Wasserkosten pro m³ – Welche Kosten sind üblich?

Wasserkosten pro m³ – Welche Kosten sind üblich?

Trinkwasser ist unser wertvollstes Gut, das wir täglich nutzen. Es ist lebensnotwendig und somit unverzichtbar für die Gesundheit jedes Einzelnen. Um den Bedarf zu decken, wird in Deutschland jährlich eine immense Menge an Trinkwasser verbraucht. Doch im internationalen Vergleich ist das deutsche Trinkwasser günstig zu haben. Je nach Wohnort und Region können die Kosten jedoch variieren. Dennoch ist es wichtig, sorgfältig mit unserem kostbaren Gut umzugehen und es nicht verschwenderisch zu nutzen.

Checkliste

  • Je nach Bundesland und Gemeinde fallen unterschiedliche Wasserkosten mit unterschiedlichen Berechnungsmodellen an.
  • Wasserkosten bestehen aus Fixkosten wie dem Grundpreis und den Kosten für zugeleitetes Trinkwasser und für Abwasser, die verbrauchsabhängig anfallen.
  • In Mietverhältnissen kommen verschiedene Umlageverfahren für Wasserkosten zum Tragen, die jeweils im Mietvertrag festgelegt werden.
  • Um den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen, können Sie versuchen, den Verbrauch zu senken.

Mit welchen Kosten muss bei Trinkwasser pro Kubikmeter gerechnet werden?

Wenn es um die Kosten für Trinkwasser geht, gibt es regional verschiedene Verrechnungsmodelle. In der Regel können Sie für Leitungswasser mit einem Preis pro Kubikmeter (m³) rechnen, der zwischen 1,20 € bis 2,20 € liegt. Doch neben dieser Verbrauchsgebühr gibt es oft auch eine Grundgebühr, die unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch anfällt. Diese kann je nach Anbieter und Region variieren.

Der Basis-Verbrauch, der in der Grundgebühr enthalten ist, wird üblicherweise mit einem niedrigeren Preis pro m³ verrechnet als das bezogene Trinkwasser.

Auch beim Thema Abwasser gibt es in Deutschland regionale Unterschiede. Hier sind die Kosten oft höher als beim Trinkwasser, da die Abwasserentsorgung aufwendiger ist. Grundlage für die Berechnung der Abwassergebühren ist die verbrauchte und abgeführte Wassermenge. Durch Berechnungs- und Messverfahren wird der Verbrauch ermittelt und die Kosten berechnet. Wer eine größere versiegelte Fläche besitzt, muss in der Regel noch höhere Beiträge für die Abwasserentsorgung und eine Niederschlagswassergebühr bezahlen.

In den einzelnen Bundesländern fallen durchschnittlich folgende Preise/m³ an:

BundeslandWasserpreis in Euro
Baden-Württemberg2,11
Bayern1,56
Berlin1,81
Brandenburg1,54
Bremen2,13
Hamburg1,83
Hessen2,02
Mecklenburg-Vorpommern1,64
Niedersachsen1,26
Nordrhein-Westfalen1,66
Rheinland-Pfalz1,73
Saarland1,90
Sachsen1,90
Sachsen-Anhalt1,72
Schleswig-Holstein1,46
Thüringen2,03

Wovon hängen die Kosten für 1 m³ Wasser ab?

Die Kosten für 1 m³ Wasser hängen von verschiedenen Aspekten ab:

  • Die Grundgebühr, die der Wasserversorger erhebt, ist ein wichtiger Faktor.
  • Auch das Abwasser wird in der Regel berechnet und kommt zu den Kosten hinzu.
  • Eine weitere Größe, die die Kosten beeinflusst, ist die versiegelte Fläche. Je größer diese ist, desto höher können die Kosten ausfallen.
  • Auch die Haushaltsgröße sowie der individuelle Verbrauch pro Haushalt spielen eine Rolle. So können größere Familien oder Personen, mit einem höheren Wasserverbrauch, mit höheren Kosten rechnen.

Diese Aspekte sollten bei der Planung des eigenen Wasserverbrauchs im Blick behalten werden.

Wie lassen sich die Wasserkosten berechnen?

Die Wasserkosten für bezogenes Leitungswasser können auf verschiedene Weise berechnet werden. Grundlegend kann folgende Formel verwendet werden:

Gesamtkosten = Grundgebühr + Verbrauchsgebühr.

Diese kann auch ausführlicher ausgeschrieben werden:

Gesamtkosten = (monatliche Grundgebühr x 12) + (Jahresverbrauch in m³ x Trinkwasserpreis)

Die Grundgebühr deckt die Fixkosten ab, wie zum Beispiel die Wartung und Reparatur von Rohrleitungen. Die Verbrauchsgebühr wird auf Basis des Wasserverbrauchs berechnet und variiert von Anbieter zu Anbieter. Allerdings wird in diesen Formeln lediglich das bezogene Wasser berücksichtigt. Wenn nun die Abwasserkostgen ebenfalls mit eingerechnet werden sollen, muss die Formel entsprechend angepasst werden:

Gesamtkosten = (monatliche Grundgebühr x 12) + (Jahresverbrauch Trinkwasser in Kubikmetern x Preis für Trinkwasser) + (Jahresverbrauch Abwasser in Kubikmetern x festgelegter Preis für Abwasser)

Um die genauen Kosten zu ermitteln, sollten Sie am besten Ihr Wasserversorgungsunternehmen kontaktieren, meistens sind dies die Stadtwerke. Es kann auch von Vorteil sein, nach Verbrauchsrechnungen zu fragen, um einen Überblick über Ihre durchschnittlichen Wasserkosten zu erhalten. So können Sie Ihren Verbrauch überprüfen und Ihre Wasserkosten im Auge behalten.

Welche Berechnungsmodelle für Wasser gibt es in Mietverhältnissen?

In Mietverhältnissen gibt es verschiedene Modelle zur Berechnung der Wasserkosten.

  • Umlage nach Wohnfläche – Umlage des Wasserverbrauch pro Quadratmeter auf die Mieter
  • Umlage nach Personenanzahl – Verbrauch pro Kopf wird ermittelt und dann auf die Bewohner aufgeteilt
  • Installation eines Wasserzählers zur Ermittlung des tatsächlichen Verbrauch

In jedem Mietvertrag müssen die jeweiligen Berechnungsgrundlagen transparent und nachvollziehbar geregelt sein. In vielen Mietobjekten wird häufig eine pauschale Abrechnung durchgeführt. Allerdings empfinden viele Mieter dieses Vorgehen als ungerecht, da hierbei keine individuelle Berücksichtigung des Wasserverbrauchs erfolgt. Somit kann es passieren, dass ein Einpersonenhaushalt genauso viel zahlen muss wie eine Familie mit Kindern.

Um die Abrechnung der Kosten für Warmwasser zu gewährleisten, müssen Vermieter nach den geltenden Bestimmungen den tatsächlichen Verbrauch erfassen. Immerhin fallen diese Kosten unter die Heizkosten. In bestimmten Fällen können Vermieter jedoch eine Ausnahme beantragen, wenn die Installation von Wasserzählern mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden wäre.

In diesem Fall hat der Mieter das Recht, die geschätzten Kosten um 15 Prozent zu reduzieren. Somit haben beide Parteien eine gerechte Grundlage, um die Warmwasserkosten fair zu berechnen und Abrechnungsstreitigkeiten zu vermeiden.

Welche Wasserkosten fallen durchschnittlich in einem Ein-, Zwei- und Vierpersonenhaushalt an?

Ausgehend von einem Verbrauch von 140 Litern pro Tag im Landesdurchschnitt liegt der Wasserverbrauch bei einem Einpersonenhaushalt bei etwa 52 Kubikmetern im Jahr und die durchschnittlichen Wasserkosten belaufen sich auf etwa 205 Euro jährlich.

Bei einem Zwei- und Vierpersonenhaushalt steigt der Verbrauch und somit auch die Kosten: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt 86 Kubikmeter Wasser im Jahr und bezahlt etwa 335 Euro jährlich. Für einen Vierpersonenhaushalt belaufen sich die Kosten auf rund 535 Euro im Jahr bei einem Verbrauch von etwa 138 Kubikmetern Wasser pro Jahr. Natürlich weichen die tatsächlichen Kosten je nach individuellem Verbrauch und Tarif ab, aber dies sind gute Richtwerte, um eine grobe Vorstellung der anfallenden Kosten zu bekommen.

Wie kann man bei den Wasserkosten sparen?

Jeder von uns kann durch einfache Maßnahmen bei den Wasserkosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Zum Beispiel sollten wir beim Zähneputzen oder Händewaschen den Wasserhahn nicht unnötig laufen lassen, sondern das Wasser zwischendurch abstellen. Auch ein Duschkopf mit Durchflussbegrenzer spart bis zu 50 % Wasser gegenüber einem normalen Duschkopf.

Eine weitere Möglichkeit, Wasser zu sparen, ist der Kauf von wassersparenden Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Spülmaschinen. Auch das Sammeln von Regenwasser zum Gießen von Pflanzen im Garten kann dazu beitragen, Wasser zu sparen und somit die Wasserkosten zu senken. Es gibt also viele Möglichkeiten, um im Alltag Wasser und Kosten zu sparen und dabei auch noch etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Lohnt sich Wassersparen finanziell?

Vor allem im Gartenbereich kann sich das Wassersparen finanziell auswirken. Hier sind Regenwassernutzungsanlagen eine sinnvolle Investition, denn bei der Gartenbewässerung wird oft unnötig viel Trinkwasser verbraucht. Ein Blick auf den durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch zeigt, dass etwa ein Drittel allein für die Toilettenspülung aufgewendet wird und die Hälfte beim Duschen oder Baden verloren geht.

Es lohnt sich daher, Sparmaßnahmen zu ergreifen, um die Wasserkosten zu senken und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Eine Regenwassernutzung für die Toilettenspülung oder ein sparsamer Duschkopf sind hierfür nur einige Beispiele. Es kann also nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell lohnenswert sein, Wasser zu sparen.

Zusammenfassung

Die Kosten für Wasser unterscheiden sich regional, setzen aber in der Regel aus einer Grundgebühr, den Kosten für Trinkwasser und für Abwasser zusammen. Die durchschnittlichen Wasserkosten liegen zwischen etwa 205 Euro bis 535 Euro jährlich, je nach Größe den Haushalts. Durch einfache Maßnahmen wie das Abschalten des Wasserhahns beim Zähneputzen kann man bei den Wasserkosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen.