Wohnungsmieten steigen weiter

Wohnungsmieten steigen weiter

Auch nach Einführung der Mietpreisbremse steigen die Quadratmeterpreise bei Wohnungsmieten in den Metropolen an. Allerdings wird auch die Alternative Hauskauf derzeit durch steigende Nebenkosten unterm Strich teurer. Konsequenz: In bestimmten Regionen Deutschlands ist das Mieten nach wie vor unter bestimmten Umständen die günstigere Alternative.

Durchschnittsmieten weiter im Aufwärtstrend

Im vergangenen Jahr wurde die Mietpreisbremse eingeführt, um den explodierenden Mieten in den Ballungsräumen Deutschlands einen Riegel vorzuschieben – bislang allerdings macht sich das neue Regulierungsinstrument noch nicht fühlbar bemerkbar. Den Mietspiegeln des Landes lässt sich entnehmen, dass die Mieten weiter steigen – in diesem Jahr bundesweit um 1,8 Prozent.

Im Jahr 2014 waren es laut Umfrage des Marktforschungsinstituts F+B noch 1,7 Prozent. Das ist ein mehrfacher Anstieg der Miete gegenüber den Kosten der Lebenshaltung: In Relation zur Inflationsrate haben sich Mietwohnungen im selben Zeitraum sechsmal schneller verteuert.

München bleibt Spitzenreiter

In seiner jährlichen Untersuchung ermittelt F+B die Preise für eine fiktive Durchschnittsmietwohnung mit 65 qm Fläche, mittlerer Lage und Ausstattung in Gemeinden, die mindestens 20.000 Einwohner zählen – das sind derzeitig 344 Städte. An der Spitze findet sich erneut die Landeshauptstadt Bayerns: In München wurde im letzten Jahr für solch eine Wohnung durchschnittlich 11,12 Euro pro qm Nettokaltmiete gezahlt. Das sind 74 Prozent mehr als die 6,39 Euro, die durchschnittlich in den anderen Städten zu zahlen sind, in denen ein Mietspiegel erhoben wird.

Die Auswertung zeigt, das nach wie vor die deutschen Metropolen am teuersten sind: In Stuttgart beträgt besagte Nettokaltmiete 8,57 Euro, in Köln am Rhein 8,19 Euro und in Hamburg immerhin noch 8,01 Euro. Erstaunlich: Günstiger ist das Wohnen in Berlin, wo die Mietspiegel nach dem West- und Ostteil der Stadt getrennt ermittelt werden: Im Westen der Hauptstadt beträgt die ermittelte Nettokaltmiete 6,39 Euro, im Ostteil sogar nur 5,79 Euro.

Steigende Kosten bei der Alternative Hauskauf

Wer sich in Zeiten der niedrigen Zinsen und hohen Mieten dem Betongold zuwendet, muss ebenfalls mit steigenden Ausgaben rechnen: Nicht nur die Preise für Wohnungen und Häuser steigen weiter an, sondern auch die Nebenkosten eines Immobilienerwerbs. In der Mehrzahl der Bundesländer muss der potenzielle Häuslekäufer mittlerweile 16 Prozent des Nettopreises für die Nebenkosten veranschlagen.

Dazu gehören Maklerprovisionen, Notarkosten und die Grunderwerbssteuer, die Vater Staat für sich beansprucht. Sie wird immer dann erhoben, wenn ein Grundstück, ein Haus oder eine Wohnung gekauft wird. Und sie steigt immer weiter an – zum Beispiel in Thüringen: Dort steht in 2017 die nächste Erhöhung vor der Tür. Die Grunderwerbssteuer wird dann von fünf auf 6,5 Prozent erhöht.

Dieser Anstieg um 1,5 Prozentpunkte bedeutet beispielsweise bei einer Kaufsumme von 238.000 Euro Mehrkosten von 3.600 Euro für den frischgebackenen Immobilienbesitzer. Bereits in vier weiteren Bundesländern (Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein) liegt der Steuersatz der Grunderwerbssteuer bei 6,5 Prozent.

Miet-Nische: Wohnen in Rosenheim

Obwohl München zum teuersten Wohnpflaster Deutschlands avanciert ist, gibt es in Bayern noch Orte, in denen es sich günstig zur Miete wohnen lässt. Wohlgemerkt: In fast allen bayerischen Städten haben die Mieten angezogen, eine Umkehr des Trends bedeutet das nicht. Aber in Städten wie Rosenheim, Erding oder Würzburg geht es diesbezüglich nach einer Auswertung von immowelt.de noch recht moderat zu.

Wer in Rosenheim wohnen möchte, der kann dort mit gestiegenen Mietpreisen von etwa drei Prozent rechnen – in Augsburg sind es neun, in Ingolstadt gar 14 Prozent. Ein Umstand, durch den sich die Wohnungssuche in Rosenheim einigermaßen entspannt angehen lässt. Auch in anderen Städten Bayerns sind die Mietpreise nur gering gestiegen: In Erding um ebenfalls drei, in Würzburg um zwei Prozent. Und wen es aus beruflichen oder privaten Gründen nach Regensburg zieht, kann sich glücklich schätzen: Der Mietpreisanstieg betrug hier sage und schreibe – null Prozent.

Artikelbild: © elxeneize / Bigstock.com


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