Dachpappe nageln – Wir zeigen wie!

Dachpappe nageln – Wir zeigen wie!

Wenn Sie Ihr Dach mit Dachpappe auslegen möchten, müssen Sie keinen Handwerker bestellen. Auch unerfahrene Hobby-Heimwerker können das Vernageln der Dachpappe ganz einfach selbst vornehmen. Dafür benötigen Sie lediglich ein wenig handwerkliches Geschick, das passende Zubehör und den heutigen Ratgeber, der Ihnen viele wertvolle Tipps rund um dieses Thema bereitstellt.

Dachpappe – Was ist das überhaupt?

Der Begriff „Dachpappe“ bezeichnet Papierbahnen, die in Bitumen getränkt sind. Früher kam statt Bitumen Teer zum Einsatz, aus gesundheitlichen und umwelttechnischen Gründen ist das heute aber nicht mehr erlaubt. Bis heute ist die Dachpappe eine sehr beliebte Variante, um Dächer zu decken, denn sie bietet sich für nahezu jede Dachfläche an:

Sie kann sowohl auf einem schrägen Dach als auch auf einem Flachdach eingesetzt werden. Bei Letzterem besteht jedoch das Problem, dass stehendes Wasser nicht abfließen kann, weshalb eine spezielle Technik beim Verlegen notwendig ist.

Vernageln oder Verkleben?

Normalerweise wird Dachpappe durch Nägel befestigt. Das ist die schnellste Variante, denn die Dachpappe kann so ganz einfach Stück für Stück verlegt werden. Bei schrägen Dächern reicht das auch vollkommen aus, um das Dach vor Regen oder schmelzendem Schnee zu schützen. Bei Flachdächern hingegen wird die Pappe verklebt, um einen besseren Schutz vor Staunässe zu gewährleisten.

Vorbereitung

Unabhängig davon, ob Sie die Dachpappe nageln oder kleben, müssen Sie zunächst ein paar Vorbereitungen treffen. Messen Sie zuerst die Dachfläche genau nach, um die notwendige Menge an Dachpappe zu bestimmen. Sie finden im Handel häufig Dachpappe auf der Rolle mit einer durchschnittlichen Breite von einem Meter. Die Länge beträgt meist zehn Meter. Mit diesen Maßen im Hinterkopf können Sie den Materialbedarf gut ausrechnen.

Planen Sie einen eventuellen Verschnitt mit ein, der zum Beispiel durch den Schornstein, das Fenster und Gauben entstehen kann. Außerdem müssen Sie bei Sattel- und Schrägdächern an die Überlappung denken.

Anschließend kann die Vorbereitung der Dachfläche beginnen. Entfernen Sie vorstehende Teile, welche die Dachpappe beschädigen könnten. Überprüfen Sie, ob durch das Holz Verletzungen der Pappe möglich sind. Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen können, sollten Sie den Untergrund abfegen, damit er besenrein ist. Darüber hinaus muss er trocken sein. Wenn die Feuchtigkeit in Elemente des Unterbaus eingezogen ist, dann müssen sie repariert oder ausgetauscht werden. Dasselbe gilt auch, wenn schadhafte Stellen vorhanden sind.

Das wird benötigt

Bevor Sie mit dem Heimwerken beginnen und an die Arbeit gehen, sollten Sie sich einige Materialien und die notwendigen Werkzeuge im Baumarkt kaufen.

Spezielle Dachpappennägel sind normalen Nägeln vorzuziehen. Sie sorgen dafür, dass die Nagellöcher nicht ausreißen, weil sie breitere Köpfe haben. Mit dem Tacker können Sie die einzelnen Bahnen vor dem Nageln befestigen und so ein professionelles Ergebnis erzielen. Beim Einschlagen der Nägel benötigen Sie außerdem viel Fingerspitzengefühl.

Dachpappe nageln – Anleitung

Nun, da Sie die entsprechenden Vorbereitungen getroffen und das notwendige Material besorgt haben, können die Verlege-Arbeiten beginnen.

Denken Sie bei allen Dacharbeiten immer an die Sicherheit. Überlassen Sie die Arbeit Profis, wenn das Dach sehr hoch gelegen ist oder Sie nicht schwindelfrei sind. Sichern Sie sich gegebenenfalls ab, um gefährliche Stürze zu vermeiden!

Gehen Sie am besten Schritt für Schritt nach der folgenden Anleitung vor.

Schritt 1

Die Dachpappe muss waagerecht, also von links nach rechts verlegt werden. Beginnen Sie an der tiefsten Stelle des Dachs. An der Unterkante wird die erste Bahn so ausgerollt, dass sie am unteren Dachende zehn Zentimeter übersteht. Lassen Sie auch am Ende der Bahn etwa zehn Zentimeter überstehen und schneiden Sie die Pappe dann mit einem scharfen Messer ab. Der Überstand wird umgeknickt und mit den Pappnägeln befestigt.

Schritt 2

Im zweiten Schritt nageln Sie die komplette Bahn im Abstand von etwa fünf bis zehn Zentimetern fest. Danach knicken Sie wieder den Überstand am anderen Ende um und befestigen Ihn mit den Nägeln.

Schritt 3

Nun legen Sie die zweite Bahn so an, dass Sie ungefähr zehn Zentimeter über die erste Bahn hinausragt. Diese Überlappung dient zum Abdichten des Dachs. Achten Sie bei allen Bahnen darauf, dass sie jeweils am Anfang und am Ende einen Überstand von zehn Zentimetern haben. Vernageln Sie nun die beiden Bahnen entlang der Überlappung und verfahren Sie dabei genauso wie bei der ersten Bahn. Wiederholen Sie diese Schritte solange, bis auf der kompletten Dachfläche eine Schicht Dachpappe ausgelegt ist.

Schritt 4 (optional)

Nun kann optional noch die zweite Schicht verlegt werden. Dies ist insbesondere auf Flachdächern unverzichtbar. Hierfür ist es immer ratsam, einen Helfer zur Unterstützung zu haben. Schneiden Sie die Dachpappe auf die gewünschte Länge zu und rollen Sie sie zu kleineren Rollen auf.

Schritt 5 (optional)

Der Helfer erwärmt die unterste Bahn mit dem Gasbrenner auf der kompletten Länge. Sie können währenddessen bereits die erste Bahn der nächsten Schicht auf die warme Pappe legen und vorsichtig ausrollen.

Gehen Sie dabei mit absoluter Genauigkeit vor, denn die neue Lage verklebt sofort mit der erwärmten Schicht und kann später nicht mehr ausgerichtet werden.

Treten Sie die zweite Schicht anschließend gut fest. Wiederholen Sie die Punkte 4 und 5, bis die zweite Lage das komplette Dach bedeckt.

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Zusammenfassung

Dachpappe ist eine einfache und preiswerte Variante, um das Dach schnell und effektiv abzudichten. Sie eignet sich sowohl für Schräg- als auch für Flachdächer und lässt sich einfach verlegen. Am schnellsten geht es, indem die einzelnen Bahnen vernagelt werden. Dafür geht man immer waagerecht vor und beginnt mit der ersten Bahn am tiefsten Punkt des Daches. Nachdem die erste Bahn festgenagelt wurde, kann die zweite ausgerollt werden, welche mit einer Überlappung von mindestens zehn Zentimetern befestigt werden sollte.

Artikelbild: © Glen Jones / Shutterstock


4 Kommentare

  1. Jay 10.05.2018 19:43 Uhr

    Danke für das Video! Das hat mir wirklich geholfen zu verstehen, was du gemeint hast. Und ich denke nicht, dass die letzten beiden optional sein sollten, denn jedes kleine bisschen kann Ihrem Dach helfen! Haben Sie noch weitere Tipps, wie Sie ein Dach auf Schäden untersuchen können?

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