Die Dachrinne erneuern – welche Kosten fallen an?

Die Dachrinne erneuern – welche Kosten fallen an?

Die Dachrinne ist nicht nur wichtigster Bestandteil des Daches, sondern des gesamten Hauses. Sie sammelt das Regen- und Tauwasser, bevor es über das Fallrohr in den Erdboden oder in eine Regentonne abgeleitet wird. Das Ableiten des Wassers mittels eines Fallrohrs bietet eine Reihe von Vorteilen. Auf der einen Seite werden Hausbewohner und Passanten nicht von sogenannten Wasserkaskaden getroffen und auf der anderen Seite kann man das Regenwasser in einer Tonne sammeln, um damit den Garten zu bewässern.

Das Regenwasser kann auch als sonstiges Nutzwasser, jedoch nicht als Trinkwasser verwendet werden. Der wichtigste Grund für eine Dachrinne ist jedoch der, dass das Haus vor einer Durchfeuchtung geschützt wird. Bei einem Haus ohne Dachrinne würde das Tauwasser oder auch der Regen direkt auf die Fassade treffen und so im Laufe der Zeit zu einem Schaden führen. Aus diesem Grund wird ein Dach erst durch eine Dachrinne komplett.

Jedoch ist ganz klar, dass eine Dachrinne nicht ewig hält. Nach einigen Jahren muss sie ausgetauscht werden. Im günstigsten Fall reicht es, nur die Rinnen auszutauschen. Meistens jedoch sollte man sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass die komplette Dachrinne mit allen Halterungen, Rinneisen sowie den Fallrohren erneuert werden muss.

Was kostet eine neue Dachrinne?

Kostenbeispiel einer neuen Dachrinne aus Kupfer:

Material und ArbeitenKosten in Euro
Demontage der alten Dachrinne420,00 €
32 Meter Dachrinne aus Kupfer sowie die Montage1.380,00 €
2 Fallrohre zu je 4 Meter240,00 €
4 Ecken120,00 €
fahrbares Gerüst200,00 €
Gesamtkosten2.360,00 €

Pro laufendem Meter für eine 6-teilige Kupferdachrinne muss man mit einem Preis von 30 – 35 € rechnen. Hinzu kommt das 6-teilige Fallrohr aus Kupfer mit Befestigungsmaterial, welches pro Meter zwischen 25 – 30 € kostet. Entscheidet man sich dagegen für Zinn, dann kostet der laufende Meter Dachrinne zwischen 20 – 25 €. Für das Zink-Fallrohr inklusive des Einbaus fallen nochmals ca. 20 € je Meter an. In diesen Preisbeispielen sind sowohl die Materialkosten wie die Arbeitskosten und die Mehrwertsteuer enthalten.

Die Kunststoffdachrinne bekommt man bereits ab 5 € pro laufendem Meter. Das Fallrohr inklusive Befestigung kostet aus Kunststoff auch ca. 5 € pro laufendem Meter. Bei den Preisen für die Kunststoffdachrinne sind keine Montagekosten enthalten, da diese Montage der Dachrinne meist in Eigenregie durchgeführt wird.

Weitere Kosten bei der Dachrinnenerneuerung entstehen durch das Anmieten eines Fahrgerüstes. Hier muss man mit 125 – 200 € pro Woche rechnen. Zusätzlich müssen Kosten für die Anschaffung von Werkzeugen kalkuliert werden, sofern man diese Werkzeuge nicht schon besitzt.

Kostenfaktoren bei der Erneuerung der Dachrinne

Die Kosten bei der Dachrinnenerneuerung richten sich in erster Linie nach dem verwendeten Material.

Aluminium ist sehr günstig. Entscheidet man sich für Zink, steigen die Kosten dementsprechend an. Bei einer Dachrinne aus Kupfer muss man mit den höchsten Kosten rechnen.

Jedoch kann sich die Investition in eine hochwertige und teure Dachrinne lohnen. Im Großen und Ganzen ist Aluminium weniger haltbar und auch bei der Witterungsbeständigkeit schneidet es schlechter ab. Verwendet man eine Dachrinne inklusive der Fallrohre aus Kupfer, kann man davon ausgehen, dass man viele Jahrzehnte Ruhe hat und nicht an eine Sanierung denken muss.

Zu den Materialkosten für die Dachrinne muss man natürlich auch den Stundenlohn des Handwerkers hinzurechnen. Benötigt der Handwerker je nach Haushöhe ein zusätzliches Gerüst, dann schlägt sich das ebenfalls auf die Kosten nieder. Handwerklich begabte können die Dachrinne auch selbst erneuern und damit Kosten sparen. Dazu später mehr.

Warum sollte die Dachrinnenerneuerung schnellstmöglich in Angriff genommen werden?

Regen- und Tauwasser muss möglichst schnell über Regenrinnen und Fallrohre abgeleitet werden. Staut sich das Wasser und kann nicht schnell genug abfließen, kann es zu Schäden am Gebäude kommen. Dazu zählen durchnässte Fassaden ebenso wie das durchfeuchtete Mauerwerk, stehendes Wasser am Fuße des Mauerwerks sowie nasse Kellerwände.

Die Folge hiervon ist eine massive Schimmelbildung an den verschiedensten Stellen im Haus. Daher macht es keinen Sinn, die Erneuerung der Dachrinne langfristig zu verschieben, denn Kosten durch Schäden, die entstehen, sind meist deutlich höher als die Kosten für eine neue Dachrinne.

Dachrinne erneuern in Eigenregie oder durch Fachbetrieb?

Ob man eine Dachrinne in Eigenregie erneuert oder einen Fachbetrieb zur Hilfe holt, hängt von den eigenen handwerklichen Fähigkeiten oder auch vom verwendeten Material ab. Eine Regenrinne aus Kupfer oder Zink muss zumeist verschweißt oder verlötet werden. Diese Arbeiten sollte man einem Fachbetrieb überlassen.

Schweiß- und Lötarbeiten sollten nur jemandem durchgeführt werden, der nachweislich Erfahrung in diesem Bereich hat. Schließlich sind bestimmte Richtlinien einzuhalten, wenn eine Dachrinne verschweißt oder verlötet werden muss. Kennt man sich mit dem Schweißen und Löten aus und ist auch körperlich fit genug für solch eine Arbeit, kann man dies natürlich in Eigenregie übernehmen und dabei Geld sparen.

Eine Dachrinne aus Kunststoff hingegen wird meist nur gesteckt oder verklebt. Diese Arbeiten kann man durchaus als Heimwerker selbst durchführen.

Plant man das Erneuern der Dachrinne in Eigenregie, sollte man explizit auf seine Sicherheit achten. Dies bedeutet, dass man ein Gerüst verwenden sollte, um einen möglichst sicheren Stand beim Arbeiten zu haben. Nur bei einem niedrigen Haus kann man auch lediglich mit Leitern arbeiten.

Bei einer fehlerhaften Montage läuft man Gefahr, dass die Bausubstanz des Hauses durch Wasserschäden nachhaltig gefährdet wird.

Handwerker mit der Dachrinnenerneuerung beauftragen

Aus verschiedenen Gründen beauftragen Hausbesitzer zumeist einen Fachbetrieb mit der Erneuerung der Dachrinne. Dies hat verschiedene Vorteile. Zum einen muss man sich nicht selbst kümmern und zum anderen kann man sicher sein, dass die Arbeiten vorschriftsmäßig ausgeführt werden.

Auch im Jahr 2019 wird es bedingt durch den teilweise strengen Winter wieder zu Dachrinnenerneuerungen im gesamten Bundesgebiet kommen. In jedem Fall lohnt ein Preisvergleich, sodass man nicht nur den günstigsten, sondern auch den besten Fachbetrieb mit der Erneuerung der Dachrinne beauftragen kann.

Das Erneuern der Dachrinne in Eigenregie

Hat man sich dazu entschieden die Dachrinne in Eigenregie zu erneuern, sollte man im Vorfeld dafür sorgen, dass alle benötigten Materialien vorhanden sind und auch bereitliegen.

Benötigte Materialien

  • Dachrinnenelemente in gewähltem Material
  • passende Endstücke
  • Abflussstück für das Fallrohr
  • Fallrohre in gewähltem Material
  • Fallrohrbögen
  • Schrauben, Muttern und sonstige Befestigungsmaterialien
  • Laubnetz oder Laubgitter für die Dachrinne
  • Los- und Festschellen
  • Ortgangblech

Benötigtes Werkzeug

Wie geht man bei der Dachrinnenerneuerung vor?

Ein großer Teil der Dachrinne liegt unter der Dacheindeckung. Aus diesem Grund muss meist die untere Reihe der Dachziegel vorsichtig entfernt werden. Bevor man damit beginnt, muss der Abstand zwischen Ziegelrand und Dachrand ausgemessen werden. Hat man die erste Reihe der Dachziegel entfernt, kann man die Längslatte ausmessen. Gibt es keine Längslatte, wie es meist bei Gartenhäusern oder bei Garagen der Fall ist, dann muss eine solche in jedem Fall montiert werden.

Hat man die Längslatte befestigt oder war diese sogar vorhanden, kann man nun beginnen die Dachrinnenhalterung, die in Fachkreisen auch Rinneneisen genannt werden, zu montieren. Für deren Befestigung verwendet man Nägel oder Schrauben. Als Erstes beginnt man mit der Rinnenhalterung am rechten und linken Dachende. Sind diese beiden befestigt, wird eine Richtschnur von der einen Rinnenhalterung zur anderen gespannt. Anhand der Richtschnur können die Rinneisen ausgerichtet werden.

Das Gefälle hier pro 10 Meter zwischen 2 und 3 cm liegen. Die Rinneisen werden mithilfe einer Kneifzange ausgerichtet. Am Ende sollte das Ganze mit einer Wasserwaage überprüft werden. In einem Abstand von 0,5 bis 1,5 m werden die weiteren Rinneisen angebracht.

Anschließend werden die Dachrinnenelemente auf die entsprechende Länge geschnitten oder gesägt. Erst dann kann man die Dachrinnenelemente in die Rinneisen einlegen. Dabei muss man in jedem Fall auf die Hinweise des Herstellers zur Verbindung achten. Es wird immer mit einem Eckstück oder dem Abfluss am Fallrohr begonnen. Ist die Rinne komplett verlegt, sollte man das Laubgitter oder Laubnetz einlegen.

Dies dient zum Schutz vor dem Verstopfen des Fallrohres durch Laub und anderem. Als nächster Arbeitsschritt erfolgt das Verschrauben des Dachbleches mit der Unterkonstruktion. Hier ist es wichtig, dass man auf die exakte Länge achtet.

Der letzte Schritt ist die Montage des Fallrohrs. Hier muss man in jedem Fall darauf achten, dass das Rinnenelement optimal auf den Fallrohr-Abschluss und auf das Fallrohr passt. Das Fallrohr wird nun mit Festschellen oder mit Rohrschellen an der Hauswand befestigt. Zwischen den Befestigungselementen sollte ein Abstand von 2 m liegen.

Die Dachrinne reparieren

Eine Dachrinne ist das ganze Jahr über allen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Gerade im Winter kann sich Schnee oder Eis sammeln, was leicht zu Rissen oder kleinen Löchern führt. Solch ein kleiner Schaden kann sich schnell zu einem größeren ausweiten, wenn man nicht sofort etwas dagegen unternimmt. Man muss jedoch nicht immer die ganze Dachrinne erneuern, sondern oftmals reicht es, einzelne Teile auszutauschen oder einfach diese Teile zu reparieren.

Das Reparieren der Dachrinne kann man als Heimwerker leicht selbst übernehmen, denn kleine Risse oder Löcher können ohne große Kenntnisse abgedichtet werden. Anders sieht es jedoch bei einer Dachrinne aus Metall aus. Hier müssen Löcher und Risse verschweißt oder verlötet werden. Diese Aufgaben sollte ein Fachmann durchführen, wenn man nicht über nachweisbare Kenntnisse bei diesen Arbeiten verfügt.

Gerade beim Schweißen kommt es durch Unkenntnis nicht selten zu einem Hausbrand. Ebenfalls einen Fachmann zurate ziehen sollte man, wenn man körperlich nicht dazu in der Lage ist, die Dachrinne selbst zu reparieren oder wenn das Haus sehr hoch ist. Handwerker haben hier meist die entsprechende Ausrüstung, sodass eine Reparatur schnell erledigt werden kann.

Kleinere Schäden selbst reparieren

Ist man körperlich fit, kann man durchaus kleinere Schäden an der Dachrinne selbst beheben. Sehr bewährt hat sich hier der Einsatz von Silikon. Silikon bekommt man in jedem Baumarkt, jedoch sollte man darauf achten, dass man lösungsmittelfreies Silikon verwendet. Für die Arbeiten mit Silikon benötigt man zusätzlich eine Spritze, sodass man das Silikon gleichmäßig aus der Kartusche drücken kann. Des Weiteren wird Spülmittel oder eine andere Seifenlauge benötigt.

Die einzelnen Arbeitsschritte

  • An der beschädigten Stelle muss die Dachrinne gesäubert werden.
  • Die gesäuberte Stelle muss jetzt gut trocknen. Auch wenn Silikon auf feuchten Untergründen verwendet werden kann, ist die Haltbarkeit bei einem trocknen Untergrund deutlich höher.
  • Das Silikon wird auf das Loch oder den Riss aufgetragen.
  • Man tränkt einen Finger in die Seifenlauge, um das Silikon zu verteilen und zu glätten. Durch die Seifenlauge bleibt das Silikon nicht an den Fingern haften.
  • Zum Schluss wird überschüssiges Silikon aus der Dachrinne entfernt, damit das Wasser wieder optimal abfließen kann.

Reparatur mit Dichtungsmasse

Entscheidet man sich für die Reparatur mit Dichtungsmasse, so bekommt man diese ebenfalls im Baumarkt in den unterschiedlichsten Materialien. Auch hier muss das betreffende Stück der Dachrinne gesäubert und getrocknet werden. Dann kann die Dichtungsmasse mit einem Spatel aufgetragen werden und muss für einige Stunden aushärten.

Reparatur mit Dichtungsband

Die ist sicherlich die einfachste Möglichkeit, wenn es darum geht, größere Risse an der Regenrinne abzudichten. Auch hier muss die Dachrinne gut gesäubert und trocken sein. Das Dichtungsband wird dann mittels eines Heißluftgebläses erwärmt und auf die Außenseite der Dachrinne aufgebracht. Direkt nach dem Aufbringen des Dichtungsbandes ist die Dachrinne wieder zuverlässig dicht.

Zusammenfassung

Die Dachrinne als eines der wichtigsten Bestandteile am Haus hält natürlich nicht ewig. Je nach Material muss sie hin und wieder erneuert werden. Die Erneuerung der Dachrinne kann durch einen Fachbetrieb ebenso durchgeführt werden wie in Eigenregie. Jedoch sollten bei der Arbeit in Eigenregie einige Dinge beachtet werden. Dabei geht nicht nur um die Sicherheit des Handwerkers, sondern auch um bauliche Dinge, die in jedem Fall beachtet werden müssen, sonst kann es in der Folge zu massiven Schäden am Gebäude komm/en.

Artikelbild: kuchina / Bigstock.com


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