Falle eines Sturms und somit einer erhöhten Langlebigkeit Ihres Daches.

Zusammenfassung

Dachziegel sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Hauses. Sie bieten Schutz vor den Elementen und helfen, das Gebäude zu isolieren. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl verschiedener Arten von Dachziegeln, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Eines haben jedoch alle Arten von Dachziegeln gemeinsam: Sie sind anfällig für Schäden durch Wind, Hagel und andere Wetterbedingungen. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Dachziegel regelmäßig überprüfen und bei Bedarf reparieren. Mit einer routinemäßigen Wartung können Sie dazu beitragen, die Lebensdauer Ihres Daches zu verlängern und kostspielige Reparaturen in der Zukunft zu vermeiden.

Seit den verschärften Vorschriften zur Sicherung des Daches ist es ratsam, dass jeder sich Gedanken macht, wie sicher sein eigenes Dach ist und ob es allen Gegebenheiten trotzt. Stehen Sie vor einer Sanierung oder dem Neubau, beachten Sie bitte diese Vorschriften. Durch den Einsatz von Sturmklammern oder ähnlichem Zubehör tragen Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit bei, sorgen für einen Rundumschutz bei Ihrem Haus und verhelfen Ihrem Dach zu einer langen Lebensdauer.

Artikelbild: © 3dfoto / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Annerose Lederer 28.02.2021 14:25 Uhr

    0helfen diese Klammern auch gegen Marder?

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