Maulwürfe vertreiben leicht gemacht

Maulwürfe vertreiben leicht gemacht

Tierliebhaber halten den Maulwurf für ein possierliches Tier. Gartenbesitzer verteufeln diesen kleinen Fleischfresser allerdings, da dieser beim Graben Pflanzenwurzeln beschädigt und das ausgehobene Erdreich zu störenden Erdhügeln aufschüttet. Sie wollen das Tier möglichst für immer vom Grundstück verscheuchen. Gartenexperten kennen diverse Methoden, mit denen sich der Maulwurf vertreiben lässt.

Der europäischer Maulwurf richtet ober- und unterirdische Schäden an

Der Europäische Maulwurf ist ein Insektenfresser, der mäßig feuchte Wiesen, Wälder und Kulturländereien besiedelt. Einen Großteil seines Lebens verbringt er unter der Erde, wo er sich ein enormes Gangsystem gräbt. In diesem legt er eine Nestkammer sowie diverse Nahrungsgänge an, die teilweise miteinander verbunden sind. Einige dieser Gänge verlaufen direkt unter der Erdoberfläche, andere können bis zu einem Meter tief angelegt werden. Das beim Graben ausgehobene Erdreich schaufelt der Maulwurf an die Erdoberfläche, wo es zu den typischen Maulwurfshügeln aufgeschüttet wird.

Solange sich der Maulwurf in der freien Natur bewegt, richtet er kaum größere Schäden an. Hält er sich allerdings in kultivierten Gebieten auf, kann er ein echter Plagegeist werden und Gärtner zur Verzweiflung treiben. Schließlich häufen sich, größtenteils in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, auf dem Rasen und in den Beeten unzählige Erdhügel auf, die nicht nur das optische Erscheinungsbild des Gartens stören, sondern auch gefährliche Stolperfallen sind. Die durch den Maulwurf verursachten unterirdischen Schäden sind noch verheerender. Er unterhöhlt den Boden, wodurch den Pflanzen die Standfestigkeit genommen wird. Mit dem Entfernen der Erde entzieht er ihnen auch einen Teil ihrer Nahrung. Und nicht zuletzt beschädigt er beim Graben das Wurzelwerk vieler Pflanzen, so dass diese kümmern oder eingehen.

Wohl jeder Gärtner ist daher bestrebt, aus seinem Garten den Maulwurf zu vertreiben. Doch den Maulwurf zu vertreiben ist gar nicht so einfach, zumal er ein recht hartnäckiges Tier ist. In Deutschland darf er nicht getötet werden. Im Grunde ist der Maulwurf nämlich ein sehr nützliches Tier, das sich ausschließlich von fleischlicher Kost ernährt. Als Nahrungsquellen sucht er sich vorwiegend Käfer und andere Insekten. Dabei vertilgt er eine Menge an Schädlingen, die dem Gärtner hohe Ernteausfälle verursachen könnten. Kritiker sprechen sich allerdings gegen den Schutz des Maulwurfs aus, weil dieser nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen unterscheiden kann. So frisst er beispielsweise ebenso gern den für die Lockerung des Gartenbodens wichtigen Regenwurm. Wer den Maulwurf los werden möchte, hat in Deutschland zwei Möglichkeiten: Er kann ihn fangen und an einer anderen Stelle wieder aussetzen. Oder er vertreibt ihn durch Vergrämung.

Lärm und Geruchsstoffe

Gartenexperten wissen, dass sich der Maulwurf am liebsten in einer geruchsneutralen und ruhigen Umgebung aufhält. Wer den Maulwurf vertreiben will, muss also dessen Geruchssinn oder Gehör ansprechen. Allein das lautstarke Einebnen des aufgeschütteten Maulwurfshügels hilft, den Maulwurf für einige Zeit zu verscheuchen. Von Dauer ist sein Verschwinden allerdings nicht. Sind die Planierarbeiten über dem Erdreich beendet, stellt er sich wieder ein. Lautstarker und ausdauernder sind Kinder, die regelmäßig im Garten spielen. Am besten mit dem Ball, dessen heftiger Aufprall dem Maulwurf ein Graus ist.

Auch bellende Hunde sind eine Alternative, wenngleich sie nicht nur dem Maulwurf, sondern auch dem Gartennachbarn auf die Nerven gehen dürften. Ein alter Gärtnertrick besteht darin, bei Glasflaschen den Boden abzuschlagen und diese mit dem Hals nach unten senkrecht in den Maulwurfshügel zu stecken. In der Flasche soll sich der Wind fangen und ständige Geräusche verursachen. Diese sollen den Maulwurf vertreiben. Auch mit dünnen Metallstangen, die oberhalb der Maulwurfsgänge dicht beieinander aufgestellt werden, lassen sich ähnliche Effekte erzielen, da diese vom Wind aneinander geschlagen werden. Um den Maulwurf zu vertreiben, bietet der Handel spezielle Ultraschallgeräte an, die akustische Signale aussenden. Über deren Wirksamkeit wird allerdings spekuliert.

Den Maulwurf vetreiben?

Um den Maulwurf zu vertreiben, nutzt der Gärtner unter anderem verschiedene Hausmittel, die auffällige Duftstoffe enthalten. Diese werden am besten direkt in den Maulwurfsgang gegeben. Zu ihnen zählen unter anderem in Petroleum getränkte Lappen, Buttersäure oder Fischabfälle. Bei Letzteren ist allerdings Vorsicht geboten. Vielleicht kann ihr Geruch den Maulwurf vertreiben, dafür lockt er Ratten und anderes Ungeziefer an. Ebenso werden zerkleinerte Knoblauchzehen und Speisezwiebeln, Blätter und Zweige von Thuja-, Nussbaum und Holunderpflanzen verwendet, um den Maulwurf zu vertreiben. Alternativ bietet der Fachhandel diverse Mittel an, die Duftstoffe enthalten und biologisch abbaubar sind.

Wer den Maulwurf erst gar nicht in den Garten lassen will, achtet beim Anlegen der Beete darauf, dass er Pflanzenarten auswählt, deren Gerüche den Maulwurf vertreiben. Beispielsweise kann es lohnen, Lilien oder Kaiserkronen in die Beete zu setzen. Befinden sich diese an der Grundstücksgrenze, schrecken sie den Maulwurf ab, bevor dieser den Garten überhaupt unterwandert. Einige Gärtner graben bei solchen Pflanzaktionen auch gleich ein engmaschiges Drahtgeflecht mit in den Boden ein, das den Maulwurf beim Graben aufhalten soll. Es sollte zwischen einem halben und einem Meter tief in die Erde gelassen werden. Wer trotz all dieser Maßnahmen den Maulwurf nicht vertreiben kann, wird ihm auflauern müssen, um ihn einzufangen.

Artikelbild: © Alis Photo / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Wolfgang Braden 21.04.2020 19:43 Uhr

    Liebe Gartenfreunde,
    nach langen Jahren der Fehlversuche habe ich jetzt das passende Verfahren zur Vertreibung der Maulwürfe gefunden. Mit einem Druckluftschuß sende ich mein Duftmittel in die Gänge. Wer interessiert ist, sieht sich meinen YouTube Film dazu an. [Werbung entfernt, Anmerkung der Redaktion]

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