Rollputz für Innen: Besonderheiten, Vorteile und Verarbeitung

Rollputz für Innen: Besonderheiten, Vorteile und Verarbeitung

Viele Heimwerker renovieren im Innenbereich am liebsten mit Rollputz. Er bietet Ihnen sehr viele Vorteile: Im Gegensatz zum aufwendigen Tapezieren lässt sich der Putz deutlich einfacher verarbeiten und auf die Wände auftragen. Zudem haben Sie anschließend die Möglichkeit, die Wand individuell zu gestalten und beispielsweise in beliebigen Farben zu streichen. Da der Rollputz nicht mit der Kelle, sondern mit der Rolle aufgetragen wird, erhält die Wand nach dem Verputzen automatisch eine dekorative Struktur. Außerdem lässt er sich für fast alle Untergründe gut verwenden. In diesem Artikel erhalten Sie viele Tipps zum Thema Rollputz für Innen.

Die schnelle Lösung für Hobby-Handwerker

Für das Auftragen von Rollputz benötigen Sie kein besonderes handwerkliches Geschick. Im Gegensatz zum Putzen mit der Kelle ist auch keine vorausgehende Übung erforderlich. Deshalb ist Rollputz eine ideale Lösung, wenn Sie die Innenwände in der Küche, im Bad, im Wohnzimmer oder im Kinderzimmer renovieren möchten, aber weder Tapeten noch Fliesen in Frage kommen.

Verwenden Sie für die Wände im Haus einen speziellen Rollputz für Innen. Wenn Sie Außenwände im Garten sauber verputzen möchten, kaufen Sie sich stattdessen Rollputz für den Außenbereich. Er kann der Witterung besser standhalten.

Die Struktur der Rolle wird beim Verputzen automatisch auf die Wand übertragen. Deshalb hat sie im Anschluss stets eine leichte Strukturierung und ist nicht vollkommen glatt, wie das beim Verputzen mit der Kelle der Fall wäre. Viele Menschen wohnen gerne in Räumen, die leicht strukturierte Wände haben, weil dadurch eine wohnlichere Atmosphäre entsteht. Wenn Sie sich eine noch stärkere Struktur wünschen, ist das mit den richtigen Werkzeugen ebenfalls kein Problem:

Außerdem können Sie den Rollputz einfärben, indem Sie entsprechende Farbzusätze beimischen. Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, den Putz nach dem Trocknen in einer beliebigen Farbe zu streichen. Allerdings können Sie sich diesen Aufwand sparen, wenn Sie die Masse schon vor dem Verputzen einfärben. Sie möchten eine Wand verputzen, bei der die Atmungsaktivität eine wichtige Rolle spielt? Da sich die Poren der Wand durch den Rollputz schließen, sollten Sie in solchen Fällen besser auf mineralische Putze ausweichen. Lassen Sie sich deshalb beraten, bevor Sie mit dem Bauen beginnen.

Rollputz ist für fast jeden Untergrund geeignet

Darüber hinaus halt Rollputz noch einen weiteren Vorteil: Er kann für fast jeden Untergrund verwendet werden. Sie müssen lediglich darauf achten, dass Sie Untergründe, die sehr saugfähig sind, mit Tiefengrund vorstreichen. Insbesondere bei sehr stark saugenden oder kreidenden Untergründen können auch zwei Voranstriche erforderlich sein. Mit dem eigentlichen Auftragen des Rollputzes dürfen Sie erst anfangen, wenn der Tiefengrund getrocknet ist. Andernfalls würde er nicht auf dem Untergrund haften.

Um herauszufinden, ob der Rollputz auf eine tapezierte Wand aufgetragen werden kann, können Sie den Blasentest durchführen. Drücken Sie einen feuchten Schwamm zwanzig Sekunden lang auf die Tapete. Bilden sich Blasen? Falls ja, müssen Sie die Tapete vollständig entfernen.

Wenn die Tapete keine Blasen wirft, können Sie den Rollputz direkt auftragen

Rollputz auf Innenwänden auftragen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Generell ist es auch für unerfahrene Heimwerker in der Regel kein Problem, Rollputz selbst zu verarbeiten. Das Ergebnis ist immer sehr sauber. Durch die leichte Struktur entsteht zudem eine ansprechende Optik. Trotzdem sollten Sie bei der Verarbeitung von Rollputz auf ein paar Dinge achten. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung wird Ihnen dabei eine wertvolle Hilfe sein.

1. Schritt: Vorbereitung der Wand

Bevor Sie mit dem Auftragen des Rollputzes beginnen, sollten Sie die Wandbeschaffenheit überprüfen. Sie sollte fest, sauber, trocken und nicht saugend sein.

Beim Putzen mit der Kelle können Sie leichte Unebenheiten ausgleichen. Das ist bei Rollputz aber nicht möglich, weil der Auftrag dünner ist. Verspachteln Sie deshalb alle Unebenheiten der Wand.

Fixieren Sie saugende und kreidende Untergründe anschließend mit einem Tiefengrund und lassen Sie ihn gut austrocknen.

2. Schritt: Vorbereitungen im Raum

Nun können Sie den Raum auf die Renovierung vorbereiten. Das ist notwendig, um Bereiche zu schützen, die mit dem Putz nicht in Berührung kommen sollen. Aufgrund der Tatsache, dass Rollputz verhältnismäßig dünn ist, spritzt er beim Auftragen fast immer. Deshalb sollten Sie die Stellen, die Sie nicht verputzen möchten, sorgfältig mit Malerkrepp und geeigneter Folie abkleben:

  • Boden
  • Fenster
  • Türen (einschließlich Klinke oder Knauf)

Anschließend wird der Putz mit der Bohrmaschine und einem Quirl aufgerührt. Auf diese Weise gelingt Ihnen ein gleichmäßiger Auftrag am besten. Außerdem sollten Sie jetzt die Abtönfarbe hinzugeben und ebenfalls verrühren. Erst, wenn keine Farbschlieren mehr zu sehen sind, sollte mit dem Auftragen des Rollputzes begonnen werden.

3. Schritt: Das eigentliche Verputzen

Jetzt beginnt das eigentliche Verputzen. Sie sollten die Rolle mit ein wenig Wasser anfeuchten. Dadurch ist sie in der Lage, den Putz besser aufzunehmen. Mit gleichmäßigen Bewegungen tragen Sie den Putz mit der Rolle immer in derselben Richtung auf die Wand auf. Wichtig ist, dass alle Stellen der Wand mit einer gleichmäßigen Schicht Putz bedeckt sind. Auch in den Ecken und Kanten sollten Sie nur in Ausnahmefällen zu einem Pinsel greifen, da auf diese Weise ein Strukturunterschied entsteht, der nach dem Trocknen deutlich zu sehen ist. Alle Stellen, die Sie mit dem Pinsel bearbeitet haben, müssen im Anschluss noch einmal überrollt werden.

4. Schritt: Fertigstellung

Bei Bedarf können Sie jetzt noch mit einem Strukturschwamm oder der Strukturrolle nacharbeiten, wenn Sie sich eine stärkere Struktur wünschen. Anschließend entfernen Sie die Abklebungen und lassen den Putz vollständig austrocknen. Auf der Verpackung des Putzes ist angegeben, wie lange das Aushärten dauert. Erst danach sollten Sie damit beginnen, die Wand zu überstreichen.

Zusammenfassung

Rollputz ist für den Innenbereich eine gute Lösung, wenn Heimwerker ihre Wände selbst sauber verputzen möchten. Er lässt sich problemlos verarbeiten und sorgt dafür, dass die Wand nach dem Auftragen eine interessante Struktur erhält. Zudem haftet er auf nahezu allen Untergründen, wenn eine entsprechende Vorbereitung erfolgt.

Artikelbild: © s-ts / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Germain 21.05.2018 20:05 Uhr

    Hallo,
    Kann man rollputz auch auf bestehenden rollputz der risse aufweist auftragen?

    direkt antworten

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