Cycas Revoluta

Cycas Revoluta

Die Sagopalmfarne, auch Cycas-Palmfarne genannt, ist ein Dinosaurier unter den Pflanzen. Cycas stammt ursprünglich aus Südostasien und wird fälschlicherweise Sagopalme genannt. Obwohl die Pflanze eine große Ähnlichkeit mit einer Palme besitzt, ist sie nicht Teil der Palmen-Gruppe. Genetisch gehört sie zu der Familie der Blütenpflanzen, genauer gesagt den Cycadacaen. Cycas Revoluta ist nicht nur von ihrer erdgeschichteten Entwicklung ein echtes Fossil, jede einzelne Pflanze kann mehrere hundert Jahre alt werden. Die Altersbestimmung ist schwierig, weil diese Pflanzen ähnlich wie Palmen, keine Jahresringe besitzen. Ihr Alter erreichen die Pflanzen unter anderem, weil sie sehr langsam wachsen. Selbst unter idealen Kulturbedingungen wächst in einem Jahr wahrscheinlich nur eines der fiederartigen Blätter.

Beschreibung

Wie der deutsche Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Pflanze um eine Weiterentwicklung der Farne, die die Evolutionsstufe der Palme nie erreicht hat. Dennoch gehören Cycas zu den Blütenpflanzen, die sich nicht wie Farne über Sporen fortpflanzen. Der Palmfarn besteht in seinen jungen Jahren aus einer braunen Kugel, die mit harten, dunkelgrünen Wedeln besetzt ist. Im Laufe der Zeit bilden sich neue Wedel, die sich langsam aufwickeln.

Weltweit sind mehr als 90 Arten dokumentiert, die unterschiedlich groß werden. Zu den größeren Arten zählt die Cycas angulata, die Wuchshöhen von bis zu 12 Metern bei einem Stammdurchmesser von maximal 40 Zentimetern erreicht. Etwas kleiner ist die Cycas thouarsii, die zehn Meter groß wird, dafür aber einen Stammdurchmesser von bis zu 45 Zentimetern besitzen kann. Alle Arten der Cycas, bis auf die Cycas revoluta, gedeihen in tropischen bis subtropischen Gebieten. Die Pflanzen sind zweihäusig, das bedeutet: Weibliche Organe stehen an blattähnlichen Organen unter der Stammspitze, männliche Organe dagegen in schmalen Kegeln rund um die Terminale. Unter der Stammspitze reifen die eiförmigen, harten Samen. Was man diesem Gewächs nicht ansieht, ist ihre Giftigkeit. Ihre Samen besitzen einen höchst toxischen Wert, die bei hoher Dosierung Menschen das Leben kosten kann.

Für die in Deutschland herrschenden mitteleuropäischen Temperaturen eignet sich die Cycas revoluta, die in den Südinseln Japans beheimatet sind, am besten. Im Teil B des Washingtoner Artenschutzabkommens wird sie als geschützte Art eingestuft. Deshalb ist der Import älterer Exemplare schwierig. Interessierte greifen deshalb, auch aus Kostengründen, zu jungen Exemplaren. Diese halten im Freiland halten Temperaturen bis maximal Zone 9 stand. In Gartencenter- und Lebensmittelketten wird diese Pflanzenart als Zimmerpflanze angeboten. Ihre Herkunft liegt in der Regel in Spanien und anderen südeuropäischen Ländern, teilweise aber auch China. Diese Länder exportieren sie wurzelnackt, ohne Wedel zur Weiterkultur. Mittlerweile sind Cycas sehr bezahlbar, vor zehn Jahren war das noch unvorstellbar. Für eine ein Meter hohe Pflanze muss man etwa 200 Euro zahlen. Die langsam wachsende Cycas revoluta ist in japanischen und chinesischen Gärten teilweise über 100 Jahre alt. Wer sich eine junge Pflanze heute kauft, muss sich darauf einstellen, dass er ihre ausgewachsene Form nie sehen wird. Dafür lässt sich dieses Prachtexemplar aber wunderbar an die Kinder vererben.

Kultur

Cycas können durchaus das ganze Jahr über im Wintergarten oder Zimmer gehalten werden. Wer jedoch einen Garten besitzt, sollte diese Pflanze dort an einem netten Ort stellen, da sie so wesentlich besser gedeihen kann. Zu beginn der warmen Jahreszeit, nachdem sich die Cydas ans Sonnenlicht gewöhnt hat, empfiehlt sich ein geschützterer Standort im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Wer sich für eine Topfkultur entscheidet, sollte Gefäße aus Ton oder Keramik verwenden. Das Substrat ist im Idealfall fest, durchlässig und lehmhaltig. Sowohl übermäßiges Gießen als auch Trockenheit sind schädlich für die Pflanze. Bei Staunässe vergilbt der Wedel, deshalb sollte man niemals in Übertöpfen kultivieren.

Standort

Der Standort sollte der Herkunft entsprechen und grundsätzlich vollsonnig sein. Gerade in wärmeren Regionen können die Pflanzen an hellen, halbschattigen Standorten gut gedeihen. Bei einer Kübelkultur sollten die Pflanzen nachts, wenn die Temperaturen unter 10 °C sinken könnten, in einen Innenraum gestellt werden. Erst nach den Spätfrösten im Mai können sie wieder ihren ursprünglichen Standort im Freien einnehmen. Die ideale Überwinterungstemperatur der Palmfarn liegt bei 3 bis 10 °C. Bei höheren Temperaturen können sich Wedel bilden, die häufig einseitig wachsen vergeilen. Im Frühjahr beobachtet man, wie sich andere wintergrüne Pflanzen verhalten, und stellt dann die Cycas ins Freie. Wichtig ist, die Pflanze langsam an die Sonne zu gewöhnen, denn die Gefahr eines Sonnenbrandes ist hoch.

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Pflege

Wie zuvor erwähnt, sind Cycas revoluta sehr langsam wachsende Pflanzen, die alle zwei bis drei Jahre neue Wedel bilden, und das meist in den warmen Monaten Juli und August. Die neuen Wedel wachsen zunächst nahezu senkrecht, bis sie sich nach ihrer vollen Entfaltung zur Seite neigen. Genau zu dieser Zeit besitzen sie einen etwas höheren Wasserbedarf. Im Jahr der Wedelbildung sollten Besitzer dieser Prachtexemplare mit Grünpflanzendünger, der im Handel erhältlich ist, düngen. Das Düngen mit Volldünger ist zwar möglich, sollte aber nur im Ausnahmefall durchgeführt werden, da hier eine schnelle Versalzung möglich ist. Abgelagerter Pferde- und Rindermist ist ebenfalls zur Düngung geeignet. Mit Schädlingen ist selten zu rechnen: Schild- oder Wollläuse können in den Wintermonaten auftreten, aber meist nur dann, wenn die Pflanze zu nass kultiviert wurde oder die Temperatur deutlich über 15 °C liegt. Zur Bekämpfung eignet sich eine Mischung aus Spiritus und Wasser oder handelsübliche Insektizide. Der Stamm der Pflanze entsteht erst nach vielen Jahren, ist dunkelbraun, zylindrisch und wird von einer rauen Oberfläche charakterisiert. Da diese Pflanze nur sehr langsam wächst, wird ein Umtopfen etwa alle drei bis vier Jahre notwendig, und zwar dann, wenn der dicke Stamm zwei Drittel der Erdoberfläche bedeckt.

Vermehrung

Cycas werden in der Regel aus Samen vermehrt. Der Erfolg in der europäischen Region ist eher mäßig, weil das Saatgut entweder nicht vorhanden oder unausgereift ist. In der Heimat können Samen durch ihre längere Vegetationszeit optimal ausreifen. Die vegetative Vermehrung ist weitaus effektiver und schneller: Dabei werden knollartige Bulben (Ableger) von den Stämmen erwachsender Pflanzen abgenommen. Nachdem die Kindel ihre ersten Blätter bilden, werden sie von der Mutterpflanze vorsichtig abgedreht und in dasselbe Substrat wie die Mutterpflanze gepflanzt. Nach etwa sechs bis acht Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Dieser Vermehrungsprozess funktioniert auch mit Kindeln ohne Wedel, diese lassen sich dann in Töpfe einsetzen, sodass die Bulbe zu zwei Dritteln aus dem Topf ragt. Nach der Bewurzelung und im Sommer bilden die Knollen bis zu 20 neue Wedel, die anfänglich sehr empfindlich, später im ausgereiften Zustand aber dunkelgrün und sehr hart sind.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wann darf Cycas Revoluta ins Freie gesetzt werden?
Cycas Revoluta sollte nach dem Winter frühzeitig nach draußen gesetzt werden, damit sich der Palmfarn an die steigende Sonnenintensität gewöhnen kann. Der beste Zeitpunkt, um die Pflanze nach draußen zu setzen, ist im zeitigen Frühjahr, sobald die letzten trüben und kalten Tage vergangen sind.

Wann kann man Cycas Revoluta umtopfen?
Der Cycas Revoluta wird nur umgetopft, wenn der Stamm ein Drittel der Erdoberfläche bedeckt. Dies sollte ungefähr im Abstand von drei bis vier Jahren der Fall sein. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Zeitraum von Februar bis März.

Wie oft muss der Cycas Palmfarn gegossen werden?
Wichtig ist, den Cycas Revoluta immer gleichmäßig zu gießen, damit der Erdballen nach dem Wässern gut durchnässt ist. Am besten lässt man die oberste Schicht Erde erst ein wenig antrocknen, bevor man nachgießt. Staunässe verträgt der Palmfarn nicht. Deshalb sollte das Wasser spätestens fünf Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf geschüttet werden, um Staunässe und die daraus resultierende Wurzelfäule zu vermeiden.

Wie groß wird Cycas Revoluta?
Cycas Revoluta erreicht Wuchshöhen von zwei bis vier Metern. Auch die Blätter können bis zu zwei Meter lang werden, weshalb ausreichend Platz bei der Standortwahl eingeplant werden sollte.

Wie schnell wächst Cycas Revoluta?
Der Palmfarn gehört zu den sehr langsam wachsenden Pflanzen, sodass etliche Jahre vergehen, bis er seine maximale Wuchshöhe erreicht hat. Auch bei guter Pflege wird sich im Jahr höchstens ein neues Blatt bilden.

Wie pflegt man Cycas Revoluta richtig?
Die Pflege des Palmfarns gestaltet sich recht einfach. Wichtig ist, dass die Pflanze einen geeigneten Standort erhält und gleichmäßig gewässert wird. Lediglich bei der Düngerzufuhr kommt es auf ein wenig Fingerspitzengefühl an, denn Nährstoffmangel schadet der Pflanze ebenso wie eine Überdüngung.

Welche Krankheiten und Schädlinge sind für Cycas Revoluta typisch?
Der Palmfarn ist überaus widerstandsfähig und fällt Krankheiten daher nur selten zum Opfer. Allerdings können falsche Standortbedingungen sowie eine ungeeignete Pflege dazu führen, dass Pilzkrankheiten ein leichtes Spiel haben. Hin und wieder kommt zum Beispiel Echter Mehltau vor. Auch unter Wurzelfäule leiden die Pflanzen oftmals, weil sie Staunässe gar nicht gut vertragen.

Welche Erde bietet sich für die Cycas Palme an?
Da die Cycas Palme eine exotische Pflanze ist, sollte keine normale Garten- oder Blumenerde verwendet werden. Auch kalk- oder lehmhaltige Substrate sind zu vermeiden. In Frage kommt spezielle Rhododendron-Erde aus dem Gartenfachhandel. Außerdem kann das Substrat für den Cycas Revoluta auch ganz einfach selbst gemischt werden: Dafür wird normale Gartenerde mit einem Drittel Torf und Sand angereichert. Sofern die Gartenerde sehr lehmhaltig ist und viel Humus aufweist, sollte der Anteil an Sand und Torf etwas höher sein.

Welchen Standort benötigt die Cycas Palme?
Am wohlsten fühlt sich der Cycas Revoluta an einem sonnigen und hellen Standort. Wenn die Pflanze einen dunklen Platz erhält, bildet sie keine neuen Blätter aus und verkümmert. Außerdem sollte der Standort möglichst windgeschützt sein. Warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchte sind ebenfalls von Vorteil, um die Widerstandsfähigkeit der Pflanze zu verbessern.

Systematik

Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Cycadopsida
Ordnung: Palmfarne (Cycadales)
Familie: Cycadaceae
Gattung: Sagopalmfarne (Cycas)
Art: Japanischer Sagopalmfarn

Wissenschaftlicher Name

Cycas revoluta

Artikelbild: © Warren Price Photography / Shutterstock


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