Orchideendünger – Welches Produkt ist der beste Nährstofflieferant für Orchideen?

Orchideendünger – Welches Produkt ist der beste Nährstofflieferant für Orchideen?

Früher galten Orchideen hierzulande als Exoten und waren so rar, dass man einen hohen Preis für sie zahlen musste. Heute ist das anders: Es gibt unzählige Sorten, die sich dank der einfachen Pflege perfekt für die Fensterbank eignen und so im Nu exotisches Flair in die eigenen vier Wände bringen. Sogar Freilandorchideen für den Garten existieren mittlerweile.

Fast alle Orchideen, die im Handel erhältlich sind, sind Epiphyten, also Aufsitzer: Ihre ursprüngliche Heimat sind die Bäume im Regenwald. Das gilt insbesondere für die beliebten Gattungen Cattleya, Phalaenopsis, Oncidium und Miltonia. Von diesem ungewöhnlichen Lebensumfeld lassen sich leicht Rückschlüsse über die Ansprüche der Orchidee treffen: Die begehrte Pflanze braucht keine Erde und wenig Wasser, verträgt keine Staunässe und darf nicht zu viel Dünger erhalten, schließlich sind die Nährstoffe auf Bäumen recht spärlich.

Trotzdem ist ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich, um eine Orchidee lange am Leben zu erhalten. Sie sollten Sie nicht gießen, sondern einmal wöchentlich im Wasserbad tauchen und auch eine regelmäßige Blattpflege ist wichtig.

Noch schwieriger ist jedoch die Nährstoffversorgung. In der Natur erhalten Orchideen alle wichtigen Nährstoffe durch verrottete Blätter und aus der Atmosphäre. Dies lässt sich in der Wohnung am besten mit einem speziellen Orchideendünger nachbilden. Im Handel finden Sie dafür eine Reihe an verschiedenen Produkten. Doch welcher Orchideendünger eignet sich am besten für das anspruchsvolle Gewächs? Eine Antwort auf diese Frage geben wir Ihnen jetzt.

Bei Orchideen sollte Dünger sparsam eingesetzt werden

Etwas Dünger ist hilfreich, um den Orchideen alle Nährstoffe zuzuführen, die sie für eine reiche Blütenpracht benötigen.

Ein echter Profi weiß: Zu viel Dünger richtet bei den empfindsamen Pflanzen mehr Schaden an, als er hilft. Deshalb sollten Sie lieber sparsam düngen.

Wird ein geeigneter Dünger in der richtigen Konzentration zugeführt, so werden die Orchideen länger und üppiger blühen. Statt herkömmlichen Universaldünger zu verwenden, sollten Sie speziellen Orchideendünger kaufen. Er ist optimal auf die Ansprüche der exotischen Pflanzen zugeschnitten und enthält wirklich nur die Salze und Spurenelemente, die die Orchidee auch tatsächlich benötigt.

Aber Vorsicht: Während der Ruhephasen sollten Sie der Orchidee keinen Dünger geben. Erst, wenn sich ein neuer Trieb zeigt, ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen gekommen.

Wie oft sollten Sie eine Orchidee düngen, und wie viel sollten Sie jedes Mal verwenden?

Die meisten Orchideen müssen alle zwei Wochen gedüngt werden, und zwar mit einem ausgewogenen Dünger wie 20-20-20. Es ist wichtig, dass Sie nicht überdüngen, da dies die Wurzeln und Blätter schädigen kann. Achten Sie beim Düngen darauf, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen und nur die empfohlene Menge zu verwenden. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit werden Ihre Orchideen gedeihen und Ihnen jahrelang Freude bereiten.

Was passiert bei mit den Orchideen bei zu viel oder zu wenig Dünger?

Zu viel Dünger kann den Orchideen schaden. Ein Übermaß an Nährstoffen im Boden kann dazu führen, dass die Pflanze mehr Blätter und Stängel als Blüten bildet. Außerdem kann der überschüssige Dünger die Wurzeln verbrennen und verhindern, dass die Pflanze Wasser und Nährstoffe richtig aufnimmt.

Auch zu wenig Dünger kann sich nachteilig auf Orchideen auswirken. Wenn die Pflanze nicht genügend Nährstoffe erhält, bildet sie weniger Blüten und kann sogar ganz aufhören zu blühen. In extremen Fällen können die Blätter gelb werden und aufgrund von Unterernährung abfallen.

Wie bei den meisten Dingen im Leben ist es auch bei der Ernährung Ihrer Orchideen wichtig, das richtige Gleichgewicht zu finden. Mit ein wenig Ausprobieren sollten Sie in der Lage sein, ein Düngesystem zu finden, das Ihre Pflanzen die ganze Saison über gesund und blühend hält.

Welche Zusammensetzung sollte Orchideendünger aufweisen?

Guter Orchideendünger enthält die folgenden Hauptbestandteile:

  • Stickstoff (N) – Sorgt für ein gutes Gedeihen der Blätter, weshalb gelbes oder verkümmertes Laub auf einen Stickstoffmangel hinweist
  • Phosphat (P) – Unterstützt die Blütenbildung und fördert ein gesundes Wachstum der Wurzeln
  • Kalium (K) – Stärkt die Widerstandsfähigkeit und kräftigt das Pflanzengewebe

Auf dem Dünger ist die Konzentration der Kernnährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium (NPK) immer in Prozent angegeben.

Darüber hinaus enthalten Orchideendünger aber auch noch eine spezifische Zusammensetzung an weiteren Inhaltsstoffen wie Zink, Mangan, Molybdän, Eisen, Bor, Kupfer und Kalzium.

Mit einem Orchideendünger gehen Sie bei der Düngung der Exoten daher auf Nummer sicher.

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Können Sie Ihren eigenen Orchideendünger zu Hause herstellen, oder ist es besser, ein fertiges Mittel zu kaufen?

Es gibt zwar viele handelsübliche Düngemittel, aber Sie können sie auch selbst zu Hause herstellen. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Achten Sie erstens darauf, dass Sie den Dünger mit leichter Hand ausbringen, da zu viel davon die Wurzeln schädigen kann.

Zweitens sollten Sie einen Dünger verwenden, der einen hohen Phosphorgehalt hat, da dieses Element für die Blüte wichtig ist. Und schließlich sollten Sie die Blumenerde regelmäßig durchspülen, um Salzablagerungen zu vermeiden. Es ist also grundsätzlich möglich, Orchideendünger zu Hause selbst herzustellen, aber es gibt ein paar Gründe, warum es doch besser ist, ein fertiges Produkt zu kaufen.

Erstens kann es bei selbstgemachtem Dünger schwierig sein, das richtige Verhältnis zu finden und zu viel oder zu wenig von bestimmten Nährstoffen kann der Pflanze schaden. Zweitens sind Fertigprodukte so konzipiert, dass sie die Nährstoffe im Laufe der Zeit langsam abgeben, was für Orchideen ideal ist. Und schließlich enthalten handelsübliche Düngemittel in der Regel zusätzliche Mikronährstoffe, die für Orchideen von Vorteil sein können.

Aus all diesen Gründen ist es im Allgemeinen empfehlenswert, einen speziell für Orchideen konzipierten Fertigdünger zu kaufen.

Welche Arten von Orchideendünger gibt es?

Organische Düngemittel wie Hornspäne eignen sich nicht für Orchideen. Sie müssen erst von den Organismen im Boden vorbereitet werden, bevor die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können. Das ist im porösen Substrat im Topf der Orchidee aber nicht möglich. Auch handelsüblicher Blumendünger sollte keinesfalls eingesetzt werden. Er enthält oft zu viel Nitrat und Salz, wodurch die Wurzeln der Orchideen regelrecht verbrennen.

Ein spezieller Orchideendünger ist eine gute Wahl. Allerdings gibt es auch hier viele verschiedene Varianten. Angeboten werden beispielsweise flüssige Orchideendünger, Spezial-Substrate, Düngestäbchen, Vital-Sprays und homöopathische Dünger. Für welche Produktart Sie sich entscheiden, hängt sowohl von der Orchideen-Art als auch von Ihren persönlichen Vorlieben ab.

Flüssiger Orchideendünger

Flüssigdünger ist die beliebteste Form unter den Orchideendüngern, weshalb sich die meisten Orchideen-Freunde für diese Variante entscheiden. Er wird meist in Flaschen mit einem Inhalt von 0,2 Liter verkauft. Damit reichen Sie verhältnismäßig lange, denn der Dünger wird sehr sparsam dosiert. Das Düngen mit einem Flüssigdünger ist besonders einfach. Zudem profitiert auch die Orchidee von dieser Art der Düngung, weil sich die Nährstoffe gleichmäßig im Substrat verteilen können.

Spezialsubstrat zum Düngen der Orchideen

Als zeitgemäßer Dünger für Orchideen gibt es jetzt auch ein spezielles Substrat. Es wird meist in Größen von 7 Litern pro Packung im Handel angeboten. Das Spezialsubstrat dient längst nicht nur dazu, die Orchideen zu düngen, sondern erfüllt noch weitere wichtige Aufgaben, die für das Überleben der Orchidee ebenso wichtig sind wie für eine große Blütenpracht.

So dient dieser Orchideendünger etwa auch dazu, das empfindliche Wurzelwerk ideal zu belüften. Sie können also Staunässe und Wurzelfäule vermeiden, wenn Sie sich für dieses Spezialsubtrat entscheiden. Das Substrat besteht zum Großteil aus grobem Tongranulat. Dieses wird mit ausgewählten Spurenelementen, die dem Nährstoffbedarf der Orchideen entsprechen und mit hochwertiger Pinienrinde vermischt.

Orchideen, die mit dem Spezialsubstrat behandelt werden, erhalten demnach alle wichtigen Nährstoffe. Außerdem stellen Sie den Pflanzen einen beinahe perfekten Wasserhaushalt zur Verfügung, der sehr an die natürliche Umgebung der Orchidee angepasst ist. Das sind optimale Voraussetzungen für gesunde Pflanzen, die Sie mit ihrer Blütenpracht verwöhnen werden.

Dünger-Stäbchen

Düngestäbchen sind eine beliebte Variante zum Düngen der Orchideen. Sie werden einfach ins Substrat gedrückt und benötigen dann drei Monate, um ihre Nährstoffe Stück für Stück an die Pflanze abzugeben.

Der Einsatz von Dünger-Stäbchen spart Arbeit, Geld und Zeit.

Allerdings wird unter Orchideen-Expert kontrovers diskutiert, ob diese Form der Düngung wirklich für die exotischen Pflanzen geeignet ist. Normalerweise muss das Pflanzsubstrat feucht sein und aus Erde bestehen, damit sich die Nährstoffe gleichmäßig verteilen können. Dafür bietet das poröse Substrat der Orchideen nicht die besten Voraussetzungen. Auch die Konzentration der Nährstoffe lässt sich bei dieser Variante kaum regulieren.

Vital-Spray für Orchideen

Da Orchideen in der Lage sind, Nährstoffe über die Blätter aufzunehmen, gibt es unterdessen auch sogenanntes Vital-Spray. Dieses Düngemittel sorgt dafür, dass die Pflanzen einen zusätzlichen Harnstoff erhalten. Außerdem glänzen die Blätter dadurch schön. Wichtig ist, dass nicht die Blüten mit dem Spray in Kontakt geraten. Stattdessen sollte es auf die Wurzeln und Blätter gesprüht werden, bis ein leichter Film entsteht.

Homöopathische Dünger

Im Handel sind auch homöopathische Dünger für Orchideen erhältlich. Sie bestehen oft aus Schwefel, Wurmhumus, Löß, Schachtelexaminat, Guano und Kupfersulfat. Wird der Dünger regelmäßig eingesetzt, können Sie das Wachstum der Blätter und der Pflanzen anregen. Gleichzeitig werden die Orchideen dadurch widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.

Bekannte Marken für Orchideendünger

Die folgenden Hersteller sind bekannt für ihre Angebote im Bereich der Düngemittel und haben auch Orchideendünger im Sortiment:

  • COMPO
  • Seramis
  • Substral
  • Chrysal
  • NEUDORFF
  • Dehner

Orchideendünger können Sie entweder online kaufen – etwa bei Amazon – oder im Fachhandel vor Ort erwerben.

Zusammenfassung

Beim Düngen der Orchideen ist Fingerspitzengefühl gefragt, weil die Pflanzen mit einer zu hohen Nährstoffzufuhr nicht zurechtkommen, weshalb es wichtig ist, dass ein geeigneter Orchideendünger verwendet wird. Seine Zusammensetzung ist perfekt auf die Ansprüche der exotischen Gewächse abgestimmt, sodass er zu einer großen Blütenpracht und zu einem gesunden Wachstum beiträgt.

Orchideendünger gibt es in verschiedenen Ausführungen, so auch in flüssiger Form, als Spezialsubstrat, in Form von Düngestäbchen, als Vital-Spray und als homöopathischen Dünger.

Artikelbild: style-photographs / Bigstock.com


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