Was ist ein Massivhaus?

Was ist ein Massivhaus?

Wer sich in absehbarer Zeit den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, steht vor einer Reihe von Fragen: Soll es lieber ein romantisches Haus in der freien Natur sein oder lieber eine moderne Stadtvilla? Wie sieht es mit der Bauart aus, Fertighaus oder Massivhaus?

Es gibt viele moderne Massivhäuser in Norddeutschland und allen anderen Teilen der Bundesrepublik. Bis vor Kurzem wurde jedes Haus in dieser Weise gebaut, und das hat viele Gründe. So können Bauherren bereits in der Planungsphase ihre Vorstellungen und Wünsche einfließen lassen, die das Bauunternehmen so gut es geht berücksichtigen wird.

Der Charakter von Massivhäusern

Massivhäuser stehen für Langlebigkeit und Werthaltigkeit. In Zeiten, in denen andere Bauweisen immer beliebter werden, müssen die „traditionellen Häuser“ nachlegen, um auch in Zukunft modernen Anforderungen gerecht zu werden. Wichtig ist es, die richtigen Baustoffe zu nutzen. Je höher die Qualität, desto niedriger sind die Intervalle für Instandhaltungsmaßnahmen. Das bedeutet natürlich auch, dass die Lebensdauer der Immobilie länger wird.

Für die massiven Wände der Gebäude kommen heimische Rohstoffe zum Einsatz, zu den Sand, Ton, Kies und Kalk gehören. Die gefertigten Baustoffe sind sehr schwer und können Wärme gut speichern. Das Raumklima lässt sich so das ganze Jahr über optimal beeinflussen. Gerade in stark besiedelten Gegenden kommt der gute Schallschutz der Familie zugute.

Der ökologische Aspekt

Das Thema Energiewende ist heute in aller Munde. Neubauten müssen strenge gesetzliche Anforderungen erfüllen und können nicht mehr nach Belieben gebaut werden. Faktoren wie der Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf, energetische Qualität der Gebäudehülle sowie Heizwärmebedarf spielen eine große Rolle beim Neubau und sind in der Energieeinsparverordnung EnEV geregelt.

Glücklicherweise lassen sich die Anforderungen mit einem Massivhaus problemlos umsetzen. Wärmebrücken sind in der Regel nicht vorhanden, insofern der Bau korrekt ausgeführt wurde. Wind- und Luftdichtigkeit sind bei einer korrekten Stein-auf-Stein-Bauweise garantiert. Im Laufe der Zeit bilden sich auch keine Spalten oder Ritzen, so wie es bei anderen Bauweisen der Fall ist.

Die Dauer der Bauzeit

Die Bauzeit spielt für Bauherren eine immer wichtigere Rolle. Nicht selten ist von Problemen während der Bauphase zu hören, die den Abschluss des Vorhabens gefährden. Genau aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen für individuelle Fertighäuser, die innerhalb von wenigen Wochen einzugsbereit sind.

So schnell steht das Massivhaus nicht, schließlich wird hier Stein auf Stein gelegt. Grundsätzlich hängt die Bauzeit von den Bauwünschen und dem Bauunternehmen ab. Als Richtwerte gilt Folgendes:

  • für ein simples, kleines Einfamilienhaus etwa vier Monate
  • für ein kleines Einfamilienhaus mit besserer Ausstattung oder für ein größeres Ein- beziehungsweise Mehrfamilienhaus mit simpler Ausstattung etwa sechs Monate
  • für größere Ein- oder Mehrfamilienhäuser mit guter Ausstattung etwa acht Monate

Eventuelle Eigenleistungen beeinflussen diese Angaben teilweise sehr stark. Ein handwerklich begabter Bauherr kann Zeit sparen, wenn er parallel zum Bauunternehmen seine Arbeit verrichtet. Engagiert sich dagegen ein Baulaie für diverse Arbeiten, verlängert er automatisch die Bauzeit. Zum aufwendigsten Bauabschnitt gehört die Rohbauerstellung, diese erfolgt Stein auf Stein und dauert mindestens einen Monat. Auch das Dach ist kein fertiges Element und benötigt viel Zeit.

5 Sparpotenziale für Massivhäuser

Wie viel ein massives Haus letztendlich kostet, ist pauschal nicht zu sagen. Es hängt von Faktoren wie Grundstücks- und Erschließungskosten, Baukonstruktion, Außenanlagen, Innenausstattung und Baunebenkosten ab. Bauherren können allerdings bei einigen Bereichen sparen:

  1. Grundstück: Ein großes Bauland ist schön, da die Gestaltungsmöglichkeiten später einfacher sind. Andererseits fallen auch hohe Kosten für Kaufpreis, Grunderwerbsteuer, Pflege und Makler an.
  2. Keller: Keine Frage, ein Keller bietet viele Vorteile: mehr Platz für Dinge, die in den Zimmern überflüssig sind, eine bessere Isolierung sowie ein höherer Wiederverkaufswert. Gleichzeitig können Bauherren aber auch einiges sparen, wenn sie auf einen Keller verzichten, nämlich etwa 20.000 Euro.
  3. Haustyp: Ein verwinkeltes Haus ist schön anzusehen, kostet aber auch einiges mehr, als ein Massivhaus mit schlichter Fassade.
  4. Innenausstattung: Mit der richtigen Wahl von Wandverkleidungen, Bodenbelägen, Treppen, Türen und Armaturen können die Baukosten um einige tausend Euro sinken. Doch Vorsicht: Man sollte nicht an Qualität sparen, in der Regel baut man nur einmal im Leben ein Haus.
  5. Eigenleistung: Wer handwerklich geschickt ist oder aus der Baubranche stammt, kann einige Arbeiten womöglich selbst erledigen. Das Thema Eigenleistung sollte allerdings kein Laie angehen, für ihn lohnt es sich nicht, wie wir in diesem Artikel bereits erklärt haben.

Artikelbild: © V. J. Matthew / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Wolfgang Eisenhower 28.07.2016 08:54 Uhr

    Der Bau eines Massivhauses ist sehr beliebt. Mit der Planung und dem Bau sollte man sich an einen Fachmann wenden. So kann man sicher gehen, dass keine größeren Überraschungen auftreten.

    direkt antworten
  2. Joachim Hussing 26.03.2020 19:16 Uhr

    Danke, dass Sie erklärt haben, wie Massivhäuser für Haltbarkeit und Werterhalt stehen. Meine Frau und ich sind bereit, unser erstes Haus zu kaufen, und wir wollen ein Haus finden, das seinen Wert bewahrt. Wir werden unsere Optionen in Betracht ziehen, wenn es darum geht, Massivhäuser zu kaufen und eines zu finden, in dem wir leben können.

    direkt antworten

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