Unterschlupf für den Pkw: Von der Garage bis zum Carport

Unterschlupf für den Pkw: Von der Garage bis zum Carport

Laut dem Kraftfahrtbundesamt gibt es rund 45 Millionen Pkw in Deutschland (Stand: 2016). Viele davon gehören Immobilienbesitzern, die ihr geliebtes Auto vor Wind und Wetter, aber auch Dieben bewahren möchten. Für den Schutz des Automobils gibt es mehrere Produkte, eine Garage oder ein Carport zum Beispiel. Der nachfolgende Artikel gibt einen Einblick in die verschiedenen Produkte und erklärt die Unterschiede.

Laut dem Statistischen Bundesamt können rund 63 Prozent aller deutschen Einwohner ihr Fahrzeug auf einem Stellplatz oder in einer Garage parken. Viele davon sind Eigentümer der Garage oder des Stellplatzes. Je höher das Einkommen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Pkw sein eigenes Zuhause besitzt.

Eigentümer von Immobilien haben freie Hand, wenn es um die Wahl der automobilen Unterkunft geht. Mieter müssen sich mit dem zufriedengeben, was ihnen ihr Vermieter zur Verfügung stellt. Welche Unterkunft eignet sich für das Automobil?

Eine Frage des Budgets und Platzangebotes

Früher gab es nur zwei Möglichkeiten, das Fahrzeug abzustellen:

  1. ein simpler Stellplatz
  2. eine Garage

Inzwischen ist nicht nur der Carport hinzugekommen, auch bei den anderen beiden Kategorien hat sich viel getan. Ein Pkw-Stellplatz beispielsweise sollte barrierefrei geplant und gebaut werden, damit er die Bedürfnisse aller Menschen erfüllt. Die Garage muss nicht länger Stein auf Stein gebaut werden. Es gibt Fertiglösungen, deren Bauzeit kurz und Kosten überschaubar sind.

Ob Autobesitzer einen Stellplatz, eine Garage oder einen Carport wählen hängt von zwei Faktoren ab:

  • Platzangebot: Für einen Stellplatz, ein Carport oder eine Garage müssen Immobilienbesitzer einen Teil ihres Grundstücks aufgeben. Je nachdem, wie dieses aufgeteilt ist, bleibt nicht immer ausreichend Platz für eine Garage. Denn diese hat bekanntlich drei Wände sowie ein Garagentor. Die Fertiggarage hat den Vorteil, dass sie der klassischen Garage in puncto Nutzfläche überlegen ist. Durch die Fertigbauweise besitzt sie schlankere Außenwände, wodurch eine größere Nutzfläche entsteht. Eine gemauerte Wand ist rund 24 Zentimeter stark, die Betonwand einer Fertiggarage meist nur sechs bis acht Zentimeter. Auf besonders engem Raum lohnt sich der Carport oder ein simpler Stellplatz ohne Dach.
  • Budget: Besitzer von Grundstücken, wo theoretisch eine große Garage stehen könnte, müssen die Kosten für das Bauvorhaben berücksichtigen. Die dicken Wände einer klassischen Garage sorgen für einen vergleichsweise hohen Preis. Fertiggaragen sind rund 50 Prozent günstiger. Wie hoch der Preis genau ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Der Preis hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Bauweise, Größe, das gewählte Fundament sowie der Umfang der Lieferung der Bauteile und ihrer Montage. Ein individuelles Angebot kann Aufschluss auf diese Frage geben.

Bedenken Sie auch die Aufbauzeit für Garagen, Fertiggaragen sowie Carports. Einen Stellplatz können Heimwerker mit Rasengitter schnell und günstig in Eigenregie realisieren.

Die Belüftung der Garage berücksichtigen

Wer sich für eine Garage entscheidet, der sollte die Nachteile dieser Konstruktion berücksichtigen. Garagen haben das Problem, dass sie Feuchtigkeit, die von Autos ausgeht, einschließen. Das ist problematisch, wenn das Fahrzeug selten gefahren wird und lange Zeit in der Garage steht.

Glücklicherweise lässt sich das Problem mit Gucklöchern elegant lösen. Diese werden an der Rückwand der Garage angebracht und manuell oder elektrisch geregelt. Eine Alternative ist der Einbau eines modernen Garagentors, bei dem eine Luftzirkulation durch eine Verglasung ermöglicht wird.

In beiden Fällen müssen Immobilien- und Pkw-Besitzer die Mehrkosten für diese Systeme in ihr Budget einkalkulieren. Die Investition ist notwendig, wenn sie sich lange Zeit an ihrem Fahrzeug erfreuen möchten.

Sind die Kosten für die Maßnahmen zu hoch, empfehlen wir Verbrauchern, sich lieber für einen Carport zu entscheiden. Dieses besitzt eine natürliche Luftzirkulation.

Bei der Wahl des Stellplatzes die Umwelt berücksichtigen

Ob Garage, Stellplatz oder Carport – Immobilienbesitzer sollten bei ihrer Wahl die Umwelt berücksichtigen. Jeder Bau ist ein Eingriff in die Natur. Wer einen Stellplatz mit Rasengitter realisiert, hält den Eingriff relativ niedrig. Auch der Carport kann umweltschonend aufgestellt werden.

Beim Bau einer Garage ist es nicht möglich, Rasengitter als Untergrund zu nutzen. Um dennoch ein gutes Gewissen beim Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu haben, besteht die Möglichkeit, ein begrüntes Dach zu realisieren. Dieses sieht nicht nur schön aus, es erhöht auch Wohlbefinden der Einwohner. Praktisch ist auch die Integration eines Regenwasserspenders, welches Regenwasser von dem Garagendach auffängt.

Garage als Hobbyraum und Werkstatt

Heimwerker lieben nicht nur ihren Pkw, sondern auch ihr Hobby: das Heimwerken. Sie sollten prüfen, ob sich eine (große) Garage lohnt, um nicht nur das Fahrzeug unterzubringen, sondern dort auch das Hobby auszuüben. In einer Garage haben Heimwerker die Möglichkeit, eine Werkbank und ihre Werkzeuge unterzubringen. Der Vorteil: Wer häufig in der Garage arbeitet, kann das Garagentor offen lassen und sorgt für eine gute Durchlüftung.

Natürlich ist die Verwendung der Garage für handwerkliche Arbeiten mit einer höheren Investition verbunden. Sie benötigen:

  • eine gute Stromversorgung
  • eine starke Beleuchtung
  • Befestigungsmöglichkeiten für Werkzeug
  • Schränke für Material

Legen Sie besonders viel Wert auf den Bodenbelag, welcher leicht zu reinigen und nicht entflammbar sein sollte. Wer des Öfteren schweißt, platziert einen Feuerlöscher in greifbarer Nähe.

Bedenken Sie, dass Ihre lautstarken Arbeiten in der Garage Nachbarn belästigen können. Sorgen Sie in diesem Fall für eine gute Schalldämmung.

Garage oder Stellplatz mieten

Es gibt Situationen, die die Errichtung einer Garage, eines Stellplatzes oder Carports nicht ermöglichen. Autobesitzer möchten auf dieses Privileg nicht verzichten, weil sie beispielsweise ein teures Fahrzeug besitzen. In diesem Fall gibt es zwei Optionen:

  1. Garage mieten: In Städten ist es leider recht schwierig, einzelne Garagen zu mieten. Den größten Erfolg haben Heimwerker, wenn sie in Kleinanzeigen und Inseraten suchen. Garagenvermieter sind meist nur lokal zu finden.
  2. Stellplatz mieten: Stellplätze – überdacht oder nicht – werden inzwischen immer häufiger angeboten. Insbesondere in Großstädten sind diese bitter nötig. Die Suche erfolgt wie bei der Garage lokal.

Einige Versicherungen erkennen öffentlich zugängliche Stellplätze nicht an. Klären Sie den Versicherungsumfang mit Ihrem Versicherer vorher ab.

Zusammenfassung

Autobesitzer möchten verständlicherweise ihren Pkw schützen. Dazu können sie einen Stellplatz, eine Garage oder ein Carport realisieren. Jede Konstruktion hat bestimmte Vor- und Nachteile, die abzuwägen sind.

Artikelbild: © Alita Bobrov / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert