Obstbäume pflanzen

Obstbäume pflanzen

Äpfel, Birnen und Co gibt es das ganze Jahr am Obst- und Gemüsestand zu kaufen. Doch nichts schmeckt besser als die Früchte von der eigenen Ernte. Ein Obstbaum im Garten ist für jeden Nutzgärtner Pflicht statt Kür. Doch damit Kirschen, Quitten und andere Früchte im nächsten Jahr bestens gedeihen, sollten einige Tipps beim Pflanzen beachtet werden.

Der richtige Zeitpunkt

Für die meisten Obstbäume ist die beste Pflanzzeit der Herbst, denn Apfel-, Birnen- und Pflaumenpflanzen sind meist winterhart. Sie können während der kalten Jahreszeit Wurzeln schlagen, was die Austreibung im Frühjahr meist verstärkt. Daher eignen sich die Monate Oktober und November hervorragend, um Obstbäume zu pflanzen: Hier sind die Tage noch frostfrei und der Boden noch nicht gefroren. Manche Obstsorten bringt der clevere Gärtner jedoch besser im Frühjahr in die Erde: Dazu gehören Pfirsisch-, Aprikosen- und Walnussbäume. Diese Sorten brauchen ein stark entwickeltes Wurzelnetz, bevor der erste Winter kommt. Die Monate März und April eignen sich dafür am besten.

Tipps für den Kauf

Zunächst sollte der Gärtner wissen, welche Sorte des jeweiligen Obstes er haben möchte. Bei Äpfeln beispielsweise stellt sich die Frage, ob diese im Sommer, Herbst oder Winter geerntet werden sollen. Pflaume ist nicht gleich Pflaume und auch Birnen gibt es in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Eigenschaften. Bereits beim Kauf muss auf die Qualität der Pflanze geachtet werden. Der Stamm sollte gerade sein und keine Beschädigungen aufweisen.

Abgestorben Triebspitzen weisen meist auf Krankheiten hin, ebenso eine wenig verzweigte Krone: Hier sollten ein ausgeprägter Mitteltrieb und drei bis vier Seitentriebe vorhanden sein. Die meisten Pflanzen werden wurzelnackt angeboten, da Obstbäume generell gut anwachsen. Sie sollten kräftige und feine Stränge besitzen. Die Veredelungsstelle (leichte Verdickung oder „Knick“ am unteren Stamm-Ende) darf keine Verletzung haben.

So pflanzt man richtig

  1. Den Standort suchen: Boden ist nicht gleich Boden. Die Ernte von Obst hängt maßgeblich vom Zustand der Erde ab, in der der Baum gepflanzt wird. Ungeeignet sind Ton- und Sandböden, die Erde darf nicht zu trocken sein und auch Staunässe ist für Obstbäume schädlich. Ebenso sollte der Abstand zu anderen Pflanzen und Gebäuden ausreichend sein.
  2. Das Pflanzenloch ausheben: Das Loch, in dem die Pflanze später gestellt wird, sollte mindestens einen Durchmesser von 80 Zentimetern haben. Wer sichergehen will, sollte lieber 100 Zentimeter wählen. Die Tiefe sollte etwa einen halben Meter betragen. Die Erde darunter sollte zusätzlich ein wenig gelockert werden.
  3. Die Pflanzerde vorbereiten: Um dem Baum den Start zu erleichtern, empfiehlt sich eine Vorratsdüngung: Die ausgehobene Erde sollte eins zu eins mit Kompost vermischt werden. Auch Torf und Seeschlamm können verwendet werden sowie im Handel übliche Dünger. Ein Teil der Erde wird wieder in das Pflanzenloch gegeben. Bei Bedarf kann hier auch ein Schutz gegen Wühlmäuse integriert werden (beispielsweise durch einen Draht).
  4. Die Pflanze vorbereiten: Der Baum selbst sollte mindestens einige Stunden, am besten jedoch einen Tag vor Pflanzung ins Wasser gestellt werden. Der clevere Gärtner schneidet dann kurz vorher nur einige, zu lange, gequetschte oder beschädigte Wurzeltriebe zurück, auf keinen Fall jedoch alle.
  5. Die Pflanzung selbst: Bevor der Baum in das Loch kommt, sollte ein Stützpfahl in die Erde geschlagen werden. Der optimale Pfahl ist über zwei Meter lang und hat einen Abstand zur Pflanze von etwa 60 Zentimetern. Danach folgt der Obstbaum in das Pflanzenloch und weitere gemischte Erde. Nach einiger Zeit sollte die erste Erdschicht leicht angetreten und ein wenig gewässert werden. Diesen Vorgang wiederholt der Gärtner, bis das gesamte Loch voller Erde ist. Zum Schluss wird ein Gießrand gebildet und noch einmal gewässert. Bei Bedarf kommen dann weitere Absperrungen und Schutz um den Baumsetzling.

Fehler, die zu vermeiden sind

Einer der häufigsten Fehler ist das zu nahe Pflanzen. Obstbäume wachsen und entwickeln sich. Je nach Sorte kann mit einem Kronendurchmesser von bis zu zehn Metern gerechnet werden. Daher sollte sowohl zu anderen Bäumen, Hecken und Pflanzen als auch zu Terrasse und Hauswand genügend Abstand gewahrt werden. Der Baum sollte nach dem Kauf auch zügig in die Erde. Lange Transportwege und Wartezeiten sollten eher vermieden werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass die Wurzeln austrocknen. Himmelsrichtung merken: Der Baum sollte im eigenen Garten in die gleiche Richtung eingepflanzt werden, wie er im Gartencenter oder Baumschule ausgerichtet war.

Das erleichtert das Eingewöhnen. Gießen nicht vergessen – junge Pflanzen müssen immer ausreichend Wasser bekommen. Direkt bei der Pflanzung empfehlen sich etwa 30 Liter. Zum Schluss sind Schutz und Stütze eine weitere Fehlerquelle. Junge Bäume haben meist nur schwache Wurzeln, aber der Herbstwind ist stark. Ein Stützpfahl ist daher meist Pflicht. Auch kann die Pflanze durch weitere Maßnahmen abgeschirmt werden, damit sie bis zum Frühjahr gut gedeiht und vielleicht bereits im nächsten Jahr eine Ernte bietet.

Artikelbild: © Catalin Petolea / Shutterstock

 


1 Kommentar

  1. Heiko Rechenberg 26.11.2018 09:05 Uhr

    Frage
    Ich habe mir Junge Obstbäume zugelegt und nun auch erst bekommen zum Einpflanzen. Meine Frage, ist es Ratsam die jungen Bäume mit laub zu bedecken das sie warm bleiben und anwachsen können oder ist es ein Fehler wegen dem Sauerstoff Entzug

    Gruß Heiko Rechenberg

    direkt antworten

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