Die gefährlichsten Giftpflanzen im Garten

Die gefährlichsten Giftpflanzen im Garten

Im Garten erblühen die schönsten Farben. Doch hinter der Fassade steckt auch Gefahr. Denn so manch farbenprächtiges Gewächs ist giftig. Gerade wenn Kinder im Haushalt sind oder Tiere sich im Garten tummeln, sollte der Besitzer über die gefährlichsten Pflanzen Bescheid wissen. Vor allem Kinder unter sechs Jahren sind besonders wissbegierig und stecken sich schnell eine der giftigen Beeren oder Blätter in den Mund.

Schönes Aussehen und Blüten, aber giftig!

Es gibt zahlreiche giftige Pflanzen, die in hiesigen Breiten wachsen und auch in heimischen Gärten angebaut werden. Einige von ihnen sind:

  • Buchsbaum
  • Eisenhut
  • Fingerhut
  • Herbstzeitlose
  • Hundspetersilie
  • Oleander
  • Wasserschierling

Der Buchsbaum ist aufgrund seines ganzjährigen grünen Aussehens in Gärten beliebt. Er kann bis zu acht Meter hoch werden und entwickelt zwischen März und Mai igelförmige Knospen, die besonders intensiv riechen. Aber hier stecken Alkaloide in allen Bestandteilen der Pflanze. Erbrechen, Krämpfe und Tod sind möglich. Berühmt für seine Giftigkeit ist der Eisenhut. Zwar erstrahlt er wunderschön in der Farbe Blau, aber nicht nur der Verzehr ist giftig. Auch kann das enthaltene Gift „Aconitin“ über die Haut zu Vergiftungen führen. Dieses Gift löst Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Kreislauflähmungen aus. Im Jahr 2005 wurde der Blaue Eisenhut zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Den gleichen Zwiespalt bietet der Fingerhut. Seine Blüten erstrahlen wunderschön ab dem zweiten Jahr in Rosa oder Violett. Doch in ihnen, in den rosettenförmigen Blättern und in den Samen steckt das Gift „Digitoxin“. Es führt zu Verdauungsproblemen und Herzrhythmusstörungen.

Die Herbstzeitlose ist ebenfalls wegen ihrer wunderschönen rosa- oder violettfarbenen Blüten beliebt, die sich an der 40 Zentimeter großen Pflanze im August zeigen. Doch auch hier steckt ein Alkaloid in allen Pflanzenteilen, das zu Übelkeit, Durchfall, Atemnot und Herzversagen führen kann. Die Hundepetersilie sieht dem gefleckten Schierling (ebenfalls giftig) sehr ähnlich und steht in einem Meter Höhe zwischen Juni und Oktober in voller Blüte. Ihre Blüten sind weiß, die Blätter gezackt und ihre Früchte grün. Diese Pflanze enthält das Gift „Aethusin“, das die Atemwege bis zum Tod lähmen kann.

Der Oleander ist ebenfalls ganzjährig grün, seine Blüten erstrahlen von Juni bis September in Rosa in bis zu drei Metern Höhe. Bei dieser Pflanze ist nicht nur der Verzehr giftig, das enthaltene „Oleandrin“ sorgt bereits über die Haut für Irritationen. Geschluckt verursacht es Kopfschmerzen, Erbrechen, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod. Der Wasserschierling ist vor allem aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit im Garten beliebt. Ihn zeichnen eine Wuchshöhe von 120 Zentimetern, ein stabiler Pflanzenstock und kleine weiße Blüten zwischen Juli und September aus. In allen Teilen ist das Gift „Cicutoxin“ enthalten: Erbrechen, Tobsucht und Atemlähmungen können folgen.

Liegt die Vermutung einer Pflanzenvergiftung nahe, sollte Flüssigkeit gegeben werden: Wasser ohne Kohlensäure verdünnt Giftstoffe. Mit Milch kann Erbrechen ausgelöst werden. Ein Notarzt muss informiert werden.

Wegen der Früchte beliebt und doch giftig

So manche Frucht ist verlockend, aber kann ebenfalls zum Tod führen. Dazu gehören:

  • Eibe
  • Engelstrompete
  • Tollkirsche
  • Heckenkirsche
  • Holunder

Die Eibe bietet leuchtende rote Beeren, die den Garten verschönern. Ihr Fruchtfleisch ist zwar ungiftig, aber fast alle anderen Pflanzenteile sind es. Bauchschmerzen, Durchfall, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen sind hier mögliche Folgen. Die Giftigkeit streckt sich auch auf Tiere aus – Rinder und Pferde können daran sterben. Die Engelstrompete bietet einen wunderschönen Anblick mit ihren hängenden Trompetenblüten in Weiß, Rosa und Rot. Diese Pflanze ist vor allem auch in der Drogenszene beliebt, denn als Sud oder Tee sorgt das enthaltene Alkaloid für Rauschzustände. Bei Verzehr kann es in schlimmen Fällen zu Halluzinationen, Koma und Krampfanfällen führen.

Eine halluzinogene Wirkung hat auch die Beere der Tollkirsche. Diese Pflanze zeichnet sich vor allem durch die schwarzen, selten auch gelben Beeren aus. Hier kann es bei Verzehr zu den gleichen Folgen wie bei der Engelstrompete kommen. Die Heckenkirsche ist ebenfalls durch ihre rot leuchtenden Früchte beliebt, die paarweise an den Zweigen der zwei Meter hohen Pflanze herabhängen. Die Beeren und die Blätter enthalten ein Alkaloid und „Saponine“, die Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Der Holunder ist im Garten beliebt, da seine Blüten zur Teeherstellung geeignet sich, aus denen die charakteristischen grünen, schwarzen oder roten Beeren entstehen. Jedoch sind Rinde und Mark giftig, die Kalciumoxalat-Kristalle können Brechreiz auslösen.

Jedes Bundesland verfügt über eine Giftnotrufzentrale. Als Gartenbesitzer mit Kindern sollte deren Nummer sicherheitshalber im Telefon gespeichert werden.

Achtung: giftig auch für Tiere

Doch nicht nur der Mensch ist durch giftige Pflanzen im Garten gefährdet – auch Tiere. Unter anderem durch:

  • Adlerfarn
  • Alpenveilchen
  • Einbeere
  • Schneebeere
  • Schwertlilie

Der zwei bis vier Meter hohe Adlerfarn enthält „Blausäureglycoside“, dessen Folgen vor allem bei Huftieren bekannt sind. Aber auch für den Menschen steht die Pflanze in Verdacht, Krebs und Tumore auszulösen. Das Alpenveilchen ziert viele Vorgärten. Doch in der Wurzel steckt das Gift „Cyclamin“, das für Tier (und auch für den Menschen) giftig ist. Die Einbeere wächst bis zu 30 Zentimeter hoch und zeichnet sich durch die blauschwarze Beere in einem Blättergewand aus. Der Verzehr endet vor allem für Tiere tödlich durch „Saponine“ in den Beeren. Bei Menschen werden Schädigungen von Niere und Nervensystems ausgelöst. Die Schneebeere ist vielen auch als Knallerbse bekannt. Sie ist für Tier (und Mensch) giftig. Die Schwerlilie erstrahlt mit wunderschönen Blüten in Gelb, Rosa, Violett und Blau. Teile werden auch in der Medizin eingesetzt. Doch das im Stängel befindliche Gift „Diterpen“ kann vor allem bei Haustieren zum Tod führen.

Diese Auflistung giftiger Pflanzen ist nur ein Auszug. Es gibt zahlreiche weitere Exemplare. Eine ausführliche Liste mit Beschreibungen und Bildern aller Pflanzen ist bei Giftinformationszentren in den Bundesländern sowie beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erhältlich.

Zusammenfassung

Eine Blütenpracht im Garten sieht schön aus. Doch hinter der Schönheit verbergen sich auch Gefahren. Gerade Kleinkinder und Haustiere verzehren unbewusst giftige Pflanzen und erleiden ernsthafte Vergiftungen. So sollte der Gärtner keine giftigen Pflanzen pflegen und besonders Obacht geben.

Artikelbild: © mr_coffee / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert