Einen Steingarten gestalten: So gelingt das neue Highlight im Garten

Einen Steingarten gestalten: So gelingt das neue Highlight im Garten

Die Alpen in den heimischen Garten holen – das bleibt mit einem Steingarten keine Fantasie. Richtig angelegt kann er der Hingucker in der grünen Oase sein. Doch einfach nur zwei, drei Steine zwischen Pflanzen gelegt, macht noch keinen Steingarten. Auf die richtige Lage kommt es an, die richtigen Steine müssen ausgewählt werden und auch nicht alle Pflanzen eignen sich für einen Steingarten. Der große Vorteil dieser Gartengestaltung: Die meisten Steingartenpflanzen sind sehr genügsam und brauchen nicht viel Pflege. Dadurch macht der Steingarten zwar beim Anlegen viel Arbeit, dafür braucht er später deutlich weniger Aufwand.

Der richtige Standort: Gerade ist langweilig

Bevor mit der Arbeit angefangen wird, sollte der richtige Standort gewählt werden. Prinzipiell können Steingärten in sonnigen Bereichen des Gartens angelegt werden, da hier die meisten Pflanzen eines Steingartens gut gedeihen. Halbschatten ist auch möglich, nur zu schattige Bereiche eignen sich nicht. Schöner sieht ein Steingarten an einem Hang aus. Zwar kann er auch auf gerader Fläche angelegt werden – aber der natürliche Look entfaltet sich erst an der Schräge. Wer keinen Hang in seinem Garten zur Verfügung hat, kann ihn mit Erdaufschüttung künstlich erschaffen. Als Alternative sind auch Steinhochbeete möglich. Auch die Größe kann für optische Wirkung sehr wichtig sein – zu groß wirkt übertrieben, zu klein fällt eventuell gar nicht auf. Optimal sind zehn Quadratmeter und mehr. Als Begrenzung des Steingartens eignen sich kleine Mauern, Steinkörbe, Hecken oder Wege, die durch den Garten führen.

Die richtigen Steine: kein zu großes Durcheinander

Für einen schönen Steingarten gilt bei der Auswahl der richtigen Steine eine wichtige Regel: Es dürfen nicht zu viele verschiedenen Arten und Formen sein. Denn dann wird das Gesamtbild sehr unruhig und der Look des Steingartens verwirrt. Daher sollte sich vorher entschieden werden, in welche Richtung die Optik gehen soll. Meist sind nur wenige, spezial ausgesuchte Steine notwendig – weniger ist hier mehr. Helle Steine fallen mehr ins Auge als dunklere Stücke. Die Größe der Steine sollte an die Größe des gesamten Steingartens angepasst werden – große Bereiche vertragen auch große Stücke.

Klassisch werden meist eckige Steine verwendet. Als Grundlage sollte eine Gruppe aus unbehauenen Bruchsteinen gewählt werden. Dazu können Findlinge und Split kombiniert werden. Symmetrie ist im Steingarten fehl am Platz, vielmehr sollte hier ein geordnetes Chaos herrschen. Runde Steine kommen oft in Verbindung mit Wasser zum Einsatz. Auch die Wege können aus Steinen gestaltet werden: Schotter ist hier ein guter Partner. Wer ein Alpinum anlegen will, sollte beachten, dass hier mehr Steine als Pflanzen vorhanden sind. Hier wird auch eine Drainage notwendig. Als Materialien eignet sich für den Steingarten Dolomit, Kalksandstein, Travertin, aber auch Sandstein, Basalt oder Granit.

Die richtigen Pflanzen: nicht zu bunt und vielseitig

Auch bei der Bepflanzung sollte keine allzu große Vielfalt gewählt werden. Größere Gruppen bestehend auch den gleichen Pflanzen wirken optisch schöner und natürlicher als ein Wirrwarr aus zahlreichen Pflanzen. Auch hier ist die Größe des Steingartens wichtig – bei zehn Quadratmeter empfehlen sich drei bis vier verschiedene Pflanzen. Hierbei sollte auch darauf geachtet werden, dass zu jeder Jahreszeit etwas im Steingarten blüht: Blumenzwiebeln für den Frühling wie beispielsweise Tulpen, Narzissen und Winterlinge, ein- oder mehrjährige Blüher für den Sommer, in dieser Jahreszeit blühende Narzissen oder auch Herbstzeitlose und Herbstkrokusse.

Immergrüne Pflanzen sind für die grauen und trüben Jahreszeiten wichtig. Hier eignen sich Zwerggehölze wie Alpenazaleen, Kugelkiefern oder Zwergkoniferen. Auch Stauden sollten nicht in einem Steingarten fehlen, klassisch sind Enzian, Edelweiß oder das Alpenveilchen. Gräser wie Bärengras oder Blauschwingel runden die Optik ab. Achtung Farben: Auch hier sollte nicht zu viel Vielfalt herrschen. Ein wichtiger Punkt bei der Auswahl der richtigen Steingartenpflanzen ist auch die Kalkverträglichkeit – gerade Dolomit, Kalksandstein und Travertin enthalten viel Kalk!

Die Details: Dekoration auch im Steingarten

Wer seinem Steingarten einen individuellen Look geben will, sollte einige weitere Ideen für den Steingarten in Erwägung ziehen. Beispielsweise lässt sich ein Bachlauf durch den Steingarten hervorragend integrieren. Hier können runde Flusskiesel und andere flache Steine genutzt werden. Auch eine Treppe inmitten des Steingartens, die den Hang hinauf führt, kann ein außergewöhnlicher Hingucker sein. Eine große Wurzel oder andere Figuren und Accessoires bringen ebenfalls Blickpunkte in den Garten. Ein Tonkrug mit Steinen gefüllt, ein Steinbecken mit Wasser oder kleine Schalen eignen sich hervorragend. Je nach Optik können auch Leuchten integriert werden, die am Abend den Garten ins richtige Licht rücken.

Anleitung: So wird der Steingarten richtig angelegt

Je nach Voraussetzung kann das Anlegen sehr viel Arbeit machen. Muss erst ein Hang aufgeschüttet werden oder ist er schon vorhanden? Wie groß ist das verfügbare Gelände oder muss es erst erweitert werden? Gärtner sollte also genügend Zeit einplanen.

Optimal ist ein nach Süden oder Südwesten ausgerichteter Hang, der mindestens zehn Quadratmeter Platz bietet. Wer eine Erhöhung aufschütten muss, sollte mindestens 30 Zentimeter Höhenunterschied erreichen und rund ein bis zwei Meter Breite zur Verfügung haben. Da die Steingartenpflanzen nicht zu viel Wasser vertragen, fließt so an der Schräge das Wasser automatisch ab. Flache und weniger hohe Hänge benötigen eine Drainage. Ist der Boden sehr schwer, sollte er mit Sand ein wenig aufgelockert werden. Nach dem Setzen der Erde kann mit der Verteilung der Steine begonnen werden: große Stücke zuerst, kleine Varianten danach. Große Steine sollten ein wenig in die Erde eingegraben werden – einfach nur oben auf, sieht unnatürlich aus. Mit dem Bepflanzen sollte einige Tage gewartet werden, damit sich die Steine erst setzen können. Nach dem Pflanzen sollte in den ersten Wochen regelmäßig gegossen werden. Später muss nur noch bei großer Trockenheit und Hitze Wasser zugegeben werden. Die Pflege des Steingartens ist nicht umfangreich: Düngen ist in der Regel nicht notwendig. Erde lockern und Unkraut entfernen sind meist die einzigen Pflegemaßnahmen.

Artikelbild: © Agata Dorobek / Shutterstock


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