Kompost: Bio- und Gartenabfälle im eigenen Garten kompostieren

Kompost: Bio- und Gartenabfälle im eigenen Garten kompostieren

Im Alltag fallen sehr viele Abfälle an, die über die Biotonne entsorgt werden müssen. Egal, ob die Obst- und Gemüsereste aus der Küche, der Kleintiermist von den Haustieren oder das herabgefallene Laub im Herbst, alle diese Abfälle gehören in die Biotonne. Wenn man einen eigenen Garten hat, fallen zusätzlich auch noch Gartenabfälle an, die regelmäßig entsorgt werden müssen.

Wie auch beim Restmüll fallen für die Entsorgung des Biomülls Müllgebühren an, die von der jeweiligen Gemeinde festgelegt werden. Günstiger hingegen ist die Entsorgung des Biomülls über einen eigenen Komposthaufen.

Der Kompost im eigenen Garten bietet gleich zwei Vorteile: Zum einen kann man dadurch die Kosten für den Biomüll reduzieren, zum anderen erhält man durch die Kompostierung Komposterde. Diese enthält wertvolle Nährstoffe für den Boden und die Pflanzen und sich hervorragend als Humusdünger für die Blumenbeete eignet.

Was ist Kompostieren?

Bei der Kompostierung wird organisches Material, wie z.B. Essensreste und Laub, in einen nährstoffreichen Bodenzusatz umgewandelt. Dieser Prozess wird durch Kompostierungsbakterien und Pilze unterstützt, die das Material in seine einfachste Form zerlegen. Das Endergebnis ist eine dunkle, krümelige Substanz, die reich an Nährstoffen ist und das Pflanzenwachstum fördert.

Die Kompostierung ist eine einfache Methode, um Abfälle zu reduzieren und gleichzeitig die Bodenqualität in Ihrem Garten zu verbessern. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, Küchenabfälle und andere organische Abfälle zu recyceln, die sonst auf der Mülldeponie landen würden.

Nachteile des Kompostierens

Obwohl das Kompostieren eine hervorragende Möglichkeit ist, Küchenabfälle und Gartenabfälle zu recyceln, hat die Kompostierung auch einige Nachteile. Zum einen kann der Prozess langsam sein und mehrere Monate oder sogar Jahre dauern, bis fertiger Kompost entsteht. Darüber hinaus erfordert der Prozess regelmäßige Aufmerksamkeit und Wartung sowie einen geeigneten Standort für den Komposthaufen oder die Tonne.

Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, kann der Kompostierungsprozess stinken und Schädlinge anziehen. Und schließlich können einige Arten von organischem Material, wie Fleisch oder Milchprodukte, bei ihrer Zersetzung unangenehme Gerüche erzeugen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Sie die Vor- und Nachteile der Kompostierung abwägen, bevor Sie einen Komposthaufen anlegen.

Kompost selber anlegen – worauf muss man achten?

Kompostieren ist eine großartige Möglichkeit, Ihren Hausmüll zu reduzieren und gleichzeitig einen nährstoffreichen Bodenzusatz für Ihren Garten zu schaffen. Und die gute Nachricht ist, dass es ganz einfach ist, zu Hause mit der Kompostierung zu beginnen. Alles, was Sie brauchen, ist ein wenig Platz in Ihrem Garten und ein paar einfache Hilfsmittel.

Wer einen Kompost selbst anlegen möchte, der sollte sich zunächst einen passenden Standort auswählen. Denn der Standort entscheidet letztendlich über die Dauer und den Erfolg der Kompostierung (auch Rotte genannt). Ideal sind halbschattige und windgeschützte Plätze. Der Kompost darf weder der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, noch dauerhaft im Schatten stehen. Entscheidend für die Kompostierung sind nämlich die Feuchtigkeit, die Temperatur und die Belüftung.

Sobald Sie einen Platz gefunden haben, beginnen Sie damit, Ihre kompostierbaren Materialien auf den Haufen oder in die Tonne zu geben. Dazu gehören z.B. Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Eierschalen und vieles mehr.

Wenn Sie Ihrem Komposthaufen Materialien zufügen, sollten Sie diese möglichst klein hacken. Dadurch werden sie schneller zersetzt. Sobald Ihr Komposthaufen angelegt ist, ist es wichtig, ihn feucht, aber nicht nass zu halten. Dies können Sie erreichen, indem Sie gelegentlich Wasser hinzufügen oder den Haufen bei Regen mit einer Plane abdecken.

Nur so können die Mikroorganismen, wie etwa Bakterien oder Pilze, und Kleintiere den organischen Abfall optimal zersetzen. Zudem muss der Kompost Kontakt zum Erdreich haben. Feste Böden, wie Beton oder Steinplatten, sind für die Kompostierung nicht geeignet. Denn hier kann sich die Nässe stauen und der Kompost beginnt zu faulen. Empfehlenswert ist es außerdem, den Boden vor dem Aufstellen des Komposts etwas aufzulockern.

Damit es nicht zu Streitigkeiten mit den Nachbarn kommt, die sich durch den Geruch des Komposts belästigt fühlen, sollte man unbedingt darauf achten, einen ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück, Terrassen und Fenstern einzuhalten. Denn gerade in den warmen Sommermonaten ist die Kompostierung von organischen Abfällen auch mit einem gewissen Geruch verbunden, der nicht immer zur Freude der Nachbarn ist.

Zusätzlich sollte man den Kompostplatz so wählen, dass man ihn auch im Winter bei Schnee oder im Herbst bei Regen schnell erreichen kann. Ein befestigter Weg von der Terrasse zum Kompost bietet hier den nötigen Komfort und ermöglicht auch eine Entsorgung bei Schnee und Matsch.

Welche Arten von Kompostbehältern gibt es?

Für die Kompostierung stehen verschiedene Komposter zur Verfügung, die eine optimale Umgebung für die Verrottung der Bioabfälle bieten. Die Auswahl reicht von selbst gebauten offenen Kompostern mit Holzbegrenzung bis hin zum geschlossenen Thermokomposter mit spezieller Isolierung.

Für welchen Behälter man sich entscheidet, hängt letztendlich von den örtlichen Begebenheiten und den eigenen Vorstellungen ab. Ein geschlossener Schnellkomposter eignet sich vor allem für kleine Gärten und die Entsorgung von Küchenabfällen, während in einem offenen Komposter auch Äste und Gartenabfälle genügend Platz finden.

Offene Komposter

Ein offener Komposter ist die einfachste Form der Kompostierung. Hier werden die Bioabfälle in verschiedenen Schichten aufgehäuft, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Die Basis bildet hier eine lockere Schicht mit grobem Abfall, wie etwa durch Äste. Hierauf werden dann die zerkleinerten Küchen- und Gartenabfälle gegeben. Auf diese Weise wird der Kompost von unten her optimal belüftet.

Für ein offenes Kompostsystem benötigt man jedoch mehrere Behälter, in welche der Kompost je nach Zersetzungsstadium umgeschichtet wird. So wird der Bioabfall nach mehreren Monaten aus dem ersten Behälter in einen Zweiten gegeben, in dem der Kompost dann schließlich vollständig zersetzt wird. Der erste Behälter wird wieder mit frischem Abfall gefüllt, bis dieser wiederum umgeschichtet werden kann.

Geschlossene Komposter

Die geschlossenen Thermo- oder Schnellkomposter bieten den Vorteil, dass die Kompostierung in den Behältern relativ schnell voranschreitet und eine Umschichtung nicht nötig ist. Da der natürliche Kompostierungsverlauf bei diesen Kompostern nicht beeinflusst werden kann, müssen die Bio- und Gartenabfälle sehr gut vermischt werden. Durch die mangelnde Belüftung kann es zudem vorkommen, dass die organischen Abfälle zu faulen beginnen.

Vor allem für den heimischen Garten sind die geschlossenen Thermo- und Schnellkomposter eine praktische Alternative zum offenen Komposter. Niederschlag und Feuchtigkeit können nicht hineingelangen und auch Ungeziefer, wie Ratten oder Mäuse, wird nicht vom Kompost angezogen.

Wie oft sollte ich neue Materialien in meinen Komposter einfüllen?

Die Zugabe von organischem Material zu Ihrer Komposttonne ist aus mehreren Gründen wichtig. Erstens bietet es Nahrung für die Mikroorganismen, die dabei helfen, die organischen Stoffe abzubauen. Zweitens hilft es, den Kompost zu belüften, was für eine gesunde Zersetzung unerlässlich ist. Drittens sorgt es dafür, dass der Kompost ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff aufweist.

Wie oft sollten Sie also neues Material in Ihre Komposttonne geben? Als allgemeine Faustregel gilt, dass Sie jedes Mal, wenn Sie den fertigen Kompost aus der Tonne nehmen, neues Material hinzufügen sollten. Wenn Ihre Tonne jedoch sehr groß ist oder wenn Sie viel kohlenstoffreiches Material (wie Stroh oder Laub) einfüllen, müssen Sie möglicherweise häufiger neues Material nachfüllen.

Wenn Ihr Kompost zu trocken erscheint oder sich nicht erwärmt, ist es wahrscheinlich an der Zeit, mehr Grünmaterial hinzuzufügen. Letztendlich geht es darum, Ihren Kompost im Auge zu behalten und bei Bedarf neue Materialien hinzuzufügen.

Die Kosten für einen Komposter

Ein Komposter ist eine großartige Möglichkeit, Ihre Küchenabfälle zu reduzieren, aber er kann auch eine ganze Menge Geld kosten. Die anfängliche Investition mag viel erscheinen, aber ein Komposter kann Ihnen auf lange Sicht Geld sparen, da Sie weniger Müllsäcke und weniger Fahrten zur Mülldeponie benötigen. Außerdem können Sie mit einem Komposter kostenlosen Dünger für Ihren Garten gewinnen.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Komposter anzuschaffen, sollten Sie sich gründlich informieren und einen finden, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Es gibt viele verschiedene Modelle auf dem Markt, es gibt verschiedene Methoden einen Komposter selbst herzustellen und die Preisspanne kann erheblich variieren. Wenn Sie sich ein wenig umsehen, sollten Sie einen Komposter finden, der Ihrem Budget entspricht.

Welche Küchen- und Gartenabfälle dürfen in den Kompost?

Grundsätzlich können im Kompost alle organischen Abfälle entsorgt werden. Hierzu gehören alle pflanzlichen Abfälle aus dem Garten, wie Rasenschnitt, Pflanzen, Laub und zerkleinerte Äste, organische Abfälle aus Küche und Haushalt, wie Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teesatz, Holzasche, Eierschalen, Stroh und Sägespäne aus der Kleintierhaltung. Auch Papier und Pappe kann in geringen Mengen in den Kompost gegeben werden.

Nicht auf den Kompost gehören Unkraut und kranke Pflanzen, Schalen von Zitrusfrüchten sowie Fremdstoffe, wie etwa Textilien, Metalle oder Kunststoffe. Auch Fleisch- und Fischreste sollte man besser nicht im Kompost entsorgen, da diese Abfälle Ratten und Mäuse anziehen können.

Wer diese Dinge beim Kompostieren beachtet, kann sich nach ungefähr sechs bis zwölf Monaten über nährstoffreiche Komposterde freuen und seine Pflanzen mit dem natürlichen und wertvollen Humusdünger versorgen.

Zusammenfassung

Ein Komposter ist eine großartige Möglichkeit, Ihren Abfall zu reduzieren und die Umwelt zu schonen. Indem Sie Ihre Lebensmittelreste und andere organische Abfälle kompostieren, können Sie einen nährstoffreichen Boden schaffen, der sich perfekt für die Gartenarbeit eignet. Außerdem trägt die Kompostierung dazu bei, die Methanemissionen von Mülldeponien zu reduzieren und ist damit eine gute Möglichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie anfangen sollen, gibt es zahlreiche Ressourcen, die Ihnen den Einstieg in die Kompostierung erleichtern. Wenn Sie erst einmal angefangen haben, werden Sie überrascht sein, wie einfach es ist und wie viel Sie damit bewirken können. Sie sollten sich allerdings stets über die Vor- und Nachteile informieren und die Pflegehinweise beachten, bevor Sie sich für oder gegen einen Komposter entscheiden.

Artikelbild: © Atelier_A / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert