Bohrhammer: Das Werkzeug für harte Arbeiten

Der Bohrhammer ist ein Werkzeug zum Bohren von Löchern in harten, mineralischen Materialien wie Beton oder Stein. Das Gerät löst Schlagimpulse aus, welches das Material auseinanderbricht. Eine Drehbewegung setzt die Schneide des Bohrers um und bricht das Material so heraus. Bedienung und Vorschub eines Bohrhammers erfolgen von Hand und ist aus diesem Grund eine nicht zu unterschätzende körperliche Arbeit.
Was ist ein Bohrhammer?
Den ersten pneumatischen Bohrhammer gab es bereits in den 1860er Jahren. Damals wurde er für den Tunnelbau entwickelt. Das manuelle Graben durch Gebirge stellte sich als eine mühselige, lange Arbeit heraus, die man vereinfachen und verkürzen wollte. Später wurde der Bohrhammer auch für den Bergbau genutzt. Wer das Werkzeug genau erfunden hat, ist nicht bekannt. Die Flottmann-Werke in Herne zählen jedoch als das wichtigste Unternehmen, welches Bohrhämmer fabriziert hat.
Wie ein Bohrhammer funktioniert
Die Funktion des Bohrhammers hängt von der Antriebsenergie des Bohrhammers ab:
- Pneumatischer Bohrhammer: Diese Variante wird mit Druckluft betrieben, welches über ein Flatter- oder Kugelventil gesteuert wird. Die Druckluft treibt einen Kolben an, welcher auf ein Schlagstück trifft. Das Schlagstück wiederum schlägt auf das Einsteckende der Bohrstange.
- Hydraulischer Bohrhammer: In ihrer Funktion ähneln sie weitestgehend dem pneumatischen Bohrhammer. Der Unterschied liegt im Antriebsmedium, welches in diesem Fall eine Hydraulikflüssigkeit ist. Hydraulikhämmer bewegen sich in höheren Leistungsklassen von über 150 Kilogramm.
- Elektrischer Bohrhammer: In Einsatzgebieten, wo keine Druckluft verfügbar ist, kommen elektrische Bohrhämmer zum Einsatz. Die elektrische Variante hat eine geringere Leistung. Dies wirkt sich auf die Schlagzahl aus, welche niedriger ist.
Unterschied zur Schlagbohrmaschine?
Verbraucher stellen sich immer wieder die Frage, worin der Unterschied zwischen einem Bohrhammer und einer Schlagbohrmaschine liegt. Der große Unterschied ist in der Schlagkraft (in Joule gemessen) zu finden. Bei einer Schlagbohrmaschine verursacht eine Ratsche die Schläge des Werkzeugs. Je mehr Druck auf die Ratsche ausgeübt wird, desto besser das Ergebnis. Der Nachteil liegt darin, dass Arbeiten über dem Kopf sehr mühselig sind.
Der Bohrhammer hat in diesem Fall den Vorteil, dass er einen Großteil der Arbeit für den Anwender ausführt. Heimwerker müssen das Gerät lediglich Richtung zu bearbeitendes Material halten.
Der große Vorteil der Schlagbohrmaschine ist ihre kompakte Bauweise und ihr vergleichbar geringes Gewicht. Auch der niedrige Einstiegspreis macht sie zum Kauftipp für diejenigen, die nur selten schwere Arbeiten ausführen. Der Bohrhammer hingegen ist ein Gerät für ernst zu nehmende Arbeiten, die regelmäßig ausgeführt werden.
Der Bohrhammer kann folglich als Allzweckgerät bezeichnet werden, welches zwar seine Schwachstellen hat, sich aber als größere Investition bezahlt machen kann. Konkret sprechen die nachfolgenden Gründe für den Bohrhammer:
- Er ist ein Allrounder, der jedem Heimwerker treue Dienste leistet.
- Er erspart dem Heimwerker viel Zeit bei der Arbeit.
- Dank seiner automatischen Arbeitsweise müssen Heimwerker keine große Kraft aufbringen.
- Hochwertige Bohrhämmer sind inzwischen zu akzeptablen Preisen erhältlich.
Wichtige Eigenschaften eines Bohrhammers
Beim Kauf eines Bohrhammers sind auf mehrere Eigenschaften zu achten, die über die Qualität des Werkzeugs entscheiden:
- Lautstärke: Der Bohrhammer ist ein relativ lautstarkes Gerät, welches wenige, energiereiche Schläge ausführt, um sich kontinuierlich in harte Materialien vorzuarbeiten. Die dabei entstehende Geräuschentwicklung bedeutet, dass ein Gehörschutz zwingend notwendig ist. Bohrhämmer entwickeln Geräusche bis 120 Dezibel, die nicht ungefiltert das Trommelfell erreichen sollten. Laut der Aktion Das Sichere Haus (DSH) ist Gehörschutz bereits ab 85 Dezibel empfehlenswert.
- Watt-Leistung: Die Wattzahl ist eine von vielen Eigenschaften, die beim Kauf eines Bohrhammers von Bedeutung sind. Sie alleine ist kein Kaufgrund, dennoch sollte man sie nicht ignorieren. Grundsätzlich ist ohne schlechtes Gewissen zu sagen, dass ein Bohrhammer mindestens 500 Watt besitzen sollte.
- Einzelschlagenergie: Der in Joule angegeben Wert bezeichnet die Einzelschlagenergie, also mit welcher Energie der Schlag des Bohrhammers auf das Material trifft. Empfehlenswert sind Werte von 1,5 Joule und mehr.
- Schläge pro Minute: Nicht nur die Einzelschlagenergie ist von Bedeutung, sondern auch die Zahl der Schläge pro Minute. Diese sollte bei mindestens 4.000 liegen, um seine Arbeit zügig erledigen zu können.
- Extra-Funktionen: Weitere nennenswerte Funktionen, die ein Bohrhammer aufweisen sollte, sind eine Drehstoppfunktion sowie eine praktische Absaugvorrichtung.
- Qualität & Verarbeitung: Weder Qualität noch Verarbeitung sollten bei einem Werkzeug zu kurz kommen. Beim Bohrhammer muss das Gehäuse stabil und das Schlagwerk hochwertig sein, um lange Zeit Freude an diesem Gerät zu haben.
Weiterführende Informationen zum Bohrhammer sowie Testberichte zu aktuellen Modellen, die bei der Kaufentscheidung behilflich sein können, sind auf http://www.bohrhammer-test.net/ zu finden.
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