Rollputz selber machen

Rollputz selber machen

Wände verputzen ist die Aufgabe eines Fachmannes? Nicht immer. Glättbrett und Mauerkellen kommen nicht bei allen Varianten zum Einsatz. Immer beliebter wird der Rollputz, den auch schon der Hobbyhandwerker ohne Probleme auftragen kann. Wie der Name schon verrät: Dieser Putz wird lediglich gerollt. Dazu braucht es nicht gleich die ganz Firma.

Die Vorzüge, mit Rollputz selbst zu verputzen

Wer die Dinge selbst in die Hand nimmt, weiß am Ende, was er gemacht hat. Es gehört zur Heimwerkerehre, die Dinge anzupacken. Mit Rollputz kann auch das Verputzen der Wände im eigenen Haus gelingen. Denn hier wird Farbe mit Putz vereint, lediglich die kurzflorige Rolle dient zum Auftragen und dennoch entsteht die charakteristische Oberfläche.

Wer selbst Hand anlegt, hat dabei die verschiedensten Gestaltungsmöglichkeiten. Denn Rollputz kann nach dem Auftragen auch noch mit Pinsel, Schwamm und anderen Dingen bearbeitet werden. So sieht die Wand einzigartig aus. Ebenso ist der Kostenfaktor um einen nicht unwesentlichen Teil geringer, als bei einer beauftragten Firma.

Rollputz gibt es in mehreren Varianten. Er kann fertig gekauft werden. Hier unterscheiden sich die Bindungsarten. Rollputz gibt es auf Kalk-, Lehm- oder Kunstharzbasis. Auch unterscheidet er sich in der Körnung: Es gibt grobe und feine Rollputze. Letztere bieten weniger Struktur. Zudem kann Rollputz weiß erstanden werden, aber auch mit Farbe gemischt sein.

Besondere Eigenschaften von Rollputz

Rollputz, der auch unter dem Begriff Streichputz bekannt ist, besticht durch seine breite Anwendbarkeit und einfache Handhabung. Er ermöglicht es, Wände effizient und ohne großen Aufwand zu gestalten, wobei er nicht nur funktionale, sondern auch ästhetische Anforderungen erfüllt. Als eine moderne Art des Strukturputzes verleiht er den behandelten Oberflächen eine ansprechende Textur, die durch den Einsatz spezieller Werkzeuge wie der Strukturrolle individuell angepasst werden kann.

Optimierung des Untergrunds für eine effektive Anwendung

Die Qualität des Endresultats beim Auftragen von Rollputz hängt maßgeblich von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Idealerweise sollte dieser frei von größeren Unebenheiten und gründlich gereinigt sein, um eine optimale Haftung des Putzes zu gewährleisten.

Kleine Unebenheiten werden durch die dickflüssige Konsistenz des Rollputzes ausgeglichen, wodurch eine gleichmäßig strukturierte Oberfläche entsteht. Zusätzlich kann eine spezielle Grundierung aufgetragen werden, um die Haftfähigkeit weiter zu verbessern und das Eindringen von Feuchtigkeit in den Untergrund zu verhindern.

Gestalterische Freiheiten durch Dekorputz und individuelle Farbgestaltung

Rollputz eröffnet als Dekorputz vielfältige gestalterische Möglichkeiten. Durch die Verwendung verschiedener Applikationstechniken und -werkzeuge wie Schwämme, Pinsel oder Strukturrollen lassen sich individuelle Muster und Texturen erzeugen, die jedem Raum ein einzigartiges Ambiente verleihen.

Darüber hinaus ermöglicht die Integration von Wandfarbe in den Putz eine flexible Farbgestaltung, sodass jeder Raum nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden kann. Diese Kombination aus Struktur und Farbe macht den Rollputz zu einer idealen Lösung für kreative Wandgestaltungen in jedem Zuhause.

Hat es Vorteile, den Rollputz selbst herzustellen?

Grundsätzlich kann beim Thema Rollputz alles selbst gemacht werden. Es gibt Hersteller, die reinen Kalk oder Sumpfkalk anbieten. Dieser kann mit Sand und Farbe gemischt werden. Das Mischverhältnis zwischen Sumpfkalk und Sand sollte eins zu drei betragen. Dieser kann dann auf Wänden aus Lehm, Sand, Beton oder Stein aufgetragen werden.

Der selbst gemischte Kalkrollputz eignet sich nur für mineralische Untergründe.

Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Rollputz selbst zu mischen. Doch hier lauern auch viele Gefahren. „Um Himmels Willen keinen Gips“, warnt ein Heimwerker, nachdem ein anderer Experte dazu in der Rollputzmischung im Forum geraten hat. Andere empfehlen hingegen Rotband in der Grundmischung.

Die Vorzüge, den Rollputz selber anzurühren, sind daher nicht immer mit dem Nutzen gleichzusetzen. Das fertige Gemisch ist im Handel zudem kostentechnisch so verlockend, dass so mancher Heimwerker den Grund für die eigene Mischung nicht sieht. Wer dennoch nicht auf das Mixen verzichten will, aber kaum Kenntnisse hat, der kann bei Rollputz auch zu Pulvervarianten greifen. Im Sack gekauft, sind diese immerhin noch mit Wasser anzurühren. Ebenso kann auch die Wunschfarbe selbst in den Putz gemischt werden.

Selbst auftragen: Mit diesen Werkzeugen klappt es

Beim Auftragen von Rollputz ist dagegen fast jeder Heimwerker wieder in seinem Element und lässt es sich nicht nehmen, dies selbst zu machen. Hierfür werden nicht viele Werkzeuge benötigt:

  • Rührquirl
  • Farbroller, kurzflorig
  • bei Bedarf Pinsel oder Quast
  • Abstreifgitter
  • Malerkrepp

Auch die Materialliste ist nicht sehr lang:

Sind alle Materialien und Werkzeuge besorgt, kann der Heimwerker loslegen und den Rollputz selbst auftragen.

Anleitung: Rollputz Schritt-für-Schritt selber machen

Einfach zusammenrühren und auf die Wand klatschen – das führt jedoch nicht zum Ziel. Beim Rollputz auftragen, sollte eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden:

  1. Die Wand eben gestalten
  2. Grundierung und/oder Haftgrund auftragen und trocknen lassen
  3. Rollputz bei Bedarf anrühren
  4. Fläche mit Malerkrepp abkleben
  5. Rollputz auftragen
  6. Struktur bearbeiten
  7. Mit Farbe darüber streichen

Entscheidend vor dem Auftragen ist, dass die Wand keine Löcher und Risse aufweist. Denn diese werden vom Rollputz nicht abgedeckt. Daher sollten entsprechende Stellen mit der Spachtelmasse bearbeitet werden.

So manche Wand ist stark saugend. Hier hilft Tiefengrund, damit der Rollputz später nicht zu stark aufgesaugt wird. Putzhaftgrund gewährleistet die Haftung. Beim Auftragen hilft es, die Farbrolle anzufeuchten, damit diese den Rollputz besser annimmt. Danach erfolgt die Strukturierung ja nach Wunsch.

Der Rollputz kann nach Auftragen sehr schnell trocknen. Wer nachträglich die Struktur bearbeiten will, sollte dies innerhalb von zehn oder 20 Minuten tun – je nach Putzart. Verbreitet dies zu große Hektik, empfiehlt sich ein zweiter Mann.

Pflege und Wartung von verputzten Oberflächen

Die Pflege von verputzten Oberflächen, insbesondere wenn es sich um Strukturputz handelt, beginnt mit einem grundlegenden Verständnis darüber, wie diese Beschichtungen reagieren und interagieren.

Verputzte Wände sind nicht nur dekorativ, sondern auch funktional, da sie eine zusätzliche Schutzschicht für den darunter liegenden Untergrund bieten. Die Körnung und die Textur des Putzes können jedoch dazu führen, dass Schmutz und Staub leichter haften bleiben, was eine regelmäßige Reinigung erforderlich macht.

Effektive Reinigungstechniken

Um die Schönheit und Integrität von Strukturputz zu bewahren, ist eine sanfte Reinigungsmethode vorzuziehen. Aggressive Reiniger oder Scheuermittel können die Oberfläche beschädigen, insbesondere wenn der Putz feine Körnung aufweist.

Eine sanfte Seifenlösung und ein weicher Schwamm oder ein Tuch sind in der Regel ausreichend, um die meisten Oberflächenverschmutzungen zu entfernen. Die Oberfläche sollte anschließend mit klarem Wasser abgespült werden, um Seifenreste zu entfernen, die mit der Zeit eine Schicht bilden und die Wand stumpf erscheinen lassen können.

Umgang mit kleinen Beschädigungen und Reparaturen

Trotz bester Pflege kann es vorkommen, dass verputzte Oberflächen kleine Risse oder Abplatzungen erleiden. Solche Schäden sollten frühzeitig behoben werden, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Struktur der Wand zu schützen. Für kleine Reparaturen eignet sich ein feinkörniger Strukturputz, der in die betroffenen Bereiche eingearbeitet wird. Nachdem der Putz getrocknet ist, kann die Oberfläche bei Bedarf leicht übermalt werden, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten.

Langfristiger Schutz und Erhaltung

Die Langlebigkeit von Strukturputz hängt nicht nur von der regelmäßigen Reinigung und sofortigen Reparatur ab, sondern auch von präventiven Maßnahmen. Dazu gehört das Vermeiden von direktem Wasserkontakt in Bereichen wie Küchen oder Badezimmern, wo Feuchtigkeit ein Problem darstellen kann.

Wasserdichte oder wasserabweisende Beschichtungen können in solchen Fällen zusätzlichen Schutz bieten und helfen, die Integrität des Putzes über Jahre hinweg zu bewahren. Abschließend sollte darauf geachtet werden, dass Möbel oder andere Gegenstände, die gegen die Wand stoßen können, nicht zu Beschädigungen führen. Weiche Polsterungen oder der bewusste Abstand zur Wand können hier vorbeugend wirken und den Putz schützen.

Tipps rund um den Rollputz

Wer Rollputz selber auftragen will, muss nicht nur auf das Material und die ebene Wand achten, auch die richtige Raumtemperatur ist ausschlaggebend. Denn zum Verputzen darf es weder zu kalt noch zu warm im Zimmer sein. Optimal ist eine Temperatur von zehn bis 20 Grad. Ist es kälter, ist die Putzverarbeitung schwierig. Ist es wärmer, trocknet der Putz zu schnell.

Vorsicht bei feuchten Räumen: Welcher Rollputz sich eignet, hängt auch von der Feuchtigkeit ab. In Bad und Küche sollte eher ein diffussionoffener Rollputz verwendet werden. Hier eignet sich Kalk oder Lehm als Basis. Mit diesen Varianten kann sogar über bestehende Fliesen geputzt werden.

Zusammenfassung

Wer beim Verputzen der Wände selbst Hand anlegen will, kann zu Rollputz greifen. Ihn selber aufzutragen, ist ein Kinderspiel. Den Rollputz selbst zu mischen, ist jedoch nicht jedermanns Sache. Hier können Fertigprodukte im Handel erstanden werden. Die Preise richten sich je nach Putzart. Doch das Selbstauftragen ist allemal günstiger, als ein Profiunternehmen damit zu beauftragen.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist Rollputz genau?

Rollputz ist ein Wandbelag, der ähnlich wie Farbe aufgetragen wird, jedoch eine putzähnliche Textur aufweist. Er kombiniert die einfache Anwendung eines Anstrichs mit der optischen Wirkung von Putz.

Welche Untergründe eignen sich für Rollputz?

Rollputz kann auf fast allen mineralischen Untergründen wie Beton, Gipskarton, Mauerwerk und auch auf festen Putzflächen aufgetragen werden. Entscheidend ist, dass der Untergrund eben, sauber und trocken ist.

Kann ich Rollputz in Feuchträumen wie Bädern verwenden?

Ja, Rollputz kann in Feuchträumen verwendet werden, sofern er auf Kalk- oder Lehmbasis ist, da diese Materialien diffusionsoffen sind und Feuchtigkeit regulieren können.

Muss ich vor dem Auftragen von Rollputz eine Grundierung verwenden?

Eine Grundierung ist empfehlenswert, da sie die Haftung verbessert und verhindert, dass der Putz zu schnell in den Untergrund einzieht. Dies ist besonders bedeutend bei saugfähigen Untergründen.

Wie trage ich Rollputz auf?

Rollputz wird mit einer kurzflorigen Rolle auf die Wand aufgetragen. Für spezielle Texturen können zusätzlich Werkzeuge wie Bürsten, Schwämme oder Spachteln verwendet werden.

Kann ich Rollputz selbst mischen?

Ja, Rollputz lässt sich aus Grundmaterialien wie Sumpfkalk und Sand im Verhältnis 1:3 selbst herstellen. Dabei sollte darauf geachtet werden, keine ungeeigneten Zusätze wie Gips zu verwenden.

Wie repariere ich beschädigten Rollputz?

Kleinere Schäden am Rollputz können durch Auftragen einer kleinen Menge desselben Materials ausgebessert werden. Nach dem Trocknen sollte die reparierte Stelle behutsam überstrichen werden, um ein einheitliches Aussehen zu gewährleisten.

Welche Werkzeuge benötige ich für die Anwendung von Rollputz?

Für die grundlegende Anwendung von Rollputz benötigen Sie einen Rührquirl, einen kurzflorigen Farbroller, gegebenenfalls einen Pinsel, ein Abstreifgitter und Malerkrepp.

Wie lange muss Rollputz trocknen, bevor ich ihn bearbeiten kann?

Die Trocknungszeit von Rollputz kann je nach Produkt und Raumbedingungen variieren. In der Regel ist der Putz nach zehn bis 20 Minuten bereit für eine Nachbearbeitung wie das Einarbeiten von Texturen.

Wie kann ich die Lebensdauer von Rollputz verlängern?

Um die Lebensdauer zu verlängern, sollten regelmäßige Reinigungen mit milden Reinigungsmitteln durchgeführt und direkte Feuchtigkeitseinwirkung vermieden werden. Beschädigte Stellen sollten frühzeitig ausgebessert werden, um größere Reparaturen zu vermeiden.

Artikelbild: © Voyagerix / Shutterstock