Sennheiser Momentum

Sennheiser stellte das edle Lifestyle Headset „Momentum“ erstmals auf der IFA 2012 in Berlin vor. Mittlerweile hat es das Produkt in den Handel geschafft und liegt in seiner edlen Verpackung auf unserem Schreibtisch. Sennheiser hat bei diesem Kopfhörer hochwertigen Edelstahl und edles Schafsleder von der britischen Traditionsgerberei Pittards mit bekannten Audio-Technologien aus dem Sennheiser-High-End-Sektor kombiniert. Wie gut all das zusammenpasst, verrät unser Testbericht.

Ersteindruck: Schick, Schick, Schick

Ersteindruck Schick

Ersteindruck: Schick

Wer das Sennheiser Momentum zum ersten Mal aus der Verpackung holt, wird es mit Sicherheit als „schick“ bezeichnen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber in puncto Design kann man wirklich nicht meckern – hier hat Sennheiser ganze Arbeit geleistet. Angefangen beim sauber gefertigten Stahlbügel über das Leder bis hin zu den eleganten, großen Kopfhörern macht alles eine gute Figur. Rein optisch ist das Momentum eines der gelungensten Kopfhörer, die aktuell im Handel erhältlich sind.

Unerwartet gut ist die Verarbeitung – besonders zu dem Preis. Im Vergleich mit Beyerdynamic-Produkten, die um die 500 Euro kosten, muss sich das Momentum keinesfalls verstecken. Der Lederbezug integriert sich sauber in dem Stahlbügel, die Polster des Bügels sind dünn und hart. Sehr schön sind die Ohrmuscheln und Treiberkapseln. Auch hier ist der Lederbezug perfekt eingefügt und wirkt bombenfest.

Glücklicherweise hat sich Sennheiser dazu entschieden, das Kabel entfernbar zu machen. Zwar kann man den Kopfhörer nicht zusammenklappen, dafür aber das Kabel entfernen. Letztendlich ist der Kopfhörer aber auch zu schön, um ihn in der Tasche zu verstecken. Den Sennheiser Momentum trägt man stolz um den Hals, damit ihn jeder sehen kann.

Design & Tragekomfort: Hervorragend und erdrückend

Design Tragekomfort

Design & Tragekomfort

In puncto Design haben wir zuvor angemerkt, dass es nichts zu meckern gibt. Sennheiser schließt sich glücklicherweise nicht dem Retro-Look an, sondern setzt auf zeitlose Eleganz. Das braune Leder sieht zusammen mit dem metallenen Bügel und den bronzefarbenen Ohrstücken einfach nur gut aus. Von poppigen Farben und billigen Farben ist weit und breit keine Spur. Stattdessen findet man Wertigkeit und Schlichtheit vor – und das gefällt.

Beim Tragekomfort wird unser Bild vom perfekten Kopfhörer etwas getrübt. Einerseits sind die Lederpolster das wohl bequemste, was wir je auf den Ohren hatten. Sie passen sich den Ohren gut an und sind überraschend weich. Auch bei langem Tragen schwitzen die Ohren nicht. Auf der anderen Seite ist das Gefühl, das man beim Tragen des Momentum hat, merkwürdig. Der Anpressdruck ist selbst bei „normalen“ Köpfen sehr hoch. Hier muss man wohl mit ein paar Büchern nachhelfen, damit der Druck nachgibt.

Klang: So klingt das gute Stück

Klang

Klang

Ob das Einspielen dieses Kopfhörers oder anderen Produkten etwas bringt, sei dahingestellt. Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Thema „Einspielen“ und wir möchten hier nicht näher darauf eingehen. Wir haben das Momentum, so wie jeden anderen Kopfhörer, etwa 100 Stunden eingespielt. Danach erscheint der Kopfhörer etwas dumpf und bedeckt. Der Bass ist etwas angehoben, jedoch nicht zu dominant. Der Tiefbass ist etwa im selben Maße vorhanden wie Kickbass. Somit lässt sich der Bassbereich als relativ gleichmäßig charakterisieren. Die Mitten und somit auch der Grund ist sehr präsent, es fehlen aber eindeutig die Hochmitten und die Höhen.

Die fehlenden Höhen und Hochmitten führen dazu, dass das Momentum kaum Details zeigt. Dafür verschmerzt es aber Produktionsfehler und lässt sich gut lange hören, ohne „anstrengend“ zu werden.

Nun zu unserer Playlist:

  • Schubert – Streicherquartett #14 Adante con Moto (Henschel Quartett): Das Momentum kann die Instrumente gut voneinander trennen. Leider fällt bei diesem Stück sonst nichts Positives auf. Das aggressive Spielen der Instrumente kann das Sennheiser nicht rüberbringen – es wird zwar lauter, aber nicht mitreißender.
  • Gorillaz – Feel Good Inc.: Bei Pop kann das Momentum relativ überzeugen. Zwar wirkt die Musik auch hier etwas dumpf, dafür kommen die Beats sehr frech und kraftvoll rüber.
  • John Williams – Droid Invasion and the Appearance of Darth Maul: Aus dem Soundtrack von Star Wars: Episode I kann leider ebenfalls nicht ganz überzeugen. Während der Anfang noch harmonisch klingt, hat die einsetzende Posaune das Problem, dass sie verstopft und fehl am Platz klingt. Das Orchester wird von Sekunde zu Sekunde lauter und dumpfer.

Das beschriebene Problem im Hochtonbereich wird von den Messungen von headphone.com im direkten Vergleich mit dem AKG K 601 bestätigt.

Fazit

Das Sennheiser Momentum ist ein genialer Kopfhörer mit erstklassiger Verarbeitung und Design. Lediglich im Hochtonbereich schwächelt der Kopfhörer ein kleines bisschen.

Features

  • geschlossenes, ohrumschließendes Design
  • hochwertiger Kopfbügel aus atmungsaktivem LEder
  • Ohrpolster aus weichem Leder
  • Hörmuschel-Rastschieber aus Metall
  • integriertes Inline-Mikrofon und Fernbedienung
  • praktischer Transport dank Hardcase

Spezifikation

  • Impedanz 18 Ω
  • Schalldruckpegel bei 1 kHz 110 dB
  • Klirrfaktor bei 1KHz < 0.5 %
  • Andruckkraft 2.8 N
  • Ankopplung an das Ohr Circumaural
  • Wandlerprinzip dynamisch, geschlossen
  • Gewicht 190 g
  • Nennbelastbarkeit 200 mW

Lieferumfang

  • MOMENTUM Kopfhörer
  • Transporttasche
  • 6,3-mm-Adapterstecker
  • Kabel mit Smart-Fernbedienung
  • Standard-Anschlusskabel
  • Anleitungen

Frequency Response Momentum K601: Screenshot headphone.com


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