Umzug mit Katzen

Umzug mit Katzen

Für uns Menschen ist der Umzug in ein neues Zuhause immer sehr aufregend. Wir brechen alte Zelte ab und beginnen in einer neuen Umgebung noch einmal von vorne. Unsere Katzen sehen das aber oftmals anders. Sie verlassen ihr altes Revier nur äußerst ungern, weshalb ein Umzug für sie der pure Stress ist. Mit ein paar Tipps gelingt es Ihnen trotzdem, den Umzug mit den Katzen stresslos und harmonisch über die Bühne zu bringen.

Wichtige Vorbereitungen vor dem Umzug

Damit sich der Stress für die Tiere in Grenzen hält, sollten Sie möglichst schon ein paar Wochen vor dem Umzug mit einigen Vorbereitungen beginnen.

Üben Sie das Autofahren

Zahlreichen Katzen ist das Autofahren nicht neu, weil sie bereits öfter zum Tierarzt transportiert werden mussten. Allerdings empfinden die wenigsten Tiere den Transport im Auto als angenehm. Gerade, wenn am Umzugstag ein längerer Transportweg ansteht, sollten Sie das Autofahren vorher mit der Katze üben. Dabei werden Ihnen die folgenden Tipps helfen:

  • Stellen Sie die Transportbox offen in Ihre Wohnung und legen Sie sie mit einer weichen Decke aus. Schon bald wird die Katze keine Angst mehr davor haben und sich vielleicht sogar freiwillig zum Schlafen hineinlegen.
  • Auch das Clickertraining ist eine gute Möglichkeit, um mit der Katze zu üben, auf Kommando selbstständig in die Transportbox zu gehen.
  • Sie sollten die Katze keinesfalls mit Gewalt in die Box zwingen, denn dann wird sie die Transportbox für immer mit einer negativen Erfahrung verknüpfen.
  • Sobald Ihre Katze in der geschlossenen Box entspannt bleibt, können Sie das Autofahren üben. Fahren Sie zuerst kleinere Runden und legen Sie dann größere Strecken zurück.

Falls die Fahrzeit mehr als eine Stunde beträgt und Ihre Katze ohnehin sehr ängstlich ist, sollten Sie über den Einsatz von Medikamenten nachdenken. Hierfür eignen sich sanfte Mittel wie Notfalltropfen mit Bachblüten oder Katzenpheromone. In wirklich harten Fällen können Sie sich beim Tierarzt ein Reise-Beruhigungsmittel verschreiben lassen. Dann bemerkt das Tier von dem gesamten Umzugstrubel so gut wie gar nichts.

Schenken Sie den Tieren viel Aufmerksamkeit

Wenn sich in der Umgebung der Katze alles verändert, sind vertraute Spiel- und Fütterungsabläufe besonders wichtig. Katzen benötigen als Gewohnheitstiere viel Struktur und geregelte Abläufe in ihrem Alltag. Sie bemerken die kleinsten Veränderungen und reagieren oftmals schon auf das Kistenpacken ihrer Menschen mit Angst. Auch wenn Sie wegen Ihres Umzugs selbst im Stress sein werden: Behalten Sie die gewohnten Spiel- und Schmuserituale bei, damit Ihre Samtpfote eine Konstante in der stressigen Zeit hat.

Schon beim Packen behutsam vorgehen

Die meisten Menschen beginnen schon einige Wochen vor dem Umzug mit dem Packen der Kisten. Katzenhalter sollten dabei behutsam vorgehen, denn vielen Stubentigern sind die zahlreichen Kartons nicht geheuer.

Neugierige Katzen werden von offenen Kartons und Schränken magisch angezogen. Nutzen Sie diesen Vorteil und lassen Sie Ihren Stubentiger beim Kistenpacken ruhig mitspielen oder zuschauen.

Ängstliche Samtpfoten hingegen sollten in einen anderen Raum gebracht werden, denn sie fühlen sich bereits durch kleinste Veränderungen verunsichert.

Katzenspielzeug nicht reinigen

Damit Ihre Katze in der neuen Umgebung etwas Vertrautes hat, sollten Sie ihre Spielzeuge einige Tage vor dem Umzug nicht mehr reinigen.

Ein Revierwechsel ist für die Katze stressig genug. Vermeiden Sie deshalb zusätzliche Veränderungen: Neues Spielzeug ist jetzt tabu! Auf ihrem alten Kratzbaum wird sich die Katze ohnehin viel wohler fühlen.

Sobald sich Ihre Katze in ihrem neuen Revier eingelebt hat, können Sie alte Spielzeuge nach und nach ersetzen und die Katzenutensilien auch wieder säubern.

Sensible Katzen sollten ausquartiert werden

Es gibt sehr sensible Katzen, die schon zu Beginn Ihrer Umzugsaktivitäten mit massivem Stress reagieren. Sie verkriechen sich unter dem Sofa, verweigern das Futter oder werden unsauber. In solchen Fällen ist es auf jeden Fall ratsam, die Samtpfote auszuquartieren. Sicher haben Sie tierliebe Freunde oder Verwandte, die Ihre Katze für ein paar Tage oder Wochen betreuen. Auch eine gute Katzenpension bietet sich für diesen Zweck gut an.

Tipps für einen stressfreien Umzug mit Ihren Katzen

Damit am Umzugstag nichts schiefgehen kann und alle Beteiligten möglichst wenig Stress haben, sollten Sie die Punkte der folgenden Checkliste berücksichtigen:

  • Ist das neue Zuhause katzensicher gestaltet?
  • Gibt es vertraute Gegenstände in der neuen Wohnung?
  • Wo werden die Katzenutensilien untergebracht?
  • Wo hält sich die Katze am Umzugstag auf, wenn Sie das Auto beladen?
  • Steht ein ausreichend sicherer Transportkorb zur Verfügung?
  • Wie verpacken Sie die wichtigsten Katzenutensilien, damit sie nach der Ankunft sofort griffbereit sind?
  • Haben Sie für den Notfall Beruhigungsmittel oder Bachblüten parat?
  • Reicht das Futter und das Streu für die ersten Tage im neuen Zuhause?
  • Wer betreut die Katze am Umzugstag zuverlässig?

Im Idealfall sollten Sie Ihre Katze am Umzugstag in einem leeren Raum in der alten Wohnung unterbringen. Dort befinden sich bis zuletzt alle Gegenstände, die für Ihre Katze wichtig sind, wie etwa die Transportbox, die Futter- und Wassernäpfe, das Katzenklo und das Lieblingsspielzeug. Schließen Sie das Zimmer ab, damit niemand versehentlich die Tür öffnet und die Katze durch die geöffnete Haustür verschwindet. Erst, wenn das Umzugsauto fertig gepackt ist, wird die Katze in das Auto gebracht. Natürlich sollte sie bei Ihnen im Auto mitfahren dürfen und nicht im LKW der Umzugsfirma transportiert werden. Während der Fahrt können Sie mit dem Tier reden, denn der vertraute Klang Ihrer Stimme wird die Samtpfote beruhigen.

Im neuen Zuhause: So leben sich die Stubentiger schnell ein

Wenn Sie in Ihrer neuen Wohnung angekommen sind, haben Sie das Schlimmste überstanden. Nun benötigt das Tier vor allem Zeit, um sich in der neuen Umgebung einzuleben. Auch hierbei gibt es noch ein paar Dinge zu beachten.

Die Katze sollte ihr neues Heim nach und nach erkunden dürfen

Am besten ist es, der Katze zunächst ein Zimmer im Haus bereitzustellen. Dort platzieren Sie die Näpfe, das Katzenklo, den Kratzbaum und das Spielzeug. Am Anfang bleibt die Tür des Raums geschlossen, damit sich die Katze in Sicherheit fühlt. Sobald Sie merken, dass die Samtpfote in diesem Raum keine Angst mehr hat und sich wohlfühlt, öffnen Sie die Tür. Lassen Sie die Katze selber entscheiden, wann sie ihren Rückzugsort verlässt und den Rest der Wohnung erkundet. Manche Tiere sind sehr neugierig und gehen sofort auf Erkundungstour. Bei anderen Katzen und Katern kann es einige Tage dauern, bis sie sich erstmalig aus dem Zimmer trauen.

Katzenminze sorgt für Glücksgefühle

Katzenminze ist ein Geheimtipp für ängstliche Katzen. Der Duft der Minze löst in den Stubentigern regelrechte Glücksgefühle aus. Verteilen Sie an mehreren Stellen der neuen Wohnung Katzenminze, dann werden die Samtpfoten neugieriger und leben sich schneller in ihrem Zuhause ein. Auch Spielzeuge mit Katzenminze sind geeignet.

Nicht gleich alle Möbel neu kaufen

Mit einem Umzug geht oft auch der Kauf neuer Möbel einher. Ein neues Sofa oder Bett kann bei der Katze aber zusätzliche Verwirrung auslösen. Besser ist es, erst einmal weitestgehend die alten Möbelstücke mit in die neue Wohnung zu nehmen. Sie verleihen Ihrem Stubentiger ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. Ersetzen Sie die Möbelstücke dann nach und nach, wenn sich Ihre Katze bereits etwas eingelebt hat.

Eine katzengerechte Einrichtung ist das A und O

Wie wohl sich Ihre Katze in dem neuen Revier fühlt, richtet sich entscheidend nach der Einrichtung der Wohnung. Dafür können Sie die folgenden Ratschläge beherzigen:

  • Kratzbäume sollten in Fensternähe aufgestellt werden
  • Zudem sollten sich die Kratzbäume in Menschennähe befinden, denn die Vierbeiner möchten an Ihrem Leben teilnehmen
  • Viele Kratzgelegenheiten wie Kratzbretter oder Kratzwellen ermöglichen es der Katze, ihr neues Revier zu markieren, ohne dass sie dafür Urin verwenden muss
  • Ein Catwalk an der Wand bietet Stubentigern auch in kleinen Wohnungen tolle Aussichtsplattformen und Klettermöglichkeiten
  • Rückzugsorte wie Höhlen oder Körbchen sind gerade am Anfang besonders wichtig
  • Falls ein Balkon vorhanden ist, kann er ebenfalls für die Katze abgesichert werden

Prinzipiell gilt: Je schneller alle Möbelstücke und die Katzeneinrichtung auf ihrem endgültigen Platz stehen, desto einfacher wird es für die Katze, sich einzuleben.

Freigänger haben erst einmal Stubenarrest

Mit Freigänger-Katzen umzuziehen ist oft noch einmal um Einiges schwieriger als der Umzug mit reinen Wohnungskatzen. Da sie sehr freiheitsliebend sind, halten sie es oft nicht lange in der Wohnung aus. Sie werden unruhig, kratzen an der Tür, miauen lautstark und werden unter Umständen sogar unsauber.

Es ist nicht ratsam, eine Katze, die bereits Freilauf gewöhnt ist, nach dem Umzug als Wohnungskatze zu halten. Sie wird dann höchstwahrscheinlich Verhaltensstörungen entwickeln. Deshalb sollte die neue Wohnung so ausgewählt werden, dass wieder Freigang ermöglicht werden kann.

Auf keinen Fall darf eine Freigänger-Katze unmittelbar nach dem Umzug wieder ins Freie gelassen werden. Egal, wie sehr Ihre Samtpfote auch nach Freigang bettelt, bleiben Sie unbedingt hart. Sie muss sich zunächst an ihr neues Heim gewöhnen und sich in ihrem Revier wirklich zu Hause fühlen. Gerade, wenn die neue Wohnung nur wenige Kilometer von dem alten Zuhause entfernt ist, besteht andernfalls die Gefahr dafür, dass die Katze zurück in ihr altes Revier läuft. Aber auch, wenn das alte Zuhause außerhalb der Reichweite liegt, könnte sich ein Freigänger, der zu früh wieder nach draußen gelassen wird, in der neuen Umgebung verlaufen. Aus diesem Grund empfehlen wir, Freigänger nach dem Umzug mindestens vier bis sechs Wochen ausschließlich in der Wohnung zu halten. Erst dann darf sie langsam wieder Ausflüge in die freie Natur genießen. Für die meisten Freigänger-Katzen ist der Stubenarrest das Schlimmste am Umzug, sodass Sie diese Zeit mit vielen Spiel- und Schmuseeinheiten erträglicher gestalten sollten.

Zusammenfassung

Die Katze ist noch stärker mit ihrem Revier verbunden als beispielsweise ein Hund. Deshalb geht der Umzug in ein neues Zuhause für sie mit viel Stress einher. Wer den Umzug katzengerecht plant und durchführt, hält das Stresslevel auf einem Minimum und sorgt dafür, dass sich die Samtpfote im neuen Revier schnell einleben kann.

Artikelbild: © hrabar / Bigstock.com


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